Die Sonne von Shin Mazako von Akio21 ================================================================================ Deine Antwort ------------- Wolfram wusste nicht genau, wie er sich verhalten sollte. Auf der einen Seite übermannte ihn fast ein Gefühl des Glücks, auf der anderen Seite war er auch stolz und durfte das nicht zeigen, als was war zu tun. „Ähm, nun – König Yuri“, begann er. „Sag Yuri.“ Seine Stimme klang angenehm dunkel und männlich. Erotisch und sinnlich und – Wolfram schüttelte den Kopf, um sich von diesen Gedanken zu befreien. „Also, was ich sagen wollte war ähm ist... ahhh.“ Die Bewegung war zu schnell gewesen, als das Wolfram sie gesehen hätte. Plötzlich lag er nicht mehr auf dem Boden, sondern bei Yuri im Bett. Nach dem ersten Schrecken hatte sich Wolfram schnell wieder gefasst. Wolfram hob die Hand, die zur Faust geballt war zum Mund und räusperte sich. „Euer Antrag ehrt mich sehr, Majestät – ich meine – Yuri.“ Yuri hatte recht, ihn mit König, Majestät oder sonst wie anzusprechen fühlte sich irgendwie falsch an. „Natürlich. Das ist doch selbstverständlich.“ „Wie?“ Wolfram war verwirrt, hatte Yuri seine Gedanken gelesen? „Selbstverständlich ist mein Antrag eine Ehre für dich. Das wäre er für jeden, meinst du nicht? Wolfram.“ „Ach so, ja. Ganz sicher. Aber...“ „Aber? Willst du mich zurückweisen?“ „Nein, um Shinous Willen es ist nur – wir kennen uns noch nicht lange...“ „Er würde dir sehr gut stehen.“ Wolfram war wieder verwirrt. Yuri zeigte mit einem Finger auf das aufgeschlagene Buch mit dem königsblauen Anzug. Wolfram wurde rot. Das war – jetzt wirklich peinlich. Und bisher war doch immer Wolfram es gewesen, der seine Verehrer und Verehrerinnen in Verlegenheit brachte. Was lief hier denn anders? Yuri schob sein Gesicht plötzlich ganze nahe an das von Wolfram. Er hatte das Gefühl in den schwarzen Augen zu versinken. „Also, wie lautet deine Antwort?“ Shinou und Murata hatten sich darauf geeinigt, das Geschehen in Yuris Seele noch eine Weile zu beobachten, bevor die nächsten beiden Siegel gelöst wurden. Ein besonders dunkles nebelartiges Gebilde erhob sich langsam vom Grund, stieg höher und umwickelte plötzlich einen weißen Nebel. Beide hielten den Atem an, vor Anspannung. Murata betete das es grau würde, und Shinou hoffte, dass der weiße Seelenteil nicht völlig vernichtet wurde. „Meine Antwort, Yuri - „ Wolfram musste lächeln. Egal was man an seiner Art auszusetzen hatte, er war ehrlich. „Meine Antwort lautet natürlich – oh.“ Diesmal fand sich Wolfram unter Yuri wieder. So gern er den warmen Körper auch auf seinem spürte, es gab nun mal die Etikette, an der sie sich auch, sogar der Adel besonders, zu halten hatten. Wolfram hatte leider keine Ahnung wie er sich gegen Yuris Küsse wehren sollte, geschweige denn wehren wollte. Aber – klar, das war es, er wollte seine Antwort haben, er tat das nur, um Wolfram zu zeigen, welche Leidenschaft er besaß. Die dunkle Schwade versuchte die helle zu zerstören, kein Zweifel. Shinou legte beide Hände auf die Seelenkugel und setzte seine Magie frei, langsam brachte er das dunkle Gebilde dazu, das helle, das schon recht zerfranst aussah loszulassen. Auf seiner Stirn erschienen Schweißperlen. Ein Zeichen dafür, wie stark diese Kräfte waren. Aber Shinous Macht brachte das kleine Teil dennoch dazu, loszulassen und wieder nach unten zu sinken. „JAAAAAA“, schrie Wolfram, der sich nicht mehr zu helfen wusste. Yuri ließ ihn erschrocken los, was war überhaupt passiert? Die Tür wurde aufgestoßen, und Soldaten trampelten herein, packten den sich sträubenden Wolfram und schleppten ihn nach draußen. „He...Hey, was macht ihr da? Sofort loslassen.“ „Wir retten euch, Exzellenz. Befehl von Eminenz.“ „WAS? Dieser – dieser – ich habe es doch geahnt, der Betrüger. LOSLASSEN.“ Unter Protest wurde Wolfram davongetragen. Zurück blieb ein ahnungsloser Yuri , der überhaupt nicht wusste, was gerade passiert war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)