Das Echo des Hasses von CDBonnie (All the good things and bad things that may be) ================================================================================ Kapitel 11: Sebstbeherrschung ----------------------------- Zum ersten Mal sah Ace Nojiko genauer an. Auf den Schiff war es dunkel gewesen und sonst hatte er meist nur ihre, zugegebenermaßen beeindruckende, Rückseite gesehen. Jetzt fiel ihm auf, dass sie nicht nur lange, violette Haare hatte, sondern auch strahlend blaue Augen und, was ihn verwunderte, Tattoos. Interessiert verfolgte er die Linien der sich unter ihrer Haut befindenden Farbe. „Willst du ein Foto?“ Nojiko sah ihn finster an. Ace hob seinen Blick, „Nicht nötig, ich habe ein gutes Gedächtnis.“ Ein leichtes Lächeln schob sich auf sein Gesicht. „Wird er nicht beschimpft?“ fragte Mihawk daraufhin. Nojiko drehte nur den Kopf in seine Richtung. „Er hat wenigstens einen winzigen Funken Anstand.“ wies sie ihn zurecht und Seishin grummelte. „Das sehe ich anders. Man klaut keine Rudelmitglieder, das gehört sich nicht.“ Verwirrt sah Ace ihn an. „Wer klaut wen?“ „Ich lasse mir mein Rudel nicht abspenstig machen, nicht von einem jungen Alpha, der nicht einmal eigenständig handelt.“ Seishin knurrte. Nojiko hatte mit halbem Ohr zugehört und zischte. „Das ist immer noch meine Entscheidung, Seishin.“ Mihawk amüsierte sich prächtig im Hintergrund. Nojiko hatte sich selten mit Seishin gestritten, doch das war die Höhe. Er hatte nicht über sie zu bestimmen. Sie schloss genervt die Augen und ließ sich nach hinten ins Gras fallen. Das war definitiv nicht ihre Woche. Ace dagegen grübelte noch immer über Nojikos und Seishins Bemerkungen nach. Als sie nach hinten fiel, hätte er beinahe die Hand nach ihr ausgestreckt, um sie aufzufangen. Innerlich über sich selber fluchend, ballte er die Faust. Um seine Gedanken zu ordnen nahm Ace sich etwas Zeit und spielte mit dem Feuer. Er ließ seinen rechten Zeigefinger immer wieder mit einem Schnippen in Feuer aufgehen und wieder erlöschen. Entnervt streckte Nojiko ihre Arme über ihrem Kopf aus, ihre Fingerspitzen berührten ganz leicht Ace' Finger, welcher gerade wieder in Flammen aufging. Mit einem spitzen Aufschrei zog Nojiko ihre Hand zurück. Ace saß kurz danach neben ihr, Seishin knurrte über ihm drohend und Mihawk hatte nur eine Augenbraue hochgezogen. „Vollidiot! Kannst du nicht woanders deinen Blödsinn machen?“ fauchte Nojiko Ace an. „Entschuldigt Euer Hoheit, ich wusste ja nicht, dass Sie Zuckungen haben.“ giftete er zurück. Über ihm begann Seishin zu flimmern, sein Fell wurde immer undeutlicher. Nojikos Augen weiteten sich. Sie wusste zwar um Seisin Fähigkeiten, hatte sie aber noch nicht gesehen, dass er jetzt so kurz davor stand seine Beherrschung zu verlieren, war auch für sie gefährlich. Ace schien die Veränderung nicht wahrzunehmen, doch Mihawk schob sich langsam näher an den Kaiserwolf heran. Ace missverstand Nojikos Reaktion. „So schlimm war es doch jetzt auch nicht.“ verteidigte er sich. „A-Ace.“ Nojiko hob langsam ihre Hand und zeigte hinter ihn. Während Ace sich noch drehte, verblassten Seishins Umrisse immer weiter. Es schien, als würde er sich in kleine Funken hüllen. Falkenauge ließ den jungen Alphawolf nicht aus den Augen. Als er noch etwa drei Schritt entfernt von den jungen Menschen und der momentanen Gefahr für sie war, zog er vorsichtig das lange Schwert von seinem Rücken und machte sich durch ein Brummen bemerkbar. Seishins riesiger Kopf drehte sich. Die Lefzen zuckten nach oben. „Seishin beruhige dich. Deinem Rudel geht es gut, nicht wahr, Nojiko?“ „Ja, mir geht es gut, Seishin!“ „Keiner hatte vor euch zu schaden, es war ein Versehen.“ Seishins Knurren wurde etwas leiser. „Seishin, was würde dein Vater sagen, wenn du wegen einer solchen Kleinigkeit die Beherrschung verlierst? Es geht ihr gut. Ich will nicht mit dir kämpfen, aber wenn du jetzt angreifst, werde ich es tun.“ Etwas leiser richtete Falkenauge sich an Nojiko. „Steh vorsichtig auf und geh hinter ihn, entferne dich soweit wie möglich von mir und Ace.“ Nojiko nickte und erhob sich vorsichtig. „Warum soll sie gehen, ist sie nicht unsere Versicherung?“ „Nein, Ace. Sie ist unser Todesurteil. Wir sind eine Bedrohung für sein Rudel, solange sie bei dir sitzt, sieht er dich im Besonderen als Bedrohung und jetzt halt die Klappe.“ zischte Mihawk. Seishins Gestalt löste sich weiter auf. Ace richtete sich auf und Mihawk umrundete den jungen Wolf vorsichtig. „Seishin, sieh, dein Rudel ist in Sicherheit. Dreh dich um, überzeuge dich selbst.“ Falkenauge stellte sich zwischen Seishin und Ace und drängte den jungen Mann rückwärts. Der Abstand vergrößerte sich unmerklich, doch der weiße Kaiserwolf nahm es wahr. Doch erkannte er darin keinen Rückzug, sondern eine Vorbereitung zu einem Angriff, sein Knurren wurde erneut lauter und die beiden Männer erstarrten. Seishin machte sich zum Sprung bereit. Der Funkenflug um ihn herum wurde stärker, seine Umrisse lösten sich weiter auf, seine silbernen Augen begannen zu leuchten. Falkenauge hob sein Schwert etwas an. „Ace mach dich bereit, sollte Seishin uns wirklich angreifen, wird es sehr unschön.“ Der kaum noch sichtbare Wolf machte einen Schritt auf die beiden Männer zu. Seine Kiefer klackten laut aufeinander. Von weiter weg erklang Nojikos Stimme. „Seishin! Hilfe!“ Ruckartig drehte der Wolf sich. Mihawk und Ace starrten in den Wald, wo Nojikos Stimme hergekommen war. Der große Wolf löste sich komplett auf und Ace und Falkenauge sahen auf den Ort, an dem er nur eine Sekunde zuvor noch gewesen war. „Interessante Fähigkeit.“ stellte Falkenauge fest. Nojiko war immer tiefer in den Wald gelaufen, als sie sicher war, dass Seishin sie gerade noch hören konnte, rief sie nach seiner Hilfe. Es dauerte nicht einmal fünf Sekunden und der Wolf stand flimmernd vor ihr. Erschrocken fiel sie nach hinten. „Erschrecke mich doch nicht so.“ murrte sie und klopfte sich die Hose ab, dann vergrub sie ihre Hände in seinem Fell. Langsam wurden Seishins Umrisse wieder schärfer. „Seishin, alles in Ordnung?“ ihre Stimme war unsicher. Ein tiefes Brummen erklang und sein Kopf klemmte sie fest zwischen seinem Unterkiefer und seiner Brust ein. „Seit wann bist du so dünnhäutig?“ „Mihawk und dieser junge Alpha machen mich etwas reizbar.“ sein tiefer Bariton ließ ihren Brustkorb vibrieren. „Reizbar.“ wiederholte sie mit einem Lächeln. Seine Augen glühten noch etwas, doch ansonsten sah Seishin wieder normal aus. „Lass uns zurück gehen. Ich möchte Salbe auf meine Fingerspitzen auftragen.“ Ein erneutes Brummen, dann wurde der Druck auf Nojikos Körper geringer. Langsam gingen sie durch den Wald. „Was denkst du, ist mit ihr passiert?“ fragte Ace den älteren Mann neben ihm. „Nichts.“ Ace sah ihn erstaunt an. „Sie ist schlau, sie hat ihn abgelenkt und uns damit gerettet. Ihr war bestimmt klar, dass er auf eine unmittelbare Gefahr reagieren und uns dafür in Ruhe lassen würde.“ Ace' Augen verengten sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)