Die Sonne von Shin Mazako von Akio21 ================================================================================ Konrad und Julia (Vergangenheit) -------------------------------- Konrads Sicht Ich hatte mir den ganzen Tag Gedanken gemacht. Ich wusste, wie sehr meine geliebte Julia Krieg und Gewalt jeder Art hasste. Und ich verdiente unser Geld als Soldat Als Sohn der Königin war es normal, das ich genau wie meine beiden Brüder zum Soldaten ausgebildet wurde. Seit 100 Jahren hielt ich ein Schwert in der Hand um mein Land, meine Familie und in erster Linie Julia zu beschützen. Aber Julia …Ein betrunkener Soldat hatte stolz berichtet, dass er eine Menschenfamilie getötet hatte, die sich zu nah an die Grenze gewagt hatte. Vermutlich wusste sich der Mann nicht anders zu helfen, und suchte an der Grenze nach Nahrung für seine Familie. Der Soldat von uns Dämonen hatte ihn entdeckt und obgleich er unbewaffnet war, und seine Familie dabei hatte, hatte er ihm den Kopf abgeschlagen. Damit nicht genug, hatte er auch gleich noch seine Frau und seine beiden Kinder ermordet. Und davon erzählte er voller Stolz, einige schlugen ihm sogar anerkennend auf die Schulter. Noch bevor ich Julia aufhalten konnte, ging sie in die Kneipe. Natürlich verstummten alle. So wie immer, wenn sie auftauchte. Julia war blind, sie konnte kein Schwarz sehen. Trotzdem wusste sie immer, wo sie hinlief. Und diesmal lief sie auf den Betrunkenen zu, der sich voller Angst immer mehr in die Ecke quetschte. Aber nicht dieser Soldat war ihr Ziel, sondern sein Schwert. Julia kniete nieder und nahm das Schwert in die Hand. "Du armes Ding, ich spüre wie sehr du leidest." Sie streichelte es und es schien zu leuchten. Dann nahm sie es in die Arme, als wäre es ein Baby. Dabei war es doch nur ein Schwert, ein Gegenstand, ein Werkzeug. Ich beschloss einzugreifen, drückte dem Soldaten einige Münzen in die Hand und kaufte ihm das Schwert ab. Auf dem Rückweg zum Wincottanwesen hielt Julia die ganze Zeit das Schwert in den Armen, schaukelte es und summte ihm ein Lied vor. Ich hoffte, sie konnte den Schmerz des Schwertes lindern. Vielleicht hätten andere Leute die Julia nicht kannten geglaubt sie sei verrückt, aber jeder der sie kannte, wusste das sie es nicht wahr. Am Abend lag das Schwert bei uns im Bett, aber das wunderte mich nicht. „Geht es ihm besser?“ fragte ich sie, während ich mich auszog. Julia lächelte „Ja, ich habe ihm versprochen, dass es nie wieder jemanden töten oder verletzen muss." Ich musste auch lächeln und legte mich zu ihr. Sie reichte mir ihre Hand, um mir zu zeigen, dass ich sie küssen durfte. Also nahm ich ihre zarte Hand in die meine, und küsste zärtlich die Fingerspitzen, die Knöchel, die Handinnenfläche, die zarte Haut zwischen ihren Fingern. Es war ein einziger Genuss und ich war glücklich, dass sie mich zum Mann genommen hatte, denn auch wenn sie alles und jeden liebte, ihr Ja-Wort und ihre Erlaubnis sie zu küssen, waren mir Beweis genug, das ich ein klein wenig mehr von ihr geliebt wurde, als alles andere. Yuris Sicht „Das Heneko schmeckt ehrlich gut“, sagte ich. „Mh“, stimmte mir Wolfram zu, der gerade den Mund voll hatte. Ich nahm mir vor, Effie dafür später zu loben. Oder besser gleich. Gleich nach dem Essen wollte ich die Treppen zum Küchenpersonaleingang runtermarschieren und es ihr persönlich sagen. Natürlich, es war ein ganz schönes Stück zu laufen, und ich hätte sie auch rufen lassen können, aber ich wollte ihr eine Freude machen, ich wusste ja, wie sehr sie sich angestrengt hatte. Also was machten mir die paar Treppen da schon aus. Schließlich war ich durchtrainiert durch das Baseball…Moment mal. Woher wusste ich, wie man dieses Essen nannte, mehr noch, ich wusste, was darin war, ich hätte es selber machen können, und woher wusste ich, wer es gekocht hatte, und wo der Trakt war, in dem das Personal lebte? Das konnte ich doch überhaupt nicht wissen, und trotzdem…trotzdem wusste ich alles. Ich kannte jeden Winkel dieses verdammten Schlosses, ich wusste plötzlich wer Wolfram war, der jüngste Sohn der letzten Dämonenkönigin, und …und…da war doch was, er war …Wolfram war der Bruder von…Konrad. „Yuri“, hörte ich Wolfram aus der Ferne schreien. Dann hörte ich gar nichts mehr. „Und?“ fragte Murata. „Das erste Siegel ist gelöst." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)