Storytime von Swanlady (100 Geschichten) ================================================================================ Kapitel 1: Veränderung [Draco/Hermine] -------------------------------------- Sein Atem ging schwer und aus den Augenwinkeln sah sie, dass Schweißtropfen auf seiner Stirn glänzten. Hermine verbot sich jede mitfühlende Geste, denn sie war nicht nur genauso aufregt, sondern hatte es ihm auch noch versprechen müssen. Sie ging also lediglich stumm an seiner Seite, betrachtete sein Profil und versuchte ihre eigenen Zweifel im Zaum zu halten. „Bist du dir sicher, dass…?“, begann sie, was ihr einen scharfen Blick von Draco einbrachte. Sie hatten wochenlang – zumindest fühlte es sich so an – darüber gestritten und diskutiert, doch im Endeffekt war er es gewesen, der die Entscheidung getroffen hatte. Hermine war so überrumpelt gewesen, dass sie damals beinahe ihren Tränen freien Lauf gelassen hätte, obwohl sie wusste, dass Draco damit nicht umgehen konnte. Es war ihr egal gewesen, denn er hatte sie glücklich gemacht. „Natürlich“, erwiderte er entschlossen und erstickte damit ihre Angst im Keim. Er sah wieder stur und mit harter Miene geradeaus, doch Hermine konnte fühlen, dass er es ernst meinte und dass er mit seiner knapp angebundenen Antwort nur gegen sein eigenes Unbehagen ankämpfte. Langsam durchatmend, richtete sie ihren Blick auf die große Tür, die vor ihnen auftauchte. Einige neugierige Blicke wurden ihnen bereits jetzt zugeworfen, denn allein die Tatsache, dass Hermine Granger neben Draco Malfoy ging, sorgte für Getuschel und Verwunderung. Doch das war erst der Anfang. Nervös leckte sie sich über die trockenen Lippen und blieb stehen, als Draco es auch tat. „Bereit?“, fragte er sie. „Ja. Aber Draco…“, murmelte Hermine, wartete ab, bis seine grauen Augen sie ansahen. „Egal, wie das ausgeht. Ich möchte, dass du weißt…“ Er unterbrach sie, indem er ihre Hand nahm. Obwohl sie es vorher besprochen hatten, überraschte Hermine der feste, beinahe besitzergreifende Griff. Dracos Hand war warm und verschwitzt, aber sie war noch nie so froh gewesen, sie endlich halten zu dürfen und sich damit nicht verstecken zu müssen. „Ich weiß“, sagte er mit Nachdruck. „Es ändert sich nichts.“ In dem blassen Gesicht konnte Hermine etwas lesen, das nur ihr gebührte: Zuneigung. Ein warmes, dumpfes Gefühl hüllte ihr Herz ein, ließ sie die Furcht und die Unsicherheit vergessen, denn nichts war wichtiger als das. Dass sich nichts ändern würde. Draco und Hermine – gegen den Rest der Welt, wenn es sein musste. Sie nickte und ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, zeigte ihm dem Stolz, den sie empfand, denn für einen Slytherin war es etwas Großes, Gryffindormut zu beweisen. Keinem von ihnen fiel es leicht, aber in dem Moment, als sich ihre Schultern berührten, die Hände in einer vertraulichen Geste in einander verhakt und die Tür zur Großen Halle aufstoßend, wusste Hermine, dass sie es schaffen konnten, dass sie stark genug waren, um gegen Vorurteile und Unverständnis anzukämpfen. Hogwarts war vielleicht nicht bereit für solch ein ungleiches Paar, für SlytherinundGryffindor, für Veränderungen – aber sie waren es allemal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)