Crazy, stupid, love von abgemeldet (TemaxShika, TenxNeji) ================================================================================ Kapitel 5: Du bist ein Nichts! ------------------------------ Wütend stapfte Temari zu ihrem Spint herüber, riss ihn auf und nahm ihre Bücher heraus, die sie achtlos in die Tasche stopfte. Sie knallte die Tür wieder zu und schulterte ihren Ranzen, wobei sie so viel Schwung benutzte, dass sie mit dem Ranzen eine Schülerin im Gesicht traf. „Mensch, pass doch auf!“, fluchte das Mädchen und drückte Temari auf die Seite. Aber das hätte sie besser nicht gemacht. Temaris Laune war schon im Keller und dann kam so eine Tussi dahergelaufen, die sie auch noch wegstieß… Das war gar nicht gut! „Hast du ein Problem?“, knurrte die Blonde zurück und rückte dem Mädchen auf die Pelle. Das Mädchen grinste schief und zupfte an Temaris Zöpfe. Sie war eindeutig auf Ärger aus, was Temari aber gelegen kam. So konnte sie ihre schlechte Laune schön an ihr auslassen! „Willst du auf Pipi Langstrumpf machen, oder was? Solche Zöpfe sind total out!“, spottete sie und fing an, ein Gummi aus ihren Haaren zu ziehen. „Du wagst es?!“, brüllte Temari und fing an, an den Haaren des Mädchens zu ziehen. Die Beiden schrien laut auf und zogen sich gegenseitig an den Haaren. „Yeah, Frauenschlägerei!“, rief ein Junge und blieb stehen. Mehrere Schaulustige bildeten einen Kreis um die schreienden Mädchen, die anfingen, sich zu kratzen und zu beißen. Temaris Zöpfe waren aufgegangen und ihre blonden Haare fielen ihr bis über die Schultern. „Du Miststück! Du tust mir weh!“, schrie das Mädchen und drückte Temari gegen einen Spint. Ehe sie etwas dagegen unternehmen konnte, holte das Mädchen mit ihrer Faust aus und schlug sie direkt auf Temaris Nase. Vor Schmerz heulte Temari laut auf. Sie riss ihre Augen auf, als die Nase beim Aufprall ein merkwürdiges Geräusch von sich gegeben hatte und betastete sie mit zitternden Händen. Sie spürte etwas Feuchtes an ihren Fingern und als sie sie vor ihren Augen hielt, wäre sie fast in Ohnmacht gefallen. Sie blutete! „Na, jetzt hast du keine so große Klappe mehr, nicht wahr?“, grölte das Mädchen und grinste sie hämisch an. „Du… hast meine Nase gebrochen“, flüsterte Temari ungläubig und hielt ihrer Gegnerin die blutige Hand entgegen. „Na und? Gleich breche ich dir noch etwas!“, verkündete sie und holte schon wieder aus. Temari starrte sie schockiert an. Soweit wollte sie das gar nicht kommen lassen. Sie wollte sich ein bisschen prügeln, um ihren Zorn loszuwerden, aber dass sie gleich Krankenhausreif geschlagen wurde, schockierte sie sehr. Sie konnte den Schlag abwehren, doch der Schmerz, der durch ihre Nase fuhr, trieb ihr Tränen in die Augen und verschleierte ihren Blick. So konnte sie nicht sehen, wie das Mädchen wieder ausholte und ihr die Faust erneut auf die Nase schmettern wollte, als sie plötzlich aufgehalten wurde. Verwirrt schaute sie über ihre Schultern und sah direkt in Shikamarus Augen, der sie am Ellenbogen geschnappt hatte und sie von Temari wegzog. „Man, lass mich los! Die Kleine muss bluten!“, polterte das Mädchen und wollte sich aus Shikamarus Griff befreien, doch er war viel stärker als sie und schubste sie in eine andere Richtung. „Mädchen, hau ab, bevor hier noch was passiert“, drohte er mit gefährlich ruhiger Stimme und sah dem Mädchen kalt in die Augen. Mit einem letzten, hasserfüllten Blick auf Temari, ging das Mädchen mit schnellen Schritten weg und verschwand in einem Klassenraum. In dem Moment klingelte es und der Unterricht fing an, doch die Schaulustigen begafften weiterhin Temari, die sich an die Spinte drückte und ihre Nase hielt. „Los, Leute! Verschwindet jetzt!“, sagte Shikamaru lautstark und sah alle mit einem bösen Blick an. So langsam löste sich der Kreis der Schaulustigen auf, bis alle verschwunden waren. Temari wimmerte leise vor sich hin und zuckte zusammen, als Shikamaru sich zu ihr umdrehte und sie ansah. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er wurde von dem entsetzten Schreien von TenTen unterbrochen. „Temari! Meine Güte, was ist passiert?!“, rief sie auch schon und nahm ihre Freundin in ihre Arme. „Hättet ihr nicht auch normal miteinander reden können?“, fauchte TenTen Shikamaru an und strafte ihn mit einem bösen Blick. „Wooow, halt, ich hab nichts damit zu tun! Das war ein Mädchen, das Temari so zugerichtet hat!“, verteidigte sich der Brünette mit hocherhobenen Händen und wich einen Schritt vor ihr zurück. „Was? Aber wieso?“, wunderte TenTen sich und drückte Temari von sich weg. „W-wir s-sollten Temari vielleicht ins Krankenzimmer bringen“, meldete sich Hinata zu Wort, die sich etwas im Hintergrund hielt. Sie konnte kein Blut sehen, sonst würde es ihr schlecht werden. „Ja, du hast Recht. Komm, Temari“, sagte TenTen und ging neben ihrer Freundin her. Sie hatte ihr einen Arm um die Schultern gelegt und passte auf, dass Temari nicht hinfiel. „Soll ich mitkommen?“, wollte Shikamaru wissen. Er fühlte sich irgendwie überflüssig, doch immerhin war er es, der Temari geholfen hatte. „Nein, ist schon in Ordnung. Geh du in den Unterricht und sag dem Lehrer Bescheid, dass etwas dazwischengekommen ist“, antwortete TenTen und ging weiter. Shikamaru blickte ihnen lange hin und hergerissen nach, entschied sich dann aber dafür, das zu tun, was TenTen gesagt hatte. Mit den Händen in den Hosentaschen drehte er sich um und wollte ins Klassenzimmer laufen, als ihm etwas ins Auge fiel. Langsam ging er zu den Spinten herüber und ging davor in die Hocke. Auf dem Boden lagen vier blaue Haargummis, die er aufhob und einsteckte. „Was ist passiert, Süße? Das sieht echt übel aus“, wollte TenTen wissen, als sie das Krankenzimmer erreichten und die Ärztin ihre Nase untersuchte. Als die Ärztin die Nase berührte, fluchte Temari auf und drehte ihr Gesicht weg. Das tat höllisch weh! „Eindeutig gebrochen! Das sieht wirklich schlimm aus. Wir müssen die Nase gerade richten, bevor sie anfängt zu heilen“, erklärte die Ärztin und sah Temari bedauernd an. Temaris Gesicht wurde bleich und sie wimmerte leise vor sich hin. Das klang schmerzhaft… „Mädels, geht bitte in den Unterricht zurück! Ihr würdet nur stören!“, befahl die Ärztin und scheuchte Hinata und TenTen aus dem Raum. Als sie sich zu Temari umdrehte, zog sie weiße Handschuhe über die Hände und Temaris Augen weiteten sich ängstlich. „Das wird ein bisschen wehtun…“ Ein Tag später saßen TenTen und Hinata wieder im Klassensaal und tuschelten. „Hast du eine Ahnung, wann Temari wieder kommt?“, fragte TenTen, doch Hinata schüttelte ihren Kopf. Shikamaru, der direkt hinter Hinata saß, lauschte den Beiden und seufzte leise. Auch er machte sich schon die ganze Zeit Gedanken um Temari, würde das aber nie zugeben. Die Tür ging auf und ein Mädchen betrat den Raum. Alle Köpfe wandten sich zu ihr um und es herrschte lange Stille, bis jemand anfing zu lachen. Nach kurzem Zögern stimmten die meisten ein und großes Gelächter brach aus. Mit hochrotem Kopf ging Temari durch den Saal und ließ sich grummelnd neben Shikamaru nieder. TenTen, Hinata und auch Shikamaru sahen sie mitleidig an, lachten aber nicht. „Guckt nicht so! Na los, lacht doch auch, ich bin euch nicht böse!“, giftete sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie hatte schon damit gerechnet, dass man sie auslachen würde. Es sah einfach zu lächerlich aus, wenn man mit einem Verband auf der Nase durch die Gegend laufen musste. „Temari, wir lachen nicht!“, widersprach TenTen und sah böse in die Klasse. Ihre Mitschüler deuteten mit den Fingern immer wieder auf Temaris Verband und lachten schadenfroh. „Denen soll der Finger abfallen!“, knurrte die Braunhaarige und ballte ihre Hände zu Fäusten. In dem Moment ging die Tür auf und der Lehrer betrat den Raum. Sofort kehrte Stille ein. Beschämt verfolgte Temari den Unterricht, wohl wissend, dass jeder sie anstarrte. Auch der Lehrer hatte erst mal nicht schlecht gestaunt, als er Temari mit dem Verband entdeckt hatte, und die Klasse nutzte das aus, um nochmal ins Gelächter zu fallen. //Hoffentlich geht der Tag schnell vorbei// Betrübt vergrub sie ihren Kopf in ihre Arme und versuchte die Kommentare ihrer Mitschüler auszublenden. Als es klingelte, rannten alle aus dem Raum, nur Temari hatte keine Lust, aufzustehen. Nachdem sie dachte, alleine zu sein, hob sie ihren Kopf und wäre beinahe vor Schreck vom Stuhl gefallen. Shikamaru saß immer noch neben ihr und schaute ihr in die Augen. „D-du?“, stotterte sie und schaute schnell weg. Verdammt! Sie wollte ihn doch ignorieren! Aber, wie des Öfteren, zog er ihr einen Strich durch die Rechnung. Was machte er hier?! Konnte er nicht einfach verschwinden?! Schweigend öffnete er seine Tasche und holte etwas heraus. Fragend blickte Temari zu ihm herüber und ein Keuchen entglitt ihrer Kehle. Das waren doch ihre Haargummis! Mit großen Augen starrte sie ihn an, als er sie ihr zuschob und sie griff schnell nach ihnen. „Was hast du mit ihnen gemacht?“, fragte sie und könnte sich selbst dafür ohrfeigen. Welch blöde Frage, Temari! Er hatte sie aufgehoben, um sie dir dann zu geben! Shikamaru zog eine Augenbraue in die Höhe und lehnte sich zurück. „Ein Dankeschön wäre jetzt eigentlich angebracht, oder nicht?“, stellte er die Gegenfrage und musterte sie. Zähneknirschend schloss sie die Haargummis in eine Faust und schlug diese auf den Tisch herab. „Es wäre besser für dich, wenn du mal von deinem hohen Ross runterkommen würdest! Falls du das noch nicht kapiert haben solltest: Ich will mit dir nichts zu tun haben! Du interessierst mich nicht!“, donnerte sie. //Was rede ich da nur?!// Shikamarus Gesicht verfinsterte sich und seine braunen Augen durchbohrten ihre. „So… Das war ja deutlich genug. Dürfte ich wenigstens den Grund erfahren?“, wollte er wissen und beherrschte sich, ruhig zu bleiben. Aus irgendeinem Grund trafen ihre Worte ihn wie Peitschenhiebe, die hinterher wehtaten. „Natürlich! Du bist ja kein Shogi-Weltmeister! Ich will nur mit ihm reden! Du bist ein Nichts!“, erklärte sie mit kühler Stimme und erwiderte den Blick genauso finster. Sie redete sich in Rage. Ohne darauf zu achten, was sie eigentlich sagte. Und warum sie das tat, wusste sie selbst nicht. Für einen kurzen Moment weiteten sich seine Augen, ihre Worte verfehlten ihre Wirkung kein bisschen, doch dann wurde auch er wütend. „Gut, dann wäre das geklärt! Du bist genauso oberflächlich wie diese Ino! Aber dir hätte ich mehr Grips zugetraut!“, zischte er und stand ruckartig auf: „Weißt du was?! Du bist einfach nur dämlich! Und so was wie du könnte den Weltmeister nie besiegen!“ Nach diesen Worten verließ er den Klassensaal und ließ eine geknickte Temari zurück. Mit glasigen Augen drehte sie ihren Kopf Richtung Fenster und starrte stur nach draußen. Ihre Augen fingen an zu brennen, bis sich einzelne Tränen lösten und über ihre Wangen liefen. Ihre Unterlippe fing an zu zittern und ein wehleidiges Schluchzen durchbrach die Stille. ****************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)