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My little Pony: One last Letter

von

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Kapitel 12

Tag zweiunddreißig. Früher Abend. Fluttershy und ich haben unsere Sachen in die Herberge gebracht und unser Abendessen gegessen. Die anderen wollten unbedingt zu der Angels Nacht. Die Wirtin machte uns darauf aufmerksam, dass heute bei der Angels Nacht etwas ganz besonderes passieren würde. Aber was das wäre hatte sie uns nicht gesagt. Unser mulmiges Gefühl nahm langsam, aber sicher, immer mehr überhand. Denn die Wirtin sprach den Name des Festes nur leise aus. Fluttershy und ich haben entschieden, dieses Fest dann doch zu besuchen. Vielleicht finden wir da heraus, was hier nicht stimmt.
 

Die zwei Ponys schlugen sich durch die überfüllten dunklen Gassen. Twilight hatte zwar ein geschäftiges Treiben im Kopf gehabt, aber jetzt schien die Stadt aus allen Nähten zu platzen. Die Menge strömte geschlossen zum Zentrum der Stadt. Dort sahen Twilight und Fluttershy erst einmal nur ein großes rundes Loch, welches mit einem niedrigen Zaun gesichert und von einigen Fackeln beleuchtet wurde. Fluttershy schnappte plötzlich nach Luft. „Was ist denn?“, fragte Twilight besorgt. „Das ist nicht nur ein einfaches großes Loch.“, erwiderte das gelbe Pony, „das ist eine Arena.“ Twilight sah genauer hin. Erst erkannte sie nicht viel, da ihr Augen noch durch die Fackeln leicht geblendet waren. Aber als sich ihre Augen an die Dunkelheit angepasst hatten, erkannte sie, das der Grund des Lochs mit dunklem Sand bedeckt war. Am Rande dieser Arena erkannte sie auch einige Knochen. Gegenüber ihrer Position war ein Zugang zu sehen, der mit einem schweren Gitter verschlossen war. Sie schaute an der Stelle herunter, an der sie stand. Auch hier war ein Zugang mit Eisengitter. Zu ihrer rechten Seite war ein Podium aufgebaut, welches mit mehreren Fackeln beleuchtet wurde. Auf diesem stand ein Pony mit einem Zylinder und Monokel. Die Luft war erfüllt vom Gemurmel der herbei strömenden Ponys. „Hast du unsere Freundinnen schon gesehen?“, fragte Twilight Fluttershy über die Stimmen hinweg. Diese schüttelte nur den Kopf. Eines der Ponys in ihrer Nähe drehte sich plötzlich zu ihnen um. „Eure Freundinnen?“, fragte das fremde Pony, „sind das Zufällig ein orangefarbenes etwas ernstes Erdpony, ein weißes Einhorn mit Schmuckfimmel, ein durchgeknalltes rosa Erdpony und ein Pegasus mit Regenbogenmähne?“ Twilight und Fluttershy schauten sich überrascht an. „Ja.“, erwiderten beide wie aus einem Munde. „Oh, diese Glücklichen.“, das Pony machte einen glückseligen Gesichtsausdruck, „sie sind die Ehrengäste. Ich wünschte ich könnte …“ Es verstummte, als eine Glocke mit einem unheimlich hellen Ton vom Podium über den Platz klang. Langsam ebbten die Gespräche der Anwesenden Ponys ab. Bald darauf war es auf dem Platz um der Arena so ruhig, das man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Das Pony mit dem Zylinder und dem Monokel hob einen Trichter vor den Mund. „Einwohner von Trottingham.“, begann es, „Gäste aus ganz Equestria. Wir feiern heute die Angels Nacht. Wir gedenken heute aller, die sich gegen Discord gestellt haben.“ Es folgte ein Moment der Stille. Dann fuhr der Redner fort. „Heute haben wir ein paar besondere Gäste.“, eröffnete er, während er kurz irgendjemanden zunickte. Langsam, und unter lautem quietschen wurden Räder in Bewegung gesetzt. Das Gitter in Twilights Nähe schob sich langsam auf. „Vier Ponys von außerhalb sind heute unsere Ehrengäste. Sie werden die Herausforderung bestehen oder die Konsequenzen ihres Versagens tragen.“ Mit einem lauten Knall war das Gitter endgültig in der Wand verschwunden. Vier Gestalten wurden von einigen Wachen in die Arena getrieben. Als diese die Mitte erreicht hatten, zogen sich die Wachen zurück und das Gitter wurde wieder geschlossen. „Was passiert mit ihnen?“, wandte sich Twilight an das Pony, welches sie vorhin angesprochen hatte. „Sie stellen sich Angel.“, erwiderte es nüchtern. Twilight wollte gerade ihre nächste Frage stellen, als von der gegenüber liegenden Seite ein Ohrenbetäubendes Brüllen erklang. Das Brüllen wurde von der Masse mit einem frenetischem Jubel begrüßt. Langsam öffnete sich jetzt das andere Gitter. Zentimeter für Zentimeter schob es sich in die massive Mauer und jeder Zentimeter wurde mit einem lauten „Angel!“, von den Zuschauern umjubelt. Als das Gitter endgültig in der Wand verschwunden war hörte man lautes klirren, wie von gewaltigen Ketten. Der Redner auf dem Podium gab mit seinem Huf ein Zeichen. Es erklangen vier metallische Schläge. Für einen Moment breitete sich eine bedrückende Stille über der Arena aus. Dann folgte ein Brüllen. Die vier Ponys, die bis gerade eben noch in der Mitte der Arena gestanden hatten, wichen zurück zu den Wänden. Dann brach aus der Dunkelheit des Ganges ein wahrhaft monströses Wesen hervor. Twilight traute ihren Augen nicht. Es war Angel, Fluttershys Haustier.
 

Das Kaninchen hatte gewaltige Ausmaße. Es war etwa fünf Meter hoch. An seinem Hals war ein Eisenring, an dem vier schwere Ketten herab hingen. Sein reinweißes Fell war an einigen Stellen mit roten und schwarzen Flecken verunstaltet und eines seiner Ohren war zerfetzt. Es hoppelte in die Mitte der Arena. Dabei peitschten die Ketten an seinem Halsring wild umher. Bei jedem Hüpfer bebte der Boden. In der Mitte angekommen, setzte es sich auf und schnupperte. „Was passiert jetzt?“, fragte Twilight. „Oh“, machte das angesprochene Pony, „jetzt werden die Auserwählten gegen Angel kämpfen. Wenn sie gewinnen, werden sie zu Ehren des Tages wie Könige behandelt.“ Twilight schluckte. „Und wenn sie verlieren?“ „Dann hat Angel heute ein Festessen.“ Twilight setzte gerade zu ihrer nächsten Frage an, als sie ein Brüllen aus der Arena ablenkte. Sie wandte ihren Blick hinunter. Angel hatte die vier Ponys, die mit dem Rücken an der Wand der Arena standen, entdeckt und Hüpfte auf sie zu. Rarity, Rainbow und Pinkie rannten zur Seite weg. Nur Applejack war stehen geblieben. Als Angel bei ihr war, machte Applejack eine Drehung und trat mit ihren Hinterläufen auf die herannahende Pfote. Aber diese war zu groß, als das der Tritt sie ablenken konnte. Applejack wurde hart getroffen und an die Wand geschleudert, wo sie regungslos liegen blieb. In der Zwischenzeit waren die anderen in den Rücken von Angel gelangt und traten auf den massigen Körper ein. Das riesige Kaninchen drehte sich unbeeindruckt um und wischte in der Drehung mit einer Pfote nach den Ponys. Pinkie sprang dem Angriff einfach aus dem Weg, während Rarity sich unter der Pfote weg duckte. Rainbow war hoch gefolgen und traktierte den Schädel des Kaninchens mit Huftritten. „Sie haben keine Chance.“, keuchte Fluttershy neben Twilight, „wir müssen ihnen helfen.“ Twilight nickte ihr zu. Das gelbe Pegasus-Pony schwang sich in die Luft und flog zu Rainbow, um ihr zu helfen, während Twilight sich über die Absperrung schwang. Dabei konzentrierte sie sich, um den Fall mit einem Zauber zu verlangsamen. Sie landete abseits des Kampfes und beobachtete, wie Rainbow von einer wild herum wirbelnden Kette getroffen wurde und zu Boden stürzte. Die Menge am Rande brüllte ihrerseits auf. 'Wie kann ich denn nur …', dachte sie, als ihr etwas auffiel. Angel schlug immer nur mit der rechten Pfote zu. „Fluttershy!“, rief sie ihrer Freundin zu, „die linke Pfote!“ Das Pegasus-Pony wich einer der Ketten aus. Da kam Twilight eine Idee. Sie konzentrierte sich. Ihr Horn glühte auf. Dann fiel mit einem Klirren das Halsband herab. Fluttershy war ihrerseits bereits bei dem Riesenkaninchen angelangt und begann auf Angel einzureden. Was sie sagte, konnte Twilight nicht verstehen, da die aufgebrachte Menge zu laut war. Aber Angel wurde ruhiger. Fluttershy streichelte das Kaninchen an der Wange. Dieses setzte sich ruhig hin und genoss offensichtlich die ungewohnten Streicheleinheiten. Die Menge am Rande der Arena wurde immer aufgebrachter. Während Fluttershy sich um Angel kümmerte, rannte Twilight zu Applejack hinüber. Schnell kontrollierte sie, wie es ihrer Freundin ging. „Autsch.“, stöhnte sie, während sie ihren Kopf rieb, „welches Fuhrwerk hat mich da erwischt?“ Taumelnd stand sie auf. „Twilight? Was machst du denn hier?“ „Später.“, winkte sie ab, „erst einmal müssen wir hier herauskommen.“ Applejack schaute zu dem Kaninchen herüber. „Was macht Fluttershy denn da?“ Twilight drehte sich ihrerseits zu Angel hin. Fluttershy war in der Zwischenzeit gelandet und stupste Angels linke Pfote vorsichtig an. Angel öffnete langsam die Pfote. Sie konnte nicht erkennen, was damit war, da in dem Moment einer aus dem Publikum eine überreife Tomate nach ihr warf. Sie schaute erst wieder zu den beiden, als Angel laut aufbrüllte. Erst dachte Twilight, das Angel Fluttershy angegriffen hätte, aber das gelbe Pony stand vor dem Kaninchen und hatte einen metallisch glänzenden Dorn im Mund. Rainbow war zwischenzeitlich von Rarity und Pinkie an den Rand der Arena gezogen worden, wo sie sich den Kopf hielt. Fluttershy spuckte den Dorn aus und tätschelte die Pfote von Angel. Das Gesicht des Kaninchens strahlte friedlich. Die Zuschauer waren erst still, aber dann schrie einer: „TÖTEN!“ Twilight schaute sich um, wer das gerufen hatte. Dann rief der nächste: „TÖTEN!“ Ehe sie sich versah brüllten alle Zuschauer. „TÖTEN! TÖTEN!“ Einige Zuschauer warfen Steine auf die in der Arena stehenden Ponys. Dann wurden alle Anwesenden von einem Blitz geblendet.
 

Als das Licht erlosch waren alle Rufe verstummt. Verwirrt sahen sich die Ponys an der Arena um. Plötzlich rief einer: „Finstere Magie!“ Ein raunen ging durch die Menge. Der Redner mit dem Monokel hob wieder den Trichter an den Mund. „Finstere Magie ist in dieser Stadt Verboten. Da ihr in aller Öffentlichkeit dieses Verbot gebrochen habt, werdet ihr zum Tode verurteilt.“, er nickte zu Seite, „die Wachen werden euch zum Exekutionsplatz geleiten.“ Twilight schaute sich um. Der einzige Ausweg schien der Zwinger von Angel zu sein. Da winkte Fluttershy sie zu sich heran. Twilight eilte zu ihr. Die anderen kamen ebenfalls zu ihr herüber, während sie Rainbow stützten. „Ich glaube, das Riesenkaninchen könnte uns helfen.“, sagte sie und blickte zu Angel hinauf, welches ihr auf irgendeine Art Zustimmung signalisierte. Twilight wandte sich an die anderen: „Wenn Angel uns helfen kann, sollten wir nicht lange warten.“ Fluttershy flog auf Angels Kopf und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Angel legte sich hin, so dass die anderen seinen Rücken erklimmen konnten. Applejack sprang als erste auf den breiten Kaninchenrücken, während Pinkie, Rarity und Twilight von unten du noch taumelnde Rainbow hinauf schoben. Applejack zog von oben an Rainbow. Als diese auf dem Rücken lag, warf Applejack ein Lasso um das Kaninchen und zurrte ihre Freundin fest. Pinkie hüpfte als nächstes auf Angel. Rarity wollte gerade aufsteigen, als in ihrem Rücken ein lautes Quietschen erklang. Twilight und Rarity schauten zu der Quelle des Geräuschs. Langsam schob sich wieder das Gitter, welches hinter den „Gästen“ wieder geschlossen worden war, auf. „Los.“, sagte Rarity zu Twilight, „du zuerst.“ Aber Twilight hörte sie nicht, da sie sich auf einen Zauber konzentrierte, der das Gitter wieder schloss. Als Rarity dieses bemerkte sprang sie mutig auf den Rücken. „Jetzt komm schon.“, rief Applejack, „das Tor ist wieder zu.“ Twilight beendete den Zauber und kletterte so schnell sie konnte auf Angel. Fluttershy schaute zu ihren Freundinnen rüber. „Festhalten.“, rief sie, „das wird ein wilder Ritt.“ Die Freundinnen krallten sich im Fell des Riesenkaninchens oder am Lasso, welches Rainbow hielt, fest. Dann wandte sie sich wieder an Angel, indem sie ihm etwas ins Ohr flüsterte. Das Kaninchen richtete sich auf. Es hüpfte erst zaghaft einige Meter zurück. Dann drehte es sich um und nahm Geschwindigkeit auf. Kurz bevor Twilight dachte, es würde in die Wandung der Arena rasen, machte es einen gewaltigen Satz und schnellte über die Begrenzung hinweg. Die Ponymenge stob an der Landestelle auseinander. Staub wirbelte auf, als Angel landete. Es folgte ein weiterer Satz. Im nu hatten sie den Arenaplatz hinter sich gelassen. Plötzlich fiel Twilight etwas ein. „Unsere Sachen.“, rief sie über den Fahrtwind hinweg zu Fluttershy, „die sind noch in der Herberge.“ Fluttershy signalisierte, das sie Twilight verstanden hatte. Sie beugte sich zu Angels Ohr und sagte etwas. Dann flog sie davon.



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