Ha cessato di piovere von Schangia (Es hat aufgehört zu regnen) ================================================================================ Epilog: La seconda occasione (die zweite Chance) ------------------------------------------------ All diese Erinnerungen verblassten im Angesicht des Todes. Wurden bedeutungslos, absolut nichtig. Erinnerungen brachten Kummer, weil sie Sehnsucht nach Menschen weckten, die schon lange tot waren. Oder es bald sein würden. Xanxus wollte nicht daran denken, was er ohne Squalo tun würde. Was er ohne ihn tun könnte, denn in all den Jahren hatte er gemerkt, dass er nicht nur für sich selbst lebte. Nicht mehr nur für sich allein zu leben imstande war. Wer würde Squalos Platz einnehmen? Wer würde sich beleidigen und erniedrigen, sich mit Gegenständen bewerfen lassen? Wer würde sich zwar andauernd darüber beschweren, wie schwer man Whisky aus den Haaren waschen konnte, ihm aber dennoch nie lange böse sein? Wer würde dafür sorgen, dass er nicht in Selbstmitleid und Alkohol zerging? Wer würde zu ihm halten, wenn alle anderen sich von ihm abwandten? »Oi, bastardo.« Nicht mehr als ein heiseres, gedämpftes Flüstern, doch Xanxus' Herz setzte dennoch ein paar Schläge aus. Unglaube breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er Squalos Hand fester in seine schloss. Mit der anderen Hand befreite er seinen Freund vorsichtig von dem Beatmungsgerät, das seine vorherigen Worte verzerrt hatte. Squalo brachte nun sogar ein leises Lachen zustande. »Wenn du mich umbringst, hast du gar keinen mehr, der dich aushält.« Wäre er nicht Xanxus, Boss der Varia und Ziehsohn des Vongola Nono gewesen, wäre er wohl vor Freude und Erleichterung in Tränen ausgebrochen. Doch glücklicherweise war er niemand, der seine Gefühle die Oberhand gewinnen ließ. Wo andere liebevoll gewesen wären, war er überstürzt und ruppig; und genau auf diese Weise presste Xanxus nun Squalos Hand an seine Wange. »Io so.« Vielleicht bildete er sich das nur ein, doch Squalos Hand schien auf einmal nicht mehr so totenkalt zu sein wie wenige Minuten zuvor. »Per questo sei così importante per me.« Wieder lachte Squalo leise, konnte nicht ganz glauben, was sein Gegenüber ihm gerade gesagt hatte. »Seit wann bist du denn so ein Romantiker?«, fragte er mit schwacher Stimme. Sein Blick jedoch war fokussiert, lebendig, als er auf den von Xanxus traf. Und das erste Mal seit ihrem Kennenlernen sah Squalo seinen Freund lächeln. Weder gehässig noch schadenfroh, sondern ehrlich und mit einem so erleichterten Glitzern in den Augen, dass Squalos Lächeln noch breiter wurde. Langsam, fast schon neckend senkte Xanxus den Kopf, kam dem Gesicht seines Regenwächters immer näher. »Mach diesen Moment doch nicht kaputt, Squalo«, murmelte er mit tiefer Stimme, ehe er immer noch lächelnd den letzten Abstand zwischen ihnen überwand und ihn küsste. Wozu braucht der Mensch Erinnerungen, wenn sie nichts als Leid verursachten? Wenn sie einen lächeln ließen, obwohl ein geliebter Mensch jeden Moment von einem gehen könnte? Konnte man Momente nicht viel mehr genießen, wenn sie nicht von glücklichen Erinnerungen überschattet wurden, mit ihnen zu konkurrieren versuchten? Xanxus fand, dass es sich für ihn so viel mehr lohnte, im Hier und Jetzt zu leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)