It's Christmas Time von JunAkera (MC x Yosuke (Persona4)) ================================================================================ Kapitel 1: It's Christmas Time ------------------------------ It's Christmas Time Souji x Yosuke „Yosuke! YOSUKE!“ Er versuchte es zu ignorieren. Immer noch. Seit ungefähr einer gefühlten Stunde! Das Gesicht in sein Kissen drückend, drehte er sich auf seinem Futon auf den Bauch, vergrub die Hände im weichen, gut duftenden Stoff der Bettwäsche. „YO-SUKE!!!“ Zu den Rufen kam nun ein Hämmern gegen seine Tür dazu. Er seufzte auf. Wie sollte man unter solchen Umständen schlafen? Brummend richtete er sich in Zeitlupe auf, musste erstmal seine Balance wieder finden, bevor er von seinem Futon aufstand und sich die Augen rieb. Teddy konnte manchmal so nerven! „Was?“ grummelte Yosuke leise mit Blick Richtung Tür gerichtet. „Yosuke? Bist du endlich wach?“ ertönte die Stimme des Bärs direkt hinter Yosukes Zimmertür. Dieser rollte mit den Augen, während er sich durch die Haare strich. Nein, er sprach im Schlaf! „Yo~suke!“ wimmerte Teddy weiter, „Du hast versprochen, dass wir heute raus gehen!“ Oh, da war was! Der Blick des Braunhaarigen fiel zu seinem großen Fenster, das von einem weißen Flaum bedeckt war und der Baum, der draußen im Garten stand war ebenfalls weiß geziert. Es hatte über Nacht wieder geschneit. Für Yosuke war dies normal im Winter, nicht so für Teddy. Er war aufgeregt, wollte so viel Zeit wie möglich draußen an der kalten Luft verbringen. Er wollte das kalte Nass berühren, wollte Schneeballschlachten machen und einen Schneemann bauen… „Warte unten auf mich, Teddy. Ich mach mich noch schnell fertig!“ „Beeil’ dich!“ hörte er noch, bevor Schritte zu hören waren, die den Flur entlang liefen – weg von seinem Zimmer. Während er sich umzog, fiel sein Blick immer wieder nach Draußen und lächelnd betrachtete er die weiße Schönheit. Der Winter war sehr schnell gekommen. Die ganzen Ereignisse hatten sich überschlagen und die Zeit war ihm und seinen Freunden nur so davongelaufen… Aber letztendlich waren sich alle einig, dass sie die letzten Tage des Jahres einfach nur geniessen wollten. ~o~o~o~o~o~o~o~o~o~ „Aaaaaaaah~ Der Schnee ist so kalt! …und nass!“ „Hey, schau mal, Yosuke!“ „Lass uns einen Schneemann bauen!“ Teddy war in Fahrt und nicht mehr zu bremsen, er rannte voran, tatschte seine Hand auf jedes Auto, das mit Schnee bedeckt war, sprang in kleine Schneehaufen auf den Fußwegen und lachte unentwegt. Yosuke lief gemächlich hinter ihm her, grinste immer mal wieder wenn Teddy vor Freude in die Luft sprang und konnte sich ein Auflachen nicht verkneifen, als der Blonde über die Straße lief, vor Überschwänglichkeit nicht auf die vereisten Stellen achtete und auf allen Vieren landete. Der Fußweg von Yosukes Zuhause bis zum Stadtzentrum – der Einkaufsstraße – war ungefähr eine halbe Stunde entfernt, was bereits ein schöner Spaziergang – in mehr oder weniger Ruhe – für Yosuke gewesen war. „Hey, Yosuke, meinst du Nana-chan ist vielleicht auch unterwegs?“ Teddys Augen strahlten nun richtig, als er Nanako-chan erwähnte und der Angesprochene zuckte die Schultern: „Wirst du dann sehen—“ „Hey, ihr Beiden!“ Und da hatte Teddy schon seine Antwort, als die Beiden ihre Freunde erblickten. Chie und Yukiko standen gemeinsam mit Nanako-chan auf der kleinen Anhöhe am Schrein. Es sah so aus als versuchten sie gerade einen runden Körper für einen Schneemann zu bauen, der noch ziemlich unfertig aussah. Rise-chan stand etwas abseits, vor Kanji und Souji, und winkte den Beiden zu. Sie war es gewesen, die gerufen hatte. Yosuke erblickte sogar Naoto-san, die auf einer Bank saß und das geschehen beobachtete. „Aaaaaah~! Rise-chan! Sensei! Nana-chan! ♥” Sofort stürmte Teddy auf seine Freunde zu und blieb direkt vor dem Schneemann in Spe stehen. „Ich will helfen, ich will helfen!“ Nanakos Lachen ertönte: „Wir können jede Hilfe gebrauchen!“ „Naja, Nanako-chan, ob Teddy wirklich so eine große Hilfe ist?“ Chie zog ihre Stirn in Falten und erntete von Teddy sofort einen eingeschnappten Blick. „Was sagst du da, Chie-chan?“ Yosuke lief währenddessen auf den Rest der Truppe zu. Auf Schneemann-bauen hatte er definitiv keine Lust. „’i, Senpai“ „Yosuke-senpai!“ Rise-chan lief auf den Braunhaarigen zu und hackte sich an seinem Arm ein. „Jetzt ist unser Team vollständig!“ Sie lachte freudig und schien bester Laune zu sein. Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des Kunai-Kämpfers, als er in das lächelnde Gesicht seines besten Freundes blickte. „Hey“ „Yo, Partner“ „Yosuke-senpai, wir haben überlegt ob wir später zusammen ins Junes gehen um Weihnachten zu feiern! Was hälst du davon?“ Yosukes Blick glitt von Souji zu Rise, dann wieder zu dem Silberhaarigen. „Ins Junes? Weihnachten feiern? Klar, gern doch.“ „Yay~ ♥ Dann kann ich euch meine Geschenke gleich geben!“ „Geschenke?“ Die Augen des Braunhaarigen weiteten sich. Er hatte nicht im Entferntesten daran gedacht, Geschenke zu besorgen. Die einzigen Geschenke, die von ihm morgen unter dem Weihnachtsbaum liegen würden, wären die Kleinigkeiten für seine Eltern. Im nächsten Moment schämte er sich. Wie konnte er seine Freunde vergessen? Und wieder überkam ihn eine Melancholie, dass dieses Jahr ein ganz besonderes Weihnachten war. Er hatte dieses Weihnachten Freunde, mit denen er feiern konnte und nicht nur Eltern, die eh nicht für die wahren Werte an Weihnachten einstanden. Aber was wollte er erwarten? Seine Eltern waren beide Geschäftsleute – und für solche Menschen war Weihnachten nichts weiter als ‚Geldmacherei’. Seine Wangen wurden heißer. Was, wenn jeder ein Geschenk für ihn hatte, er aber mit Nichts da stand? „Ich hatte dir gesagt, dass Geschenke nicht nötig sind, Rise-chan!“ antwortete wie auf Yosukes Zuruf sein bester Freund und auch Kanji stimmte zu: „Ich hab’ kein Geld um groß Geschenke für meine Freunde zu besorgen…“ Rises Augen strahlten noch mehr, einzeln blickte sie jeden der Jungs an bevor sie ihre Hände vor ihrem Oberkörper ineinander faltete und lächelte: „Ich brauch keine Geschenke als Gegenleistung. Ich wollte euch allen eine Freude machen! Das ist alles was zählt!“ ~o~o~o~o~o~o~o~o~o~ „R-Rise-chaaaan~“ In Teddys Augen sammelten sich Tränen, „Danke!“ Stürmisch umarmte der Blonde das Mädchen, das gerade jedem ein kleines Päckchen in die Hände gedrückt hatte. „Das ist doch kein Problem, Teddy-chan.“ – „Du bist so lieb! Ich hätte so gerne auch was für dich, aber ich habe kein Geld und das Geld, was ich bei Junes verdiene knöpft mir Yosuke gleich wieder ab. Das ist so gemein!“ Er zog seine Nase wehleidig hoch und starrte Rise mit großen Augen an. Yosuke musste sich zusammen reißen um sich einen Kommentar zu verkneifen. Dass Teddy bei ihm wohnte, das wurde gefliessentlich übersehen! Er knief die Augen zusammen und biss sich auf die Oberlippe, doch reagierte sofort, als jemand sanft seine Hand berührte. „Yosuke-san?“ Nanako stand vor ihm, strahlend über beide Ohren und hielt ihm ebenfalls ein kleines Päckchen hin. Ungläublich starrte der Braunhaarige zuerst das Mädchen, dann das eingepackte Etwas in ihren kleinen Händen an. „W-was?“ stotterte er, blickte hilfesuchend zu Souji, der nur die Schultern zuckte. „Hier,“ lächelte das Mädchen und streckte ihre Hände direkt vor Yosukes Gesicht, um ihm klar zu machen, dass das kleine Geschenk wirklich für ihn war. „A-Aber, Nanako-chan. Du—“ „Es ist nur etwas selbstgemachtes, aber ich hoffe, es gefällt dir,“ Auf den Wangen des Mädchens bildete sich eine leichte Röte. „Nanako-chan…“ Yosuke konnte nichts anderes als lächeln als er das Geschenk entgegennahm, „das ist so lieb von dir.“ Ein helles Lachen ertönte als das Mädchen zu Souji rannte und sich an dessen Arm hing. „Onii-san hat mir geholfen ♥“ Yosuke spürte ein zweites Mal an diesem Tag wie ihm an den Wangen warm wurde. „E-es tut mir leid, dass ich nichts für dich habe, Nanako-chan…“ „Haha~ Das macht nichts.“ Eigentlich wollte Yosuke auch Rise-chans Geschenk erst Zuhause aufmachen, einfach weil er nicht mochte, wenn er beobachtet wurde, wenn er Geschenke auspackte. Er hatte Angst davor, nicht die gewünschte Reaktion des Schenkers zeigen zu können. Doch konnte er sich hier nicht zurückhalten und faltete das Geschenkpapier auseinander und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen als er erkannte, dass der Inhalt aus einem Freundschaftsarmband bestand. Sofort musste er an den einen Nachmittag mit Souji denken, als Yosuke ihm eines geschenkt hatte… Ohne es wirklich zu realisieren, suchten seine Augen Soujis Arm. Er erkannte unter dem Pulli ein Teil des Freundschaftsarmbandes und tief in seinem Inneren wurde es noch viel wärmer als zuvor. Kurz schloss Yosuke die Augen. „Vielen Dank, Nanako-chan. Ich werde es in Ehren halten.“ Ein erneutes Lachen ertönte. „Kommt dir das Muster bekannt vor?“ fragte das Mädchen vorwitzig und zog ihre Augenbrauen nach oben. Yosukes Blick flog kurz zu den grau-silbernen Augen neben Nanako, dann wieder zu Nanako selbst und nickte. „Natürlich kommt mir das bekannt vor.“ Sie lächelte den Braunhaarigen liebevoll an, doch erschrack als dieser das Geschenkpapier zusammenfalten und wegstecken wollte. „Halt!“ „W-was?“ „Da ist doch noch etwas drin!“ Yosukes Augen weiteten sich. Noch etwas? Er faltete das Papier wieder auseinander und erst da entdeckte er den kleinen Anhänger… Nanakos Lachen ertönte leise. „Onii-san wollte es nicht extra einpacken, darum sollte ich es mit in mein Geschenk einpacken.“ Schnell blickten braune Augen zu dem Silberhaarigen. Yosuke spürte, dass er tiefrot anlief und er war mehr als froh, dass Teddy und Rise die Anderen ablenkten und niemand auf ihn, Nanako oder Souji achtete. Der Braunhaarige versuchte den Klos, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunterzuschlucken, doch war es ihm gerade nicht möglich. Er versuchte zu lächeln, aber auch das misslang ihm. Der Kunai-Kämpfer war einfach nur gerührt. „D-danke,“ presste Yosuke hervor und bevor die Anderen wirklich noch merken sollten, wie gerührt er war, stand er auf und lief weg von dem Trubel seiner Freunde. Nanakos verwirrter Blick wandte sich an ihren großen Bruder. „Was hat er denn, Onii-san?“ Dieser schüttelte nur den Kopf, warf dem Mädchen ein Lächeln zu. „Er schämt sich einfach, weil er nichts für dich hat.“ „Hahaha~ ich hab doch gesagt, es macht mir nichts.“ Soujis Hand legte sich auf Nanakos Haarschopf. Er stimmte ihr zu: „Bleib bitte bei Yukiko-san und den Anderen ja? Ich bin gleich wieder da.“ ~o~o~o~o~o~o~o~o~o~ Er atmete tief durch. Auf dem Dach von Junes war der Wind stärker. Natürlich, Yosuke befand sich auch im 6ten Stock. In seiner Hand hielt er fest umschlossen die kleinen Geschenke. Das Freundschaftsarmband… Den Anhänger… Den gleichen Anhänger wie… » „Was ist das?“ „Eeeeeeh! Was gehst du einfach an meine Sachen?“ „Was ist das?“ Souji hob den Anhänger direkt vor sein Gesicht um ihn begutachten zu können. „E-ein Anhänger, du Jerk! Das sieht man doch!“ Ein Grummeln von Yosuke folgte. Er hätte es sich denken können, dass Souji genau das als erstes entdecken würde sobald dieser sein Zimmer inspizierte. Das machte sein Partner immer! Souji erkannte auf den ersten Blick, wenn Yosuke neue Bücher auf dem Bücherregal plaziert hatte, merkte sofort, wenn Yosuke neue Bettwäsche hatte oder umgeräumt hatte. Natürlich hatte er die kleine Junes-Tüte sofort gefunden! Und auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein hatte, aber Souji war neugierig! Yosuke versuchte, Souji den silbernen Schmuck abzunehmen, was ihm immer wieder misslang. „Ist der für mich?“ fragte Souji irgendwann frei heraus und fixierte den Braunhaarigen mit seinem Blick, bis dieser immer röter anlief. „W-warum sollte der für dich sein?“ „Nun ja, es ist ein Herz…“ „N-na und? Könnte genauso für Yukiko sein.“ Soujis Blick verdunkelte sich und Yosuke spürte im selben Moment, wie sich die Eifersucht in dem Anderen regte. „Warum kaufst du ihr sowas?“ „Argh! Ich habe das doch nur hypothetisch gesagt!“ Das schien zu reichen, denn die Gesichtszüge des Silberhaarigen wurden wieder weich und er lächelte Sekunden später wieder. „Also ist es doch für mich?“ Yosuke verriet sich dadurch dass er etwas herumdruckste und Soujis Blick auswich – total gegensätzlich sagte er dann aber plötzlich: „Nein, ist es nicht.“ Doch der Schwertkämpfer wusste bereits die richtige Antwort und drehte sich von dem Braunhaarigen weg und nestelte kurz an etwas herum. „W-was machst du da?“ Erst einige Momente später wandte sich der Silberhaarige wieder um und grinste frech. Im ersten Moment verstand Yosuke nicht, doch dann fiel sein Blick auf das Freundschaftsarmband, was Souji trug seitdem er es von seinem besten Freund bekommen hatte. Doch nun hatte es eine neue Bedeutung. Es stellte nun zur Schau, was wirklich zwischen ihnen geschehen war… Souji hatte den Herzanhänger am Freundschaftsarmband angebracht und baumelte nun fröhlich an seinem Handgelenk. „Jerk—“ murmelte Yosuke nur, forderte seinen Freund jedoch nicht auf, ihm den Anhänger zurückzugeben.« Yosuke spürte Jemanden hinter sich. Es konnte sich nur um ihn handeln und Yosuke war sichtlich froh, kurz mit ihm alleine zu sein. „Jerk—“ brummte der Braunhaarige, drehte sich jedoch nicht um. „Jetzt kannst du den Anhänger Yukiko schenken…“ „Lass die dummen Sprüche!“ giftete Yosuke und drehte sich jetzt doch zu seinem Freund um. Dieser zuckte nur abermals die Schultern. „Ich hab dir schliesslich den Anhänger einfach geklaut.“ Um seine Worte zu untermauern, hob Souji seinen Arm. Der Jackenärmel rutschte etwas in Richtung Ellbogen, ebenso wie der Ärmel von Soujis Pullover und das Armband lag frei auf der hellen Haut des jungen Mannes und im weichen Sonnenlicht, das den Schnee reflektierte, reflektierte sich nun auch der silberne Anhänger. Yosuke antwortete nicht. Das nahm der Silberhaarige als Aufforderung an und lief auf den Anderen zu. Sanft nahm Souji das Freundschaftsarmband und den Herzanhänger aus Yosukes Hand, fädelte den Anhänger in das Armband und befestigte das Endprodukt um Yosukes Handgelenk. Als er fertig war liess Souji Yosukes Hand jedoch nicht gleich los, sondern hielt sie zärtlich in seiner eigenen und suchte ein weiteres Mal den Blick der braunen Augen. Er lächelte seinen Freund an, als er endlich das sagen konnte, was er eigentlich schon machen wollte als Yosuke sein Geschenk erhalten hatte: „Merry Christmas, Yosuke-chan.“ Der erwartete Effekt traf ein. „Lass das –chan weg! Das ist ja peinlich!“ Soujis Lachen ertönte, bevor dieser den Braunhaarigen an sich zog und zärtlich küsste. Ja – es war wirklich ein ganz besonderes Weihnachtsfest dieses Jahr. ~ fin ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)