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My little Pony: One last Letter

von

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Kapitel 11

Tag zweiunddreißig. Als wir Ditzy verließen hatte ich wieder dieses schwer zu deutende Gefühl, das wir beobachtet wurden. Aber dieses ließ nach, als wir gegen Mittag eine Rast einlegten. Dabei war Rainbow immer noch verwirrt über ein Pegasus, welches in einer Mine nach Edelsteinen sucht. Während die anderen noch darüber redeten, hatte ich noch einmal einen Blick auf die Schriftrolle von Celestia geworfen. Dort war, nachdem Pinkie ihr Element erhalten hatte, nur ein weiterer Satz erschienen. 'In Trottingham wird euch ein Grauen begegnen, welches euch das nächste Element offenbart.' Nicht mehr. Die Schriftrolle ist zwar hilfreich, den nächsten Punkt unserer Reise zu bestimmen, aber mit weiteren Informationen, was uns erwartet, hatte sie sich bisher immer zurückgehalten. Ich frage mich, nicht zum ersten Mal, warum sich Celestia dabei so zurückgehalten hat. Erst der Zauber, damit nur ein Bestimmter, in diesem Fall ich, die Schriftrolle öffnen kann. Dann diese Informationen, die nur Häppchenweise kommen. Als ob Celestia selber nicht wusste, was uns erwarten würde.
 

Gegen Abend kamen die sechs in Sichtweite von Trottingham. Twilight hatte sich schon auf einen Anblick, wie bei Manehatten vorbereitet. Um so überraschter war sie, als sie vor sich eine kleine Stadt sah, die vollkommen intakt war. Von ihrer Position aus war kein Gebäude zu erkennen, welches in irgendeiner Art verfallen war. Um Trottingham selber zog sich eine etwa fünf Meter hohe Mauer herum, die in allen vier Himmelsrichtungen von Toren unterbrochen war. An jedem Tor standen zwei gerüstete Ponys, die jeden Neuankömmling mit strengen Blicken prüften. Auch hier waren die meisten Ponys grau, aber einige hatten ihre Farben behalten, wenn auch einige recht blass waren. „Das sieht doch mal recht gut aus.“, murmelte Twilight vor sich hin. Sie gingen weiter auf die Stadt zu. Dabei kamen sie an einem Lagerplatz vorbei, wo einige Ponys Zelte aufgeschlagen hatten. Als sie an eines der Stadttore kamen wurde ihnen der Weg von den Wachponys versperrt. „Für heute ist der Zugang gesperrt.“, knurrte eine der beiden Wachen, „kommt morgen wieder.“ Da die sechs noch erschöpft von der Wanderung waren, zogen sie sich zurück. Sie gingen zu dem Lager, an dem sie vorbeigekommen waren. Dort wurden sie mit großen Augen angestarrt. „Neuankömmlinge.“, sagte eines der Lagernden Ponys, „willkommen im Lager West von Trottingham. Kommt näher. Hier könnt ihr bis morgen warten.“ Der Sprecher war ein massiges Pony, welches sie begrüßte. „Danke.“, erwiderte Twilight matt unter ihrem Umhang. Die sechs gesellten sich zu den Wartenden. Sie wurden an ein Lagerfeuer geführt. „Man sieht hier nicht oft neue Gesichter.“, sagte ein altes Pony, „sagt, was führt euch nach Trottingham?“ „Das ist eine lange Geschichte.“, versuchte Twilight den Fragen auszuweichen. „Das macht nichts.“, erwiderte das alte Pony, „wir haben die ganze Nacht Zeit. Die Wachen öffnen das Tor erst, wenn die Sonne aufgeht.“ Erwartungsfroh wurden die sechs von allen anwesenden angeschaut. Twilight seufzte. Dann begann sie ihre Geschichte zu erzählen. Sie ließ dabei jedoch aus, das sie Twilight war, da sie nicht schon wieder die Angst in den Gesichtern der hier Lagernden sehen wollte. Während sie erzählte, hatte sie wieder dieses Gefühl, dass sie beobachtet wurden.
 

Nahe des Lagers ging leise eine dunkle Wolke nieder, aus der zwei katzenartige Augen herausschauten. Langsam schwebte sie näher an das Lager heran. Sie huschte zwischen zwei Zelte und verweilte nahe der Gruppe am Lagerfeuer. So wie die Ponys, die auf den nächsten Tag warteten, lauschte sie der Geschichte von Twilight. 'Sie ist es.', dachte das Wesen in der Wolke, 'sie ist die Hoffnung dieser Welt.' Twilight näherte sich dem Ende ihrer Geschichte und die Wolke schwebte wieder davon.
 

Die Ponys, die hier schon länger Lagerten, schauten die sechs mit großen Augen an. „Diese Geschichte klingt … unglaublich.“, ließ sich nach einer Weile das alte Pony vernehmen. „Pah.“, machte das Pony, welches die sechs begrüßt hatte, „Elemente der Harmonie. Ich habe schon viele hier Rasten sehen und schon viele Geschichten aus ganz Equestria gehört. Aber diese klingt wie ein Märchen aus alten Zeiten.“ Ein Fohlen tapste auf Twilight zu und zupfte an ihrem Umhang. „Du.“, begann es, „glaubst du, das Prinzessin Celestia noch lebt?“ Twilight schaute hinunter. „Ich weiß es nicht.“, antwortete sie, „aber sie ist, soweit ich es weiß, eines der stärksten Ponys, von denen ich gehört habe.“ Sie wählte ihre Worte mit bedacht, da sie die hier Wartenden nicht unnötig erschrecken wollte. „Jetzt hör auf, die Fremden zu belästigen.“, wurde das Fohlen zurechtgewiesen. „Nicht doch.“, sagte Twilight sanft, und zu dem Fohlen, „du belästigst uns nicht. Lass nur nicht die Hoffnung, dass alles besser wird, fallen“ Sie strich mit ihrem Huf durch die Mähne des Fohlen. „Aber sei mir nicht böse, wir haben einen langen Weg hinter uns und brauchen jetzt etwas Ruhe.“ „Okay.“, sagte das Fohlen, „aber morgen erzählst du uns noch weitere Geschichten, oder?“ „Mal sehen.“, wich Twilight aus, „aber jetzt, ab ins Bett.“ Das Fohlen trabte stolz davon.
 

Die Nacht war unruhig. Immer wieder hallten Schreie von Trottingham herüber. Schreie, die so gar nicht in das Bild passten, welches Twilight noch von Trottingham im Kopf hatte. Entsprechend erholt war sie dann auch. Aber ein Blick in die Gesichter ihrer Gefährtinnen sagte ihr, dass sie auch nicht viel erholter waren. Was Twilight jedoch am meisten wunderte an diesem morgen war, dass die anderen Ponys schon weg waren. Die Zelte waren abgebaut und das Lagerfeuer war gelöscht. 'Seltsam', ging es ihr durch den Kopf, 'wann sind sie denn aufgebrochen?' Ihre Gedanken wurden von einem Ruf unterbrochen. „Das Stadttor ist auf.“, quäkte Pinkie gut gelaunt, „wir gehen in die Sta-hadt. Wir gehen in die Sta-hadt.“
 

Sie kamen ohne Probleme an den Wachen vorbei. Diese schauten die sechs zwar ernst an, hinderten sie jedoch nicht daran, das Stadttor zu durchqueren. Hinter dem Tor breitete sich ein großer Platz aus, auf dem mehrere Stände aufgebaut waren. An diesen wurden verschiedenste Waren Angeboten. Es gab Stände mit frischen Obst und Gemüse. Einige hatten Pfannen und andere Küchenutensilien im Angebot. Wieder andere boten Süßwaren aller Art an. Es gab sogar einen Schmuckhändler. Vor den Ständen standen einige Ponys, welche mit den Händlern feilschten. Nichts deutete darauf hin, dass hier Discord zugeschlagen hatte. 'Ob er Trottingham übersehen hat?', grübelte Twilight, während sie über den Markt schlenderten. Pinkie tobte von einem Süßwarenstand zum anderen, während sich Rarity an dem Schmuckstand umsah. Applejack und Rainbow Dash ihrerseits waren an einem Gemüsestand stehen geblieben. Nur Fluttershy ging neben Twilight her. „Wir sollten uns ein Quartier für die Nacht suchen.“, meinte Fluttershy nach einer Weile. Twilight stimmte ihr zu. Sie sagten den anderen, das sie nach einem Nachtquartier Ausschau halten würden. Sie gingen nach Osten vom Marktplatz herunter durch eine schmale Gasse. Sie wanderten einige Zeit durch verwinkelte Straßen, bis sie auf eine Herberge stießen. In dieser fragten sie nach einer Schlafgelegenheit. „Ihr habt Glück.“, sagte die Herbergsmutter in einem monotonen Tonfall, „heute sind einige Gäste abgereist. Für wie viele Gäste darf ich reservieren?“ „Für sechs, bitte.“, erwiderte Twilight. Die Herbergsmutter murmelte etwas, während sie die Reservierung in einem Buch eintrug. „Alles klar.“, erwiderte sie in demselben Tonfall, wie vorhin, „das macht dann 5 Bits für jeden.“ Twilight kramte in ihrem Beutel. „Bargeld habe ich nicht.“, sagte sie, „aber geht das auch?“ Sie legte einige der Edelsteine, die ihr die Diamanten-Hunde gegeben hatten, auf den Tresen. Die Herbergsmutter machte große Augen. „Aber sicher.“, sagte sie schlicht und strich mit dem Huf die Edelsteine in eine Schublade, „in einer Stunde wird euer Zimmer bereit sein. Abendessen gibt es um sieben.“ Twilight und Fluttershy bedankten sich und gingen wieder hinaus. Als sie fünf Minuten von der Herberge entfernt waren blieb Fluttershy plötzlich stehen. „Ich weiß nicht.“, begann sie, „ich habe bei der ganzen Sache ein mulmiges Gefühl. Etwas stimmt hier ganz und gar nicht.“ Twilight nickte. „Das Gefühl habe ich auch. Wir sollten die Augen offen halten.“ Sie machte eine Bewegung mit ihrem Kopf. „Wir sollten die anderen suchen. Sonst kommen sie noch in Probleme, die man vermeiden könnte.“
 

Die anderen stöberten immer noch auf dem Markt an den Ständen. Rainbow Dash kaute einen Apfel, während sich Rarity weitere Schmuckstücke zeigen ließ. Und Pinkie Pie hatte das Gesicht so voller Zuckerwatte, das Twilight dachte, sie hätte ihn in die Zuckerwattemaschine gesteckt. Twilight winkte sie heran und informierte sie über ihre Unterkunft für die Nacht. Sie erzählte ihnen auch über ihres und Fluttershys Gefühl bei der Sache. „Jetzt stell dich nicht so an.“, meinte Rainbow Dash nur, „kurz bevor ihr wieder hier wart, hat ein Ausrufer alle Eingeladen, bei einer Feier anwesend zu sein. Er nannte sie Angels Nacht.“ Pinkie strahlte Twilight an. „Komm, wir gehen da hin. Das wird bestimmt lustig …“, sie redete wieder ohne Pause. „Ich weiß nicht.“, gab sie zu bedenken, „denkt an die Worte von Dizzy. Die Bewohner sollen anders sein.“ „Nun sei keine Spielverderberin.“, warf Rarity ein, „hier ist es so friedlich wie im ganzen Rest von Equestria nicht. Eine Feier zur Erbauung wäre mal ganz nett.“ Applejack stimmte zu und die vier gingen wieder auseinander, Fluttershy und Twilight alleine zurücklassend. „Das ist es ja.“, flüsterte Twilight, „es ist zu friedlich.“



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