Das Echo des Hasses von CDBonnie (All the good things and bad things that may be) ================================================================================ Kapitel 42: Blöde Idee ---------------------- Drei Tage später waren alle froh, als der Ausguck 'Land in Sicht' verkündete. Seishin hatte den Ruf gerade erst gehört, da flimmerte er bereits und stand einen Wimpernschlag später am Ufer. Auf dem regennassen Boden fiel er auf den Bauch und wälzte sich einmal, dann trabte er neben den Schiff her, bis die schweren Anker ratterten und mit einem Glucksen und einer Wasserfontäne ins Wasser tauchten. Noch während die Sonne unterging, wurde eine Planke ans Land herausgeschoben. Ace sah die Crew ein Lager an der Küste aufschlagen. Zwei Feuer brannten schon und die ersten Bäume fielen den Piraten als Sitzgelegenheiten zum Opfer. Nojiko kam mit Melly erst langsam an Deck, als die meisten Piraten schon auf der Insel das erste Fass Bier austranken. „Anschließen oder verkriechen?“ fragte Nojiko und sah auf den Haufen Männer, der ziemlich laut sang, stritt oder sprach. Sie konnte bei dem Anblick ein Lächeln nicht unterdrücken. „Anschließen.“ sagten sie gleichzeitig und stiegen die Planke zum Land runter. In den letzten Wochen hatte Nojiko sich an die Crew gewöhnt. Sie setzte sich zu einer Gruppe, nahm einen Krug Bier entgegen und nippte daran. Sie hatte sich angewöhnt langsam zu trinken, damit man ihren Krug nicht nachfüllte und sie nicht die Ereignisse ihres ersten Trinkgelages wiederholte. Melly schenkte ihr nach einiger Zeit nach und grinste sie mit einem leicht errötendem Gesicht an. Nojiko nahm ein paar Schlucke des bitteren Gebräus und lachte über den ein oder anderen Witz der Männer um sie herum. Tatsächlich bemerkte sie erst viel zu spät, dass sie völlig betrunken war. Genau genommen, als sie aufwachte und nicht in ihrem eigenen Zimmer war. Ihr erster Gedanke galt der Person neben ihr. Sie warf einen schnellen Blick über die Schulter und entdeckte Melly. Der zweite Gedanke galt ihrem schmerzenden Kopf. Widerwillig stand sie auf, wartete bis der Boden sich nicht mehr wie ein bockendes Pferd unter ihren Füßen bewegte und ging zum Bad, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als sie zurückkam sah sie sich um. Das war weder ihr, noch Mellys Zimmer. Mit gerunzelter Stirn ging sie zur Tür und sah in den Gang hinaus. Keiner war zu sehen. Mit einem weiter kurzen Blick auf die schlafende Frau, schlich Nojiko aus dem Zimmer und den Gang entlang. Die dritte Tür links war die Kantine, im Geiste überlegte sie, wer in dem Zimmer wohnte, in dem sie aufgewacht war. Das Ergebnis war wenig berauschend. Leise schlich sie über die Holzdielen und zurück in das Zimmer. „Melly...“ flüsterte sie und rüttelte ihre Freundin an der Schulter. „Melly, wach auf. Wir haben ein Problem!“ Die blonde Krankenschwester rührte sich. „Melly, wir müssen hier raus!“ zischte Nojiko. „Was? Wo?“ Die Augen der blonden Frau wurden so groß wie Untertassen. schoss es Nojiko durch den Kopf. „Wollt ihr mir erklären, was ihr in meinem Schlafzimmer macht?“ Die freundliche Stimme, war erstaunlich leise. Nojiko drehte sich entschuldigend lächelnd um. „Morgen Käpt'n.“ Seine weißen Augenbrauen waren hochgezogen und er schmunzelte. „Guten Morgen, Nojiko.“ Unsicher sahen die Frauen sich an. „Ähm... Wir...“ „Habt zu viel getrunken?“ bot Whitebeard an. Beide Frauen nickten langsam. „Ich würde empfehlen, dass mein Bett nächstes Mal nicht eure Ausnüchterungsstätte wird.“ „Natürlich!“ „Gut.“ Noch immer lächelte er. „Dann raus hier!“ schrie er so laut, dass sie zusammenzuckten und sich die Ohren mit den Händen abdeckten. Einen Moment später schossen sie aus dem Zimmer, um die nächste Ecke bis in Nojikos Zimmer. „Mist.“ murmelte Nojiko. „Ja, letzte Nacht sah das nach so einer guten Idee aus.“ meinte Melly und gähnte. „Sag mal, wer hat nochmal...“ Die Freundinnen sahen sich an. Gleichzeitig verengten sie die Augen. „Ace!“ knurrten sie und drehten sich wieder zur Tür. An Deck wachte Ace gerade auf, schob den Hut aus seinem Gesicht und musste niesen. Er wackelte mit der Nase, streckte sich und kam mit einem Satz auf die Füße. Sein Weg führte ihn die Planke runter an Land, wo die Reste von Lagerfeuer und Essen zu finden waren. Am Lagerfeuer lag Seishin und öffnete nur ein Auge, als Ace an ihm vorbei ging. Der Kommandant Whitebeards hatte sich ein Stück Schinken zum Ziel erkoren und steuerte darauf zu. Er griff danach, als ihn etwas am Hinterkopf traf. Knurrend, weil das seine Kopfschmerzen vervielfältigte, drehte er sich und sah Nojiko und ihre Freundin an der Reling stehen. Er biss die Zähne zusammen. Wie ging nochmal sein Mantra? Nojiko ist nicht heiß, sondern eine Zicke? Abgesehen davon, dass sie ihn wütend an funkelte, konnte er dieses Mantra nicht einfach unterschreiben. Ihre Haare waren ein bisschen länger geworden und schlugen ihr ins Gesicht, die blauen Augen blitzten wütend und ihre verschränkten Arme hoben ihre Brust an. Bei dem Tanktop, dass sie trug, konnte Ace sich durchaus vorstellen, dass sie jeden Moment herausfallen würden. Der Wind presste die knielange Hose gegen ihre Beine, ja es hatte durchaus etwas, dass es windig war. Ace rieb sich abwesend die Stelle, an der ihn der Schuh getroffen hatte, bückte sich schließlich und hob ihn auf. Mit dem Blick auf Nojiko gerichtet, stakste er zurück zum Schiff. „Was ist dein Problem?“ rief er, sobald er sicher war, dass sie ihn hören konnte. „Du!“ Sie schwieg kurz. „Und deine dummen Ideen.“ Oh ja, Ace erinnerte sich an seine Idee der letzten Nacht und ein Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge. Ihre Augen wurden ein wenig dunkler und blitzten gefährlich und wenn Ace ehrlich zu sich selbst war, fand er eine wütende Nojiko noch heißer, als sonst. Um sie herum frischte der Wind auf und heulte sein einsames Lied. Nojiko ignorierte die Wolken, die von ihrer Wut über den Himmel getrieben wurden. „Du Arsch!“ Das Objekt ihrer Wut setzte gerade einen Fuß auf die Planke. „Oh bitte, ihr hättet meine Idee nicht befolgen müssen.“ grinste er. „Was hat Paps gesagt?“ Nojiko versteifte sich bei dem Gedanken daran, wie er sie hinaus geworfen hatte. „Wir sollen uns nächstes Mal einen anderen Ort zum Ausnüchtern suchen.“ murmelte Melly. „Das ist enttäuschend.“ „Für wen?“ schnaubte Nojiko. Ace zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer,“ er hielt ihr den Schuh hin. „ich will frühstücken. Bis später.“ Nojiko ballte die Fäuste. Warum hatte sie noch mal gesagt, dass sie sich bei Ace mehr vorstellen könne? Richtig, sie hatte den Gedanken verworfen. Ein netter Körper war eben nicht alles. 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