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My little Pony: One last Letter

von

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Kapitel 14

Tag neununddreißig. Wir haben drei Viertel des Weges nach Hoofington hinter uns gebracht, dank der Idee von Fluttershy. Sie hatte mit Angel geredet. Am nächsten Morgen sind wir dann alle wieder auf Angels Rücken geklettert. Applejack hatte mehrere Stricke um den Körper des Kaninchens geschlungen, an denen wir uns festhalten konnten. Dann ging es auch schon los. In gewaltigen Sätzen waren wir nach Süden gehoppelt. Zwischendurch haben wir immer wieder Pausen eingelegt, in denen wir uns von dem wilden Ritt etwas erholen und Angel etwas Fressen konnte. Nach Essen war uns in den ersten zwei Tagen nicht wirklich zumute. Das rauf und runter ging sehr an die Substanz und wir hätten wahrscheinlich das bisschen, was wir gegessen hätten, während des Ritts wieder ausgespuckt. Erst gegen Abend trauten wir uns, etwas zu uns zu nehmen. Ab dem zweiten Tag hatte ich wieder das Gefühl, das wir verfolgt würden. Aber wann immer ich hinter uns sah, war nichts zu erkennen. Ich glaube, das Discord weiß, was wir versuchen. Und er wird seinerseits alles unternehmen, um uns zu hindern. Aber wenn wir dieses Tempo halten können, werden wir im laufe des nächsten Tages Hoofington erreichen.
 

„Ohh.“, stöhnte Rainbow Dash. Twilight sah zu ihr rüber. „Was ist los?“, fragte sie besorgt. „Mir ist schlecht.“, kam es von dem bunten Pony zurück. Twilight winkte zu Fluttershy herüber. „Wir sollten Pause machen.“, rief sie. Fluttershy nickte und sprach zu Angel. Das Kaninchen wurde langsamer und hielt neben einer kleinen Schonung. Rainbow Dash kletterte so schnell wie möglich herunter, eilte zu einem Baum und übergab sich dort. „Na, hat das kleine gierige Pony heute morgen etwas genascht?“, frotzelte Rarity. Rainbow verzog das Gesicht, aber bevor sie was sagen konnte, brach ein weiterer Schwall aus ihr heraus. Twilight schaute sich um. „Für heute haben wir genug Strecke gut gemacht.“, sagte sie, „wir sollten hier übernachten.“ Ihre Freundinnen stimmten ihr zu, da alle etwas blass um die Nase waren. Außer Fluttershy, die schien sich sogar wohl zu fühlen. Sie begannen ihr Lager aufzuschlagen. Applejack und Pinkie sammelten Holz aus der Schonung, während Rarity und Fluttershy sich um Rainbow kümmerten. Twilight hob eine kleine Kuhle in den weichen Boden aus, in der sie nachher ein kleines Feuer entfachen konnten. Es dämmerte bereits, als Applejack und Pinkie voll beladen mit Holz wieder bei ihnen ankamen. Da Rainbow, die sonst immer das Feuer machte, noch außer Gefecht gesetzt war, nutze Twilight ihre Magie um das Holz zu entzünden.
 

Die Nachtwachen wurden wieder eingeteilt und die Ponys begaben sich zur Ruhe. Angel hatte sich dicht neben den Ponys hingelegt und sorgte so für einen Windschatten, da dieser in der letzten Stunde doch stark aufgefrischt hatte. Durch die Dunkelheit sah keines der wachenden Ponys, das eine Gestalt auf sie zukam. Twilight hatte die letzte Wache vor etwa einer Stunde übernommen, als sie plötzlich eine ungeahnte Müdigkeit überkam. Langsam senkten sich ihre Lider. Als sie sich geschlossen hatten schreckte sie plötzlich hoch. 'Ich bin eingeschlafen.', erkannte sie, 'aber warum? Und wie lange?' Sie sah sich um. Die anderen schliefen noch friedlich. Aber das Feuer war halb herunter gebrannt. 'Ich muss etwa eine Stunde weggedöst sein.' Sie legte etwas Feuerholz nach, dabei schaute sie sich um. 'Lagen die Satteltaschen vorhin schon so?', ging es ihr dabei durch den Kopf. Irgendetwas war geschehen, dass konnte sie spüren. Aber was es war, konnte sie sich nicht erklären.
 

Der Tag dämmerte, während Twilight noch über die Geschehnisse ihrer Wache nachdachte. Die anderen Ponys wachten auf, als die ersten Sonnenstrahlen auf sie trafen. Sie gähnten herzhaft und streckten sich. Rainbow schien es auch bedeutend besser zu gehen, wie gestern Abend. Ein knacken erregte Twilights Aufmerksamkeit. Angel hatte sich herumgedreht und dabei ein paar kleine Sträucher unter sich begraben. Ein Ohr des Kaninchens zuckte. Dann öffnete es die Augen. Vorsichtig richtete es sich auf, schaute sich um und schnupperte. „Was ist los, mein kleines Kaninchen?“, fragte Fluttershy. Angel drehte sich nach Süden. Die Ponys folgten der Bewegung mit ihren Blicken. Am Horizont zeichnete sich die Silhouette einer Stadt ab. Von der Stadt stieg dunkler Rauch auf, der zeitweise von gelben und roten Flammen erleuchtet wurde. „Das muss Hoofington sein.“, sagte Twilight mit belegter Stimme, „aber was ist da passiert?“ Sie drehte sich zu ihren Freundinnen um. „Wir sollten schauen, ob wir helfen können.“ „In Ordnung.“, sagte Rainbow Dash, „aber ich werde nicht wieder auf das Kaninchen steigen. Wozu habe ich denn meine Flügel, wenn ich sie nicht benutze?“ Twilight seufzte. „Dann gehen wir alle zu Fuß. Es bringt nichts, wenn wir uns verlieren. Wir wissen nicht, was uns noch erwartet.“ Fluttershy nickte und trabte zu Angel herüber. Die anderen packten ihre Sachen zusammen und löschten das Feuer. Als sie alle Aufbruchfertig waren, kam Fluttershy zurück. „Angel wird sich in der Nähe der Stadt verstecken.“, sagte sie zu Twilight, „dann können wir später vielleicht schneller entkommen, wenn wir flüchten müssen.“ Dann schnallte sie sich ihre Satteltasche auf den Rücken.
 

Sie kamen schneller voran, als Twilight dachte. Auf dem Weg zur Stadt erkannten sie, dass der Rauch aus dem Zentrum aufstieg. Nach etwa zwei Stunden standen sie an der Stadtgrenze. Die Häuser am Rand waren in einem erbarmungswürdigen Zustand. Fenster waren gesplittert und Türen offensichtlich Aufgebrochen worden. Auf den Straßen lagen Trümmer und Knochen, über die sich einige wilde Tiere hergemacht hatten. Eine bedrückende Stille lag über der Stadt, nur unterbrochen von dem Krächzen einiger Raben, die in der Luft kreisten. Obwohl die sechs Freundinnen niemanden sehen konnten, spürten sie, dass sie aus den Schatten heraus beobachtet wurden. Sie gingen vorsichtig weiter in Richtung Stadtkern. Das Tageslicht wurde immer weniger, da die Rauchsäule langsam die wenigen Lichtstrahlen verschluckte. Es lag ein süßlicher Geruch in der Luft. Eine halbe Stunde waren sie in Richtung Zentrum gegangen und es war finster wie in der Nacht. Es war so dunkel geworden, das die beiden Einhörner ihre Magie nutzen, um wenigstens für etwas Licht zu sorgen. Dabei sahen die sechs immer öfter Schatten, die sich vor ihnen verbargen wenn sie näher kamen. Augen leuchteten in der Dunkelheit auf.

„Das ist mehr als nur unheimlich.“, flüsterte Pinkie Pie eingeschüchtert. Keiner der anderen widersprach ihr. Je näher sie dem Zentrum kamen, desto mehr Augenpaare blitzen in der Dunkelheit auf und beobachteten jeden ihrer Schritte. Sie erreichten den Stadtkern, ohne das man sie aufhielt. Was sie dort sahen, ließ ihnen den Atem stocken. „Was zum Hafer ist das?“, stieß Applejack fassungslos hervor. Vor den Freundinnen erhob sich ein etwa zehn Meter hoher Scheiterhaufen, der langsam abbrannte. Dieser sorgte für die schwarze Rauchsäule, welche die sechs heute morgen aus der Entfernung gesehen hatten, und welcher die Stadt verdunkelte. „Ich habe keine Ahnung.“, keuchte Twilight. Fluttershy würgte, da der Geruch hier am stärksten war. Ein knacken hinter ihnen ließ die noch immer geschockten Ponys herumfahren. Hinter ihnen standen einige Ponys die hier wohl lebten. Aber sie sahen mehr Tod als lebendig aus. Die Augen lagen tief in den Höhlen, die Gesichter waren eingefallen und an ihren Körpern zeichneten sich die Rippen ab. „Fremde.“, stöhnten die heruntergekommenen Einwohner von Hoofington monoton, während sie langsam auf die kleine Gruppe zuschlurften.

Twilight und ihre Freundinnen wichen langsam zurück, bis sie die Hitze des Scheiterhaufens in ihrem Rücken spürten. Panisch schaute sich Twilight nach einem Fluchtweg um, aber es war zu spät. Sie saßen in der Falle. Die ausgemergelten Ponys blieben zwei Meter vor ihnen stehen und schauten sie erwartungsvoll an. Es herrschte Totenstille, einzig das knacken des Feuers war zu hören. Plötzlich bildete sich eine Gasse bei den Einwohnern von Hoofington. Ein Pony schritt langsam hindurch. Ein Umhang verhüllte das Gesicht des Ponys, welches größer war, als die es umgebenden. Es ging auf Twilight zu. Stumm starrte es das Einhorn aus glühenden Augen an. Twilight fröstelte. Sie hatte das Gefühl, dieses Pony schaute ihr nicht nur ins Gesicht, sondern bis auf den Grund ihrer Seele. Dann wandte sich das große Pony an die anderen der kleinen Gruppe. Auch diese schaute es lange an. Ein jedes wendete nach kurzer Zeit den Blick ab. „Ihr seit nicht von hier.“, stellte es mit einer Stimme fest, welche keine Widersprüche erlaubte, aber Twilight auch auf eine seltsame Art bekannt vorkam. Das Pony winkte mit einem Huf. Einige der Einwohner von Hoofington kamen auf die Gruppe zu. „Führt sie in meine Residenz.“, ordnete das große Pony an.
 

Die sechs wurden durch verwinkelte Gassen geführt, welche schon lange verfallen waren. Von ihren Führern sprach keiner ein Wort. Pinkie Pie versuchte mit ihnen eine Unterhaltung zu beginnen, wurde aber nur finster angeschaut. Man führte sie in ein Gebäude, welches wie ein Rathaus aussah. Dort wurden sie in einen runden Saal geführt. Man bedeutete ihnen, hier zu warten. Dann waren sie allein. Die Ponys blickten sich um. Der Saal war etwa fünf Meter hoch und oben mit einer Kuppel abgeschlossen. An den Wänden waren einige ausgeblichene Bilder. Der Putz bröckelte an anderen Stellen von den Wänden. Erleuchtet wurde der Saal von einigen Kerzenhaltern, die in dem Raum verteilt waren. Es waren drei Zugänge zu erkennen, die mit schweren, beschlagenen Holztüren verschlossen waren. Sie warteten in diesem Saal etwa fünfzehn Minuten. Dann öffnete sich eine der Türen und das große Pony unter dem Umhang trat herein. Begleitet wurde es von zwei schwer gepanzerten Wachen. Es baute sich vor den sechs auf und ließ seinen Blick aus ihren katzenartigen Augen über die Gruppe wandern.

„Ihr solltet nicht hier sein.“, sagte das Pony mit würdevoller Stimme, „Was wollt ihr hier?“ Die sechs schauten sich unsicher an. „Sprich, Applejack.“ „Woher …?“, begann Applejack. Aber sie wurde rüde unterbrochen. „Ich kenne euch alle. Rarity. Pinkamena Diane Pie, Rainbow Dash. Fluttershy“, sie blickte jedes einzelne Pony dabei an. Zuletzt blieb ihr blick an Twilight hängen. „Dark Sparkle.“, sagte es etwas sanfter. Wieder schauten sich die Freundinnen an. „Äh. Ich bin nicht Dark Sparkle.“, sagte Twilight etwas irritiert. „Wie auch immer.“, fuhr das große Pony fort, „ihr seid hier nicht willkommen. An diesem Ort herrsche ich. Sagt das Discord. Ich dulde keine Einmischung.“ „Wir arbeiten nicht für Discord.“, begehrte Rainbow auf. Das große Pony warf den Umhang ab. Zum Vorschein kam ein geflügeltes Einhorn mit schwarz-blauem Fell. „Dann seit ihr ein gutes Pfand für Nightmare Moon.“, sagte das Pony und lachte dabei hämisch. „Wachen. Führt die sechs in den Kerker.“ Die Wachen kamen auf die sechs zu. „So leicht bekommst du uns nicht.“, stieß Twilight aus und konzentrierte sich. Ihr Horn begann zu glühen. „Oh du armes Fohlen.“, spottete Nightmare Moon, deren Horn ebenfalls zu leuchten begann. Aus beiden Hörnern schlug ein gleißender Strahl, der sich in der Mitte traf. Kurz sah es so aus, als ob beide Ponys gleich stark wären, dann bildete sich in der Mitte eine glühende Kugel, die mit einem gewaltigen Knall explodierte. Twilight und ihre Freundinnen wurden nach hinten geschleudert. „Leg dich nicht mit mir an.“, hörte Twilight noch, bevor sie das Bewusstsein verlor. Verschwommen erahnte sie noch die beiden Wachen, die zu ihr herabblickten. Dann wurde ihre Welt schwarz.



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