Wolfsgeheul von Ryouxi (Zoro x Sanji) ================================================================================ Kapitel 12: Frühling -------------------- Der kalte, unfreundliche Winter zog sich langsam zurück und der Frühling streckte seine Finger nach dem Land aus. Es wurde langsam wieder wärmer und hier und da war sogar vereinzelt die Knospe eine Blume, die schon bald blühen würde, zu finden. Doch noch war es Winter. Die Suche nach Beute war noch immer anstrengend und nachts musste man dich beieinander liegen, um nicht zu frieren. Es war ein frostiger Morgen. Die Sonne stieg erst mühsam am Himmel hinauf. Hin und wieder wehte ein angenehm warmer Wind über die Lichtung. Das Rudel war schon lange wach, gerade verschwanden drei Wölfe zwischen den Bäumen in den Wald. Zurück blieben Vivi und Sanji. Die Wölfin wirkte seltsam unförmig. Sie war schon eine Weile trächtig, doch nun konnte man es auch deutlich sehen. Schon bald würde sie ihre Jungen gebären, vor den meisten anderen Tieren des Waldes. So dass die Welpen später dann genug Nahrung finden würden, wenn sie selbst die ersten Jagdversuche wagen würden. Sanji hoffte dass das Rudel dieses Mal mehr Junge geschenkt bekam. „Sanji, wann wirst du gehen?“ Verwirrt über die plötzlichen Worte der Wölfin schaute Sanji diese an. Vivi erkannte sofort seine Verwirrung. „Ich meine mit Nami.“ Wieder tauchte diese Trauer in ihrem Blick auf und Sanji wusste nun, was die Ursache dafür war. „Wer sagt denn, dass wir gehen werden?“ Natürlich hatte er das schon lange vorgehabt, doch irgendetwas war seltsam in letzter Zeit. Eine Weile stand Vivi einfach nur da, dann schnaubte sie kurz und ging den Hügel hoch. Sanji war verwirrt und fühlte sich schuldig. In letzter Zeit schien er wirklich alles falsch zu machen. Bedrückt zog er sich an den Waldrand der Lichtung zurück und legte sich unter einem großen Baum hin. Langsam stand die Sonne immer höher und es wurde ziemlich warm, zumindest deutlich wärmer, als es noch vor kurzem gewesen war. Mit dem Kopf auf seinen Pfoten liegend döste Sanji schließlich ein und begann zu träumen. Er träumte davon, wie er über eine große Wiese rannte, der Wind sauste ihm um die Ohren. Irgendwann erblickte er Rehe vor sich. Freudig rannte er auf diese zu, begann sie zu hetzen. Sein Körper strotzte nur so vor Kraft und er genoss die Freiheit. Doch plötzlich riss ihn etwas zu Boden und ein stechender Schmerz breitete sich in seiner Schulter aus. Seine Kraft war mit einem Mal verschwunden und er fühlte sich schlaff. Winselnd schreckte Sanji aus seinem Schlaf auf, und erschreckte gleich noch einmal, als er etwas über sich wahrnahm. Der Wolf wollte aufspringen, doch wurde er zu Boden gedrückt. Wild knurrend und blind vor Panik begann er um sich zu beißen, bis er etwas zwischen die Zähne bekam und zu biss. Er hörte ein Aufjaulen und kurz darauf war er auch schon frei. Schnell sprang Sanji auf und blickte seinen Angreifer an, sein Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. Vor ihm stand ein großer, kräftiger Wolf, der ihn finster anschaute. Sanji war noch immer halb in seinem Traum gefangen und hatte sich noch nicht von dem Schrecken erholt, so dass er mit einem lauten Knurren die Ohren anlegte und seine Rute abstreckte. Seine Muskeln waren gespannt, bereit für einen Kampf. Der andere Wolf jedoch begann seelenruhig seine Pfote, die nun blutete, zu lecken, wobei er Sanji im Auge behielt. „So begrüßt man also einen alten Freund?“ In seinen Augen lag ein Hass, der Sanji das Nackenfell zu Berge stehen ließ. „Freund?“ Der gelbliche Wolf knurrte und musterte das grünliche Tier vor sich misstrauisch. Mittlerweile hatte er sich wieder etwas beruhigt, ließ die Rute sinken und entspannte sich wieder ein wenig. Dieser Wolf kam ihn bekannt vor, aber woher nur? Verblüffung schlich sich in Zoros Blick, dann ein Hauch von Zweifel. „Sanji?“ Sein Name aus der Schnauze dieses Wolfes ließ den Angesprochenen erschaudern und mit einem Mal erinnerte er sich wieder. „Zoro“ Bedrohlich knurrend zog er die Lefzen zurück und schaute wütend den Eindringling an. Wieso war er schon wieder hier? So schlecht konnte ja wohl nicht einmal sein Orientierungssinn sein. „Hast du noch nicht genug vom letzten Mal? Wolltest du mich etwa feige im Schlaf umbringen?“ Verächtlich zog Zoro die Lefzen zurück. „Feige? Als ob ich einen schlafenden Wolf töten würde, schließlich habe ich auch meine Würde. Ich wollte dich lediglich wecken.“ Sanji konnte nicht genau sagen warum, aber er wusste, dass Zoro ihn gerade anlog. Doch als er seine Schulter bewegte schmerzte diese wirklich nicht mehr, so feste konnte der Wolf also nicht zugebissen haben. „Und jetzt willst du wieder kämpfen?“ Eigentlich war Sanji darüber nicht so begeistert. Zwar war Zoro schon wieder in ihr Revier eingedrungen, aber irgendwie war das Verlangen nach einem Kampf nicht mehr so stark wie damals. „Was? Hast du etwa Angst?“ Zoro zeigte seine weißen Zähne und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Sein Lauf hatte mittlerweile aufgehört zu bluten. „Das hättest du wohl gerne“, knurrte Sanji und drehte seinen Kopf leicht. Wo war Vivi? „Deine kleinen Freunde können dir jetzt auch nicht mehr helfen.“ Mit einem lauten Aufknurren stürzte sich Zoro auf den überraschten Wolf vor sich und sprang ihn um. Erschrocken jaulte Sanji auf, als er auf einmal über den Boden rollte. Über sich spürte er den anderen Wolf, der ihn nun wieder runter drückte. Er wartete darauf gebissen zu werden, doch als der gelbliche Wolf die Augen öffnete, blickte er in Zoros Gesicht. Der Wolf schaute ihn einfach nur voller Wut, mit zurück gezogenen Lefzen an und rührte sich nicht mehr. Lange konnte Sanji dem Wolf nicht in die Augen blicken. Allerdings nutze er das unerwartete Zögern aus um sich zu befreien. Mit seinen Hinterläufen stieß er Zoro von sich, wobei er merkte, wie schwer der Wolf doch war. Doch was er da über sich spürte, waren fast nur Muskeln. Ein Zittern durchlief Sanjis Körper. Zoro hatte den Winter alleine überstehen müssen und trotzdem war er nun wieder gut genährt und schien gesund. Erneut spürte Sanji diese Sehnsucht, die er schon damals vernommen hatte. Er spürte Neid, doch gleichzeitig auch Abneigung. Und merkte dabei nicht, dass Zoro wieder sein Gleichgewicht gefunden und sich über ihn geschoben hatte. Doch dieses Mal schaute er den gelblichen Wolf nicht einfach an, sondern biss zu. Sanji rechnete schon mit dem Schlimmsten. Er war abgelenkt gewesen, obwohl er mitten in einem Kampf war, und das von völlig unwichtigen Dingen. Nun musste er mit den Konsequenzen leben. Er jaulte auf als er die Zähne spürte, die sich in sein Fell bohrten, doch irgendetwas war komisch. Nach dem ersten Schreck öffnete Sanji seine Augen. „Was, hast du etwa nicht genug Mut?“ Gereizt blickte er Zoro an und fragte sich, was sein Problem war. Damals war er doch auch nicht so zimperlich gewesen. Zoro knurrte, er klang wirklich wütend. Doch es schien nicht an Sanjis Aussage zu liegen, irgendetwas anderes ärgerte ihn, aber was? Seine Kiefer lösten sich langsam von der mittlerweile schmerzenden Schulter des gelben Tieres, dann blickte er Sanji einfach nur wütend an. Sanji wurde unruhig, wollte sich irgendwie befreien. Doch der grüne Wolf hielt ihn weiterhin am Boden fest und wich nun auch seinen Zähnen aus. Nun hätte Sanji doch lieber einen Kampf gehabt, anstatt von diesem Irren einfach nur angestarrt zu werden. Wer weiß, vielleicht hatte sich Zoro ja doch irgendetwas eingefangen, Tollwut oder so. Plötzlich grummelte der große Wolf aber etwas vor sich hin. Sanji war sich sicher, dass es Worte gewesen waren, doch er hatte sie nicht verstehen können. „Was?“ Noch immer wand er sich unter Zoro und versuchte sich zu befreien, doch langsam ließen seine Kräfte nach. „Ich sagte danke!“ Gereizt kläffte er den gelblichen Wolf an und zeigte seine scharfen Zähne. Sanji verstand nicht und blickte nur verwirrt zurück. Er hoffte dass das alles nur ein Traum war, dass er gleich einfach aufwachen und alles wieder normal sein würde. Er hatte keine Lust mehr auf diesen Mist. „Denkst du, so kannst du mich einfacher besiegen? Kämpfe doch einfach wie ein richtiger Wolf, oder hast du doch Angst?“ Nur langsam beruhigte sich Sanji wieder. Er wollte kämpfen, jetzt sofort. Er wollte nicht länger darauf warten, dass irgendwann vielleicht irgendetwas passierte, das hielt er einfach nicht mehr aus. Wütend knurrte er Zoro an, schnappte erneut nach dessen Läufen. Seine Kraft war wieder zurückgekehrt. Zoro dagegen schien nur noch mehr Hass in sich zu haben. „Du verstehst es einfach nicht!“ Er biss zu. Dieses Mal durchströmte echter Schmerz den gelben Wolf und er spürte das warme Blut, das nun sein Fell verklebte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)