Ribbon of Love and Friendship von Teiko (100-One-Shot-Challenge) ================================================================================ Kapitel 2: Moonlight (Uruha x Aoi) ---------------------------------- Hey Yo! Da ich es geschafft habe mich krank zu machen, komm der neue One-Shot recht zügig ^^ Ich muss nur vorwarnen, meine Beta hat sich nach England verkrümelt und deshalb kann es gut sein, dass sich hier einige Fehlerchen eingeschlichen haben :D Trotzdem wünsche ich viel Spaß! ------- Vollkommen in Gedanken versunken saß Aoi auf seinem Bett, die geliebte, schwarze Akustik-Gitarre auf dem Schoß. Immer wieder entlockte er ihr wunderschöne Töne, experimentierte hin und wieder vor sich hin, um sich die neue Melodie danach aufzuschreiben. Beim Komponieren folgte er immer einem bestimmten Ablauft. Spielen, experimentieren, aufschreiben. Spielen, experimentieren, aufschreiben. Inzwischen lief das so gut, dass er kaum über das nachdenken musste, was er tat. Er ließ sich einfach von seinem Gefühl leiten. Ein Lächeln umgab seine Lippen, als er die bisherige Melodie einmal durchspielte. Das könnte tatsächlich eine neue Ballade für the GazettE werden. Doch die angenehme Harmonie von Stille und Gitarrenspiel, wurde unschön unterbrochen, als der Schwarzhaarige plötzlich einen grellen Schrei vernahm und etwas, was umfiel. Erschrocken zuckte er zusammen, legte seinen geliebten Schatz vorsichtig auf den weichen Polstern ab und hastete hinaus auf den Flur. Leises Fluchen drang aus seinem Wohnzimmer, auf das er sofort zuging, doch als er die Tür schnell öffnete, blieb ihm perplex der Mund offen stehen. Was zur Hölle?, dachte er erstaunt und auch ein bisschen geschockt. Neben einem umgekippten Bücherregal hockte der Blonde Gitarrist der Band und sammelte, immer noch fluchend, die Bücher und Aufzeichnungen auf, die allesamt verteilt auf dem Boden lagen. Als er Aoi erblickte, lächelte er kurz, widmete sich allerdings gleich wieder dem von ihm angerichtetem Chaos. „Mund zu, Süßer.“, lachte er, worauf Aoi peinlich berührt den Mund wieder schloss. Nun doch amüsiert beobachtete der Kleinere, wie Uruha versuchte das Regal wieder aufzurichten, was wirklich ziemlich lustig aussah. Außerdem streckte er Aoi fast schon bereitwillig den Hintern hingehen, doch dieser riss sich zusammen und lenkte sich mit lautem Lachen ab. Darauf erntete er einen beleidigten Blick des Jüngeren. „Fang nicht an zu sabbern und hilf mir lieber, verdammt. Ist immerhin dein Regal.“ „Ist ja gut.“ Lässig schritt Aoi zu seinem Freund und schob seine Finger ebenfalls unter das helle Holz, um das Regal greifen zu können. Mit vereinten Kräften schafften sie es tatsächlich das große und vor allem schwere Möbelstück wieder an seinen Platz zu hieven. Allerdings war nun der komplette Inhalt auf dem Boden gelandet, was Aoi müde seufzen ließ. „Da hast du ja was Schönes angerichtet. Warum und vor allem wie, hast du das gemacht, Ruha?“ „Ich kann nichts dafür. Dein Notizheft mit den Songideen lag ganz oben auf dem Regal und das Ding ist verdammt hoch. Ich bin zwar relativ groß, aber so ein Riese bin ich noch lange nicht. Noch nicht einmal Tora würde da ran kommen. Wie schaffst du das?“ „Dort steht was ziemlich Praktisches und das nennt sich Leiter.“, meinte Aoi mit hochgezogener Augenbraue und deutete auf eine weiße Klappleiter, die in der nächstgelegenen Ecke des Raumes stand. Aoi kannte Uruha zwar schon lange, aber dass er so schusselig sein konnte, war selbst ihm neu. Dennoch musste er deshalb lächeln, schlang seine Arme um den Hals des Anderen und gab ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen. Bevor Uruha ihn allerdings fester an sich drücken konnte, löste er sich wieder um sich dem Durcheinander zu widmen. Schmollend kniete der Blonde sich ebenfalls hin. „Du bist gemein.“ „Nicht reden, aufräumen. Sei froh, dass ich dir überhaupt helfe, schließlich hast du das hier angerichtet.“ Nach gefühlten 2 Stunden hatten sie schließlich alles wieder in das Regal eingeräumt. Völlig geschafft ließen die jungen Männer sich auf den Boden fallen. Sie waren viele anstrengende Aufgaben gewöhnt, doch Aufräumen gehörte wirklich zu ihren Hassaktionen. Auch wenn es für Uruha und Aoi immer wieder lustig war, wenn sie etwas zusammen unternahmen, ohne die anderen Mitglieder von the GazettE. Immer neckten sie sich, tobten, machten Blödsinn und hatten einfach nur Spaß. Auch jetzt, obwohl sie eigentlich nur nebeneinander lagen, der Kopf des Kleinen auf der Brust des Anderen, fühlten sie sich pudelwohl. Müde öffnete Aoi schließlich die Augen. Sein Freund atmete ruhig und gleichmäßig, wahrscheinlich war er eingeschlafen. Vorsichtig stand der Schwarzhaarige auf, öffnete die Balkontür und trat in die kühle Nacht hinaus. Es war angenehm die frische Luft auf seiner Haut zu spüren und zufrieden ließ Aoi den Blick gen Himmel gleiten. Sterne waren kaum zu sehen, dafür war Tokyo einfach zu hell, doch diese Nacht war Vollmond, welcher ungewöhnlich stark schien. Aoi störte das nicht, im Gegenteil, es war wunderschön und hatte eine faszinierende Wirkung auf den Gitarristen. Plötzlich schlossen sich zwei starke Arme um seinen Bauch, ließen ihn kurz aufschrecken, doch er beruhigte sich gleich wieder, als er den warmen Atem in seinem Nacken spürte. Augenblicklich stellten sich die feinen Haare dort auf und ließen Aoi genussvoll aufseufzen. „Du siehst so wunderschön aus, im Mondlicht.“, murmelte Uruha noch leicht verschlafen und kuschelte sein Gesicht in die Halsbeuge seines Freundes. Dieser grinste leicht. „Erinnert dich das an etwas, Schatz?“ „Spielst du auf diese eine Nacht an?“ „Kann sein.“ Aoi seufzte traurig, als er den See vor sich weiter betrachte. Er war so wunderschön, im Mondlicht glitzerte er leicht. Faszinierend, fesselnd und doch einsam lag das stille Wasser da, konnte niemandem seine eigentliche Schönheit zeigen, da sich um diese Zeit niemand hier her verirrte. Tagsüber war der große Park ein beliebtes Ziel für die Leute, doch nachts kam keine Menschenseele hier er. Genießen, das hatte man schon längst verlernt. Lieber ging man in die Innenstadt um zu feiern und sich zu besaufen. Doch für Aoi hatte das Wort “Genießen“ eine vollkommen andere Bedeutung. Müde fuhr er sich mit beiden Händen über das Gesicht und stellte mit Erschrecken fest, dass er weinte. Tja, genau wie der See, der sich nachts zu etwas zauberhaften verwandelte, hatte auch Aoi eine andere Seite, die er niemandem zeigen konnte. Er war ein Mann und Männer hatten stark zu sein. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb er mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte. Es setzte ihn unter Druck den starken Mann spielen zu müssen. Er war emotional und versteckte es mehr als nur ungerne. Am liebsten würde er seine Gefühle immer zeigen, ohne, dass sich jemand über ihn lustig machte. Doch wo gab es schon einen Menschen, der ihn so akzeptierte, wie er nun mal war? „Hey.“ Aoi zuckte stark zusammen als er die ihm nur allzu vertraute, dunkle Stimme hinter sich vernahm. Augenblicklich drehte er sich um und starrte Uruha an, der lässig an den Baum gelehnt stand, bei dem auch er saß. „Was machst du hier?“, fragte Aoi noch mit brüchiger Stimme und versuchte sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, hoffte inständig, dass der Blonde sie nicht gesehen hatte. Dieser zuckte mit den Schultern und ließ sich neben Aoi sinken. „Dich beobachten? Ich versuche zu verstehen, warum du hier in jeder Nacht, wo der Mond besonders hell scheint, auftauchst und dir die Seele aus dem Leib heulst.“ „Wie bitte?!“ Geschockt sprang Aoi auf und starrte den Jüngeren an. Er tat was? Uruha legte lächelnd den Kopf in den Nacken und fuhr sich durch die Haare. „Ganz ruhig, Aoi. Du kennst mich doch. Ich mache mir nur Sorgen. Vor zwei Monaten habe ich dich zum ersten Mal hier sitzen und weinen sehen. Erst habe ich versucht, selbst rauszufinden, warum du den Kummer so in dich hineinfrisst aber ich scheine in solchen Hinsichten ein Vollidiot zu sein.“ „Du willst wissen, warum ich...weine?“ Uruha nickte, klopfte in das Gras neben sich und wartete bis Aoi sich wieder setzte. Zögernd kam dieser der Aufforderung nach, blieb aber leicht auf Abstand. Doch der Jüngere seufzte nur und zog den Anderen, ohne auf irgendwelche Proteste einzugehen, direkt neben sich um einen Arm um ihn zu legen. Nach wenigen, halbherzigen Versuchen sich zu befreien, gab Aoi auch auf. „Jetzt sag schon, Kleiner. Ich erzähle nichts weiter, versprochen.“ Der Schwarzhaarige nickte und begann leise zu reden, was hatte er denn schon für eine Wahl? „Ich habe schon lange große Probleme mit Makoto gehabt. Erst einmal ist sie immer total ausgerastet, wenn ich mich mal mehr um meine Musik und die Band gekümmert habe. Dann erwartet sie von mir, dass ich der coole Macho bin und kaum Gefühle zeige. Das war gestern, ab da lagen meine Nerven blank, das habt ihr heute ja auch mitbekommen. Naja, und jetzt habe ich Schluss gemacht. Nach einer Ohrfeige war es dann wohl auch für sie vorbei.“ Während Aoi erzählte, hörte Uruha geduldig zu. Danach blieb es still. Der Jüngere streichelte seinem Kumpel über den Rücken, während der sich leise weiter an ihm ausweinte. Aoi wunderte es, dass der Andere so still war. Normalerweise kamen die oft unnötigen Zwischenrufe immer von dem jungen Gitarristen, was war jetzt mit ihm los? Doch was den Kleineren noch viel mehr verwirrte war, dass er sich wohlfühlte. Umarmt von starken Armen, leicht an den warmen, muskulösen Körper gedrückt. Es erfüllte ihn mit einer Art...ja, mit was eigentlich? Auf jeden Fall tat es Aoi unheimlich gut. Auf einmal spürte er etwas auf seinen Lippen, was dort nicht hingehörte. Er öffnete die Augen und musste erschrocken feststellen, dass es Uruhas Lippen waren, die dort auf seinen lagen. Erst wollte er sich dagegen wehren, doch eine Hand in seinem Nacken hinderte hin daran und als Uruha seine Lippen gegen Aois zu bewegen begann, konnte dieser nicht anders als zu erwidern. Seine ganze Haut begann zu kribbeln, vor allem seine Lippen. Dieses Gefühl war für den Gitarristen komplett neu, noch nicht einmal Makoto konnte ihm bisher solche körperliche Reaktionen entlocken, also warum schaffte Uruha sowas? Doch als Uruhas Zunge über Aois Lippen strich, zuckte dieser ruckartig zurück und hielt sich die Hand auf den Mund. Sein Gegenüber lächelte und kam ihm wieder näher. „Das war ein Angebot. Komm drauf zurück, wenn du dich wieder gefangen hast.“, flüsterte er so nah am Ohr des Anderen, dass dieser aufkeuchen musste, was ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb und dem Größeren wieder ein leichtes Lächeln entlockte. „Du warst echt niedlich.“, meinte Uruha fröhlich. Gespielt beleidigt boxte Aoi diesem in die Seite. „War ich gar nicht.“ „Okay, ich korrigiere mich: Du bist immer noch echt niedlich.“ Nun musste auch der Schwarzhaarige grinsen, hänge sich an seinen Freund und hab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Bis er sich schließlich wieder löste, verging eine halbe Ewigkeit, sodass er nun kaum noch Luft bekam. „Du bist unmöglich. Sei froh, dass ich zu dir zurück gekommen bin.“ „Und das war ein Monat später. Wieder in so einer Nacht. Der Mondschein scheint auf uns eine Art magischen Einfluss zu haben.“ Beide mussten lächeln und verloren sich schließlich wieder in einem Kuss, umhüllt von gleißendem Mondlicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)