Kiss of the Moon von EnPitsu ================================================================================ Kapitel 2: "Meines Namens Detektiv, Kudo Shinichi!" --------------------------------------------------- „Warum sollen wir hier nun rumgammeln?!“ Wütend stampften Inspektor Megure und Nakamori auf dem teuren Teppich auf und ab, gefolgt von bestimmt 100 Männern in Schwarz, die eigens von der Suzushi-Familie angestellt worden waren, auf den edlen Stein 'Kiss of the Moon' aufzupassen. In einer unmenschlichen Lautstärke brüllte Inspektor Nakamori einfach alles an, wann sich ihm in den Weg stellte: „ Warum sind wir hier, wenn Sie diese - ach so tolle - super Sicherungsmaßnahmen haben?!“ Ein Schwall weiterer unverständlicher Laute prallten auf die Besitzerin des 'Kiss of the Moon' ein, welches mit nur einem süßen Lächeln quittiert wurden. Irgendwie hatten alle aus dieser Familie einen gewissen Hang zur Übertreibung... Kaito stand zwischen den schwarzen Wachmännern und schaute sich im Raum um. In seiner perfekten Verkleidung fiel er nicht auf, alles lief nach Plan. Wie versprochen, hatte sich Suzushi Kinoshi sorgsam um die Sicherheit ihres Diamanten gekümmert: ein komplett verglaster Raum, Laserschranken um den Stein, der auf einen alarmgesicherten Sockel in der Mitte des Raumes stand, eine menschliche Schutzwand aus 100 Bodybuildern und - und das war wohl das gefährlichste - ein kleiner Junge namens Edogawa Conan oder besser Kudo Shinichi, darauf gepolt jeden Fall zu lösen. Und dieser kleine Meisterdetektiv stand nun zwischen den Inspektoren, den Wachmännern, der Familie Suzuki, Mori und Anhang und all den anderen Erwachsenen rum und observierte höchstpersönlich die Lage. Genau wie Kaito. Na toll, nun wurde es doch noch anstrengend die Gegebenheiten auszukundschaften. Morgen würde er dieses Schmuckstück an sich reißen, aber vorher wollte er sich noch einmal einen aktuellen Überblick verschaffen, nur hatte er nicht damit gerechnet, dass Shinichi schon bei den Vorbereitungen anwesend sein würde. Das machte die Sache sichtlich komplizierter.... zumal ihm ständig die Nase lief! Es kostete ihn alle Mühe, nicht sofort loszuschniefen. Na das konnte ja was werden morgen. Kaito konnte zum Glück einen weiteren Wutausbruch Inspektor Nakamoris dazu nutzen kurz seine Nase zu schnauben. „Das klappt doch nie!! Was meinen Sie denn, wie oft KID schon in verschlossene Räume eingedrungen ist und Alarmanlagen lahmgelegt hat und-“ „Tze, tze, tze!“, unterbrach ihn die glockenhelle Stimme Suzuki Kinoshis als würde sie mit einem Kleinkind reden. „Ich habe für alles gesorgt, werter Herr Nakamori. Denken Sie wirklich, ich mache die gleichen Fehler wie meine Schwester auf dem Schiff oder mein Onkel mit seinen albernen Schühchen? Bitte, dazu ist unsere Familie schon viel zu oft diesem zweitklassigen Dieb zum Opfer gefallen!“ Zweitklassig?! „Meine Männer sind alle ausgebildetes Wachpersonal, und das meine ich auch so. Außerdem -schauen Sie auf dieses Glas- echtes Panzerglas, unzerstörbar, auch für diesen Dieb! Hinzu kommt meine kleine Überraschung...“ Sie kicherte hysterisch auf und keiner der Anwesenden wagte es noch etwas zu sagen, außer einem kleinen, neugierigem Knirps: „Ne, diese Überraschung von der Sie gerade gesprochen haben, hat das etwa was mit diesen roten Lichtern zu tun?“ Oh, er liebte diesen Detektiven! „Sei still du Knirps!“ Oh ja, er liebte auch diesen schiefen Gesichtsausdruck, wenn der Detektiv von Mori gerade eine Kopfnuss bekam. Die Laserschranken also, dachte sich Kaito. Das hinterhältige Grinsen der Hausherrin würde nun auch keine Antworten mehr preisgeben, aber immerhin hatte er den Hint bekommen, sich davor besonders in Acht zu nehmen. So langsam sollte es mit seinen Erkundungen ausreichen; die Lüftungsschächte sind wie vermutet verriegelt, alles ist auf Sicherheitsbunker getrimmt und Fieber scheint er nun auch zu haben. Herzlichen Glückwunsch, er konnte so langsam wieder heimkehren. Leider bemerkte er durch seine Hast nicht die musternden Blicke eines kleinen Jungens... Am nächsten Morgen fühlte Kaito sich erbärmlich, ihm war wirklich zum sterben zumute! Und nein, er übertrieb nicht, ein Mann braucht nicht zu übertreiben, er war totkrank, fertig! Er verspürte nicht einmal die Lust, in diesem Zustand seinen Lieblingsdetektiven gegenüberzutreten. Dennoch, Kuruba Kaito alias Kaito KID hatte hier einen Ruf zu retten! Hinzu kamen sein Ego und... Kaito musste wieder grinsen. Dazu würde er wohl noch sehr oft einen Grund haben, wenn diese Nacht erst einmal vorbei sein würde. Und wieder drehte sich alles in seinem Bauch und es lag nicht an den Antibiotika! Nein, er musste positiv denken. Diese Nacht würde alles von ihm abverlangen und deswegen musste einfach alles perfekt laufen! Von A bis Z, nicht einen Fehler würde er sich erlauben dürfen, sonst konnte er sich gleich freiwillig der Polizei ausliefern. Uuuuuuuuuh, er freute sich wie ein Kleinkind und hüpfte mit seinem Fieberpflaster auf der Stirn in seinem Zimmer auf und ab. Er schmiss sich euphorisch -aber totkrank versteht sich- auf sein Bett um im Kopf noch einmal den Abend durchzugehen. Und wenn er schon an den Abend dachte, dann fiel ihm auch gleich Edogawa Conan ein. Nach einigen Nachforschungen war er sich sehr sicher, dass es sich um Kudo Shinichi handelte, den „vermissten“ Schülerdetektiv. Er solle sich angeblich öfter mal bei dieser Mori Ran melden, aber das war wohl auch nur Alibi-Gehabe. Die ganzen Fälle, die Mori plötzlich lösen konnte, die Sache in dem Anwesend aus Gold, sein vereitelter Auftritt bei seinem so gut ausgeklügelten Teleporttrick; das konnte doch kein Zufall sein?! Außerdem waren es die gleichen tiefblauen Saphire, in die sich Kaito haltlos verliebt hatte! Er würde sie immer und überall wiedererkennen! Ohne Zweifel! Bei dem kleinen Conan handelte es sich um Kudo Shinichi, und genau deswegen würde er alles geben, damit es in dieser Nacht ein voller Erfolg werden würde!! Ah, der Mond stand mehr als perfekt am wolkenlosen Himmel. Einen besseren Zeitpunkt für einen zauberhaften Raubzug gab es kaum. Kaito stand wie am Abend zuvor auf der Dachterrasse seinen Hauses und starrte noch einmal still in die Nacht vor sich, um das letzte Fünkchen Kraft in sich zu bündeln. Das würde er auch dringend brauchen! Ja, alles war bereit. Er war bereit! Kaito ließ sich in die Tiefe fallen und spann nach ein paar Metern seinen Fluggleiter auf. Lautlos trug der Wind ihn Richtung Suzukis selbsternannte Festung und das Blitzlicht der Reporter am Eingang des Gebäudes bestätigten dies. Doch keiner bemerkte ihn, wie er lautlos auf dem Gebäudekomplex landete und sogleich seinen Gleiter einfuhr. Er würde ihn heute nicht mehr brauchen... Am Ende des Flures, der sich mit dem Zimmer schnitt, wo der Saphir aufbewahrt wurde, war ein kleines Fenster, mit ziemlicher Sicherheit streng bewacht. Genauso sah es mit den restlichen Fenstern, dem Hintereingang und den Lüftungsschächte aus. Dann würde er eben durch den Haupteingang spazieren. War ja nicht so, als hätte er das nicht geplant! Wie zu erwarten standen auch hier diese Bären von Menschen. Das waren doch keine Japaner, so groß und stämmig die waren! Das waren Mauerstücke oder so! Aber das machte nicht viel aus, immerhin schlenderte Kaito selbstbewusst auf diese Männer zu: „Guten Abend, ich würde gerne hoch zu Frau Suzuki!“ Die Männer verschränkten ihre Arme und stellten sich Rücken an Rücken um den Eingang zu versperren. „Und du bist...?“ „Ich bin meines Namens Detektiv, persönlich angeheuert von Frau Suzuki. Richten Sie ihr aus, dass Kudo Shinichi unten vor der Tür steht!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)