寒夜 Kan'ya von NaruKura (SasuNaru Weihnachtswunder :)) ================================================================================ Kapitel 1: 臨終 Rinjū - Todesstunde --------------------------------- Die Sonne war bereits untergegangen, als Sasuke endlich die Hände sinken ließ und den Blick wieder auf die Decke über ihm richtete. Die schwarzen Augen waren stumpf und trübe, sie wollten von der Welt nichts mehr sehen. Seine Gedanken waren gefangen in der Vergangenheit, in einem einzigen Tag. Es war ein letzter Angriff, beide sammelten den Rest ihrer Energie, schwitzen und keuchten erschöpft, während Energie Formen annahm. Sie sahen sich an, tief und fest, entschlossen, das richtige zu tun. Dann hielten beide die Luft an, begannen, ein letztes mal auf einander zu zu rennen. Schwer atmend legte Sasuke einen Arm über sein Gesicht, als wollte er es vor der Welt verstecken. Wie sehr hasste er alles um sich herum, doch vor allem, seine Feigheit. Müde stützte er sich ab, ignorierte den inzwischen kalten Tee und schleppte sich ins Badezimmer. Dort drehte er den Wasserhahn auf und ließ das heiße Wasser erst über seine Hände laufen, dann warf er sich etwas davon ins Gesicht, sah sich im Spiegel an. Die Wangen wirkten eingefallen, die Haut noch blasser, als sie sowieso schon war. Das Haar hing matt und kraftlos herunter. Fürchterlich sah er aus, nur noch ein Häufchen Elend seiner Selbst. „Warum nur? … Warum Naruto?“ Kraftlos schloss er die Augen, lehnte die Stirn an die kalte Scheibe. Wieso musste es so kommen? Warum hatte man ihn blindlings ins Verderben rennen lassen? Obwohl, nein, das war nicht wahr. Einer hatte versucht, ihn aufzuhalten, und hatte dafür am meisten gezahlt. Ein heller Blitz, für einen Moment sahen beide nichts als Licht. Kein Schmerz, keine Erschöpfung, für einen kleinen Moment. >Wir bleiben immer Freunde, oder?< hörte er die Stimme des Blondschopfes in seinem Kopf, nicht mehr als ein Flüstern. >Ja … für immer.< hatte er geantwortet, ehe das Licht sich verzog und Preis gab, was geschehen war. Blut tropfte auf den Boden und ein leises Röcheln erfüllte sie Luft. Er hatte getroffen, er spürte es. Seine Hand, sie wurde kalt, wurde vom Regen gewaschen. Doch sein Arm war warm und geborgen, versteckt in der Brust des einzigen Menschen, der ihm wichtig war. Und er konnte es spüren, es schlug, neben seinem Unterarm, da schlug panisch ein kleines Herz, schlug gegen den Schmerz und den nahenden Tod. Und er selbst? Er spürte nichts … kein Schmerz, kein Pochen. Irritiert senkten sich die schwarzen Augen. Sein Arm verschwand ihm Blondschopf, mitten durch die Brust, durch Rippen und Lunge. Doch die Hand des Blauäugigen lag ruhig auf seiner eigenen Brust, auf Höhe des Herzens. Naruto hatte sich entschieden, er kämpfte nicht gegen Sasuke, nur gegen das Schicksal, gegen ihre Bestimmung. Panisch hob Sasuke den Blick, sah in die blauen Augen vor ihm, in ein grinsendes Gesicht, entstellt durch das Blut, das zwischen den Lippen sich einen Weg suchte. >Warum?< Dem Uchiha wurde übel, sein Magen drehte sich um, als er den Teil seiner Erinnerung neu durchlebte und es gerade noch rechtzeitig schaffte, den Kopf über die Toilette zu bekommen, ehe er sich erbrach. All die Abscheu sich selbst gegenüber, gegenüber dem Schicksal und seiner Hilflosigkeit spuckte er aus sich heraus. Selbst nach 2 Jahren verstand er es einfach nicht. Warum hatte Naruto es nicht getan? Sie hätten zusammen sterben sollen, gemeinsam, unzertrennlich bis zum Schluss. Aber der blonde Wirbelwind wollte, das Sasuke lebte, das er nach Hause kam, wo nun doch niemand auf ihn wartete. Es dauerte einige Zeit, ehe er sich wieder raffte und Speichel wie Tränen von seinem Kinn wischte. Er musste hier raus, weg von der Einsamkeit, die ihm diese Bilder zeigten, weg von der Vergangenheit, die ihn hier auffraß. Ohne wirklich darüber nachzudenken rannte er stolpernd zur Tür, schlüpfte in seine Schuhe, vergaß den Mantel und rannte los, weg vom Haus, weg von ihm selbst. Ohne zu wissen wohin, trugen ihn seine Füße fort, vorbei an dem See mit seinem Steg, vorbei an dem Spielplatz, vorbei an den dunklen Häuserfassaden seines Viertels bis in den Wald hinein, wo eine Wurzel ihn zu Fall brachte und er in den kalten Schnee fiel, der die letzten Tage gefallen war. Der Mann blieb liegen, weinte, würgte, schlug sauer in den weichen Schnee. Was war das für ein Leben das er führen musste? Ausgestoßen, verbannt und alleine, wer wollte so leben? Warum gerade er? Als Strafe? „Naruto … „ Irgendwo in der Ferne schlug jemand den Gong des Tempels, das es durch die Nacht hallte. Und in der Stadt würden alle beisammen sitzen und feiern. Immerhin war doch Weihnachten. Schwer hob Sasuke seinen Kopf, sah vor sich. Ein kleines Licht war auszumachen, wie eine kleine Flamme, die um die Baumstämme tanzte und mit den Schneeflocken spielte. War das ein Fuchslicht? Eine Seele? Der Uchiha traute seinen Augen nicht, rieb sie sich deswegen mehrere male, doch das Lichtlein blieb … und es kam näher. Doch er hatte keine Angst, wollte nicht wegrennen. Es war eher, das er neugierig war, ja fast fasziniert. Er hatte davon gelesen, von den Fuchslichtern, aber das er je eines sah? War es hier, um ihn abzuholen? Durfte er endlich sterben und ewige Dunkelheit sinken? Umso näher das Lichtlein kam, desto größer wurde es, nahm langsam Gestalt an. Erst sah es aus wie ein Fuchs, doch mit jedem Meter näherte es sich einem Menschen an und blieb schließlich vor Sasuke stehen. Er konnte nicht sehen, wie es nun aussah, soweit konnte er seinen Kopf nicht heben, solang er auf dem Bauch lag. Doch er wollte es sehen, musste es sehen. Nur seine Glieder waren ihm zu schwer, er schaffte es nicht, aufzustehen. Doch das Wesen vor ihm kniete sich hin, kniete sich zu ihm und legte den Kopf schief. Jetzt konnte er sehen, wer es war. „Holst du mich endlich ab, Naruto?“ fragte er leicht lachend, ihm brannten die Augen vor Kälte und dem hellen Licht. „Sag Sasuke ...“ Auch wenn er nicht auf die Frage antwortete, allein seine Stimme zu hören war wie Musik in den Ohren des Uchiha´s. „Wenn du dir etwas wünschen könntest ...“ Ein Lachen unterbrach den Jungen. Sasuke konnte einfach nicht anders, als zu lachen. Es gab so vieles, was er sich wünschen könnte, aber warum sollte ihm auch nur einer davon erfüllt werden? „Bist du ein Weihnachtsengel geworden?“ fragte er amüsiert, wenn auch schwach und schloss ein Auge, es war einfach zu anstrengend. Vielleicht war es auch einfach der Mangel an Energie, hatte er doch schon seit langer Zeit nichts mehr gegessen, kaum geschlafen. „Ich meine die Frage durchaus ernst, Teme.“ Kein Zweifel, das vor ihm war wirklich Naruto, sein einziger Freund, sein einziger Lichtblick in tiefster Dunkelheit. „Und ich dachte schon, du wolltest mich endlich mit nehmen ...“ Sasuke bettete seine Wange auf den kalten Schnee und sah zur Stadt, die selbst jetzt noch funkelte. „Wenn ich mir etwas wünschen könnte ...“ murmelte er leise. Langsam spürte er von der Kälte um ihn herum nichts mehr. „Dann … wünschte ich mir, noch einmal von vorne beginnen zu können.“ Er konnte es nicht sehen, wie Naruto schmunzelte. Sachte legte er seine Hand auf das schwarze Haar, rieb ein paar Schneeflocken heraus. „Wir bleiben immer Freunde, oder?“ fragte Naruto den selben Satz wie vor 2 Jahren und konnte Sasuke schwach nicken sehen. „Für … immer ...“ hauchte er über die dünnen Lippen, wollte die Augen nicht mehr öffnen. *~*~* So x3 ach bin ich heute am tippern, unglaublich, vllt schaff ich es wirklich noch bis Heiligabend xD Soweit zum ersten Kap, mal sehen ob noch ein 2. kap kommt, oder ob ich den Rest in den Epilog packe ^^ Hoffe soweit liest überhaupt jemand xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)