Das Echo des Hasses von CDBonnie (All the good things and bad things that may be) ================================================================================ Kapitel 5: Entscheidungen ------------------------- Seishin wich langsam zurück und Nojiko folgte ihm, eine Hand noch immer in seinem Fell vergraben. An der Reling blieb der Wolf stehen und Nojiko zog sich auf seinen Rücken. Mit einem riesigen Satz verließ Seishin das Schiff und landete leichtfüßig auf dem festen Untergrund der Insel. Mit großen Sprüngn entfernten sie sich. "Käpt'n, du lässt sie einfach gehen?" fragte Ace. "Ace du bist ein Narr. Wir hätten sie kaum aufhalten können, in dem Moment in dem dieser Wolf die MobbyDick betrat, war das Mädchen nicht mehr zu halten." Thatch und Ace schauten ihren Boss etwas ungläubig an. "Aber..." "Nichts aber, Thatch. Mit einem Kaiserwolf ist nicht zu spaßen und mit einem Alpha, der sein Rudel beschützt erst recht nicht." erklärte Whitebeard ruhig. "Trotzdem, ich möchte mehr über das Mädchen und ihren Begleiter erfahren, deshalb wirst du ihr folgen, Ace. Sei vorsichtig und lass dich nicht auf einen Kampf ein. Glaub mir, gegen den Wolf hast du nur eine geringe Chance." Ace murrte leise, während er auf die Tür zustapfte, die ihn unter Deck brachte. Als er wieder an Deck kam, saß Whitebeard schon wieder auf seinem Stuhl. "Ich habe noch etwas für dich, Ace. Es wäre wirkich gut, wenn du das erst noch erledigen könntest." er hielt seinem Vize einen Brief hin. "Kann das nicht ein Postvogel erledigen?" fragte er mürrisch. Doch der ernste Blick, der nun auf ihm ruhte, war Antwort genug. Er schnappte sich den Brief, warf seinen Jutesack über Bord und sprang hinterher. dachte er, als er auf seiner Nussschale landete. Er löste das Tau, das sein Boot mit der MobbyDick verband und setzte sein Boot mit Hilfe seiner Teufelskraft in Bewegung. Ein kurzer Blick auf den Umschlag hatte genügt und er wusste, in welche Richtung er musste. Wie zum Teufel sollte er den Brief überbringen und das zickige Mädchen im Auge behalten? Unfassbar, da hatte dieses Miststück ihn tatsächlich gebissen! Er atmete tief durch und beschleunigte sein Gefährt. Wenn er durch den Calmbelt fuhr könnte er sicher Zeit sparen und so änderte er den Kurs etwas ab und schoss durch die Dunkelheit. Nojiko kuschelte sich in das weiche Fell. Seishin hatte sie in ein kleines Waldstück gebracht und dort den Schutz eines Felsvorsprunges gesucht. Auf dem weichen Waldboden hatte er sich hingelegt und Nojiko war an seiner Seite herabgerutscht. Er hatte sich zusammengerollt und Nojiko lag an ihn angelehnt, seine buschige Rute hatte er um sie geschlungen. Sein Kopf lag neben ihren Beinen und sie kraulte Seishin gedankenverloren hinter seinen Ohren. Seine Augen waren fast vollständig geschlossen. "Danke Seishin." Ein silbriges Auge öffnete sich. "Gerne." antwortete ihr eine dunkle, kräftige Stimme. Als Seishin das erste Mal mit ihr gesprochen hatte, hätte Nojiko beinahe einen Herzinfakt bekommen. Und obwohl er nur selten und wenig sprach, verstand sie ihn immer. Sie hatte monatelang geübt sein Heulen auseinander zu halten und noch länger selbst diese Laute hervorzubringen. Lächelnd kuschelte sie sich in das Fell und schloss ihre Augen. Es war doch wirklich zu blöd, ihre Sachen waren allesamt noch auf dem Schiff, sie musste sie morgen dringend zurückholen. Während sie sich überlegte, wie sie am nächsten Tag ihre Sachen zurück bekommen sollte, umfing Dunkelheit sie und ihre Gedanken. Es dämmerte bereits der Morgen, als Ace den Calmbelt erreichte. Unbeirrt folgte er seinem Kurs und hielt auf den EastBlue zu. Nojiko wurde von Sonnenstrahlen geweckt. Ihr pelziges Bett hatte sich nicht geregt, sein Atem ging ruhig und gelichmäßig, wären seine Augen nicht offen gewesen, hätte man denken können, er schliefe noch. "Morgen." Der weiße Wolf gab ein leises Brummen zur Antowrt und begann sich zu regen. Nojiko stand auf und Seishin begann sich zu strecken. "Gibt es in der Nähe Wasser?" wollte sie von ihm wissen. Herzhaft gähnend trottete der Vierbeiner auf den Rand der Lichtung zu. Sie folgte ihm und kam nur wenige Meter weiter an einen kleinen Bachlauf. "Du bist der Beste." lobte sie ihn und kraulte ihn. Sie hockte sich ans Ufer und betrachtete ihr Spiegelbild im Wasser. Blut und Dreck hatten sich auf ihrer Haut vermischt. Mit ihren Händen schöpfte sie etwas von dem Wasser und wusch sich, so gut es ihr möglich war. Es dauerte recht lange den Dreck und das Blut abzuwaschen. Sie versuchte auch ihre Haare auszuwaschen, gab jedoch nach ein paar Minuten auf. Ihre Klamotten waren ebenfalls dreckig und blutverschmiert, einige Risse entblösten häßliche Schnittwunden. "Seishin, wir müssen noch einmal zurück." ein lautes, tiefes Knurren konnte sie mehr spüren als hören. "Ernsthaft, ich brauche meine Sachen." meinte sie eindringlich. "Ich gehe." erklang seine dunkle Stimme. Nojiko sah sich um. "Du kannst doch nicht alleine auf das Schiff gehen. Wie willst du meine Sachen bekommen?" Seishin setzte sich. "Ich gehe, du wartest." stellte er fest und verschwand im Wald. "Typisch Mann, macht wohl keinen Unterschied ob Mensch oder Tier." schimpfte sie. Doch der weiße Wolf war schon nicht mehr in Hörweite. Geschmeidig sprang er über Baumstämme und näherte sich mit jedem Sprung deutlich der Küste. Der Wald wurde lichter und Seishin wurde noch etwas schneller. Mit einem gewaltigen Sprung setzte er über das Wasser und landete auf dem Holzboden. Die Piraten reagierten schnell. Waffen wurden gezogen und der vermeindliche Feind eingekreist. Seishin ließ ein donnerndes Knurren aus seiner Kehle aufsteigen. Whitebeard beobachtete die Szene. "Was können wir für dich tun, Alpha?" fragte er ungerührt. Das Knurren erstarb und die silbernen Augen richteten sich auf den Käpt'n. Mit stolz erhobenen Kopf schritt Seishin auf ihn zu. wenigstens einer hier wusste, wie er sich zu verhalten hatte, wenn ein Alpha in der Nähe war, befand Seishin. Nur zwei Schritte vor dem Hühnen blieb er stehen. Die anderen Männer waren ihm vorsichtig gefolgt, die Waffen noch immer in ihren Händen, doch der Wolf ignorierte sie. Thatch, der neben seinem Boss stand, lächelte freundlich, wirkte jedoch ebenfalls etwas nervös. "Nojikos Sachen." verlangte Seishin knapp mit seiner dunklen Stimme. Die Piraten stuzten. "Ich hatte gehofft, sie würde mit dir kommen, um sie zu holen." entgegnete Whitebeard, der keineswegs überrascht war, dass der Wolf sprach. "Zu gefährlich." knurrte dieser. "Darf ich dir eine Frage stellen, bevor du ihre Sachen mitnimmst?" fragte Whitebeard höflich. "Das war bereits eine, du darfst aber eine weitere stellen." "Sehr freundlich." stellte der Hühne lächelnd fest. "Wie kommt es, dass ein junger Alpha sich diesem Mädchen angeschlossen hat?" Seishin knurrte leise. "Meine Angelegenheit." Whitebeards Augen blitzten vor Vergnügen. "Nojikos Sachen." wiederholte er seine Forderung. "Ja, sicher. Thatch, hole die Habseligkeiten des Mädchens. Meinst du wir könnten uns, während du wartest, noch etwas Unterhalten?" Seishin zog die Leftzen hoch. "Abgelehnt." Ein Schmunzeln umspielte Whitebeards Lippen. "In Ordnung, dann werde ich ein wenig reden und alle hören zu." meinte er gelassen. "Männer, ihr seht hier einen sogenannten Kaiserwolf. Inzwischen eine sehr seltene Lebensform. Wie ihr sehen könnt, sind sie sehr viel größer als ihre Artgenossen. Sie leben normalerweise in Rudeln und nur selten sieht man einen von ihnen allein herumstreifen. Meist sind diese Einzelgänger junge Alpharüden, die Erfahrungen sammeln wollen. Wie ihr bemerkt habt, können sie sprechen, wenn sie es wollen. Allerdings ist das eine Fähigkeit, die nur selten beobachtet wird. Mal überlegen, was weiß ich noch über diese Kreaturen. Richtig, sie sind stolz und normalerweise friedlich. Wenn sie kämpfen, dann bis zu ihrem Tod oder Sieg. Alphas haben noch andere individuelle Fähigkeiten, die sie im Kampf einsetzen. Ich sah einen, der seine Größe verdoppeln konnte, und einen anderen, der sich innerhalb von Sekundenbruchteilen mit einer undruchdringlichen Rüstung umschließen konnte." Seishin gab kurz ein leises Winseln von sich. "Ah, ein wunder Punkt, mein Freund? Diese Tiere sind höchst reizbar, wenn es um ihr Rudel geht und eine weitere wirklich beeindruckende Fähigkeit ist, dass sie von keinem Haki beeinflusst werden. Zuletzt muss ich sagen, dass ich noch nie einen weißen Kaiserwolf gesehen habe, ich wusste gar nicht, dass es eine solche Farbvariante gibt." Seishin hob seinen Kopf noch etwas höher, seine Rute peitschte durch die Luft und der Wind zerzauste sein langes Brust- und Kragenfell. Im selben Moment kam Thatch mit Nojikos Jutesack und ihren Dolchen zurück. Er legte die Sachen vor Seishin ab und zog sich wieder zurück. Sein Blick blieb die ganze Zeit auf den Wolf gereichtet. Seishin trat einen Schritt vor und nahm vorsichtig den Jutesack ins Maul, unschlüssig sah er auf die drei Dolche. Whitebeard hatte ihn nicht aus den Augen gelassen. "Probleme, Alpha?" schmunzelte er. Ein Grollen stieg in der Kehle des Wolfs auf. Er legte den Jutesack ab. "Ich komme bald wieder." stellte er fest und sprang von Bord. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)