Das Ende macht den Anfang von ChiChii (Saran x Emiru) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Saran betrachtete seinen Bass nachdenklich. Das Instrument hatte ihn die letzten Wochen nur traurig gestimmt. Eigentlich seit Anfang des Jahres. Wieso war es eigentlich so weit gekommen, dass sie sich aufgelöst hatten? Er hatte immer gerne mit Aicle. gespielt. Die anderen Members waren seine Freunde gewesen und wie sie spielten hatte allen Spaß gemacht. Anders betrachtet, hatte es sie nur traurig gemacht. Mitten in ihrer letzten Tour hatte auch noch Leon gekündigt. Wann hatten sie angefangen zu streiten? Saran hasste das alles. Dass die Band sich aufgelöst hatte, hätte er ja noch verkraften können. Aber er hatte sich mit Emiru gestritten. Dabei war Emiru doch der Grund gewesen, warum er in der Band geblieben war, obwohl er sich öfters mit den anderen gestritten hatte. Rubi traf er noch regelmäßig. In den sechs Jahren waren sie aber auch beste Freunde geworden. Nur Emiru sah er nie. Seit dem Streit hatte sich keiner beim anderen gemeldet. Was war noch einmal der Grund gewesen? Ach ja, Emiru wollte seine Haare blau und schwarz färben. Saran wollte das nicht. Oder eher er wollte es. Er hatte sogar gesagt, dass Emiru die Farben benutzte, die er selbst einmal benutzt hatte, aber das hatte Emiru irgendwie wütend gemacht und der Streit war eskaliert. Saran biss sich auf die Unterlippe. Er hatte immer versucht zu vermeiden mit dem Sänger zu streiten. Er liebte den Vocal immerhin. Ja, er liebte ihn. Aber er hatte nie den Mut gehabt, es auch zu sagen. Wieso auch? Emiru hatte besseres verdient. Und trotzdem liebte er den Sänger. Wieso eigentlich? Emirus Stimme war etwas Besonderes. Mit Aicle. wäre er nie so weit gekommen, dennoch hatte er die Band nie verlassen. Er war auch so lieb, wenn es um Essen ging. Wollte immer alles probieren, solange es kein Natto war. Die Videos mit ihm zu drehen war lustig gewesen. Er war auf die Idee mit dem Warpen gekommen, obwohl es eigentlich total unsinnig war. Wie er immer mit seinen Haaren experimentierte und so immer andere Frisuren hatte. Seine Outfits unterschieden sich immer von denen davor. Die Klingel seiner Wohnung riss Saran aus den Gedanken. Wer wollte ihn denn heute besuchen? Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät, er hatte heute nur noch einen Film schauen wollen. Seufzend stand er auf und ging zur Tür. So im Nachhinein bedacht, hätte er einen Spion in das Holz einbauen sollen. Er wartete kurz, vielleicht ging der Besucher ja weg. Dem war nicht so, stattdessen läutete es erneut. Er gab sich geschlagen und öffnete die Tür. Vor ihm stand ein total durchnässter Emiru. Wann hatte es zu regnen angefangen? „Darf ich hereinkommen? Ich hab eine Melone dabei.“ Nur zum Beweis hob Emiru ein Sackerl hoch, durch das man die Frucht sehen konnte. Saran nickte nur. Was machte der ehemalige Sänger hier? Emiru zog seine Schuhe und die Jacke aus und ging dann direkt in die Küche. Saran folgte ihm und setzte sich auf einen Stuhl. Er musste nichts tun, da der Schwarzblauhaarige Besteck und Teller selbst heraus suchte. „Die Verkäuferin meinte, die Melone würde sicher schmecken.“ „Was willst du hier?“ Sarans Stimme war leise, aber laut genug in der Stille. Er konnte hören, wie Emiru innehielt. Erst nach einer kleinen Pause hörte er wieder Geräusche. Wie Emiru Teller und Besteck hinlegte und sich ebenfalls auf einen Stuhl setzte. „Es tut mir Leid.“ „Was tut dir Leid?“ „Das mit Aicle. war meine Schuld.“ Überrascht sah Saran auf. Was sollte Emirus Schuld gewesen sein? Der Kleine war immer fröhlich gewesen und hatte gute Laune verbreitet. Hin und wieder war er zwar ziemlich bestimmend gewesen, aber sonst einfach liebenswert. „Es lag an jedem von uns.“ „Stimmt nicht. Wenn die andere dir zu nahe kamen, hab ich gesagt, sie sollen aufhören, dir zu nahe zu treten oder als Musiker in Aicle.“ Saran öffnete den Mund, aber es konnte nichts sagen. Er wusste einfach nicht, was er darauf antworten sollte. Emiru hatte Probleme in Aicle. verursacht, weil er eifersüchtig war? „Was willst du damit sagen?“ „Das mit dem Streit tut mir Leid. Ich wollte nur nicht, dass wir uns wirklich trennen.“ „Du hast es doch vorgeschlagen.“ „Der Manager. Wenn ich keine neuen Members gefunden hätte, hätten wir uns auflösen müssen. Aber ich wollte nicht, dass du jemanden triffst, der dich dazu bringen könnte, auch noch auszutreten.“ Emiru hatte die letzte Chance, Aicle. zu retten, einfach weggeworfen? Saran war verwirrter, als jemals zuvor. „Was willst du mir eigentlich sagen?“ „Ich hab dich vermisst.“ Eigentlich hatte Saran gedacht, es könnte nicht noch schlimmer werden. Doch Emiru legte es darauf an, ihn heute zu verwirren. Wo war Rubi, wenn man ihn brauchte? „Es tut mir Leid. Ich sollte gehen.“ Saran hörte, wie die Stuhlbeine auf den Fliesen kratzten, als Emiru aufstand. Trotzdem konnte er sich nicht bewegen. Erst als Emiru schon seine Schuhe anzog, stand Saran hastig auf und ging ebenfalls auf den Flur. „Du musst nicht gehen.“ War seine Stimme schon immer so unsicher gewesen? „Ich stör dich sicher nur.“ Es war unmöglich, dass Emiru irgendjemanden störte. „Willst du mit mir einen Film schauen?“ Saran konnte sehen, wie Emiru kurz zögerte, bevor er seine Schuhe wieder auszog und ins Wohnzimmer ging. Wieso konnte er eigentlich nicht sagen, was er fühlte? Dabei hatte Emiru doch gerade gesagt, wie sehr er ihn mochte. Saran folgte ihm schweigend und setzte sich neben Emiru auf das Sofa. Dann drehte er den Fernseher auf. „Willst du gar nichts sagen?“ Saran warf einen kurzen Blick zu Emiru. Der Blauschwarzhaarige hatte die Knie angezogen und die Arme um diese geschlungen. „Was soll ich sagen?“ „Ich hab dir gesagt, dass ich dich vermisst habe.“ Saran sah wieder auf den Fernseher. Kurz fiel sein Blick auf den Bass. „Weißt du, dass ich nur wegen dir in Aicle. blieb? Die ganze Zeit über. Ich mein, jeder ist gegangen. Am Ende waren nur noch wir beide und Rubi. Rubi war einfach zu weich, als dass er uns allein gelassen hätte und er liebte die Musik zu sehr. Mir war die Musik egal. Ich wollte deine Stimme einfach hören.“ Der Bass machte ihn nicht mehr traurig. Jetzt wo er endlich geredet hatte, gesagt hatte, was er eigentlich dachte. „Was willst du mir sagen?“ Komisch, das hatte er auch gefragt. Aber was wollte er eigentlich sagen? Würde er Emiru seine Liebe wirklich gestehen können? „Ich liebe dich.“ Saran sah Emiru nicht an, während er redete. Stattdessen blickte er auf den Boden. Dass Emiru sich anders hinsetzte, bekam er nur mit, weil er die Bewegung auf dem Sofa spürte. Emirus Hände waren kalt, als sie sich an seine Wangen legten. Sarans Kopf wurde einfach zur Seite gedreht und er sah direkt in die Augen des anderen. Und er spürte seine Lippen. Sie waren seidig weich und warm. Der Kuss war schöner, als er je gedacht hatte. „Ich liebe dich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)