Rote Dämmerung von mangacrack (Wir sind, was wir waren) ================================================================================ Kapitel 7: Ein verlorenes Schiff im Sturm ----------------------------------------- Kommentar: Liegt ihr alle wimmernd mit einem hässlichen Knoten im Magen auf dem Boden? Ja, dann ist ja gut. Überarbeitet wurden die Steckbriefe und es sind Fanarts hinzugekommen. mangacrack xxx ::Kapitel 07 – Ein verlorenes Schiff im Sturm:: Vorsichtig weiteten sich seine Nasenflügel und Azer atmete tief ein. Die Luft veränderte sich. Mit jedem blinden Schritt nahm er den Unterschied wahr. Nicht nur, dass sich die raue Struktur des Bodens in seine nackten Fußsohlen grub, er fühlte auch eine kalte Brise auf seiner Haut. Getrieben von dem Verlangen mehr von der schneidenden Kälte einzufangen, streckte Azer sich soweit es ihm die Ketten erlaubten. Wäre es ihm möglich gewesen, hätte er die Arme ausgebreitet, um die Bewegungen in der Luft besser wahrnehmen zu können. Er benötigte seine Augen nicht für die Feststellung, dass man ihn tatsächlich aus seiner Zelle holte. Weiter wurde er den Gang hinunter gezerrt und Colpartrions harter Griff an seinem Oberarm verstärkte sich, als Azers Beine drohten nachzugeben. Es war überraschend, dass nach all dieser Zeit seine Motorik überhaupt noch funktionierte. Die Jahrhunderte in seine Zelle hatten die Gelenke steif werden lassen. Immerhin hatten seine eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten den Vorteil, dass nicht zusätzliche Wachen angerückt waren. Es war bei dem alten Direktor und seinem Angestellten geblieben, doch so warf die Situation einige Fragen auf. Azer hatte damit gerechnet, dass sein letzter Gang, den er aus seiner Zelle tun würde, zu seiner Hinrichtung führte. Dafür waren allerdings zu wenige Personen unterwegs. Lediglich entfernt hörte Azer die Stimmen der anderen Gefangenen und die Motoren der Maschinen, die um das Gefängnis herum, ihre Patrouillen flogen. Elend wurde ihm, wenn er daran dachte, wie leicht man ihn jetzt ausschalten könnte. Ein einzelner Schuss aus der Waffe eines Wärters und er würde die Sonne nie wieder sehen. Azer würde das nicht ertragen, nicht so kurz vor dem Ziel, dass er vielleicht wirklich frei kommen würde. Oder welche Illusion davon man ihm zumindest verkaufen wollte. Schale Übelkeit stieg in ihm auf, als Azer hörte wie eine schwere Tür über den Betonboden schabte. Dem Wind und den Geräuschen nach zu urteilen, traten sie aus dem Gebäude auf eine große weite Fläche. Böen zerrten an seiner dünnen Kleidung, während eisige Kälte auf ihn einströmte. Zitternd ging Azer in die Knie, als seine Beine einknickten und der Asphalt gegen seine Haut schabte bis sie blutete. Der Schock der vielen Einflüssen auf einen Schlag betäubte seine Sinne und drängte ihn an den Rand der Ohnmacht. Würgend rang Azer nach Atem und war froh, dass er nichts im Magen hatte, was er auf die Landebahn vor dem Gefängnis hätte kotzen können. „Los, steh auf“, schrie ihn eine Stimme an, die sehr weit entfernt klang, weil das Blut in seinen Ohren rauschte. Unsanft wurde Azer nach oben gerissen. „Ab in den Flieger mit dir. Was bin ich froh, dass du ab sofort nicht mehr mein Problem bist.“ Als ihm auf diesem Satz folgend gewaltsam eine Flüssigkeit indiziert wurde, breitete sich ein heißer Schmerz in seinem Nacken aus. Unbändig begann er sich durch seinen Körper zu brennen, sodass Azer nicht verfolgen konnte, wie er in die kleine Maschine mehr getragen als geschleift wurde. Selbst als man ihn auf eine niedrige Bank im inneren des Laderaums fallen ließ und seine Ketten an den Gelenkfesseln sich wieder verengten, nahm er nichts wahr außer den Schmerz. Wie Flammen brannte die Flüssigkeit seine Taubheit fort bis die Hitze ihn in Brand zu stecken drohte. Azer wollte schreien, als der Impfstoff gegen die Drogen in seinem Körper Körperfunktionen anregte, die er bereits seit sehr langer Zeit nicht mehr verwendet hatte. Doch es liefen nur glühende Tränen unter seiner Augenbinde hervor, weil es keine Worte dafür gab, wie sich das Leben brutal zurück in seinen Körper fraß und nach seiner Unterwerfung verlangte, unterdessen er hilflos auf dem Boden der Frachtmaschine lag. Das Donnern der Motoren hallte qualvoll in seinem Kopf wider, während er in einem Durcheinander von lähmender Hilflosigkeit und Schmerz ertrank. - Wütend zitterte Jibril in der rauschenden Menge von Engel, die nach dem Erlöschen des Feuers begonnen hatte sich aufzulösen. Unbewegt stand sie vor dem Altar, den Drang unterdrückend lauthals um Ruhe und Ordnung zu bitten. Die bedeutungsvolle Stille wurde von den Geräuschen vertrieben, welche die Stiefel der Soldaten auf dem Erdboden verursachten, die jetzt langsam zu ihren Schiffen zurückkehrten. Im Hintergrund hatten einige Piloten bereits die Motoren wieder angeworfen, sodass die Fülle an Engeln, deren beträchtliche Anzahl Jibril erst jetzt auffiel, wo sie sich in alle Winde verteilte, ohne größeres Chaos zu verursachen. Für das Verhalten, das man in der Regel von Michaels Männern gewöhnt war, herrschte eine erstaunliche Disziplin. Sie verband die Soldaten um sie herum mit Raufereien, Gewalt und Saufgelagen. Mit Glas, das scheppernd an der Wand zerschellte, mit dem Geruch von brennenden Benzin und mit einem für jede Situation unpassenden fast wahnsinnigen und erwartungsvollen Grinsen. Die Art und Weise wie diese Männer jetzt Struktur und Ordnung bewiesen, indem sie sich gesittet zurückzogen, stieß bei Jibril auf unbeherrschte Ablehnung. Vornehmlich hervorgerufen durch den Schlag ins Gesicht, dass die Armee trotz Michaels Tod die Befehlsgewalt aufrecht erhielt und straff durchorganisiert war. Die Soldaten in den abgewetzten, ausgeblichenen Hosen, deren müde Augen unter ungekämmtem Haar hervorstachen, bewiesen Haltung. Mehr Haltung als der Hohe Rat der Engel, der Michaels Einäscherung nun als beendet betrachtete und die politischen Auseinandersetzungen mit geübter Subtilität fortsetzte. Keine Miene verzog Jibril, kein Gefühl spiegelte ihr Gesicht wieder als sie sich zwang von dem Altar abzuwenden und mit angespannten Muskeln den Hügeln hinunter schritt. Sie marschierte wie ein General an den Priestern, Helfern und Beamten vorbei, die anders als die verbliebenen Soldaten um sie herum nicht erkannten, dass Jibril einen freien Durchlass durch die Menge einforderte. Der Missmut war der Herrin des Wassers anzusehen. Die Blicke derer, die mehr Zeit mit den Mächtigen verbrachten, spiegelten das Wissen um Bedacht und Vorsicht wider. Reißend brandete das Gemüt der Herrin, die ihre stechenden blauen Augen nun auf die Mitglieder des Hohen Rates fixierte. Für einige Amtsträger wirkte Jibrils Erscheinen wie das Donnern von Wasser gegen einen mächtigen Fels, der ihre stillen und von der Einäscherung bedrückten Seelen erschütterte. Raziel, der sein Amt und seine Stellung von Zaphikel geerbt hatte, beendete rasch das Gespräch, welches er leise mit Etheliel geführt hatte und fühlte sich schuldig, weil er es gewesen war, der die Heilige Ruhe gestört hatte. Soweit es ihm möglich war, wich er zurück und schlug beschämt die Augen nieder. Etheliel selbst rettete den jungen Engel vor dem Zorn der alten Machtinhaberin, indem er Jibrils schäumende Verärgerung auffing und an sich zerbrechen ließ wie die Welle, die hilflos den Sandstrand trifft und sich durch die Strömung hilflos ins Meer zurückziehen muss. „In Honorem“, verkündete Etheliel ehrwürdig und neigte sein Haupt. Für einen Engel von seinem Status, beobachtete Raziel hinter ihm, ist diese Bewegung erstaunlich flüssig und überzeugend. „Zu Ehren.“ „Zu Ehren“, wiederholte Jibril, aber ihre Stimme klang schneidend und hätte blanken Stahl brechen können. „Wir entschuldigen uns für den Aufruhr den unser Aufbrechen verursacht haben mag“, begann Etheliel und schloss die umstehenden Amtsträger so selbstverständlich mit ein, dass er weniger wie ein Sprecher sondern mehr wie ihr Regent wirkte. „Doch selbst in Stunden wie diesen müssen wir bedenken, dass noch wichtige Fragen zu klären sind. Leider vergönnt uns die Politik keine Pausen, besonders nicht in Krisenzeiten.“ Sich einen höflichen Gesichtsausdruck abzuringen, fiel Jibril in diesem Moment äußert schwer. Nur für einen kurzen Moment näherten sich Jibrils tief bewegten Emotionen der Oberfläche, aber nicht lange genug für Etheliel, um den Ärger und die blanke Verachtung zu deuten. Jibrils Rippen schmerzten, als sie die Worte zurückhielt, dass es Etheliel selbst war, der die Politik wie ein geplatztes Staatsbankett einfach an einen anderen Ort verlegt hatte. Mehr jedoch wollte sie herausschreien, dass dies noch keine Krise war und dass die Elemente allein zu Recht kommen würden, allerdings konnte sie dies nicht laut äußeren ohne den Eindruck zu erwecken, dass Michaels Anwesenheit unschätzbar wertvoll und absolut unersetzbar für sie alle gewesen war. Nur das ungewohnte Gewicht ihres schweren Overalls erinnerte sie daran, dass sie heute hier war, um eine Funktion zu erfüllen und zwang sich Ruhe. Jibril verlagerte ihre Haltung und stützte ihre Hand direkt neben der Waffe an ihrer Hüfte ab. Das raue Leder des Griffs strich gegen ihren Handrücken und erinnerte sie daran, dass sie die Macht dazu hatte diesen kriechenden Abfall des Kosmos jederzeit ihrer beschissenen Laune zu opfern konnte, ganz gleich der Konsequenzen. Die Verwaltungsstruktur des Himmels war nicht auf die einzelnen Mitglieder des Hohen Rates angewiesen, Etheliels Leben und das der anderen Minister unterlagen allein ihrer Gnade. „Selbstverständlich“, presste Jibril endlich heraus. Sie rief sich in Erinnerung einfach einen Atemzug nach dem anderen zu tun. Gewiss war sie gerade alles andere als ruhig und kontrolliert, aber sie konnte sich dazu zwingen tatenlos zu bleiben und Etheliels Leben unter dem Aspekt zu berücksichtigen, dass Macht immer die Verantwortung mit sich brachte sie nicht an Schwächeren zu missbrauchen. Außerdem würde Jibril den Anblick einer neuen Leiche jetzt nicht ertragen können, so befriedigend ein Eispickel in den Schädeln der Minister jetzt auch erscheinen mochte. Besonnener als zuvor, sprach sie weiter und eine bedachte Mahnung schwang in ihrer Stimme mit, als sie sich an Etheliel wandte: „Die Staatsführung muss vorbildlich sein. Niemand möchte jetzt Unruhen in der Bevölkerung.“ Jibril gratulierte sich dazu, dass sie eine diplomatische Antwort für die Frage gefunden hatte, ob der Himmel wie ein verlorenes Schiff in einem Sturm auf eine Krise zusteuerte. Das Gefühl dieses kleinen Sieges vor den Ministern des Hohen Rates keine Schwäche eingestanden zu haben, beruhigte ihr rasendes Herz und Jibril fühlte wie das Blut unter ihrer Haut wieder kälter zu fließen begann. „Natürlich“, antwortete der Regent des Hohen Rates, „Eine Massenpanik ist unbedingt zu vermeiden. Etheliels zustimmendes und einnehmendes Lächeln, drohte Jibrils Puls wieder in die Höhe zu treiben und ihre Wut doch noch gewaltsam an dem Engel auszulassen. Allerdings zeigte Etheliel im nächsten Augenblick, dass sein Platz im Hohen Rat nicht unverdient war, indem er die Unterhaltung beendete und mit dem restlichen Ministern im Schlepptau verschwand, um den aufbrausenden Engel des Wassers endlich in Ruhe zu lassen. Als er ihr den Rücken zu wandte und mit der Delegation von Amtsdienern verschwand, deren einzige Aufgabe es heute gewesen war, als verlässliche Zeugen der Geschichtsschreibung zu dienen, verdammte Jibril Etheliel mit dem Satz: „Wer nicht heucheln kann, wird nicht herrschen.“ - Die Amtsdiener des Hohen Rates verschwanden und die Menge löste sich langsam auf. Lediglich Raziel wurde dazu gezwungen zurückzubleiben, als sie der harte Griff der Herrin des Wassers auf seine Schulter legte und ihn am Gehen hinderte. Panisch betete Raziel darum, dass sie ihn jetzt nicht für seinen Patzer vor ein paar Minuten bestrafen würde. „Du bleibst hier“, herrschte sie, machte jedoch keine Anstalten ihn auf den Verstoß gegen das Protokoll hinzuweisen. „Noch bist du mir unterstellt und nicht dem Hohen Rat.“ Jibril war eine Frau und der körperlich Schwächste der Großen Vier, aber ihre Gegenwart drang in Raziel ein, ohne dass er sie aufhalten oder sich gar dagegen wehren konnte. Ihre Präsenz war derartig gewaltig, dass Raziel bedenken musste, dass die Herrin des Wassers seine Unruhe überhaupt nicht wahrnahm. Durch seine empathischen Fähigkeiten gelang es ihren Geist ein wenig abzutasten. Aber er begegnete einer endlosen Weite, die ihn bezweifeln ließ, dass es ein Ende gab, nach dem er hätte suchen können. Gegen sie war er ein kleines Licht, dass zwischen dem Ozean und dem Universum um sein Leben kämpfe. „Patrona“, brachte Raziel hervor, weil ihm in diesem Augenblick selbst das ‚Jibril-sama’ nicht angemessen genug erschien. Mit dieser Ehrung hatte der Minister und seine Vorgesetzten Jibril angesprochen, doch der Engel vor ihm, der gerade wütend die Absätze ihrer Stiefel in den Erdboden drückte und mit den Zähnen knirschte, um über den Hohen Rat zu fluchen, war die Inkarnation von etwas, dass er nicht in Worte zu fassen vermochte. Ähnlich wie die Hand, die sich von seiner Schulter löste, entzog sich Jibrils vollkommenes Wesen seinem Verständnis. Unter den gegeben Umständen wirkte ihr Blick inzwischen fast freundlich. „Lass uns gehen“, sagte sie und packte ihre Fassung zusammen, als würde sie mit ihren Händen die tobenden Wellen des Ozeans glattstreichen. All die Gewalt war wieder unter der blauen Oberfläche ihrer Augen verschwunden. Raziel folgte und fragte sich, ob er überhaupt die Wahl gehabt hätte abzulehnen. Selbst bei Gegenwehr hätte er sich fügen müssen und ihm fiel kein Argument ein, dass diese Selbstverständlichkeit hätte erschüttern können. Wie ein Treibgut wurde er von dem Strom mitgezogen, als der Engel des Wassers durch die Menge schritt, um endlich diesen denkwürdigen Ort verlassen zu können. Zu der vorangehenden Ehrerbietung addierte sich in Raziel ein beklemmendes Gefühl von Unfreiheit. Fast willenlos ließ er sich von seiner Herrin mitziehen, als wäre er bewegliches Mobiliar und keine Person, der es galt Beachtung zu schenken. Womöglich zu Recht, denn die Erinnerung an die Berührung mit ihrem Geist war genug, um Raziel wissen zu lassen, wie trügerisch die Illusion ihres weiblichen Körpers war, der sich unter dem Leder ihres Anzugs attraktiv abhob. Schamesröte stieg Raziel ins Gesicht, als er sich zwang seinen Blick von Jibrils hüpfenden Brüsten abzuwenden. - Nach und nach vereinsamte der Platz, aber die strenge Eile war verschwunden, die vor der Zeremonie geherrscht hatte. Etheliel beobachtete die Minister, die nach und nach ins Flugzeug stiegen. Inzwischen ließen sich sie sich deutlich mehr Zeit und eine große Anspannung war aus ihren Schultern gewichen, seit sie nicht mehr unter der Gegenwart der Elemente zu leiden hatten. Mitleid für die aufgewühlten Amtsträger rührte sein Gemüt. Viele von ihnen waren durch und durch spirituelle Himmelsmächte, deren Geist die ermüdende und korruptionsanfällige Verwaltung rein hielt, aber schlichtweg nicht wussten wie sie mit der Gegenwart von zu viel konzentrierter Macht umzugehen hatten. Der Glaube der Minister basierte auf Erhalt von Tradition, der Suche nach Erkenntnis und Erleuchtung, aber das machte ihn nicht weniger bedeutsam, lediglich entgegengesetzt zu der Anhäufung von Taten und der Durchsetzung von der Gerechtigkeit, der sich die Elemente verschrieben hatten. Das Streben nach dem Guten in der Gerechtigkeit einte sie mit den Elementaren, doch die spirituellen Führer und Priester aus denen der Hohe Rat vornehmlich bestand, begriffen selten was sie sahen, wenn sie den Elementaren gegenüber standen. Einfach zu verstehen waren sie nie, erinnerte sich Etheliel. Außerdem hat sich nichts an ihrer Erbarmungslosigkeit geändert. Hin und wieder hasste er sich selbst und sein Schicksal, dass ihm der einzigen Höheren Macht auferlegt worden war, die er anerkannte. Aber er glaubte an das Vertrauen, das Adam Kadamon vor langer Zeit in ihn gelegt hatte und er würde daran festhalten, so hart und steinig es seinen Weg auch machen würde. „Etheliel-sama“, sprach ihn ein Mitglied der Besatzung an, in der offenen Tür des Flugzeugs stehend. „Wir warten nur noch auf sie.“ „Sofort“, antwortete Etheliel. Noch einmal warf er einen letzten Blick auf den steinernen Altar in der Ferne, der einsam und machtvoll das Augenmerk eines jeden auf sich zog, der die Umgebung betrachtete. Der Himmelspalast im Hintergrund war bedeutend größer und trotz seines verlassenen Anblicks ein imposantes Bauwerk, an dessen Planung und Verwirklichung der Pracht Etheliel einst mitgewirkt hatte. Zeitalter waren seitdem vergangen. Schreckliche Kriege waren gefochten worden und entsetzliches hatte er mit ansehen oder gar entscheiden müssen. Doch nichts davon wirkte so final wie der kleiner werdende Altar auf dem Hügel, dessen Glanz im späten Abendlicht wie Opferblut wirkte. „Einst sprach ich die Prophezeiung, vor der ich wusste, sie würde ein Ende bringen“, gestand Etheliel das Alter und den Ursprung seiner Existenz ein, „Aber niemals habe ich geglaubt, dass die Elementare für etwas anderes als die Ewigkeit bestimmt sind.“ Jetzt konnte ihm der Zustand der Verbliebenen kaum größere Sorgen bereiten und Etheliel fragte sich, was er in der Zukunft von ihnen zu erwarten hatte. Schlimm war, dass weder er noch jemand anderes im Hohen Rat die militärische Erfahrung besaß, um sich die nahende Katastrophe gut genug vorstellen zu können, um Schritte dagegen einzuleiten. Auf diese Art und Weise war der Himmel der schwindenden Selbstkontrolle der Elemente ausgeliefert und Etheliel fiel nicht einmal ein Ort ein, an den er hätte fliehen können, sobald das Gleichgewicht der Elemente auseinander brach. xxx Ich bin stolz auf dieses Kapitel. In der Regel fällt es mir schwer nach einer Pause den Schreibfluss wieder aufzugreifen, besonders wenn so viele von derartig vielen Hintergrundszenen enthalten sind, aber meine Hartnäckigkeit hat sich gelohnt. Als Erklärung sollte ich erwähnen, dass ich Latein für die Fremdwörter verwendet habe, die aufgetaucht sind. Selbstverständlich nehme ich keine Haftung für die Richtigkeit der Vokabeln, doch soweit die Übersetzung aus dem Online-Lexikon: in honorem – zu Ehren Patrona – (w.) Schutzpatron oder auch Bezeichnung für die Götter der Antike mangacrack Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)