Yami no tenshi- futatabi no chansu ~ Engel der Finsternis- Eine zweite Chance von Tiger01 ================================================================================ Kapitel 3: Der Engel -------------------- Yami no tenshi- futatabi no chansu Engel der Finsternis- Eine zweite Chance Teil: Chapter 02- Der Engel Autor: Tiger 01 Art: Yu-Gi-Oh Rating: MA Pairing: Seto Kaiba x Yugi Muto Warnung: limone Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!!! Kommentar: Legende: "spricht" >denkt< ~~~~Szenen- Zeit- Ortswechsel~~~~ -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- In einer ganz anderen Welt, aber zu selben Zeit, kehrte einer der untergebensten Diener des Herrschers aus dem Totenreich zurück. Unterwürfig kniete er zu den Füßen seines Herrn nieder und senkte demütig den Blick. "Ihr habt mich rufen lassen, Herr," sagte er mit gedämpfter Stimme. "Erheb dich und sieh mich an," forderte der dunkle Meister. "Du dienst mir schon seit einer Ewigkeit und bist immer erfolgreich." "Ja, Herr," sagte der Angesprochene mit festem Blick. "Ich habe einen besonderen Auftrag für dich. Alle sind bisher gescheitert, du bist der Einzige der alle seine Aufträge erfüllt hat, also wirst du diesen auch bekommen," grollte er dunkel. "Was ist zu tun?" "Geh und töte, wie ist mir gleich, aber dieser Junge muß sterben. Er ist das letzte Glied was mich daran hindert die Macht zu übernehmen. Wenn er stirbt, stirbt auch alles Gute auf der Erde. Aber vergiß nicht, auch wenn er nicht weiß wie wichtig es für die Menschen ist das er lebt, daß er Kräfte besitzt die ihn schützen können. Meine stärksten Diener sind an ihm verzweifelt, und haben es nicht geschafft seine Seele zu mir zu bringen." "Ich werde Euch nicht enttäuschen Meister," sagte der Junge unbeirrt. Seine amethystenden Augen flackerten todbringend auf und verdunkelten sich zusehends. "Ich erwarte von dir das du mich nicht enttäuschst, bringe mir die Seele und mach mir somit den Weg frei auf den Thron, um über die Menschen zu herrschen," grollte der Herrscher. "Ich werde Euch zufrieden stellen! Um wen handelt es sich?" "Oh ja, daß wirst du, denn wenn nicht wirst du ebenfalls hart bestraft, so wie alle anderen die bisher versagt haben. Der Junge heißt Yugi Muto und lebt in Domino City in Japan. Töte ihn, egal wie, aber bring mir seine Seele!" "Ja großer Herrscher," verneigte sich der Diener des dunklen Lords erneut und wandte sich mit demütigem Blick ab, um seinen Auftrag zu erfüllen. Noch wußte er nicht wie dieser Junge aussah und warum es bisher niemandem geglückt war seine Seele in das Reich der Toten zu bringen. Zwölf Jungen waren die Mittler zwischen Himmel und Erde, zwölf Kinder dir direkt aus den Armen Gottes gegeben wurden, aber niemals etwas von ihrer Bestimmung erfahren würden, solange der Herrscher des Totenreichs keinen Aufstand an die Oberfläche brachte. Diesen Zwölf würde es als Einzigen möglich sein den Herrscher des Todes aufzuhalten, in dem sie das Licht Gottes aussandten. Elf dieser Jungen hatte der dunkle Herrscher bereits getötet und wenn er es schaffte auch den letzten Jungen töten zu lassen, wäre ihm der Weg auf die Erde frei, denn dann wäre das goldene Licht verloschen und mit ihm alles Gute und Anständige in den Menschen. Mit einem bösen Lächeln auf den blassen Lippen, breitete der schwarze Engel seine Flügel aus und stieg langsam empor um seinen Auftrag zu erfüllen, seinen Herrscher auf den wohl verdienten Thron zu helfen und ihm diese letzte Seele zu bringen die das noch verhinderte. Immer höher stieg er empor und erreichte schließlich den Ausgang aus dem Reich der Toten, einen schlafenden Vulkankrater. Die Nacht war bereits hereingebrochen und bot ihm ausreichend Schutz sich vor neugierigen Blicken zu schützen. Seine Reise würde diesmal etwas länger dauern, da er sich nur während der Nacht fortbewegen konnte. Das Licht der Sonne würde ihn gnadenlos verbrennen, ihm die Flügel versengen und töten. Leise glitt er am schwarzen Nachthimmel entlang und da wo er seine ruhige Bahn zog, verloschen die Sterne, erstarben die Lieder der nachtaktiven Vögel und alle Tiere hielten den Atmen an. Den Menschen wurde kalt, es zog sie in den warmen Schutz ihrer Häuser und Wohnungen. Der Wind legte sich und eine unheimliche Stille breitete sich aus. Zufrieden, daß seine Ohren nicht den nervigen Tönen der Oberwelt ausgesetzt war, flog der schwarze Engel, den sie Yami nannten, durch die Lüfte, immer auf sein Ziel zu, Domino City. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Bleib doch über Nacht," flüsterte Seto und küßte den Ohrschwung Yugis. "Das geht nicht, morgen ist Schule," antwortete dieser und kuschelte sich noch etwas näher an den Größeren. "Ein Wagen kann dich morgen früh nach Hause fahren und von dort direkt in die Schule," murmelte der Brünette und streichelte sich sanft über die kräftige Brust des Kleineren. "Nein Seto, wenn es rauskommt, daß du dir mit einem Jungen die Zeit vertreibst, dann bekommst du sicher Schwierigkeiten. Es ist so schon schwer als Schwuler in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Bitte versteh mich nicht falsch, aber ich will nach Hause, es ist besser so," lehnte Yugi die Bitte ab. Langsam schälte er sich aus dem weichen Bett und suchte seine verstreuten Sachen zusammen. Er schenkte Seto noch einen Gute- Nacht- Kuß und verließ das Zimmer. Auf dem Weg nach unten in die Eingangshalle zog er noch die Hose an, schlüpfte in seine Schuhe, bevor er in den wartenden Wagen einstieg und sich nur eine Querstraße vor dem Laden absetzten ließ. Gähnend ging er das letzte Stück des Weges und blickte auf seine Uhr. "Halb zwölf, oh man. Es wird Zeit fürs Bett!" Müde schloß er die Tür auf und schlich sich in das Badezimmer um sich wenigstens noch die Zähne zu putzen, duschen konnte er auch am Morgen. Noch einmal kräftig gähnend schlurfte er leise in sein Bett und schlief schon, bevor sein Kopf das Kissen überhaupt berührt hatte. Der nächste Tag verlief nicht wesendlich anders wie der vorige. Tea ging ihren Freunden noch immer aus dem Weg, im besonderen Yugi. Diesen blickte sie nicht einmal an und wich ihm aus, sobald er sie auch nur ansah. Seufzend schaute Yugi in der letzten Stunde aus dem Fenster und beobachtete wie sich der Himmel mehr und mehr verdunkelte. Das angesagte Sommergewitter erreichte sie also doch! Nur mit Mühe konnte er dem Unterricht folgen und die Prüfungsvorbereitungen mitmachen. Auch Seto bemerkte die mühevollen Versuche des Kleineren sich zu konzentrieren, besorgt beobachtete er ihn und vergaß selbst mitzuschreiben. Sein Freund war jetzt wichtiger, die Prüfungen würde er auch im Schlaf bestehen. Endlich klingelte es, doch der kleine Duellant blieb auf seinem Stuhl sitzen und packte nur sehr langsam zusammen. Irgend etwas zog ihn noch weiter hinunter, als es Tea ohnehin schon tat. Sein Gemüt war bedrückter als jemals zuvor und ständig kam ihm der Tod seiner Eltern in den Sinn. Warum ausgerechnet heute? Ihr Todestag war doch erst wieder im nächsten Jahr, drei Tage bevor er neunzehn wurde. Abermals seufzend erhob er sich und stieß erst einmal kräftig mit Seto zusammen. "Entschuldige, ich habe dich nicht gesehen," murmelte er matt. "So klein bin ich nun auch wieder nicht, daß man mich übersehen kann," lächelte der Firmenchef leicht. "Was ist denn mit dir los?" "Ich weiß es nicht, seit einer halben Stunde werde ich immer lustloser und trauriger. Ständig habe ich das Bild von meinen Eltern vor den Augen, wie sie schreiend in diesem brennenden Wagen festsaßen und nicht mehr herauskamen. Und jedesmal höre ich die selbe Stimme, die flüstert: "Du bist der Nächste, dich hole ich heute Nacht, morgen Früh...". Das hört sich seltsam an," erzählte der Gefragte und setzte sich wieder hin. Seine Beine zitterten und boten ihm nicht mehr genug Kraft stehen zu bleiben. Kaiba ließ sich auf dem Stuhl hinter sich nieder und stützte die Unterarme auf seine Oberschenkel. "Das hört sich wie das Gerede eines Verrückten an. Stimmen hören, Bilder sehen, von denen du nichts wissen kannst. Yugi du warst nicht mal ein Jahr alt, als dieser Unfall geschah, du kannst keine Erinnerungen daran haben," mahnte Seto fast fürsorglich. Auch Joey war geblieben und wollte zusammen mit Yugi den Heimweg antreten. Er hatte gehört was dieser gesagt hatte und saß nun in der Bankreihe vor ihm. "Seto hat recht, du warst viel zu jung," stimmte der dem Brünetten zu. "Laß uns allein Wheeler," knurrte Kaiba unwirsch. "Er weiß es, ich habe es ihm gestern erzählt und du kannst dich darauf verlassen, daß er schweigt," seufzte Yugi. Sein Kopf brummte fürchterlich, er fühlte sich an als hätte er am Vorabend zu viel getrunken. "Dann bleib, aber nerv nicht," brummte Seto. Wenn es für Yugi ok war und der Blonde schwieg, dann würde er sich nicht darüber aufregen, zumal es eh zu spät war, also mußte er damit leben das es nun zwei gab die um ihr kleines Geheimnis wußten. "Ich bringe dich heute nach Hause, auch wenn du nicht willst!" "Ich kann ganz gut selber laufen," zischte Yugi beleidigt. "Zeig mal," forderte Joey, der da so eine Ahnung hatte, daß es eben nicht ging. Widerwillig stand Yugi auf und trat die zwei Schritte auf Seto zu, die sie trennten, plötzlich knickten seine Knie weg und er landete in den Armen des Größeren. Seine Beine würden ihn also doch nicht nach Hause bringen. Mit beleidigter Miene ließ er sich auffangen und auf den Schoß des Firmenchefs ziehen. "Da hat Joey ja mal eine gute Nase bewiesen," grinste Seto und hielt Yugi fest, damit dieser nicht doch noch von seinen Beinen rutschte. "Ja ja," knurrte der Kleinere und lehnte die schmerzende Stirn an Setos Schulter. "Laß dich Heim fahren, ich finde den Weg auch allein," meinte der Blonde überzeugt und wollte die beiden alleine lassen. "Warte bitte unten am Wagen," rief Seto dem Gehenden nach. Er schob seine Hand unter das Kinn des Kleineren und hob es an. Sanft legte er seine Lippen auf die anderen und bat zärtlich um einen tiefen Kuß. Als er diesen beendet hatte erhob er abermals seine Stimme. "Joey wird auf dich aufpassen und wenn es dir morgen früh immer noch so mies geht, dann bleibst du zu Hause. Haben wir uns verstanden?" "Ja Papa," knurrte Yugi leise. "Wenn du frech wirst, dann muß ich dir in der nächsten Nacht den süßen Hintern verhauen, damit du wieder weißt wer das Sagen hat," grinste der Brünette zufrieden. "Ja Meister," antwortet der Kleinere nicht minder beleidigt als vorher. Er haßte es so bemuttert zu werden, daß konnte Kaiba gefälligst mit seinem Bruder machen, aber nicht mit ihm, dazu war er eben doch schon zu alt. Seto hob den Duellanten von seinen Knien und stützte ihn beim hinuntergehen und einsteigen. Er deutete Joey auf der anderen Seite ebenfalls einzusteigen und erklärte ihm, daß er den Nachmittag und Abend bei seinem Freund zu verbringen hatte. "Aber ich muß Serenity von ihrer Rhea abholen," wand Joey ein. "Wann und wo?," fragte Kaiba kurz. "Halb sieben im Krankenhaus in der Rheastation," antwortete der Blonde. Seto griff zum Autotelefon und ordnete seinem Fahrer an, daß dieser das Mädchen zur angegebenen Zeit abholen und geradewegs nach Hause bringen sollte. "Damit ist das auch geklärt," meinte er und beobachtete Yugi noch immer mit besorgter Miene. Vor den Fenstern der Limousine begann ein heftiger Sturm zu wüten. Hart prasselte der Regen gegen die Frontscheibe und zwang den Fahrer langsamer zu werden. Dazu gesellte sich Hagel und ein kräftiger Wind. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis sie vor dem Laden zum Stehen kamen und Joey Yugi rasch hineinbrachte. Seto hatte den beiden ihre Taschen nachgetragen und nickte dem Kleineren noch einmal aufmunternd zu, ehe er wieder verschwand. "Der kann ja richtig besorgt sein," murmelte der Blonde und folgte Yugi in dessen Zimmer. "So schlecht ist Seto nicht. Er ist auch ein Mensch mit Gefühlen, hör auf ihn ständig schlecht zu machen," forderte der Kleinere sauer. Müde ließ er sich auf seiner Couch nieder und zog sich das nasse Shirt über den Kopf. Trotz das sie direkt vor dem Laden angehalten hatten, war er von den wenigen Schritten im Regen ganz naß. Dankend nahm er die trockenen Sachen aus Joeys Händen und streifte sie über. "Großvater ist heute auch nicht da, er ist bei einem Freund eingeladen und kommt sicher nicht vor Mitternacht zurück," sagte er mehr zu sich. Geschafft sank er auf die Seite und legte die Beine hoch, er verstand noch immer nicht warum er die Stimmen seiner Eltern hörte. Klar Seto hatte recht, er konnte keine Erinnerungen an den Unfall haben, weil er viel zu jung war, aber die Stimmen und Bilder waren da! Yugi merkte gar nicht wie er einschlief und zu träumen begann. ~~~~ Traum ~~~~ "So mein Kleiner, jetzt ziehen wir dir das Jäckchen an und dann fahren wir zum Opa," lächelte eine hübsche schwarzhaarige Frau. Sie war schlank und noch recht jung, etwa Mitte zwanzig. Ihre blauen Augen stachen richtig unter der schwarzen wallenden Mähne hervor und sahen das Baby auf dem Wickeltisch liebevoll an. Der Kleine strampelte lachend und versuchte nach den langen Strähnen zu greifen, als sich ein zweites vertrautes Gesicht in sein Blickfeld schob, daß er quiekend begrüßte und gleich noch etwas mehr strampelte. "Na Sohnemann, bist du aufgeregt?," fragte der junge Mann. Er lächelte ebenso strahlend wie sein Sohn und schloß die junge Frau in seinen rechten Arm, während er mit der linken Hand das Baby sanft streichelte. Er hatte eine ziemlich eigenwillige Frisur mit blonden und violetten Strähnen, amethystfarbene Augen und dieses liebevolle Lächeln, welches nur ein Vater seinem Kind schenken konnte. Stolz hob er seinen Sohn hoch und hielt ihn sicher in den Händen. "Opa Muto freut sich schon dich wiederzusehen kleiner Yugi. Ja, da strahlst du nicht war?," meinte er lachend und stupste mit seiner Nase die des Kindes. Der kleine Wonneproppen quiekte laut auf und zappelte wild mit den Beinen, ehe er die Ärmchen ausstreckte und nach seinem Vater griff. Dieser drückte ihn fest an sich und gab seiner Frau noch einen kurzen Kuß. "Komm Liebes, ich will nicht in den Sonntagsverkehr geraten," sagte er lieb und ging voran um den Kleinen sicher im Auto anzuschnallen. "Eine gute Erfindung dieser Kindersitz, früher war das Autofahren so unsicher," meinte die Frau und setzte sich neben ihren Sprößling, kontrollierte noch einmal die Gurte und nickte zufrieden. "Früher war auch nicht so viel auf den Straßen los, heute ist es wesendlich gefährlicher, Yuki," erklärte der Mann und setzte sich hinter das Steuer. "Na ja, es ist ja nicht so weit bis zu Papa, die Fahrt geht ja schnell," seufzte sie und begann sich mit dem Kleinen zu beschäftigen damit er nicht anfing zu quengeln. "Du wirst deine Angst vorm Autofahren wohl niemals verlieren," lächelte der Mann. "Nein, Seichiro, niemals," nickte sie und streichelte ihm sanft über die Wange. Die Fahrt verlief recht ruhig, bis sie auf die Schnellstraße abbogen. Rasch gerieten sie in eine dichte Autoschlange, die sich allerdings nicht staute. Mit mäßigem Tempo kamen sie voran und schließlich löste sich auch die Schlange auf den drei Spuren auf und sie waren schnell ziemlich alleine auf der Straße. Seichiro sah dennoch keine Veranlassung schneller zu fahren und blieb daher auf der LKW Spur. "Schau Yuki, nur noch durch den Tunnel und dann können wir die nächste Abfahrt von der Schellstraße nehmen, dann sind es nur noch dreißig Minuten bis zu deinem Vater," wies er lächelnd hin um seine Frau zu beruhigen. Doch als er kurz nach seinen Worten in den Rückspiegel schaute, sah er diesen schwarzen Sportwagen auf sie zurasen. Immer näher schob sich das schwarze Ungetüm und würde bald mit ihnen zusammen stoßen, wenn er die Fahrbahn nicht wechselte. "So ein Spinner," murmelte er in sich hinein und hoffte seine Frau hörte ihn nicht. Sie jedoch hatte aus dem Heckfenster hinausgeschaut und sah den schwarzen Wagen. "Warum fährt er nicht einfach auf einer der andern Spuren?," fragte sie angstvoll und feiner Schweiß stieg ihr auf die Stirn. "Kein Angst Schatz, ich wechsle einfach, dann kann der Blödmann an uns vorbeifahren," versuchte Seichiro seine Frau zu beruhigen. Er setzte den Blinker und wechselte die Spur, allerdings erfolglos. Der schwarze Wagen folgte ihnen. Immer näher kamen sie dem, etwa zwei Kilometer langen, Tunnel und noch immer hatten sie diesen Verrückten hinter sich. Längst hätte der Fahrer des anderen Autos überholen können, da sie alleine auf der Straße waren, aber der schien andere Pläne zu haben. "Ob er etwas von uns will?," fragte Yuki nervös. "Ich weiß es nicht, kennen tu ich das Auto auch nicht. Du?," fragte er besorgt. "Nein, niemand den ich kenne kann sich einen solch teuren Sportwagen leisten," verneinte sie. Jetzt erreichten sie den Tunnel und fuhren unter den orangenen Lichtern hindurch. Der schwarze Wagen wechselte auf die linke Seite des vorderen Wagens und holte auf, fuhr neben ihm und drängte ihn immer weiter nach Rechts. "Was tut er denn da?," rief Yuki erschrocken. Auch ihr kleiner Sohn spürte die Gefahr und schrie aus Leibeskräften. Seichiro versuchte, soweit wie es ihm möglich war, auszuweichen, gab Gas, bremste ab, aber der schwarze Wagen bleib immer auf gleicher Höhe. "Ich werde ihn nicht los, ich halte jetzt an," sagte er aufgebracht, doch noch ehe er etwas tun konnte, kam eine Baustelle, von der er nichts gewußte hatte. Krachend raste er mit achtzig kmh in die Absperrung und in den Graben. Der Wagen überschlug sich mehrmals und kam qualmend auf dem Dach zum Liegen, der schwarze Wagen hielt kurz an und fuhr dann mit quietschenden Reifen davon. Ein nachfolgender LKW- Fahrer sah den Unfallwagen und hielt sofort an. Er stürzte in den Graben und versuchte die verletzten Personen aus dem brennendem Wrack zu bergen. "Nehmen.... sie erst meinen Sohn," keuchte die schwarzhaarige Frau leise und schnallte das Baby ab. Sie lächelte ihr Kind noch einmal an und überließ es den kräftigen Händen des helfenden Fremden. "Solomon Muto," war das letzte was sie sagen konnte, ehe sie zu husten begann. "Ich hole sie gleich da raus," versprach der Mann und brachte das Kind in seinen LKW, setzte es in den Fußraum und schloß die Tür, damit es nicht hinausfiel. Doch als er zu dem Unfallwagen zurück wollte, gab es eine laute Explosion und das ganze Auto stand in Flammen. Schreie ertönten. Schreie von Menschen die einen qualvollen Tod in den Flammen starben und dann war es still, nur noch das Knistern und Zischen der Flammen war zu hören, sonst nichts. Der Fahrer des LKW stand fassungslos da und starrte in die Flammen, er hörte die nahenden Sirenen nicht und auch nicht das man ihn ansprach, erst als ein Sanitäter ihm eine Decke um die Schultern legte und ihn zu einem der Krankenwagen brachte, fand er in die Wirklichkeit zurück. "Das Baby, da sitzt ein Baby in meinem LKW, unten im Fußraum, damit es nicht vom Sitz fällt," sagte er leise. Dann verschwamm das ganze Bild. Die Leute wurden eins mit der Dunkelheit und nur ein Engel mit schwarzen Flügeln hob sich ab und lachte! "Du bist der Nächste! Ich hole dich heute Nacht, morgen früh, wann immer es mir paßt!" ~~~~ Traum Ende ~~~~ Schreiend wachte Yugi auf. Es war mitten in der Nacht, Joey saß vor seinem Sofa und hatte anscheinend ebenfalls geschlafen. Jetzt strand er auf den Beinen und blickte erschrocken auf seinen Freund, der schweißnaß auf dem Sofa saß und mit den Tränen kämpfte, die ihm unaufhaltsam die Wangen hinunter liefen. Draußen tobte noch immer dieses Unwetter, daß Joey zum bleiben zwang und rüttelte an den Fenstern. "Bleib ruhig Yugi, es war nur ein Traum," versuchte der Blonde seinen Freund zu beruhigen. "Ich habe sie gesehen Joey, ich habe sie gesehen," schluchzte der Kleinere auf und weinte herzzerreißend. "Wen hast du gesehen?," wollte der Größere wissen. Er setze sich hinter den anderen und nahm ihn fest in die Arme. "Meine Eltern! Yuki und Seichiro, ich habe gesehen wie es passiert ist. Sie haben geschrieen vor Schmerz und dann war alles ruhig nur das Feuer habe ich noch gehört," wisperte Yugi unter Tränen und schluchzen. "Es war nur ein Traum. Außerdem hat dein Vater die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Es war ein Unfall," meinte Joey leise. "Das war es eben nicht! Es war Mord!," schrie der Kleinere aufgebracht und riß sich los. Mit tränenverschmiertem Gesicht sah er in die braunen Augen seines Freundes. "Sie wurden von der Straße gedrängt, von einem schwarzen Sportwagen!" "Selbst wenn es so war, dann würden wir den Fahrer dieses Wagens jetzt nie mehr finden, dazu ist es schon viel zu lange her! Du bist jetzt achtzehn und hast nur deinen Traum, der von keinem anständigen Polizisten als Beweiß anerkannt wird. Die sperren dich ein, wenn du mit der Geschichte kommst," mahnte Joey. Yugi konnte darauf gar nichts sagen, sondern schwieg nur. Seine Eltern schienen keinen Unfall gehabt zu haben. Wenn dieser Traum stimmte, dann wurden sie ermordet! Getötet von einem Engel mit schwarzen Flügeln. "Er will mich auch töten, weil ich damals überlebt habe," wisperte er und klammerte sich an das Shirt des anderen. "Wer will dich töten?," fragte Joey verdutzt. "Der Engel," hauchte Yugi. "Jetzt spinnst du! Komm, ich mach uns einen Tee und dann legen wir uns wieder schlafen. So wie das Wetter aussieht, wirst du mich vor morgen früh nicht los," meinte der Blonde und schob Yugi etwas von sich um aufstehen zu können. "Ich habe meinen Eltern bescheid gesagt, daß ich hier bleibe und sie waren einverstanden. Jetzt komm mit in die Küche." Noch immer leicht geschockt von seinem Alptraum, folgte Yugi nur langsam, aber als der heißen Tee sich seinen Weg bahnte und ihn langsam wieder zur Besinnung kommen ließ, sah er ein, wie abwegig seine Behauptung war. "Du hast recht Joey," sagte er langsam. "Diesen Engel gibt es nur in meinen Träumen!" "Jetzt wirst du endlich wieder vernünftig," lächelte Joey und stellte ein paar Kekse auf den Tisch. "Aber dieser Traum war so realistisch. Ich habe jedes Wort verstanden und auch der Geruch kam mir so bekannt vor. Es war, als wäre ich gerade dabei gewesen und hätte daneben gestanden. Warum ausgerechnet jetzt?," fragte Yugi getroffen und stellte seine Tasse auf den Tisch. "Das kommt davon, weil du dir so viele Gedanken wegen den Prüfungen machst. Du machst dir zuviel Streß und Streß gibt Alpträume. Wenn das alles vorbei ist, dann wird sich das geben, glaub mir," beruhigte der Blonde. "Ich hoffe du hast recht. Ich will nicht ständig meine Eltern in diesem brennenden Auto sehen. Das ist wirklich keine schöne Erinnerung, oder eben Traum," seufzte Yugi. "Das glaube ich dir gerne. Ich halte es für das Beste, wenn du morgen nicht in die Schule kommst. Du brauchst dringend Ruhe! Die Sache mit Tea bringt dich noch zusätzlich durcheinander," meinte der Größere. "Ja, du hast Recht. Ich werde morgen zu Hause bleiben. Seto hat übrigens einen Plan, wie wir die Wahrheit aus Tea herausbekommen, aber darüber sage ich jetzt erst einmal nichts. Ich hatte ihm am Morgen, noch vor dem Unterricht, gesagt das wir seinen Plan durchziehen werden. Am Freitagnachmittag soll es soweit sein," sagte Yugi und trank seinen Tee aus. "Ich denke Seto bekommt das schon hin, wenn du ihm so sehr vertraust, dann kann ich das auch tun. So und jetzt gehen wir wieder schlafen, ich muß schließlich morgen in die Schule," lächelte Joey und räumte den Tisch ab. "Ja Papa, bringst du mich ins Bett und deckst mich zu?," grinste der Kleinere frech. "Natürlich Sohn," lachte der Blonde, hob Yugi auf die Arme und trug ihn in sein Zimmer wo er ihn auf das Bett plumpsen ließ. "Danke Papa, aber das nächste Mal kannst du mich auch laufen lassen! Ich habe zwei gesunde Beine," grinste der Getragene. Schnell zog er sich um und kuschelte sich unter seiner dünnen Sommerbettdecke zurecht. Auch Joey zog sich um. Da er in diesem Haus schon zu Hause war, hatte er auch seine eigenen Schlafklamotten hier und kannte sich gut aus. Schnell hatte er das Sofa ausgeklappt, daß ihm schon oft als Schlafplatz gedient hatte und legte sich gemütlich unter die leichte Wolldecke. "Schlaf gut und träum was feines," sagte er gähnend. "Du aber auch," lächelte Yugi und schloß die Augen. Allerdings konnte er nicht so schnell einschlafen wie sein Freund, der schnarchte nämlich schon nach wenigen Minuten leise vor sich hin. Den Kopf grinsend schüttelnd, drehte sich Yugi auf die Seite und Joey den Rücken zu, dieser Engel ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, zumal er die selben Worte gesprochen hatte, wie er sie am Nachmittag schon in der Schule hören mußte. Irgendwann übermannte ihn dann doch die Müdigkeit und er begab sich in Morpheus Arme. Sein Alptraum kehrte jedoch nicht zurück, statt dessen drängte sich das letzte Erlebnis mit Seto in sein Gedächtnis. Gähnend erwachte Joey von dem Scheppern eines Weckers, nur langsam begriff er, daß er nicht zu Hause war und ein lauter Donnerschlag erinnerte ihn auch gleich daran wieso. Noch einmal herzhaft gähnend, rutschte er unter der Decke hervor und rieb sich den Schlafsand aus den Augen. "Guten Morgen," nuschelte Yugi, der ebenfalls vom Klingeln des Weckers aufgewacht war. "Geh du duschen, ich habe eh Zeit. Ich decke den Tisch und bitte Seto das er dich holt, bei dem Regen kannst du nicht laufen," sagte er noch müde und war auch schon aus dem Zimmer, ehe Joey Protest anmelden konnte. Langsam ging er die fünf Stufen hinunter in die Küche und telefonierte als erstes mit dem Firmenchef. "Guten morgen Sonnenschein," lächelte er in den Hörer. "Kannst du bitte Joey hier abholen und mit in die Schule nehmen?.... Nein, ich bleibe zu Hause..... Ich hatte einen Alptraum, aber den laß dir von Joey erzählen, ich will mich jetzt nicht daran erinnern müssen!... Natürlich, Freitag halb vier, dabei bleibt es..... Ja.... Grüß Moki, tschüß." Er legte auf und kochte für sie einen kräftigen Tee und deckte den Frühstückstisch. Zufrieden mit seinem Werk, sah er aus dem Fenster in den ungewöhnlich dunklen Himmel, doch was er da sah, verschlug ihm die Sprache. Erst glaubte er das er träumte und rieb sich die Augen, doch auch als er ein zweites Mal hinsah, bleib das Bild was er gesehene hatte. Der Engel mit den schwarzen Flügeln! Erschrocken ging er einige Schritte zurück und prallte gegen Joey, der gerade nach unten gekommen war und frühstücken wollte. "Was ist denn los? Hast du ein Gespenst gesehen," grinste er. Yugi deutete auf das Fenster und bekam nur noch ein heiseres Flüstern hinaus. "Der Engel, da draußen ist der Engel!" Der Blonde schob seinen Freund zur Seite und starrte in die Dunkelheit, die nur gelegentlich von grellen Blitzen erhellt wurde. "Da ist nichts. Ich kann nichts sehen! Das war bestimmt nur Einbildung. Komm, du bist noch nicht ganz auf dem Damm, jetzt frühstücken wir und du legst dich dann wieder hin und schläfst dich richtig aus. Wenn du in zwei Tagen mit Seto seinen Plan verwirklichen willst, dann brauchst du sicherlich Kraft," sagte Joey fest. Er schnappte sich Yugi, drückte ihn auf den Stuhl und setzte sich ihm gegenüber. "Also was denkst du? Wie sollen wir unseren letzten Schultag nächste Woche feiern?," brachte er das Thema auf die bevorstehende Abifeier. "Keine Ahnung, ich weiß nur, daß wir zum Feiern in die Villa von Seto gehen werden. Er hat extra seit Wochen den großen Saal vorbereiten lassen und die Gästezimmer im ersten Stock sind auch alle gerichtet. Ich schätze mal wir werden dort nicht nur feiern, sondern auch gleich unseren Rausch ausschlafen," erklärte Yugi was er wußte. "Na der kann es sich ja leisten eine solche Feier auszurichten. Find ich klasse das er das macht und wir nicht dafür blechen müssen. So haben wir mehr Geld für den Streich," grinste Joey. "Was habt ihr denn nun vor? Ich meine, müßte ich es nicht auch langsam mal wissen? Nur damit ich weiß ob ich zu Hause bleiben soll oder nicht," fragte der Kleinere nach. "Vergiß es Kleiner, ich hohle dich höchst persönlich ab und bringe dir sogar deine Klamotten mit, die du tragen wirst," lachte Joey auf. "Also soll ich dir die Tür in Shorts öffnen? Also wenn du mich in Unterhosen sehen willst, brauchst du nur öfters hier schlafen," grinste Yugi frech zurück. "So gefällst du mir schon sehr viel besser," lobte Joey. Er stopfte sich den Rest seines Toasts in den Mund, spülte es mit den lauwarmen Tee hinunter und half Yugi schnell noch aufzuräumen, ehe er ihn in sein Bett zurücksteckte. "Und wehe du stehst auf, bevor du ausgeschlafen hast," drohte er lieb, gab Yugi einen kleinen Kuß auf die Stirn und verschwand nach unten, wo er die Haustür leise ins Schloß zog. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Also das klingt ja echt seltsam, findet ihr nicht? Ich bin mal gespannt, ob Yami seinen Auftrag erfüllen wird. Bis bald Euer Mellie- Tiger^,~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)