Küssen Will Gelernt Sein von BeautyRani (KaixRei) ================================================================================ Prolog: Küssen Will Gelernt Sein -------------------------------- „Sagt mal, wie küsst man eigentlich ein Mädchen richtig?“ Diese Frage wurde von einem noch unerfahrenen zwölfjährigen Jungen gestellt und hing noch ein paar Sekunden im Raum, bevor seine beiden Freunde sich dazu entschlossen, darauf zu Antworten. „Wie kommst du denn auf einmal darauf?“, fragte Yuriy, dessen Markenzeichen seine feuerroten Haare und seine eisblauen Augen waren. Da er gerade damit beschäftigt war, mit Kai, dem dritten Jungen im Bunde, zu zocken und sein Blick unweigerlich am Bildschirm klebte, bemerkte er somit auch nicht das Achselzucken des anderen. „Naja, Mao rückt mir neuerdings ziemlich auf die Pelle und letztens hat sie mir sogar einen Kuss auf die Wange gegeben“, empörte er sich. „ Außerdem, worüber soll ich denn sonst nachdenken, wenn ihr beiden spielt und ich darauf warten muss, dass Kai wieder mal gegen dich verliert?“ „Hey! Ich kann nichts dafür, wenn der Idiot mich andauernd von der Bahn wegdrängt“, verteidigte sich Kai sofort und versuchte stattdessen zu kontern. Leider traf er statt Yuriy's Wagen die Bande und musste erneut eine Niederlage gegen den Rothaarigen hinnehmen. „Verbeugt euch vor dem großen Meister des Autorennens!“, verkündete der Gewinner seinen wiederholten Sieg fröhlich. „Rei hat mich abgelenkt“, hielt Kai trotzig dagegen. „Kai!“, rief der angebliche Grund der Störung empört aus. „Jetzt schmoll nicht schon wieder. Was kann denn Rei dafür, wenn du wie ein Mädchen spielst“, meinte Yuriy grinsend, der es einfach liebte, noch Salz in die offene Wunde zu streuen. „Ich geb dir gleich Mädchen!“ Damit sprang Kai auf und wollte es dem Rothaarigen heimzahlen, der sich jedoch schlauerweise schnell für einen Rückzug entschied und aus dessen Reichweite eilte. „Dass du auch immer so empfindlich darauf reagieren musst“, witzelte Yuriy und hüpfte zu Rei auf's Bett, nur um kurz darauf wieder auf der anderen Seite vor seinem graublauhaarigen Kumpel zu flüchten. „Dass du auch immer so ein Idiot sein musst“, äffte Kai ihn nach und hechtete weiterhin dem anderen hinterher, der Rei's ganzes Zimmer zur Flucht nutzte und über die Konsole und andere Dinge hinwegsprang, um der Rache des anderen zu entkommen. Während dem ganzen 'Fang-mich-doch-Spiel' blieb einzig der Schwarzhaarige auf seinem Bett liegen und seufzte einmal theatralisch aus. „Wieso konnte ich mir bloß keine erwachseneren Freunde aussuchen?“, sinnierte er vor sich hin, was er mindestens dreimal pro Tag machte, da ihm die beiden genauso oft auch einen Grund dazu gaben. „Rei! Lieg nicht wie ein Fisch auf dem Trockenen und hilf mir gefälligst mal!“, rief Yuriy seinem Freund zu, als Kai ihn nach langen Minuten des Wegrennens endlich im Schwitzkasten hatte und seine Faust an seinem Kopf rieb, was nicht gerade einer Massage gleichkam, sondern pure Höllenqualen aussagten. Anstatt dem Wunsch des Rothaarigen nachzukommen, fragte Rei stattdessen ziemlich desinteressiert: „Seid ihr zwei sicher, dass ihr schon Vierzehn und keine Sechs mehr seid?“ „Rei!“, ertönte abermals der Hilferuf des Rothaarigen, bevor Angeflehter endlich Gnade zeigte und seufzend nachgab. „Ka~ai, lass den armen Jungen los. Ich glaube seine angehenden Kopfschmerzen sollten dir reichlich Genugtuung verschaffen.“ Zwar war der Graublauhaarige da anderer Meinung, ließ jedoch Gnade vor Recht ergehen und befreite den Rothaarigen aus seinem Griff. „Hast du ein Glück, dass Rei so ein großes Herz für Tiere hat, sonst wärst du nicht so glimpflich davongekommen“, kommentierte er, während er sich wieder auf den Boden setzte und sich mit dem Rücken an das Bett lehnte. „Du meinst wohl, ich hab Glück, dass ich überhaupt noch lebe!“, rief Geschändeter verstimmt aus und rieb sich mit seiner Hand den schmerzenden Kopf. Kaum hatte auch er sich zurück auf den Boden gesetzt, wurde ihm bereits der Controller vor die Nase gehalten. „Revange“, verlangte Kai, wobei Yuriy da lediglich die Augen verdrehen konnte, auf Grund dessen Sturheit. „Eigentlich wäre Rei jetzt wieder an der Reihe“, meinte er nebenbei, während er sein 'Lenkrad' entgegennahm. „Rei wird bestimmt nichts dagegen haben, wenn ich eine Runde mehr spiele, nicht wahr, Rei?“ Damit wandte er sich mit seinem Gesicht nach hinten und fand den Chinesen abwesend auf die Decke starrend vor. Auch Yuriy sah über seine Schulter zu dem Schwarzhaarigen und blickte Kai dann mit einer hochgezogenen Augenbraue an, der seinen eigenen Gesichtsausdruck widerspiegelte. „Rei?“, sprachen ihn die beiden noch einmal an, doch bekamen sie von diesem keine Reaktion. Plötzlich fiel Yuriy wieder ein, was der Schwarzhaarige sie am Anfang gefragt hatte und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Kurz entschlossen rappelte er sich auf und beugte sich über das Gesicht von Rei. Bevor dieser überhaupt realisieren konnte, was vor sich ging, hatte der Rothaarige bereits seine Lippen mit den seinen zu einem kurzen Kuss verschlossen. Kai's blutrote Augen hatten sich bei diesem Anblick vor Überraschung geweitet. „Und? Ist deine Frage hiermit beantwortet?“, fragte Yuriy scherzend nach, als er ihren Kuss gelöst hatte. Verwundert wurde er von den goldgelben Augen Rei's blinzelnd angesehen. „Ähm....ich glaube...nicht ganz“, brachte dieser immer noch leicht verwirrt hervor. „Nicht? Na dann muss ich es dir wohl noch einmal zeigen.“ Doch bevor er ihre Lippen abermals zusammenführen konnte, wurde er von dem Graublauhaarigen unterbrochen. „Yuriy!“ Als dieser seinen Blick zu Kai wandte, fuhr dieser fort. „Was machst du da bitteschön?“ „Wonach sieht's denn aus?“ Bei diesen Worten hatte er sich wieder zurückgelehnt, was der Schwarzhaarige sofort wahrnahm und sich auf den Bauch drehte, um die beiden besser ansehen zu können. „Rei wollte wissen, wie man richtig küsst und ich wollte ihm nur einen kleinen Freundschaftsdienst erweisen“, erklärte er gelassen, als hätte er nicht gerade jemanden seines eigenen Geschlechtes geküsst. „Sehr plausibel, wirklich“, kommentierte Kai mit einem Kopfnicken. „Dabei hast du jedoch nicht bedacht, dass Rei im Gegensatz zu dir auf Mädchen steht.“ „Und?“ „Und wie viele Mädchen hast du bis jetzt geküsst, bevor du dich ans andere Ufer begeben hast?“ „Eins.“ „Bingo!“ Kai und Rei wussten bereits seit etwa einem Jahr, dass Yuriy sich mehr zu seinem eigenen Geschlecht hingezogen fühlte. Als dieser es ihnen damals gebeichtet hatte, hatten sie keinen Grund dazu gesehen, den Rothaarigen nun anders zu behandeln, nur weil er anscheinend homosexuell war. Was wären sie denn dann für Freunde gewesen, wenn sie sich nach dessen Geständnis von ihm abgewandt hätten? Jedoch hatten sie nicht erwartet, dass Yuriy je einen von ihnen einfach so küssen würde, was ihre anfängliche Verwunderung auf den Kuss gerade eben auch noch verdeutlicht hatte. „Worauf willst du nun hinaus Kai?“, fragte der Rothaarige konfus nach, was den Graublauhaarigen zurück ins Geschehen brachte. „Ich wollte damit nur andeuten, dass du was das Küssen von Mädchen angeht, genauso wenig Erfahrung hast, wie Rei. Wenn Rei sich jedoch für das Küssen eines Jungen interessiert hätte, wärst du meine erste Wahl dafür gewesen, aber so...“ Damit zuckte er abschließend mit den Schultern und dem Rothaargen, sowie auch Rei, schien es langsam zu dämmern, auf was Kai da eigentlich hinaus wollte. „Na dann, zeig du's ihm doch“, schlug Yuriy vor, wobei sich Rei und Kai einen verwunderten Blick zuwarfen. „Also wenn einer Erfahrungen damit hat Mädchen zu küssen, dann ja wohl du“, holte der Rothaarige weiter aus. „Du weißt, wo man sie berühren soll und wie man sie richtig küssen muss, damit sie dir verfällt. Also würde ich vorschlagen, du weihst Rei in dieses Geheimnis ein.“ Und ein weiteres Mal traf Blutrot auf Honiggelb und Unsicherheit spiegelte sich in beiden Gesichtern wieder. „Jetzt seid doch nicht so prüde, ist doch nur ein Kuss“, warf Yuriy ein, als immer noch keiner der beiden Anstalten machte sich zu bewegen. „Du hast leicht reden, schließlich stehst du ja drauf, einen Jungen zu küssen, im Gegensatz zu mir“, keifte Kai prompt zurück, was von dem Rothaarigen mit einem unverständlichen Augenverdrehen quittiert wurde. „Wer hat denn gesagt, dass du ihn danach heiraten musst? Du sollst deinem besten Freund nur zeigen, wie man richtig küsst. Das ist alles nur zum Wohle der Wissenschaft, also zier dich nicht so und zeig, dass du ein echter Kerl bist.“ „Indem ich einen Kerl küsse?“, erwiderte der Graublauhaarige sofort fassungslos. „Kennst du eine bessere Herausforderung?“, hielt Gefragter dagegen und erntete ein Seufzen seitens Kai. „Von mir aus“, gab sich dieser geschlagen und beugte sich etwas vor, um sich Rei's Gesicht zu nähern, der zu seiner Überraschung, einen Finger auf seine Lippen legte, bevor diese überhaupt seinen Mund berühren konnten. „Und wer sagt bitteschön, dass ich dich überhaupt küssen will? Schließlich bist du hier nicht der Einzige, der sich überwinden muss“, entgegnete der Schwarzhaarige beleidigt und strafte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. „Jetzt sei doch nicht eingeschnappt. Ist doch klar, dass ich nicht sofort Luftsprünge mache, wenn ich einen Typen küssen muss“, versuchte sich der Graublauhaarige zu verteidigen, nachdem sein Mund wieder freigegeben wurde. „Denkst du ich etwa?!“, beharrte Rei auf seinem Standpunkt und funkelte ihn wütend an. Kai fehlte manchmal wirklich das Einfühlungsvermögen für gewisse Dinge, doch würde dieser selbst es nie zugeben und weiterhin auf seine Meinung bestehen. „Weißt du eigentlich, dass du genauso gut rumzicken kannst wie ein Mädchen?“ „Und weißt du eigentlich, dass du genauso schlecht Rennspiele spielen kannst wie ein Mädchen?“ „Das hast du gerade nicht wirklich gesagt, oder?“, hakte er mit lauernder Stimme nach und beugte sich leicht nach vorne. „Ich kann es gerne noch einmal wiederholen, wenn du schwerhörig bist“, giftete der Schwarzhaarige zurück und beugte sich ihm entgegen, so dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, während sich beide weiterhin mit funkelnden Blicken taxierten. „Äh, Jungs, ihr-“ „Halt dich da raus!“, wurde Yuriy synchron zurechtgewiesen, bevor sich beide wieder ihrem Blickduell zuwandten. Es dauerte jedoch nicht lange, bis auf Kai's Gesicht ein hämisches Grinsen erschien. „Du willst also wissen, wie man richtig küsst?“ Nun schlich sich in die goldenen Opalen auch Verwunderung hinein, was Kai schnell als Überraschungsangriff nutzte und sich auf den Schwarzhaarigen stürzte. Mit einem kurzen Aufschrei, landete Rei mit dem Rücken auf seinem Bett, während der Übeltäter sich breitbeinig auf seinen Schoß setzte. „Lektion Eins: Sieh zu, dass du das Mädchen vollkommen in deiner Hand hast“, eröffnete Kai und behielt den Schwarzhaarigen mit beiden Händen auf dessen Schultern drückend unter ihm, als dieser einen Versuch starten wollte, sich wieder aufzusetzen. „Achte auf ihre Gestik und Mimik. Manchmal sagt sie dir bereits allein mit ihren Blicken, dass du ihr näher kommen darfst und sie von dir geküsst werden will.“ Bei diesen Worten kniff Rei seine Augen zu gefährlich funkelnden Schlitzen zusammen und Kai musste deswegen kurz auflachen. „Was willst du mir denn damit sagen, Rei?“, fragte er mit süßlicher Stimme und beugte sich zu dem Kleineren hinunter. „Hm? Kannst du es etwa kaum erwarten, dass ich dich küsse?“, flüsterte er ihm nun verführerisch ins Ohr, wobei der Scharzhaarige kurz stockte, bevor er ihm wütend entgegen schrie: „Wag' es und ich trete dir dahin, wo es weh tut!“ Kai's Grinsen wurde breiter. „Wenn ich dich bis dahin nicht um den Verstand geküsst habe“, meinte er selbstsicher und schnappte sich Rei's Handgelenke, mit denen dieser versucht hatte, sich frei zu zappeln. Während er sie mit einer Hand über dessen Kopf festhielt, griff er mit seiner anderen Hand nach Rei's Gesicht, um ihn endlich still zu halten. „Ich schwöre dir Kai, wenn du-“ Sofort wurde er von einem Lippenpaar zum Schweigen gebracht, die sich fordernd auf seine legten. Geschockt von dieser plötzlichen Berührung, starte er mit geweiteten Augen auf Kai, welcher seine blutroten Seen jedoch im Verborgenen hielt und sich mehr auf den Kuss, als auf sonst etwas, konzentrierte. Als er nach einem kurzen Moment fühlte, dass Rei immer noch wie bestellt und nicht abgeholt unter ihm lag und nicht die leiseste Körperbewegung von diesem vernehmen konnte, öffnete er nun doch seine Augen, um sofort in zwei goldene Tiefen zu blicken. Kurz löste er ihre Lippen, wenn auch nur einen winzigen Millimeter. „Lektion Zwei: Man sollte beim Küssen die Augen am besten geschlossen halten, dann bekommt man auch eher ein Gefühl dafür und kann sich in diesen besonderen Moment komplett fallen lassen“, hauchte er gegen Rei's halb geöffneten Lippen, bevor er sie ein weiteres Mal mit seinen verschloss. Diesmal jedoch viel sanfter und langsamer, damit sich der Schwarzhaarige erst einmal an das Gefühl gewöhnen konnte. Währenddessen fiel ihm auf, dass die Lippen eines Jungen sich nicht unbedingt von denen eines Mädchen's unterschieden. Wenn er diese mit anderen verglich, waren sie sogar noch weicher und geschmeidiger, was Kai etwas überraschte. Vielleicht lag es aber auch nur an Rei selbst, war dieser schließlich auch eher von der zart besaiteten Sorte, was nicht nur seinen Charakter anging, sondern auch seinen zierlichen Körperbau. Kai war so tief in diesen Gedanken verstrickt gewesen, dass er erst jetzt bemerkte, wie Rei den Kuss langsam erwiderte und leichten Druck auf ihre verschlossenen Lippen ausübte. Es war fast schon niedlich, wie scheu sich Rei herantastete, weswegen er sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen konnte. „Mach' ich etwas falsch?“, hörte er den Schwarzhaarigen leise gegen seinen Mund flüstern, was sein Lächeln sanfter werden ließ. „Nein, du machst alles richtig. Entspann dich und lass dich von deinen Gefühlen leiten. Du kannst dabei nichts falsch machen“, ermutigte er ihn und überließ diesmal Rei die Führung. Dabei ließ er auch endlich dessen Handgelenke los und spürte kurz darauf, wie sich sanfte Finger einen Weg zu seinem Nacken bahnten und dann in seinen Haaren verschwanden, während die anderen seine Wange umfasst hielten. Auch ihr Kuss nahm an Intensität zu, als der Schwarzhaarige anfing leicht an seiner Unterlippe zu knabbern und Kai musste ihm innerlich ein Kompliment aussprechen. Der Junge lernte schnell! Wie von selbst bahnte sich seine Zunge einen Weg nach draußen und strich seinem Lehrling über die Oberlippe. Er konnte fühlen, wie Rei dabei kurz zusammenzuckte, vermutlich vor Überraschung. „Lektion Drei: Die Zunge“, setzte Kai den Unterricht fort und löste dazu ihren Kuss für einen kurzen Moment. „Sie ist beim Küssen deine Geheimwaffe und wenn du sie dabei gekonnt einsetzt, dann wird das Mädchen zu Wachs in deinen Händen“, informierte er ihn und demonstrierte ihm sofort eine Kostprobe davon, indem er ein weiteres Mal mit der Zunge über die weichen Lippen strich, jeden Winkel erkundete und schließlich sanft um Einlass bat. Gekonnt umgarnte er die gegnerische Zunge mit seiner eigenen und konnte Rei dabei sogar ein leises Stöhnen entlocken. Tja, vielleicht war Yuriy der Meister bei ihren Rennspielen, aber was das Küssen anging, war er hier der Champ! Er wusste gar nicht mehr, wie lange sie sich bereits gegenseitig mit ihren Zungen neckten, nachdem auch Rei endlich mutiger geworden war, pariert hatte, und sie nun abwechselnd und ausgiebig die Mundhöhle des jeweils anderen erkundeten. Dabei war Kai auch aufgefallen, wie süß Rei eigentlich schmeckte und das auch ohne jegliche Hilfsmittel, wie zum Beispiel Lipgloss mit Kirsch-oder Erdbeergeschmack, so wie es einige Mädchen gerne auf ihre Lippen auftrugen, um die Sinne des Jungen in Versuchung zu führen. Auch wenn Kai sich dabei manchmal einen Würgereiz verkneifen musste, weil das Zeug so eklig klebte und überhaupt nicht den gewünschten Effekt in ihm hervorbrachte. Aber Rei schmeckte auch von Natur aus süß und verführerisch und hegte in ihm den Wunsch nach mehr... Kaum wollte er diesen Gedanken in die Tat umsetzen, wurde ihm bereits das begehrte Lippenpaar entrissen und er fand sich auf verlorenem Posten wieder, wobei er wohl oder übel die Augen öffnen musste, um der Sache auf den Grund zu gehen. Als er das Problem erkannte, musste er doch leicht grinsen. „Lektion Vier: Die Luft ist beim Küssen dein schlimmster Feind. Sie kann den schönsten Moment auf einen Schlag zerstören und dich wie ein hechelnder Hund nach Atem ringend zurücklassen.“ „Oder in deinem Falle, wie ein miauendes kleines Kätzchen“, fügte er Augenzwinkernd hinzu und wurde von dem Schwarzhaarigen dafür sofort von seiner Position geschmissen, sodass er neben ihm auf dem Bett landete. „Und so wird es mir für meine aufschlussreiche Lehrstunde also gedankt“, kommentierte er gespielt beleidigt, bevor ein Klatschen im Zimmer ertönte und die Aufmerksamkeit der beiden auf den Rothaarigen gelenkt wurde, welcher das ganze Schauspiel verblüfft und stumm verfolgt hatte. „Das war großartig. Etwas mehr Haut und wir hätten das ganze als Softporno an die Erotikbranche verkaufen können“, scherzte Yuriy und erntete dafür einen warnenden Blick seiten's Kai, welcher sich daraufhin sofort aufgesetzt hatte. „Nur über meine Leiche!“ „Ach komm schon, wenn sogar mir bei diesem Anblick bereits die Kinnlade herunterfällt und ich dabei ganz schön schwitzige Hände bekomme, dann wird es den anderen Schwulen bestimmt nicht anders ergehen. Die Idee, wie der Lehrer seinem Schüler das Küssen beibringt und vielleicht sogar noch mehr; damit könnten wir bestimmt 'ne Menge Kohle verdienen“, baute der Rothaarige seinen Vorschlag weiter aus, was von dem Graublauhaarigen lediglich mit einem Augenverdrehen quittiert wurde. „Der hat sie nicht mehr alle“, brummte er und zuckte unmerklich zusammen, als sich von der Seite zwei Arme um seinen Oberkörper schlangen und ein Kinn auf seiner Schulter landete. „Danke, Kai. Ich habe durch dieses kleine Training eine Menge dazugelernt und bin nun gegen Mao's Attacken gut gewappnet“, hörte er den Schwarzhaarigen nahe seinem Ohr sagen und wandte ihm sein Gesicht zu. Zuerst fiel sein Blick auf die goldenen Opale, die ihn freudig anstrahlten, bevor er ihn auf dessen Mund lenkte, welcher von ihrer kleinen Lehrstunde ganz geschwollen war und in Kai der plötzliche Wunsch aufkam, diesen noch mehr zu verunstalten und wieder den einzigartig süßen Geschmack von Rei in sich aufzunehmen. Stattdessen hob er seine Hand und strich mit seinem Daumen ein letztes Mal über die verlockenden Lippen. Auf Rei's fragenden Blick hin log er einfach: „Du hattest da noch etwas von mir.“ Sein Glück, dass dieser so gutgläubig war und sich dann mit einem Lächeln von ihm löste. „Also, wer hat nun Lust auf eine neue Runde?“, rief er fröhlich aus und rutschte zur Bettkante. „Wenn du eine neue Runde 'küssen' meinst, dann bin ich dabei“, jubelte Yuriy und es entstand ein vorfreudiges Glitzern in seinen Augen. „Du weißt genau, was ich meinte“, erwiderte Rei und nahm die Worte des Rothaarigen nicht zu Ernst. „Also komm, Kai hat verloren und nun bin ich wieder dran“, meinte er und reichte ihm den Controller. „Wenn ich gewinne, kriege ich dann einen Kuss von dir?“, ließ der Rothaarige nicht locker und ließ sich bereitwillig zurück auf den Fußboden sinken. „Nein.“ „Ach komm schon, Rei. Kai durfte dich auch die ganze Zeit abschlecken, also gleiches Recht für alle“, jammerte dieser weiter und zog eine beleidigte Schnute. „Es war doch deine Idee gewesen, dass Kai mir das Küssen beibringt und jetzt beschwer dich nicht.“ „Aber...“ Den weiteren Gesprächsverlauf der beiden bekam Kai nicht mehr mit, denn seine Gedanken waren bereits erneut bei ihrer kleinen Lehrstunde und dabei, wie gut es sich eigentlich angefühlt hatte... Verdammt, wieso hatte er sich bloß darauf eingelassen?! ------------------------------------- So, dass war nun der zweite One-Shot, den ich dann irgendwann fortsetzen will. Ich hoffe, er hat euch gefallen und ihr lasst mir euer Feedback da^^ Ansonsten sehen wir uns ja bei FTOP *wink* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)