A Song of Remedy and Attachment von abgemeldet (Another Game of Thrones) ================================================================================ Kapitel 10: Growing Red ----------------------- Endlich. Heute würde sie den Mann, den sie liebte, heiraten. Von draußen ertönte lautes Gelächter und aufgeregte Rufe. Die Vorbereitungen waren so gut wie abgeschlossen. Und doch war sie angespannt. „My Lady, ist es so gut oder wollt Ihr doch eine andere Flechtung?“, fragte Elaine sie nach ihrer Frisur. Sie drehte sich zum Spiegel und lächelte zufrieden. Ihre schwarzen Locken waren übersät mit roten Rosen und zu einer komplizierten Hochsteckfrisur zusammengebunden. „Es ist wundervoll, Elaine. Ich danke dir.“, freute sie sich und drückte die Hand der alten Magd. „Ich hoffe, es wird Ser Jaime auch gefallen.“, betete die Alte und ihre grauen Augen zeigten Rae, dass sie zu Tränen gerührt war. „Da bin ich mir sicher.“, versicherte sie schnell und stand dann auf, als ein Klopfen ertönte. Hereintrat Lord Tywin Lannister. Er als Vater des Bräutigams würde sie zur Stätte von Baelor begleiten. Eigentlich wäre dies die Aufgabe ihres Vaters, Dorian Forsyth, oder zumindest die von Eddard Stark gewesen. Doch beide waren tot. „My Lady, Ihr seht bezaubernd aus. Ich hatte nicht erwartet, dass es, neben meiner verstorbenen Joanna und meiner Tochter Cersei, je eine andere Frau geben wird, der die Farben meines Hauses besser kleiden würden.“, bemerkte er ihr Auftreten. Ihr Hochzeitskleid war aus reinster Seide genäht. Goldene Ornamente, in Form von Blumen, waren aufgestickt wurden. Sie verneigte sich etwas vor ihm, doch er bat sie, sich wieder aufrecht vor ihn hinzustellen. „Nicht, mein Kind. Am heutigen Tage bin ich es, der sich vor Euch verneigen muss.“, meinte er und ging sogar vor ihr auf die Knie, um ihre Hand zu küssen. Sie errötete sichtlich, sodass sie ihre Verlegenheit nicht verbergen konnte. Ein so stolzer und unbeugsamer Mann wie Tywin Lannister kniete vor ihr? Das konnte sie nicht wirklich fassen. „Ich danke Euch, my Lord!“, murmelte sie höflich, als er sich wieder erhob. „Nein, ich danke Euch, my Lady Forsyth. Dafür, dass Ihr meinen Sohn so glücklich macht.“, erwiderte er und seine grünen Augen, die mit goldenen Punkten gesprenkelt waren, zeigte sich so etwas wie väterliche Liebe ihr gegenüber. Sie hätte jetzt schon vor Freude weinen können. „Kommt, my Lady. Jaime wartet schon sehnsüchtig auf Euch.“, forderte er sie dann auf und reichte ihr seinen Arm, damit sie sich einharken konnte. Gemeinsam schritten sie in den Hof, wo bereits die Pferde, gesattelt und gestriegelt, bis sie wie Speckschwarten glänzten, warteten. Sie ritten im Trab zur Stätte vor und er half ihr herunter. Als sie wieder aufblickte entdeckte sie Jaime vor dem Altar, zusammen mit dem Septon, der die Zeremonie durchführen würde. Tywin begleitete sie noch bis zu ihrem Zukünftigen. Sie bemerkte Sansa, die wunderschön war in ihrer blauen Seide. Ihr rotes Haar, das etwas heller als das von Catelyn, wirkte wie Feuer im Licht, dass durch die Kristallfenster schien. Sie weinte mit einem glücklichen Lächeln. Auch die Königin und ihre Kinder waren anwesend. Einer herausgeputzter als der andere. Lord Lannister entfernte sich, als er sie an seinen Sohn übergab. „Du bist unglaublich, Rae.“, flüsterte er ihr zu und sie nahm seine Hand, drückte diese sanft. Auch er trug das Lannisterrot und strahlte heller als die Sonne. Sein goldenes Haar schien jeden Lichtstrahl zu reflektieren. Schon begann die Zeremonie. Eine Welle von Gebeten rieselten aus dem Mund des Priesters auf die Zwei nieder, um ihnen Glück, Liebe und Gesundheit zu bringen. Er segnete Rae, damit sie imstande war ihrem Mann viele Nachkommen zu schenken und weihte Jaimes Schwert, damit es in der Lage war seine Familie vor jeglicher Gefahr zu beschützen. Sie mussten während des gesamten Ritus knien, doch durften sie schließlich aufstehen, um sich gegenseitig ihr Gelübde abzugeben. Jaime war, als Mann, derjenige der den Anfang machen musste. Ser Kevan Lannister, Tywins Bruder, war dabei auserkoren worden, den Beiden die Ringe zu überbringen. „Ich, Ser Jaime Lannister, Erbe Lord Tywins, gelobe hiermit, Lady Rae Forsyth zu ehren und mit meinem Leben zu beschützen. Sie zu lieben und alles zu tun, um sie zur glücklichsten Frau im ganzen Königreich zu machen.“, versprach er und alle waren seine Zeugen. Er nahm den, aus Gold geschmiedeten, Ring und steckte ihn an ihren schmalen Finger. Nun war sie an der Reihe. „Ich, Lady Rae Forsyth, Erbin Lord Dorians, schwöre, Ser Jaime Lannister zu lieben und ihm mit dem Rat einer liebenden Frau zur Seite stehen. Ich will ihm viele Kinder schenken. Einen Erben und viele weitere. Nie werde ich einen anderen Mann so begehren, wie ihn.“, entgegnete sie und steckte ihm seinen Ring an. Dann beugten sich beide vor und besiegelten ihre Schwüre mit einem Kuss, den Sansa vorher nur aus Erzählungen der berühmten Liebespaare, wie Jonquil und Florian, gekannt hatte. Es war schöner als sie es sich vorgestellt hatte und Rae und Jaime gaben so ein schönes Paar ab, dass sie nur noch mehr weinen konnte. Die Stätte wurde mit jubelnden Zurufen und Applaus gefüllt. Und das Paar drehte sich überglücklich den Anwesenden zu. Es wurde Musik gespielt, als sie Hand in Hand hinaustraten, gefolgt von Myrcella und anderen jungen Mädchen, der hochgeborenen Ladies, die Blumenblüten warfen. Als sie draußen ankamen, war auch der Rest des Volkes, dem es nicht erlaubt war an der Zeremonie teilzuhaben, versammelt. Auf Abstand gehalten wurden sie von der königlichen Garde. Rae und Jaime grüßten jeden der Gratulanten. Mit einem Mal erkannte sie ein kleines Mädchen unter ihnen. „Arya?“, rief sie und das zerzauste Mädchen wurde durchgelassen. Sie war es wirklich. Sie hatten sie wiedergefunden. Wo war sie nur die ganze Zeit gewesen? Jaime erlaubte ihr, ihre Schwester mit in den Pferdewagen zu nehmen, der von oben bis unten mit Blumen übersät war. Arya erzählte ihr dort, dass sie, nach Neds Festnahme geflohen war und sich seitdem auf den Straßen durchgeschlagen hatte. Der Wagen fuhr direkt zum Palast, sodass sie auf der Stelle von einigen Dienstmädchen gewaschen und neu eingekleidet wurde. Als Arya, die ihrem Vater sehr ähnelte, wieder zu den anderen stieß, war das Fest im vollen Gange. Es wurde gegessen, gesungen und getanzt. Myrcella und Tommen tanzten mit einigen anderen Kindern, um das frischvermählte Paar herum und lachten mit quietschenden Stimmen. „Du machst mich wirklich sehr glücklich, Liebste.“, flüsterte Jaime ihr zu und hielt sie fest, während er sie zu einer Hebefigur hochhob. „Mag sein, aber ich bin mir sicher, dass es niemanden gibt, der glücklicher ist, als ich.“, konterte sie und beide lachten vergnügt. Nach ihrem Tanz wurde sie noch einmal von Tyrion mit einer festen Umarmung in der Familie Willkommen geheißen. Tywin Lannister gab ihr einen segnenden Kuss auf die Stirn. „Ich bin jetzt schon in freudiger Erwartung, wenn ich mein erstes Enkelkind in den Händen halte.“, sprach er an die Beiden gerichtet. Cersei fand das ganz und gar nicht erfreulich. „Das erste Enkelkind, dass du in Händen gehalten hast, war Joffrey, Vater.“, erinnerte sie ihn und er sah sie verdutzt an. „Ja, Cersei. Das weiß ich doch. Ich meine ja auch, das erste Kind deines Bruders.“, gab er zurück und richtete sich wieder an Rae. „Ich hoffe ja, dass es ein Junge wird. Ein Erbe für Jaime.“, offenbarte er seine Erwartungen. Sie lachte und lehnte sich an Jaimes starke Schulter. „Ich werde mein Bestes geben, my Lord.“, versprach sie und küsste dann ihren Ehemann. Es war ein schönes Gefühl eine Familie zu haben, auch wenn sie schon so viele geliebte Menschen verloren hatte. „Oh, Liebste...“, wisperte Jaime, als er sie in den Gängen in eine Nische drängte. Es war bereits spät in der Nacht, beinahe schon der nächste Morgen. Sie hatten so lange gefeiert, gelacht und getrunken. Und jetzt, wo er trunken war von dem ganzen Wein, wollte er nur noch eines. Sie kicherte und ihre Lippen neckten seine Mundwinkel, während er so erregt war, dass seine Berührungen tollpatschig wie die eines kleinen Kindes waren. Er schmeckte nach dem süßlichen, aber starken, Wein. Ihre Hände wanderten an seiner Brust hinunter und öffneten flink die Schnalle seines Gürtels. Seine Zähne verwöhnten ihren Hals und ihr Kinn und seine Finger suchten sich ihren Weg unter ihr Kleid. Plötzlich hob er sie hoch und schleppte sie in ihr Zimmer, wo er sie aufs Bett warf, um sich sofort wieder über sie herzumachen. „Ich liebe dich, Jaime.“, wisperte sie, während sie ihn entkleidete. Er tat dasselbe. „Ich dich auch.“, flüsterte seine weiche, warme Stimme und er fuhr die Form ihrer Brüste nach. Sie gab sich ihm mehr hin, als sie es je zuvor getan hatte und er wusste, wie wertvoll diese Nacht war. Es war die erste Nacht, die sie als Mann und Frau verbrachten. Umso leidenschaftlicher und ungestümer würde es werden. Als sie ihn umfasste, stöhnte er laut auf und ließ sich von ihr liebkosen, bis ihm schwindelig wurde. Dann war sie auf ihm. Ihr Schoß an seinem Becken und das Gefühl, sein Herz würde gleich zerspringen. Ihre Hüfte kreiste unaufhörlich, obwohl er bereits erzitterte. „Ich werde nie eine andere lieben, Rae.“, nuschelte er an die zarte Haut ihres Halses, nachdem er sich aufgesetzt hatte, um sie näher an sich zu drücken. Ihre blauen Augen trafen seine smaragdgrünen und er erkannte, dass es ihr genauso ging. Dann führte sie ihn auf diese verführerische Art und Weise zu einem unglaublich heftigen Höhepunkt. Ihr Blick blieb dabei die ganze Zeit an seinem haften. Und mit großer Wahrscheinlichkeit hörte sie gerade der gesamte Palast, doch sie störten sich nicht daran. Es gab nur sie beide. Und sie wussten, dass diese Nacht, die sein würde, die alles ändern würde, als er seine Saat in ihren Schoss ergoss. Cersei, deren Zimmer nicht weit entfernt von Raes Gemächern war, lag neben Lancel Lannister, ihrem Cousin, im Bett. Ihn hatte sie sich zum neuen Liebhaber gemacht. Sie zuckte jedes Mal zusammen, wenn sie hörte, wie er ihren Namen rief und laut stöhnte, beinahe schon schrie vor Lust. Warum taten sie ihr das nur an? Was hatte sie getan, um so von den Göttern gestraft zu werden? Sie versuchte die Geräusche zu ignorieren, schaffte es aber nicht. Rae Forsyth würde sie sich damit ganz sicher nicht zur Freundin machen. Niemals. „Heute werde ich der Champion sein. Für dich, Liebste.“, versprach er ihr und sie küsste seine Stirn. „Das wirst du. Da bin ich mir sicher.“, erwiderte sie und Jaime Lannister wurde von Gendry in die, goldüberzogene, Rüstung gepackt. Er sah wirklich stattlich aus, umgeben von dem ganzen Metall. Als er fertig war und Gendry zurücktrat, übergab sie ihm sein Schwert und öffnete dann das Band, dass ihr Haar zusammenhielt, um es ihm ums Handgelenk zu binden. Es war nachtblau, genauso wie die Farben ihres Hauses. „Ich werde es in Ehre tragen.“, versicherte er ihr und küsste ein letztes Mal seine Hand, bevor er hinaustrat, um zusammen mit Gendry sein Pferd vorzubereiten. Sie gesellte sich derweilen zu Sansa und Königin Cersei, die neben Joffrey saßen, der, weil seine Mutter es verboten hatte, nicht an dem Turnier teilnehmen würde. „Ich hoffe, Ser Jaime kann gewinnen.“, raunte Sansa ihrer älteren Schwester zu, die nur zustimmend nickte. Die Königin, die alles gehört hatte, lehnte sich vor, um sich an dem Gespräch zu beteiligen. „Gewiss, süße Sansa. Mein Bruder pflegt immer zu sagen, dass die Schlacht das Einzige ist, was ihm zeigt, dass er noch lebendig ist... Und natürlich die Lust im Bett.“, warf sie ein und Rae wusste genau, worauf sie hinauswollte, während Sansa bei diesen Worten leicht errötete. Jaimes Zwillingsschwester wollte der jungen Forsyth damit verständlich machen, dass Jaime es mehr genossen hatte mit ihr zu schlafen, als mit seiner Angetrauten. Doch sie wussten beide, dass das nicht stimmen konnte. „Nun, da habt ihr wohl Recht, Majestät. Erst gestern Nacht konnte ich das am eigenen Leib bezeugen. Ich entschuldige mich, falls wir uns störend verhalten haben.“, konterte sie und man konnte sehen, dass die grünen Augen Cerseis sich verächtlich schmälerten. Aber das Turnier begann und lenkte somit die volle Aufmerksamkeit auf sich. Es waren viele junge Ritter anwesend, die ihre Kräfte messen und ihr Können unter Beweis stellen wollten. Doch schließlich scheiterten sie alle an dem blonden Lannister, der an diesem Tag, wie es aussah, außerordentlich motiviert zu sein schien. Er strahlte bei jedem Sieg und ritt stets an Rae vorbei, um ihren einen Kuss zuzuwerfen. Sie und auch die anderen erhoben sich dann jedes Mal, um lautstark zu applaudieren. „Ser Jaime ist ja wirklich in Hochform.“, hörte man zwei Männer miteinander tuscheln. „Ja, aber das wundert mich nicht. Ich würde mich auch um zehn Jahre verjüngt fühlen, wenn ich ein so liebreizendes Wesen, wie Lady Forsyth betten dürfte.“, entgegnete der andere und sein Gesprächspartner lachte. „Du meinst wohl Lady Lannister.“, erinnerte er und beide grinsten. Auch Rae musste schmunzeln. Es stimmte. Sie war nun nicht mehr länger Lady Rae Forsyth, sondern Lady Lannister, die Gattin des Erben Lord Tywins. Und sie würde ihrer Rolle gerecht werden, egal, was Cersei oder sonst wer davon hielt. Nach dem Turnier und Jaimes Kürung zum Champion wurde erneut gefeiert bis in die Nacht. Nachdenklich saß sie vor ihrem Spiegel und frisierte ihr Haar. Sie fühlte sich irgendwie eigenartig. So unruhig. Doch nicht nach außen hin. Äußerlich wirkte sie gelassen und geduldig wie immer, doch innerlich brodelte es. Luna, die ihren Kopf auf den grünen Stoff ihres Kleides gelegt hatte, sah sie aus großen mondsteinblauen Augen an. Auch sie spürte, dass irgendetwas anders war. Und mit einem Mal wurde Rae bewusst, was er war. Seit einem Monat hatte sie schon nicht mehr geblutet. Ihre Blutung war sonst nie ausgeblieben. Konnte das also heißen, dass in ihr ein Kind heranwuchs? War es möglich, dass Jaime sie gleich in ihrer Hochzeitsnacht mit seiner herrlichen Saat befruchtet hatte? Sie schluckte und unterdrückte ihre Freude. Bevor sie voreilige Schlüsse zog, sollte sie zu Maester Pycelle gehen. Der alte Mann würde ihr sicher Gewissheit geben können. Also machte sie sich zügig auf dem Weg, Luna hektisch hinter ihr. „Master Pycelle? Habt Ihr einen Augenblick Zeit für mich?“, rief sie schon nach ihm, als sie sah, dass die Türe zu seinen Gemächern offen stand. Der Greis humpelte hinaus. Die schwere Kette, mit den vielen verschiedenen Metallelementen, klapperte, als er ihr den Kopf zuwandte. „Oh, my Lady Lannister.“, wunderte er sich über ihr plötzliches Auftauchen. „Was kann ich für Euch tun, Kind?“, erkundigte er sich dann, als sie in seine Gemächer trat und hinter sich die Tür verschloss. „Es ist... Nun, meine Blutung ist diesen Monat ausgeblieben und da fragte ich mich...“, wollte sie ihm erklären, doch er war ja nicht dumm und konnte sich denken, worauf sie hinauswollte. „Ist Euch gelegentlich in den Morgenstunde etwas übel? Seid Ihr träger geworden?“, fragte er und sie dachte nach. „Etwas Schwindel beim Aufstehen, aber ansonsten habe ich keine weiteren Beschwerden.“, klärte sie ihn auf und er sah sie sich etwas genauer an. „Nun, wenn Ihr wirklich in Erwartung seid ein Kind zu bekommen, dann kann ich Euch dies leider noch nicht vergewissern. Aber es ist durchaus möglich. Wir sollten einen weiteren Monat abwarten.“, riet er ihr und sie war damit einverstanden. Sie hielt also noch einen Monat geduldig Abstand von dem Thema Nachwuchs in Jaimes Gegenwart, doch Sansa berichtete sie von ihrem Verdacht, der sich auch bei ihrem nächsten Treffen mit dem Maester bestätigte. Man konnte deutlich eine Veränderung an ihr erkennen, die nur bei Schwangeren vorkam. Sie wurde deutlich ruhiger und vorsichtiger, ritt auch nicht mehr allzu viel und lange aus, sodass auch Jaime auffiel, dass sie sich veränderte. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung mit dir, Geliebte?“, wollte er eines Tages wissen, während er gerade Gendry trainierte. Sie lächelte ihn an. „Nun, du wirst es bereits bemerkt haben, dass ich nicht mehr so herumalbere, wie zuvor. Aber ich bin nur besorgt, um unseren Nachwuchs, der in mir heranwächst.“, verriet sie ihm mit einem Zwinkern und er war auf einmal so unachtsam, dass Gendry es schaffte ihm mit dem Schwert gegen das Kettenhemd zu schlagen. Ungeachtet der Schmerzen stürzte er allerdings auf sie zu und hob sie hoch, um sie herumzuwirbeln. „Wir bekommen ein Kind?“, harkte er ungläubig nach und sie nickte aufgeregt. „Ja, ich weiß es seit zwei Monaten, aber Maester Pycelle hat mir geraten, noch ein wenig auszuharren, bis es ganz sicher ist.“, gestand sie ihm und sie küssten sich. Gendry kam natürlich auch hinzu, um ihr auf Knien zu gratulieren, doch sie drückte den jungen Mann freudig an sich, was ihm Röte ins Gesicht trieb. Der Rest des Hofes wurde schneller informiert, als ein Hase Haken schlagen konnte. „Jaime, du Glückspilz. Konntest deine süße Lady gleich in eurer Hochzeitsnacht mit deinem Samen beglücken.“, lobte Tyrion seinen großen Bruder und umarmte ihm brüderlicher denn je. Alle freuten sich und auch Cersei konnte ausnahmsweise wohl mal ihre Waffen senken und sie beglückwünschen. „Eine Frau ist immer am schönsten, wenn in ihr neues Leben heranwächst, my Lady Rae. Das sagte mein Vater mir immer, als ich in den Umständen war. Er meinte, ich würde richtig erblühen.“, erzählte sie friedlich und Rae musste lächeln. „Danke, Majestät. Ich hoffe, dass es bei mir so sein wird, wie bei Euch.“, erwiderte sie und beiden huschte ein zaghaftes Lächeln über die Lippen. Auch Lord Tywin wurde benachrichtigt. Jaimes alter Herr würde wohl Freudensprünge machen, wenn er das erfahren würde. Momentan war er ausgezogen, um ihr das Reich von Berg und Tal zurückzuerobern, was er schon bald geschafft haben würde, obwohl es schwer war die Eyrie zu stürmen. Die Aussicht auf Enkel würde ihn wahrscheinlich noch mehr antreiben. Rae schrieb außerdem noch Robb und Catelyn von den Ereignissen und hoffte, dass sie ihnen irgendwann ihr Kind präsentieren könnte. Sie hatten jetzt immerhin Winterfell zurückerobert. Die Nachricht hatte Königsmund vor einigen Tagen erreicht. Theon war dabei getötet worden, doch Rae trauerte nicht um diesen Verräter. Nun konnten Bran und Rickon wieder sicher aufwachsen und vielleicht würden Jaimes und ihre Kinder bald zusammen mit den Beiden über Winterfells Hof jagen und so viel Spaß miteinander haben, wie sie es in ihrer Kindheit immer gehabt hatte. „Man sagt ja immer, dass ein Mann, der eine Frau, mit einem Kind im Bauch, leidenschaftlich bettet, großes Glück haben wird... Aber ich kann gar nicht noch mehr Glück haben, als es mir nicht schon wiederfahren ist.“, flüsterte er in ihr Haar und sie küssten sich romantisch. Seine Hand lag auf ihrer, die schützend den Babybauch behütete, der bereits ziemlich angeschwollen war. Sie war jetzt im siebten Monat und man konnte schon, ab und an, fühlen, wie sich die Decke aus Haut, die das Leben, dass in ihr heranwuchs, bedeckte, sich wölbte und kleine Füße nach den beschützenden Händen traten. Seine Lippen küssten ihren Bauch und dann horchte er auf Geräusche, die vielleicht herausdringen würden. „Es wird bestimmt ein Junge. So viel wie er tritt sogar ein ziemlicher Raufbold.“, vermutete er und sie lachte amüsiert, sodass er sie verdutzt anblickte. Seine Augen funkelten in ihrem wunderschönen Grün. „Es werden Zwillinge, Liebster. Ein Junge und ein Mädchen.“, machte sie ihm klar und zwischen seinen Augen bildeten sich skeptische Falten. „Was macht dich da so sicher?“, harkte er neugierig nach und sie streichelte über ihren Bauch. Sie konnte schon nicht mehr ihre Füße sehen, so groß war er. Es konnten nur Zwillinge sein. „Ich trage sie in mir, Jaime. Warum sollte ich falsch liegen?“, stellte sie ihm eine Gegenfrage auf die er keine Antwort kannte. Und man sagte ja, dass eine Mutter wüsste, welches Geschlecht ihr Ungeborenes haben wird. Die Vermutung mit den Zwillingen war auch nicht so abwegig, da er und Cersei ja auch kurz hintereinander zur Welt gekommen waren. Mit einem Mal begann sie zu singen. Ihre glockenähnliche Stimme klang durch das Zimmer und drang in seine Ohren. Es war ein schönes, zartes, aber auch trauriges Lied, dass davon handelte nach Hause zu kommen. Denn nur an dem Ort, an dem man sich wohlfühlte, war man in der Lage frei zu atmen und einen Neustart zu wagen. Als sie endete, sah er sie an und sein Blick sagte ihr, dass er sie so sehr liebte, dass er es nicht vermochte, seine Gefühle in Worte zufassen. „Ich will nur bei dir sein, Jaime, denn nur dann fühle ich mich zuhause.“, wisperte sie und erneut küssten sie sich. Doch ihre Liebkosung wurde vom Klopfen unterbrochen, dass wie ein Donnern auf die Tür eindrosch. Schnell zogen sie sich etwas über, um einen Boten zu empfangen. „My Lady, Ser. Die Königin verlangt nach Eurer Anwesenheit im Rat.“, überbrachte er den Befehl und Jaime blickte auf sie, die sich schwermütig erhob. „Ich gehe allein. Du solltest dich ausruhen, Rae.“, bat er sie, wobei es eher wie eine Aufforderung klang. Sie schüttelte allerdings energisch den Kopf. Damit Cersei sich nur wieder über sie beschweren konnte? Den Gefallen würde sie ihr nicht tun! „Nein, Liebster. Es geht schon. Wir wollen doch deine Schwester nicht mit meiner Abwesenheit beleidigen.“, winkte sie ab und sie kleideten sich, trotz seiner besorgten Blicke, angemessen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)