Die Nacht der Herausforderungen von mudblood (next Generation) ================================================================================ Kapitel 1: Trau dich! --------------------- Die Nacht der Herausforderungen Wage eine Tour durch den verbotenen Wald. Bringe eine Kleinigkeit mit, welche beweist, dass du dort warst. Fast lautlos seufze Albus Severus Potter auf und zerknüllte dabei den Zettel. Mit seinen grünen Augen visierte er schon den verbotenen Wald. Wieso tat er dies hier überhaupt? Es war doch eine dumme Idee, welche sicherlich die Gefahr mitbrachte, Punkte für sein Haus zu verlieren oder gar nachzusitzen. Doch wenn sein Bruder James sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, musste es umgesetzt werden. Dieser Sturkopf. Die Nacht der Herausforderungen – so nannte James es zumindest – und er hatte versprochen, dass es eine glorreiche Nacht werden würde, welche Spaß und neues Selbstbewusstsein mitbringen würde. Das Albus nicht lachte. Er glaubte da noch nicht sonderlich dran, doch was sollte er machen? Er hatte dem zugestimmt, weswegen er nun mit seiner Schwester Lily und seinem Cousin Fred am Eingang des Schlosses stand. Lily schien dies alles nun nicht mehr so zu behagen – wobei ihre Vorfreude doch so groß gewesen war. Doch nun stand sie nervös neben ihm und strich sich fahrig durch das rötlich schimmernde Haar. Ihre blauen Augen wiesen einen ängstlichen Glanz auf. Ganz im Gegensatz zu Fred, welcher locker neben Lily stand und eine Hand in seiner Hosentasche vergraben hatte. Mit der anderen nahm er gerade den letzten Zug seiner Zigarette, welche er schlussendlich zu Boden fallen ließ. Ihm schien dies nichts auszumachen – eher im Gegenteil. Seine Augen glitzerten schon vor Freude. Und Albus selbst stand all dem eher nüchtern gegenüber. „Sollen wir?“, fragte Fred in die Stille hinein und sah seine beiden Freunde erwartungsvoll an. Albus nickte daraufhin nur und ging schon mal voraus. Fred folgte ihm sofort – jedoch nicht ohne Lily vorher an dem zarten Arm zu umfassen und mitzuschleifen. Zusammen liefen sie schnurstracks zum verbotenen Wald – ohne jegliches Licht, da sie Niemanden auf sich aufmerksam machen wollten. Schließlich galt es diese Aufgabe zu bestehen. Sie wollten siegen, denn dann würde ein Preis winken – laut James Aussage. „Und was werden wir als Beweis vorweisen?“, fragte Lily irgendwann neugierig. Albus zuckte nur die Schulter. „Das ist die Frage. Wie wäre es mit Einhorn Haar?“ „Und wie willst du daran kommen?“, fragte Fred sofort, „Einhörner sind sehr scheu und lassen uns sicher nicht mal in ihre Nähe.“ „Genau dann kommt Lily ins Spiel. Einhörner lassen doch die Nähe von weiblichen Jungfrauen zu“, sprach Albus lachend aus. Er liebte es seine Schwester aufzuziehen – doch nie hätte er mit ihrer Reaktion gerechnet, denn diese gab ihm zornig eine Kopfnuss und murmelte mürrisch: „Und was ist, wenn ich keine mehr bin?“ „Dann will ich es garantiert nicht wissen“, sprach Albus schnell aus und rieb sich über sein schwarzes Haar. Lily konnte vielleicht zuschlagen. Lily ließ nur ein verärgertes Schnauben verlauten. Ihr fiel kein Konter mehr ein, weswegen sie ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte und sich zu Fred gesellte, welcher wenige Schritte hinter den beiden Potters gelaufen war. „Und was ist mit etwas Zauberstabholz?“, flüsterte sie sofort, sodass es nur Fred hören konnte – doch leider hatte Albus viel zu gute Ohren. „Wenn du keine Holzläuse dabei hast, kannst du es vergessen. Es sei denn, du möchtest nur noch mit einem Auge durch die Gegend stolzieren,“ antwortete ihr Bruder sofort. Abermals schnaufte Lily sauer auf. Sie hatte wahrlich nicht daran gedacht, dass Bowtruckle die Zauberstabbäume bewachten. Mit ihren spitzen Fingern, waren sie in der Lage, einem Menschen die Augen auszustechen – also keine gute Idee. Aber sie brauchten einen Beweis – zumindest einen, der zeigte, dass sie weit in diesem Wald vorgedrungen waren. Die drei Schüler standen nun direkt vor dem verbotenen Wald und schienen in ihren Gedanken gefangen zu sein. Sie mussten etwas finden, um zu beweisen, wie mutig sie gewesen waren. „Lasst uns doch erst einmal hinein gehen. Vielleicht finden wir ja etwas“, murmelte Fred irgendwann und erhob seinen Zauberstab. Leise ließ er das Wort Lumos verlauten und sofort bildete sich etwas Licht um seinem Zauberstab. Lily und Albus taten es ihm gleich. Es nützte ja nichts. Und so gingen sie ihre ersten Schritte in den Wald hinein. Nicht wissend, was ihnen begegnen würde. Eine Weile geschah gar nichts. Sie liefen stur geradeaus und sprachen fast kein Wort miteinander. Nichts kam ihnen in die Quere und langsam nistete sich die Verzweiflung in ihre Herzen. Es konnte doch nicht wahr sein, dass ihnen nichts im verbotenen Wald begegnete - völlig unbedacht, dass dies doch eigentlich gut war. Viel zu viele Gefahren befanden sich doch an diesem Ort. Irgendwann blieb Lily stehen und beugte sich stöhnend vor. „Ich kann und will nicht mehr. Lasst uns einfach zurückgehen“, murrte sie verzweifelt. Doch ihr Bruder dachte gar nicht daran. „Vergiss es. Ich werde James doch nicht als Verlierer entgegen treten.“ „Das du immer so ein ekelhaftes Ego haben musst“, gab Lily als Kommentar ab und funkelte ihn böse an. „Denk doch mal an mich und Fred. Vielleicht haben wir keine Lust mehr. Aber du mit deinem verdammten Ego.“ „Ich habe noch Lust, Lils“, antwortete Fred in einem angenehmen Tonfall und lächelte seine Cousine aufmunternd an. „Es geht doch darum Mut zu fassen und mal etwas zu riskieren. Sei kein Frosch. Albus und ich sind doch auch da und zur Not beschützten wir dich.“ Lily seufzte leise auf. „Kerle...“ Jedoch blieb ihr Kommentar nicht unbeachtet, denn Albus ließ ein genervtes Weiber verlauten. Sofort sah Lily wieder Rot und starrte Albus böse an. „Was soll das heißen?“ „Das weiß du genau“, antwortet Albus sofort. „Frauen sind doch immer nur am Nörgeln. Irgendwas ist immer falsch.“ „Besser als ein wehleidiger Typ zu sein“, kommentierte Lily Albus Meinung sofort. Schnell wurde ein kleines Streitgespräch entfacht, welches zu Freds Bedauern nicht gerade leise verlief. Die Stimmen der Potters wurden immer lauter und es war nur eine Frage der Zeit, bis diese Klänge irgendetwas aus dem verbotenen Wald anlockten. Und genau diese Zeit war definitiv zu kurz. Fred vernahm ein leises rascheln und sofort hielt er seinen Zauberstab in die Richtung, aus welcher das Geräusch kam. „Leute, seit mal leise“, hauchte er, jedoch blieb dies von den Potters unbeachtet. Doch der Weasley war nicht dumm – er musste die Beiden schnell zum Schweigen bringen und so schwang er seinen Zauberstab in die Richtung der Potters und flüsterte: „Langlock.“ Sofort verstummten die beiden Potters – was anderes war auch nicht mehr möglich, da ihre Zungen an ihren Gaumen klebten. Albus und Lily starrten sich erst verwirrt an, ehe sie Fred musterten. Albus mit einer fragenden Miene und Lily mit einer Wütenden. Doch Fred ließ sich nicht beirren und zeigte in die Richtung, aus welcher die Geräusche kamen. „Es kommt etwas auf uns zu“ sprach er leise aus und widmete sich nun wieder diesem Geräusch. Er bemerkte, dass dieses – was auch immer , immer näher und näher am. Genau auf die Gruppe zuschritt. Die Äste knacken gefährlich und die Büsche raschelten gespenstisch auf. In Fred pulsierte schon das Adrenalin und nervös ging er einen Schritt zurück. „Bei Merlin. Was kommt auf uns zu?“ Er hörte nur ein Geschnaufe und Gemurmel von seinen Freunden – keine richtigen Wörter. Zunächst wollte er sich verärgert umdrehen, doch dann verstand er. Er hatte Lily und Albus ja zum Schweigen gebracht. Schnell schwang er seinen Zauberstab und murmelte: „Finite.“ Sofort lösten sich die Zungen von den Gaumen der Potters und beide atmeten erleichtert auf. „Verdammt Fred“, schnaufte Lily leise und räusperte sich danach kurz. Albus hingegen stieß ihr in die Seite. „Sei still. Wer weiß, was da auf uns zukommt.“ Sofort nickte Lily und nahm zögernd und sofort wieder ängstlich ihren Zauberstab zur Hand. Mit Albus schritt sie auf Fred zu und blieb kurz hinter ihm stehen, während ihr Bruder direkt neben seinem Cousin Platz fand. Die drei Schüler starrten nun gebannt auf die Büsche, aus welchem sie das Rascheln ausmachen konnten. Nur durch kurzes Augenzwinkern schwand ihr Blick von den grünen Pflanzen. Und ganz plötzlich kam Etwas aus dem Busch hinaus. Mächtig und prachtvoll. Wunderschön und stilvoll. Vertraut und beängstigend. Die drei Schüler hielten ehrfürchtig die Luft an und ließen sofort ihre Zauberstäbe sinken. Vor ihnen stand wahrhaftig ein Hippogreif. Eine kurze Weile starten sich der Hippogreif und die Schüler an. Bewegungslos und viel zu fasziniert – bis Fred das Wort erhob. „Ist das nicht die Idee für den Beweis?“ „Was? Willst du die Feder haben? Dann kannst du mit deinem Tod rechnen“, flüsterte Lily aufgebracht. „Nein, du Dummerchen. Ich möchte ein Foto von ihm. Ein Foto von ihm und mir“, sprach der Weasley aus und ging einen weiteren Schritt auf den Hippogreif zu. Sah ihm direkt in die Augen und verbeugte sich anschließend. „Fred bist du verrückt?“, fragte Albus panisch und war nahe dran seinen Zauberstab abermals zu erheben, jedoch hielt Lily ihn auf. „Lass ihn. Wenn du jetzt dazwischen gehst, werden wir Fred sicher nicht heile wieder sehen.“ Ein wahres Wort, was Albus zugeben musste. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig als Fred dabei zu beobachten, wie er sein Leben aufs Spiel setzte. Er rechnete schon mit dem Schlimmsten und hatte Angst sich Onkel George und Tante Angelina stellen zu müssen – doch er sorgte sich einfach zu sehr. Denn es geschah etwas Unglaubliches. Der Hippogreif verbeugte sich nun ebenfalls vor Fred und signalisierte diesem so, dass er ihm sein Vertrauen entgegen brachte. Langsam schritt Fred auf den Hippogreif zu – sein Herz klopfte noch immer schnell- und als er ankam legte er vorsichtig seine Hand auf sein Gefieder und streichelte ihn. Freds Augen weiteten sich leicht vor erstaunen und ein leichtes Glitzern bildete sich in diesen. Er streichelte einen Hippogreif. Unglaublich. Einfach atemberaubend. Und ganz nebenbei nahm Lily ihren Fotoapparat, welchen sie immer dabei hatte, und machte ein Foto von Fred und dem Hippogreif. Darauf achtend, dass das gefiederte Geschöpf dies nicht bemerkte- es nicht erschreckte. Freds Leben war ihr wichtig. Glücklich seufzte sie anschließend auf. „Wir haben es geschafft. Wir können wieder heim.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher“, sprach Albus leise aus und hielt Lily den Aufgabenzettel hin, welcher sich verändert hatte. Eine neue Aufgabe stand darauf und Lily seufzte genervt auf. „Das darf doch nicht wahr sein.“ Besorge aus der Hausküche alkoholische Getränke ~*~ Bringe die Heilerin aus dem Krankenflügel dazu, dir ein Heilmittel gegen Traurigkeit zu geben. Unschlüssig starrte Alice Longbottom auf diese Aufgabe. „Wie sollen wir das bitte schaffen? Was denkt sich James dabei?“, ihre Stimme war hauchzart und ihre Stirn runzelte sich sofort. Alles in einem fand sie diese Idee total absurd und am liebsten hätte sie schon längst das Handtuch geschmissen, doch dies ließ eine gewisse Person einfach nicht zu. Dominique Weasley, welche neben ihr stand und schon ein Buch aus der verbotenen Abteilung in der Hand hatte, fand das ganze Konzept der Herausforderungsnacht wunderbar. Sie war sofort Feuer und Flamme gewesen und duldete die Vernunft der Longbottom nicht. Viel mehr trieb sie diese an, Verbotenes zutun und über sich hinaus zu wachsen. Auf einer Art und Weise war Alice froh darüber – aber auf der anderen Seite hatte sie einfach Angst. Ja, Alice Longbottom war ein Angstgnom! „Lass das mal meine Sorge sein. Ich habe da schon eine Idee“, sprach Dominique schmunzelnd aus und steckte das Buch der verbotenen Abteilung in ihre Tasche. „Komm mit“, mit diesen Worten zog sie Alice durch die Flure von Hogwarts. „Wie gut, dass wir in selben Haus sind… Du hast mich einfach verzweifelt vorgefunden und machst dir tierische Sorgen um mich. Du musst nur überzeugend wirken. Den Rest überlässt du mir“, erklärte die Weasley schnell ihre Idee und noch ehe Alice irgendwelche Einwände bringen konnte, befanden sich die beiden vor dem Eingang des Krankenflügels. Dominique schloss kurz die Augen und schien sich zu konzentrieren. Und nach einiger Zeit konnte Alice wahrhaftig Tränen auf dem Gesicht der Veela erkennen. „Dome?“, fragte sie dumpf nach, doch diese ließ sich nicht beirren. „Los geht’s. Denk an deine Rolle!“ Schnell zog Dominique Alice mit in den Krankenflügel und legte sofort mit ihrer Show los. „Wieso schickst du mich hier hin Alice. Ich will das nicht. Ich will das alles nicht mehr!“, schrie die Weasley verzweifelt und ihre Stimme hörte sich tränenerstickt an. Die Tränen flossen über ihre zarten Wangen und Alice schluckte schwer. „Aber Dome…“, ihre Stimme versagte sofort und unsicher sah sie sich im Krankenflügel um. Es befand sich nur ein Schüler in diesem und dieser schien tief und fest zu schlafen – welch ein Glück. „Verdammt Alice!“, schrie Dominique auf und Alice zuckte erschrocken zusammen. Unglaublich. Spielte die blonde Schönheit ihre Rolle gut. „Was ist hier los?“, ertönte plötzlich die ernste Stimme von Madam Pomfrey. Zügig schritt sie auf die beiden Schülerinnen zu und verschränkte streng die Arme. Sie wollte allem Anschein nach eine Erklärung. „Madam Promfrey… ich weiß nicht was Dome hat. Sie ist auf einmal so verzweifelt. Nur am weinen… ich weiß nicht weiter“, sprach Alice schnell aus. Ganz gelogen war dies auch nicht. Sie wusste wahrlich nicht weiter. Nun wirkte die Heilerin besorgt und musterte Dominique. Führsorglich legte sie eine Hand auf dem Schopf der Weasley und musterte sie ernst. „Was ist los, Liebes?“ Die ernste Stimme war einer führsorglichen, weichen gewichen. Dominique hingegen schniefte traurig auf. „Ich kann nicht mehr. All diese Erwartungen zerstören mich. Immer geht es nur um das Eine! Aber nie um mein Inneres. Um meine Gefühle. Ich bin doch nur ein verletzliches Mädchen.“ Die Stimme triefte nur so vor purer Verzweiflung und selbst Alice konnte nicht mehr erkennen, ob es Schauspielerei oder Ernst war. Madam Promfrey führte die Weasley zu einem nahestehenden Bett und ließ sich mit dieser darauf sinken. „Erkläre dich genauer, mein Kind.“ „Alle Männer finden mich hübsch und wollen mit mir ausgehen – aber ich weiß ganz genau, dass sie nicht mich sehen, sondern nur das Veela Blut in mir. Ich will das nicht. Ich möchte, dass es einen Mann gibt, der meine wahre Seite sieht. Mein wirkliches Ich – einfach meine Gefühle. Aber an dieser Schule achten nur alle auf das Aussehen. Ich will nicht mehr“, ließ Dominique ihrer gespielten Wut und Trauer freien Lauf. Ihre zarte Stimme ließ sie dabei von Wort zu Wort höher erklingen. Die Heilerin hingegen nickte leicht und setzte sich wieder auf. „Ich habe etwas für dich, Liebes. Etwas, was dir Aufschwung gibt. Dir gute Laune bereitet – und danach sehen wir weiter.“ Schnell verschwand Madam Promfrey in den hinteren Bereich des Krankenflügels und kam kurz darauf mit einer rötlich- gelben Flasche wieder. Sanft hielt sie Dominique diese hin. „Trink das. Es wird dir helfen. Zumindest für diese Nacht. Danach sehen wir weiter.“ Unsicher nahm Dominique nun diese an und öffnete sie. Von außen hin, war sie noch immer die Verzweifelte, doch in ihrem Inneren machte sich nun Sorge breit. Wie würde sie reagieren, wenn sie dieses Gesöff nun trank? Die Heilerin erwartete es von ihr und kneifen kam nun bei aller Liebe nicht in Frage. Langsam öffnete sie diese Flasche und hoffte auf das Beste. Schnell setzte sie die Flasche an ihren Mund und trank diese in einem Zug leer. Sofort bildete sich eine angenehme Wärme in ihren Körper aus. Alles erschien plötzlich so leicht und klar. Wunderschön und besonders. Ein wohliges Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und es empfing sie das Gefühl der Trunkenheit. „Oh Alice. Das Leben ist so herrlich“, summte sie glücklich und umarmte die Longbottom. Presste sie an sich und ließ ein freudiges Quicken ertönen. „Bringen Sie nun Miss Weasley zu Bett. Sie sollte sich ausschlafen“, sprach Madam Promfrey aus und stand wieder auf. Verschwand aus dem Blickfeld der Mädchen – was Alice erleichtert aufatmen ließ. „Du kannst nun aufhören, Dome“, sprach sie aus und versuchte sich aus dem Griff der Weasley zu lösen, doch leider war dieses Verhalten nun nicht geschauspielert. „Womit aufhören? Es ist doch alles so schön! Oh Alice ich hab dich so lieb“, frohlockte die Blondine glücklich und lachte dabei auf. Schnell verstand Alice. Dominique war eigentlich nicht unglücklich gewesen und genau aus diesem Grund hatte das Heilmittel gegen Traurigkeit nun die doppelte Wirkung erzeugt. Eine betrunken wirkende Dominique. Genervt raffte Alice sich auf und zog die Weasley mit sich. Sie konnte nur hoffen, dass eine glückselige Dominique als Beweis ausreichte – denn sonst wäre alles umsonst gewesen. Gerade wollte Alice den Krankenflügel verlassen, als sich auf einmal ein großgewachsener, schlaksiger Schüler in den Weg stellte und sie nicht durch die Tür ließ. Bei genauem Hinschauen erkannte Alice, dass es der Schüler war, der vorhin schon im Bett des Krankenflügels lag und es war kein anderer als Lorcan Scamander. „Was willst du?“, fragte Alice leicht genervt und musterte ihn. Doch Lorcan ignorierte Alice gewissenhaft und starrte stattdessen Dominique an, deren Urteilsvermögen alles andere als vorhanden war. „Dome. Ich wusste nie, dass du so fühlst, aber du sollst wissen, dass ich deinen Charakter mag. Deine lustige Art, dein Lachen und deine verplante Ader. Du bist so toll, wie du bist. Das sollst du wissen. Ich mag dich wirklich.“ Sein Tonfall war ernst und mit viel Gefühl hatte er diese Sätze gesprochen, doch Alice hatte keine Geduld für so etwas. Genervt verdrehte sie die Augen und schlüpfte mitsamt Dominique an Lorcan vorbei. Die Weasley lachte nur noch erfreut auf und ließ ein melde dich mal bei mir ertönen. Bei Merlin – Dominique konnte wahrlich nicht mehr urteilen. ~*~ Offiziell: Klaue Zutaten für den Liebeszaubertrank Inoffiziell: Bringe Molly Weasley dazu, die Vernunft zu verlieren. „Nein! Nein, nein, nein! Das kannst du vergessen, James!“, laut ertönte Mollys Stimmorgan durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und eben Benannter zuckte erschrocken zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Molly sofort so laut werden würde – er hatte sie doch nur aus dem Schlaf gerissen und ihr den Vorschlag mit der Herausforderungsnacht gemacht. Mehr nicht. Schließlich wollte er mit ihr seine Zeit verbringen – da konnte seine kleine Streberin doch froh sein. Jedoch war dies leider nicht der Fall. „Sei doch mal leiser. Du weckst noch sämtliche andere Schüler“, sprach er leise aus und musterte sie verstohlen. Jedoch schien Molly dies nicht zu interessieren, denn sie dachte nicht daran ihre Stimme etwas zu senken. „Du hast mich doch auch geweckt und auf andere willst du Rücksicht nehmen?“ James konnte daraufhin nur den Kopf schütteln. Wieso bei Merlin hatte er sie geweckt? Nur zu gut wusste er, dass sie sehr aufbrausend und unerträglich war, wenn sie gerade erst die Augen aufgeschlagen hatte – und nun durfte er sich ihr Gejammer anhören. So hatte er sich seine Herausforderungsnacht nicht vorgestellt. Bei weitem nicht. „Molly bitte. Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich dachte mir, dass dir so etwas gut tun würde. Etwas rauszukommen, etwas Spannendes zu erleben und all das Zeug. Es kann nicht schaden.“ „Nicht schaden? Wir würden in das Büro vom Slughorn einbrechen – bei Merlin James! Wenn jemand uns dabei erwischen würde, würde nicht nur Nachsitzen winken - nein. Auch ein Heuler von meinem Dad würde mich erwarten. Also vergiss es. Ich habe da keine Lust drauf.“ Molly starrte ihn mit einer wütenden Miene an und verschränkte nach ihrem Sprachmarathon die Arme vor der Brust. „Wie feige du bist“, murrte James leise und seine Laune schien langsam auch zu sinken. Wieso war sie so beherrscht? Nie ließ sie ihr Ziel aus den Augen – eigentlich keine schlechte Eigenschaft- jedoch war er der Meinung, dass sie auch mal Spaß haben sollte. Das Leben genießen und aus ihrer biederen Rolle schlüpfen. Er wollte es für sie. „Ich bitte dich- was hat das mit feige zu tun? Ich möchte nur keine Probleme haben“, sprach Molly nun doch nicht mehr so beherrscht aus –wie James schnell feststellte. Sofort wurde er von dem schlechten Gewissen eingeholt und schnell schritt er weiter auf sie zu. „So war das auch nicht gemeint. Ich finde nur, dass du dich mal fallen lassen solltest. Mal aus deiner Rolle herausschlüpfen. Das Leben einfach genießen. Mehr nicht. Wir müssen nicht diese dämlichen Zutaten klauen. Lass uns etwas anderes machen. Etwas, was du noch nie getan hast.“ Unsicher musterte Molly ihn nun und leicht nervös begann sie mit einer ihrer rötlichen Haarsträhnen zu spielen. „Ich weiß nicht.“ „Was hast du zu verlieren?“, fragte James sofort und seine Stimme strotzte nur so von Überzeugung. „Meine Prinzipien?“, fragte sie leicht daher und starrte zu Boden. „Ich möchte sie nicht über Bord werfen.“ „Sag mir was es ist“, forderte James sofort und erwartete eine Antwort. Seine Cousine jedoch, war mit ihren Gedanken viel zu weit weg. War hin und hergerissen und schien das Gute und Böse abzuwägen. Jedoch kamen ihr die Worte ihres besten Freundes in den Sinn – das Leben genießen, sich fallen lassen. Seine Worte klangen gar nicht so falsch und über sich selbst enttäuscht musste sie feststellen, dass er Recht hatte. Man musste auch mal etwas anderes erleben. Aus sich herauskommen und versuchen das Leben einfach zu genießen. Es klang doch gar nicht mal so schwer. “Ich habe mich noch nie betrunken.“ Irritiert sah James sie nun an. Er hatte vieles erwartet – nur das nicht. Doch wenn es mehr nicht war. Diesen Wunsch würde er ihr nur allzu gerne erfüllen. „Kein Problem“, antwortete er und schenkte ihr sein typisches Potterlächlen. „Das kriegen wir hin.“ Und während sie Pläne schmiedeten, veränderte sich James Aufgabenzettel wie von alleine. Betrinkt euch ordentlich. ~*~ 1. Platz -> Albus, Lily und Fred. Alle Aufgaben erfüllt. 2. Platz - > Dominique und Alice -> Eine Aufgabe erfüllt. Die andere Aufgabe war nicht mehr nachweisbar. Nicht platziert -> James und Molly. Schafften es nicht mehr aus dem Gemeinschaftsraum zu kommen. Ende. ---- Mal etwas anderes von mir.Ich hoffe es hat euch gefallen. :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)