Der Blutmaler von Sky- ================================================================================ Kapitel 9: Ruhe --------------- Naomi hatte stundenlang versucht, die Karasuma-Familie zu erreichen und es auch am nächsten Tag versucht. Dann aber bekam sie Haruko Karasuma, die Mutter von Yumiko an den Hörer und erklärte ihr die ganze Sache. Wie Beyond es angedroht hatte, reagierte sie sehr skeptisch. „Die Geschichte, die Sie da erzählen, klingt sehr merkwürdig. Sie behaupten allen Ernstes, ich würde ein Kind einfach so weggeben und ein anderes behalten? Das ist eine Unverschämtheit, so etwas muss ich mir nicht bieten lassen!“ Die Frau sprach fließend Englisch und beinahe akzentfrei. Kein Wunder bei einer Frau, die zusammen mit ihrem Mann einen mächtigen Konzern leitete und auch viel mit Export zu tun hatte. „Ich bitte Sie“, drängte Naomi. „Rumiko ist auf dem Weg nach Japan und will Rache nehmen, weil sie verstoßen wurde. Sie ist gefährlich und hat mehr als fünf Menschen auf dem Gewissen.“ „Lassen Sie mich mit Ihren Schauergeschichten in Ruhe. Ich habe nur ein einziges Kind und das ist meine Tochter Yumiko. Sollten Sie uns in irgendeiner Form weiter belästigen, dann werde die Polizei verständigen!“ Damit legte die Frau auf und Naomi kratzte sich ratlos am Kopf. Na super, das war ja nicht gerade gut verlaufen. Anscheinend hielt man sie für eine Verrückte, aber so schnell würde sie nicht aufgeben, sondern erst einmal bei der japanischen Polizei anrufen. Aber auch dort schien sie auf taube Ohren zu stoßen und war frustriert. Warum zum Teufel stellte man sich dort drüben so blöd an, wo es doch um Leben und Tod ging? In diesen Moment musste sie irgendwie an die Geschichte „Grab der Schmetterlinge“ denken. Der Auftragsmörder zerstörte die schützende Kuppel der Stadt, überließ die Menschen dem sicheren Tod, nur um mit der toten kleinen Mima im Arm ins Freie zu gelangen, wo eine ewige Eiszeit herrschte, nur damit sie endlich in Freiheit leben konnten. Rumiko wollte ihre Familie töten, um sich von ihrer Vergangenheit zu befreien und dann sterben. Diese Übereinstimmung war fast beunruhigend und Naomi wurde das Gefühl nicht los, dass Rumiko vielleicht hinter dieser Geschichte stecken konnte. Möglich war es doch oder wie sonst war Beyond ausgerechnet auf diese Lektüre gekommen? So ganz unwahrscheinlich war es ja nicht. Mima symbolisierte die unschuldige Kindheit, die als Einzige ein wenig Leben in eine Welt hineinbringen konnte, in der es für sie keine Liebe und keine Zuwendung gab. Doch diese schrecklichen Ereignisse, die Rumiko und Beyond zustießen, tötete ihre Kindheit und sie wurden zu jemanden, der in dieser Welt keine Hoffnung mehr sah und bereit war, das Leben anderer zu opfern, um endlich frei zu sein. Auch wenn sie wussten, dass es selbst ihren Tod bedeutete. Was für ein trauriges Leben… Aber trotzdem konnte Naomi nicht zulassen, dass Rumiko ihre leibliche Familie tötete. Sie musste sie aufhalten, solange sie noch konnte und da war es ihr egal, ob Beyond gerade zugegen war oder nicht! Sie versuchte es noch eine ganze Weile lang, Hilfe anzufordern aber man schenkte ihr wenig Glauben und so sah sie sich gezwungen, Beyond noch mal zu sprechen. Dieser antwortete recht schnell mit der Nachricht, er habe einen Abendflug gebucht um selber nach Japan zu reisen. An Naomi habe er selbstverständlich mitgedacht und gab ihr die nötigen Informationen. Also begann sie damit, ihre Sachen zu packen und sich auf eine Konfrontation mit Rumiko vorzubereiten. Sie nahm ihre Beretta und Magazin und umwickelte das alles mit einem speziellen Klebeband, welches eine hauchdünne Bleibeschichtung enthielt und somit die Scanner am Flughafen austricksen konnte. Nicht gerade der legale Weg, aber bei der Interpol wurde dieser Trick gerne benutzt, wenn es nun mal hieß, dass solche Wege gegangen werden mussten. Naomi war ja immer noch beurlaubt und war somit Zivilistin am Flughafen, weswegen sie sicher keine Extrawurst bekam. Neben ihrer Waffe packte sie eine Taschenlampe mit extra starker Leuchtfunktion ein, um ihren Gegner notfalls blenden zu können und noch ein paar andere Dinge. Man konnte ja nie vorsichtig genug sein. Sie hinterließ für Raye eine Nachricht, dass sie nach Japan reisen würde. Auf seine Antwort wartete sie gar nicht erst, sprach aber noch mit Steven über diese Sache. Dieser war sehr besorgt darüber und traute dem Ganzen nicht so wirklich. „Naomi, du begibst dich nicht in die Höhle des Löwen, sondern ins Innere eines Vulkans. Wenn dieser Beyond Birthday mit der Beschreibung seiner Adoptivschwester nicht übertrieben hat, dann begibst du dich in höchste Lebensgefahr und trotzdem willst du gehen?“ „Wenn ich ihn alleine gehen lasse, hat er gegen Rumiko keine Chance. Und außerdem wird er nicht zulassen, dass mir etwas passiert. Ich kann auch nicht erklären wieso aber ich glaube, dass er seinen Stolz hat und wenn ich sterben soll, dann durch seine Hand. Und wenn wir zu viele sind, dann wird es nur unnötig kompliziert werden.“ Trotzdem wirkte Steven alles andere als begeistert, aber dann hatte er eine Idee. Er gab Naomi sein Medaillon, in dem er den Peilsender versteckt hatte. „Ich habe einen guten Bekannten bei der japanischen Polizei und solltest du in Gefahr sein, wird sofort Hilfe geschickt. Versuch also, so lange wie möglich am Leben zu bleiben, dann holt man dich raus.“ Naomi bedankte sich und legte sich das Medaillon um. Vielleicht war das gar nicht mal so schlecht, wenn sie so etwas bei sich trug. Auf Steven konnte sie sich immer verlassen und sie vertraute darauf, dass Hilfe kommen würde, wenn sie welche brauchte. Trotzdem hatte sie etwas Angst vor der Konfrontation mit dem Blutmaler. Das war auch gut so, denn so würde sie nicht leichtsinnig werden und das könnte noch böse enden. „Bitte pass auf dich auf Naomi.“ Mit dem Taxi fuhr Naomi zum Flughafen und ging zu Subway, um sich ein Sandwich zu holen, da sie auf Fritten und Hamburger keine Lust hatte. Ihren „Partner“ fand sie auf einer Bank sitzend und einen Erdbeermilchshake schlürfen. Er hatte noch dunklere Augenringe als sonst und schien nicht gerade bester Laune zu sein. „Und? Haben Sie alles, was Sie brauchen?“ „Nur das Nötigste und ein wenig mehr. Man weiß ja nie. Gibt es übrigens irgendwelche Dinge, die ich noch wissen muss, bevor es losgeht?“ Beyond holte aus seiner Hosentasche eine zusammengefaltete Karte und zeigte auf eine kleine Insel, die nicht weit von der Küste entfernt war. „Diese kleine Insel hier gehört der Familie Karasuma. Dort treffen sich ein Mal im Jahr alle Mitglieder und Geschäftspartner um ungestört Verhandlungen durchzuführen und sonstige Dinge zu besprechen. Außer dem Anwesen gibt es nichts Besonderes auf der Insel, nur Bäume und einen kleinen See. Es ist der perfekte Ort, um ungestört töten zu können. Ich kann mir sogar vorstellen, welchen Plan Rumiko hat und der ist sehr gut durchdacht.“ „Wie meinen Sie das?“ „Kennen Sie nicht diese Filme, wo Zwillinge die Rollen tauschen? Ich vermute mal, Rumiko will sich als ihre Schwester ausgeben. Und das Praktische dabei ist: Sie haben dieselbe DNA. Rumiko braucht also nicht einmal ihre Spuren zu verwischen. Das ist schon wirklich ein perfekter Mord. Immerhin ist sie nicht einmal in den Geburtsurkunden angegeben.“ „Aber es könnte auffliegen, wenn die Schwester auftaucht.“ „Nicht wenn sie beseitigt wird. Ich kenne genug Mittel und Wege, um eine Leiche vollständig verschwinden zu lassen, so schwer ist das nicht. Und wenn Yumiko aus dem Weg geräumt ist, dann hat sie freie Bahn. Das kann man als perfekten Mord betrachten.“ Beyond schien sogar ein Stück weit begeistert davon zu sein und Naomi wurde klar, dass der sich nicht so schnell ändern würde. Sei’s drum, dachte sie und schaute wieder auf die Karte. Beyond deutete auf das Wasser. „Es gibt eine starke Strömung und wenn es gewittert, kann es sehr gefährlich werden. Schwimmend kommt man nicht rüber, da braucht man schon ein Motorboot. Wir werden uns eines mieten und damit zur Insel rüberfahren.“ „Sollten wir nicht besser bei Einbruch der Dunkelheit…“ „Auf gar keinen Fall, das ist viel zu gefährlich. Wir müssen am helllichten Tag hin, nur so haben wir eine Chance, Rumiko zu töten. Sie wird mit jeder erdenklichen Waffe angreifen, die sie in die Finger bekommt. Brechstangen, Gartenwerkzeug, Küchenmesser… selbst unbewaffnet ist sie gefährlich genug. Und was überlebenswichtig für Sie ist: Weichen Sie niemals von meiner Seite! Keine Alleingänge, sonst sind Sie so gut wie tot. Rumiko ist in dieser Hinsicht wie ein Raubtier, welches sich zuerst das schwächste Glied schnappt und das sind nun mal Sie, da wollen wir mal nichts schönreden. Sie wird also zuerst versuchen, Sie umzubringen und ich schätze, sie greift lieber aus dem Hinterhalt an. Achten Sie also immer auf Ihre Deckung.“ „Hat sie auch irgendwelche Schwachstellen?“ Beyonds Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hieß das wohl „Nein“. Das gibt es doch nicht, dachte Naomi kopfschüttelnd und seufzte. Jeder Mensch hatte doch irgendwo einen Schwachpunkt, den man ausnutzen konnte, egal wie stark er war. Rumiko musste irgendwo einen haben. „Frau Misora, Sie haben mir doch gesagt, Sie hätten eine Person getroffen, die eine deutliche Ähnlichkeit mit Yumiko habe, nicht wahr? Hat sie eine rote Schleife im Haar getragen?“ „Äh ja, das hat sie. Warum fragen Sie?“ „Rumiko hat von dem verschwundenen Nachbarsjungen diese Schleife geschenkt bekommen und ist auf jeden losgegangen, der sie angefasst hat. Vielleicht könnte darin ihr Schwachpunkt liegen…“ Nicht gerade hilfreich, aber in dieser Sache vertraute sie Beyond, dass er schon wusste, was zu tun war. Sie machten sich auf den Weg zu den Sicherheitskontrollen und zehn Minuten später saßen sie auch schon im Flugzeug. Tausend Gedanken gingen der FBI Agentin durch den Kopf, während sie die endlosen Wolkenfelder betrachtete. Was würde passieren, wenn sie erst einmal die Insel erreicht hatten und zu spät kamen? Würde Rumiko sie beide töten oder… gab es vielleicht doch noch eine Chance? Als sie zu Beyond sah, musste sie feststellen, dass er schlief. Na der hatte ja die Ruhe weg. In so einer Situation konnte sie ganz sicher nicht schlafen aber wenn sie bedachte, dass sie erst gegen 2 Uhr morgens in Tokio landeten, dann würde sich Schlaf sehr empfehlen. Was sie zudem bemerkte war, dass er Musik hörte und die Kopfhörer, die er hatte, ließen so viel Musik nach außen dringen dass man glauben konnte, er habe die maximale Lautstärke an. Allem Anschein nach hatte er eine sehr große Vorliebe für klassische Musik. Jedenfalls klang das Lied ganz schön traurig. Sie fragte sich, was wohl in ihm vorging. Immerhin würde er seine Adoptivschwester töten und das, obwohl sie ihn vor den Übergriffen seines Vaters beschützt hatte. Überhaupt fragte sie sich, wie man einen Menschen töten konnte, den man eigentlich liebte. Oder war sie auf dem falschen Dampfer und Beyond wollte seine Schwester töten, weil er einen Groll gegen sie hegte? Es war schon ziemlich schwierig, diese Situation richtig einzuschätzen. Beyond wachte auf und rieb sich die Augen. „Können Sie nicht schlafen?“ „Wie denn, wenn ich weiß, dass ich auf der Insel sterben könnte?“ „Sie werden nicht sterben, machen Sie sich da mal keine Sorgen. Es wird auf mich und Rumiko hinauslaufen und einer von uns wird sein Leben verlieren. Wenn schon jemand Schlafprobleme kriegen sollte, dann ja wohl ich!“ „Wie können Sie eigentlich den Menschen töten, den Sie eigentlich lieben?“ „Eben weil ich sie liebe, muss ich sie töten. Nur auf diese Weise kann Rumiko endlich ihren Frieden finden. Solange sie am Leben bleibt, wird sie weiterhin in der Hölle leiden müssen, in die sie gedrängt wurde.“ Die Hölle existiert in den Köpfen der Menschen… Gefühle, unauslöschbare Erinnerungen und die tief verborgene Dunkelheit erschaffen sie und die Hölle erschafft den Teufel. Rumiko und Beyond waren selbst in dieser Hölle gewesen bzw. leben immer noch in ihr und wurden zu „Teufeln“… zu Mördern. Es gab für Rumiko nur noch den Ausweg, indem sie starb. Eine ziemlich traurige Geschichte. Nachdem sie gelandet waren, holten sie ihr Gepäck und fuhren mit dem Bus, bis sie das Moriya Hotel erreicht hatten. Dort bereiteten sie alles Nötige vor. Naomi lud ihre Beretta durch und zog sich eine kugelsichere Weste an, dazu noch packte sie sich Handschuhe ein. Beyond begnügte sich lediglich mit einem Messer mit 25cm langer Klinge. „Wollen Sie damit Rumiko töten?“ „Eine Pistole ist doch eine zu unpersönliche Art, einen Mord zu begehen. Da drückt man doch nur ab und tot ist er…. Das ist doch langweilig, da bevorzuge ich doch lieber das richtige Handwerk. Mit so etwas kann man im Gegensatz zu einer blöden Pistole noch wunderschöne Kunstwerke am menschlichen Körper schaffen.“ Naomi sagte lieber nichts dazu, sondern konzentrierte sich lieber darauf, dass sie auch alles dabei hatte. Die Angst in ihr wurde größer und sie hatte das Gefühl, dass es ziemlich kalt im Zimmer war. Dabei war es nur ein inneres Frösteln. Beyond drehte sich zu ihr um. „Ich hoffe Sie haben einen resistenten Magen. Was wir höchstwahrscheinlich zu sehen kriegen, ist nichts für schwache Nerven. Am besten essen Sie erst mal nichts mehr, sonst kommt es Ihnen nachher wieder hoch. Wir haben es immerhin mit einem Monster zu tun und wenn schon bei einem Opfer pro Tatort so eine Sauerei war, was glauben Sie, wie es wohl bei 14 Familienmitgliedern, 4 Geschäftspartnern und 6 engeren Freunden und 13 Angestellten aussieht?“ 40 Opfer also? Naomi merkte schon, wie sich jetzt schon ihr Magen zusammenkrampfte, allein von der Vorstellung her. Das war eine ungeheuerliche Zahl und kaum vorzustellen was passierte, wenn sie alle Rumikos Zorn zum Opfer fielen. Das würde wirklich ein Massaker geben, wie es die Geschichte nicht alle Tage zu sehen bekam. Und das Schlimmste war ja, dass die ganze Familie da drüben völlig isoliert war. Wenn Rumiko erst einmal sämtliche Kommunikationsmöglichkeiten unterbunden hatte, gab es keine Fluchtmöglichkeit. Sie saßen allesamt in der Falle wie auf dem Präsentierteller. Hoffentlich war es wenigstens ein paar gelungen, sich zu verstecken und darauf zu warten, dass man sie retten würde. „Ist es nicht ein wenig gefährlich, so weit draußen auf einer einsamen Insel zu leben?“ „Nun, soweit ich erfahren habe, haben die ihre eigenen Techniker und das Personal ist natürlich auch nicht auf der Straße aufgegabelt worden. Außerdem wohnen nicht alle dort. Hauptsächlich nur welche aus der Nebenfamilie, die abgeschieden leben wollen. Ein Teil des Personals wohnt ebenfalls dort.“ Nachdem sie die letzten Vorbereitungen getroffen hatten, gönnte Naomi sich noch ein klein wenig Ruhe. Bis zum Sonnenaufgang hatten sie noch etwas Zeit und bis dahin legte sie sich in den Sessel und es dauerte nicht lange, da fielen ihr die Augen zu. Beyond sah ihr schweigend beim Schlafen zu und hörte seine Musik. Immer und immer wieder musste er sich an die Szene am Bahnhof erinnern. Es war das erste Mal, dass er mit eigenen Augen gesehen hatte, wie Rumiko jemanden umgebracht hatte. Nämlich seine Mutter. Sie hatten auf den nächsten Zug gewartet um irgendwo hinzufahren. Wohin genau, das wusste er nicht mehr. Als ein Schnellzug durchfahren wollte, stieß Rumiko sie plötzlich vor dem Zug und alles, was von ihr auf dem Gleis verteilt lag, war kaum noch zu definieren. Zertrümmerte Knochen, Fleischfetzen und ein Arm war abgerissen. Sie war auf das Gleis gefallen und der Zug fuhr einfach über sie drüber. Ihre Beine waren völlig verdreht, das Gesicht kaum noch zu erkennen und überall Blut. Fassungslos hatte er da gestanden, dann zu Rumiko gesehen und sich auf sie gestürzt, um sie zu töten. Doch sie war stärker gewesen und hätte ihn fast erwürgt. Ab diesem Zeitpunkt hatte sie erkannt gehabt, dass sie für ihn eine einzige Gefahr war. „Du musst alles daran setzen, mich zu töten. Nur so kann ich dich vor mir selbst schützen.“ Das hatte sie ihm Jahre später gesagt, als sie sich zufällig trafen und Rumiko daraufhin drei Menschen ermordet hatte. Ihre Augen waren auf einmal so matt und leer gewesen… als hätte sie längst keine Seele mehr. Sie beide waren niemals akzeptiert worden und wollten es auch jetzt nicht. Warum denn auch? Sie gehörten nicht in diese Welt, weil sie anders waren. Wegen ihrer Shinigami-Augen konnten sie keine emotionale Bindung zu Menschen aufbauen und waren ständig von Tod umgeben. Warum sich also davor isolieren und davor flüchten, wenn sie sich doch des Todes bemächtigen konnten? Nämlich indem sie allein darüber entschieden, wer seine restliche Lebenszeit noch absitzen durfte, bevor er ins Nichts ging, oder wer vorher schon das Zeitliche segnete. Sie allein konnten das sehen und waren somit nicht bloß einfache Menschen, sie hatten schon fast etwas von Todesgöttern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)