Welcome 2 America! von oOkySpy (Das Land der vielen Möglichkeiten?) ================================================================================ Kapitel 3: Der Anfang vom Ende? ------------------------------- Mit einem Kopf der sich anfühlte als würde er gleich platzen, lief Itachi die Straße entlang auf der Suche nach einer nahegelegenen Bushaltestelle. Nach etwa einer halben Stunde entdeckte er schließlich eine Ansammlung von Menschen die alle auf den Bus warteten und gesellte sich dazu. Kurz studierte der Uchiha die Fahrkarte und stellte überglücklich fest, das er die richtige Linie gefunden hatte. Der Bus ließ nicht lange auf sich warten und schon kurz darauf bremste er quietschend vor der Haltestelle. Bevor jemand den Bus betreten konnte, wurde er erst einmal von einigen Passagieren verlassen, dann war wieder Platz für neue Passagiere. Das Fahrticket war nicht teuer und Itachi hatte gerade noch genug Geld in der Hosentasche, so dass er sich nun sichtlich entspannter auf einem freien Platz niederließ. Es dauerte eine Weile bis die richtige Haltestelle erreicht war und ein Blick auf sein Handy verriet, das es etwa zwölf Uhr Mittags war. Der Uchiha seufzte leise und stieg aus, bedankte sich nochmal bei seinem Busfahrer und steuerte dann das Haus der Johnsons an. Als er dort ankam, entdeckte er einen Streifenwagen in der Einfahrt. Er bekam augenblicklich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und verlangsamte sein Tempo. Schließlich stand er vor der Tür und konnte die hysterischen Worte von Frau Johnson hören. Er verstand nicht alles, aber es fielen Wörter wie ‘Gekidnapt’ oder ‘Ermordet’ sehr sehr unsicher betrat er das Wohnzimmer und in dem Moment blickte ihn Frau Johnson an, als hätte sie einen Geist gesehen. Ohne das er wusste, wie ihm geschah, befand die Frau sich auch schon bei ihm, umarmte ihn stürmisch und sprach ihn fast schon hysterisch an, wobei sie gleichzeitig über seine Haare streichelte und ihr Tränen über die Wange liefen „Junge! Wir dachten schon Du wärst entführt worden oder schlimmeres! Oh Gott sei Dank ist dir nichts passiert!“ Der Polizist der soeben noch mit Frau Johnson gesprochen hatte, fragte unnötiger Weise ob Itachi der verloren geglaubte Jugendliche war, die Amerikanerin bedankte sich überschwänglich und brachte Itachi dann in die Küche wo sie ihm deutete sich zu setzen und Tee aufstellte. Der Offizier verließ das Haus. „Meine Güte Itachi, Du glaubst gar nicht was Du uns einen schrecken eingejagt hast! Du siehst ja fürchterlich aus, was ist denn bloß passiert?“ Zu Anfang ihrer Worte war sie ruhiger, wurde dann aber wieder leicht hysterisch und strich Itachi über die linke Wange, ihn dabei kurz musternd. Dann zog sie sich einen Stuhl heran und nahm beide Hände Itachis, der immer noch nicht Verstand was gerade geschah. Sein Vater hätte ihm nun die Hölle heiß gemacht und seine Mutter hätte ihm erklärt, wie enttäuscht sie doch von ihm war. Während Frau Johnson absolut unerwartet reagierte. Er blinzelte ein paar mal, versuchte die Verwirrung aus seinem Kopf zu bekommen und sah der Frau dann etwas perplex in die braunen Augen „Ich... war noch... in ehm, in Stadt. Und ich dann ehm, verlaufen. Ja.“ Er versuchte sich selbst glaubwürdiger zu machen in dem er seine eigene Aussage bekräftigte. Er log ja noch nicht einmal, er behielt nur ein paar Details für sich, die die Frau einfach nichts angingen. Kurz warf sie ihm einen besorgten Blick zu und faste sich dann selbst an die Brust „Und ich hatte solche Angst deinen Eltern eine böse Nachricht zukommen lassen zu müssen. Du weißt ja gar nicht, was Du uns für einen Schrecken eingejagt hast mein Schatz!“ Itachi wollte nicht ganz damit klar kommen, von der Frau derlei Kosenamen verpasst zu bekommen, merkte aber auch nichts weiter an. Jedenfalls schickte sie ihn erst einmal unter die Dusche, fragte glücklicherweise nicht, warum Itachi aussah wie ein Zombie und beließ es bei seiner unglaubwürdigen Ausrede. Im Bad angekommen betrachtete Itachi sich kurz im Spiegel, er war blasser als sonst, seine Haare waren fettig und seine Augen leicht blutunterlaufen. Er sah einfach grauenhaft aus, das konnte nicht mal er bestreiten. Kurz schüttelte er den Kopf und begab sich dann kurze Zeit später unter die Dusche. Nachdem er sich wieder mehr wie ein Mensch fühlte, suchte er die Küche auf wo er Frau Johnson erhoffte. Und dort stand sie auch und bereitete das Mittagessen vor. Kurz musterte er seine Gastmutter ehe er das Wort an sie richtete „Ehm... Chantal-San?“ sie wand sich etwas verwirrt zu ihm um und schenkte ihm dann ein liebevolles Lächeln „Ja, mein Schatz?“ Itachi überging den Kosenamen erneut und suchte kurz nach den richtigen Worten „Ich, ich habe... ehm.. Kopfschmerz... ehm.. Medizin...“ Dem Himmel sei Dank verstand die gute Frau sein Kauderwelsch und nickte nur wissend „Es muss furchtbar gewesen sein, die ganze Nacht durch Memphis zu laufen und mit niemanden sprechen zu können.“ Dabei kramte sie in einem der Küchenschränke und reichte ihm dann eine kleine Tablette „Damit Itachi, geht es dir gleich besser!“ Und so lächelte sie ihn wieder an, bevor er die kleine Pastille entgegen nahm und dann mit einem Schluck Wasser runter schluckte. Sofort half das Medikament nicht, aber was hatte er auch erwartet? Mit einem aufgesetzten Lächeln in Richtung Frau Johnson verließ er die Küche wieder und ging in sein Zimmer, wo er sich erst einmal auf sein Bett fallen ließ. Er fühlte sich einfach nur grauenhaft. Jetzt hatte er nicht nur Schuldgefühle Kisame gegenüber, nein Frau Johnson tat ihm auch fürchterlich leid, weil sie sich solche Sorgen um ihn hatte machen müssen. Zögerlich nahm er sein Handy in die Hand und tippte Kisames Nummer ein. Wenn ihn nicht alles täuschte müsste dieser gerade in der Pause sein. Es klingelte durch und nach einem leisen knacken vernahm er die beruhigende und tiefe Stimme seines besten und festen Freundes „Itachi!“ Er klang erfreut von Itachi zu hören und auf dessen Lippen zeichnete sich ein trauriges Lächeln ab „Kisame...“ er holte einmal tief Luft. Wie sollte er ihm das nur erklären? „Ich hoffe... es ist alles in Ordnung bei dir?“ Itachis Stimme zitterte leicht und auch Kisame schien das zu bemerken „Ja schon, aber das sollte ich vielleicht viel eher dich Fragen. Was liegt dir auf der Seele?“ Kisame wusste, Itachi sprach eigentlich nicht über Probleme die ihn bedrückten, um so mehr wunderte es ihn, das Itachi sich nun bei ihm meldete, sollte er doch eigentlich selber wissen, das man hören konnte, das ihn etwas bedrückte „Es... ist nichts.. also... ich meine..“ „Komm schon, immer die selbe Leier!“ Itachi zuckte leicht zusammen als Kisame ihn so ruppig unterbrach und seufzte leise „Geh an den Computer und schalte den Chat an, ich komm gleich Online. Und wehe dir, Du tust es nicht!“ Itachi hätte Kisame nun scharf angesprochen, er sollte gefälligst mehr auf seinen Ton achten, aber die Schuldgefühle die er gerade hatte, waren unbeschreiblich und Kisame tat ihm so leid, obwohl dieser noch gar nichts von Itachis Fehler wusste. Er legte das Telefon beiseite, Kisame hatte bereits aufgelegt. Dann kramte er seinen Laptop hervor und loggte sich ein. Kurz darauf gab der Chat mit einem leisen klingeln Bescheid, das noch jemand im Chat war, in diesem Fall handelte es sich um Kisame. Kurz darauf klingelte Itachis Laptop einem Telefon gleich und er drückte auf den Annahme Button. Ein weiteres, kleines Fenster ging auf in dem er nun Kisame sehen konnte, dieser schien gerade in der Bibliothek zu sein. Sich selbst konnte er am rechten unteren Rand des Bildes erkennen. „Also Itachi... erzähl!“ Erneut seufzte der Uchiha leise und blickte für einen Moment nur stumm auf Kisames Bild „Kisame..? Ich habe... ich habe etwas schreckliches getan, es tut mir so leid...“ seine Stimme war beschlagen und eigentlich kostete es ihn wahnsinnige Überwindung, jedes einzelne Wort auszusprechen „Schrecklich? Hast Du deinen Gastbruder unter die Erde gebracht?“ Kisame klang amüsiert und grinste in die Kamera, auf Itachis Züge legte sich erneut ein trauriges Lächeln „Wenn es so wäre... würde ich dich zumindest nicht anrufen...“ Kisame stutzte kurz und schien zu erkennen, das Witze wohl gerade eher unangebracht waren, und hielt ausnahmsweise mal seine Klappe „Ich bin gestern Nachmittag nach der Schule nicht gleich nach Hause gegangen sondern habe mich dazu entschlossen, die Stadt zu besuchen. Irgendwie verging die Zeit unglaublich schnell und es wurde Dunkel.“ Er brach ab, hatte sogar angst vor Kisames Reaktion wenn er ihm erzählen würde, was geschehen war. Das war der Grund, warum er sich so schwer an Menschen binden konnte, er machte alles kaputt und ging daran dann zugrunde. Bis Sasuke wieder normal mit ihm gesprochen hatte, als er das zwischen Kisame und ihm herausfand, hatte viel Zeit vergehen müssen und selbst heute war er irgendwie verändert, auch wenn er versuchte es zu verbergen. Es gab nicht viele Menschen zu denen Itachi eine so feste und enge Beziehung pflegte. Eigentlich waren es nur seine Mutter, Sasuke und Kisame. Zu seinem Vater hatte er noch nie eine feste und enge Bindung gehabt, er stand hauptsächlich unter Strom wenn sein Vater in der Nähe war und das nur, um sich nicht eine zu fangen wenn er etwas falsches sagte oder tat. Er bemerkte wie Kisame die Zähne leicht zusammen biss, anscheinend um sich einen Kommentar zu verkneifen „Ich... ich konnte keinen Bus mehr finden und entschied mich zu fragen, ob mich jemand fahren würde. Ich betrat also die nächste Bar die ich entdeckte und wollte eigentlich irgendeine Frau ansprechen. Jedenfalls war die Bar dann nur voll mit Männern und die einzige Frau entpuppte sich als Transvestit.“ Nun lachte Kisame heiser und bemerkte Itachis vorwurfsvollen Blick „Ehm, sprich weiter, tut mir leid...“ Erneut lachte er leise und atmete dann tief durch, um Itachi wieder zuhören zu können. „Irgendein Kerl zog mich an den Tresen und zeigte mir seine japanischen Sprachkünste, er soll wohl 18 Jahre in Japan gelebt haben. Der Typ erklärte mir dann, das diese Bar.. naja... hauptsächlich von Schwulen oder Bi-Sexuellen genutzt wird.“ Nun konnte Kisame nicht mehr an sich halten und fing laut an zu lachen, wurde dann aber anscheinend von einem Sitznachbarn zur Ordnung gerufen und Itachi verdrehte innerlich leicht die Augen „Dieser Typ... hat mich auf ein Getränk eingeladen. Es war irgendwas grünes, unglaublich süßes mit einem sauren Nachgeschmack.“ Kisame schien kurz nachzudenken „Hört sich nach Apfel- oder Kiwischnaps an.“ er grinste Itachi entgegen und dieser schlug kurz die Wimpern nieder und wieder auf. „Ich... weiß nicht mehr.. was genau.. na ja, was genau vorgefallen ist und...“ Nun stockte Itachis Atem leicht und er fühlte sich, als würde ihm die Luft wegbleiben. Ein Schleier legte sich über seine Augen und er wischte sich kurz darüber „Ich hab was im Auge.“ Murmelte er dabei, damit Kisame nicht auch noch ansprechen würde, das er nun anfing zu heulen „Ich...“ Er schluckte „Bin in der Früh dann in einem fremden Haus aufgewacht... in einem fremden Bett...“ er stockte erneut, atmete einmal tief ein und wieder aus, wischte sich erneut die Tränen aus den Augen „Und... neben einem... fremden.. M-mann..“ er war immer leiser geworden zum Schluss und doch schien Kisame ihn genau gehört zu haben, blickte ihn nur vollkommen perplex an „Du verarscht mich doch!“ Itachi schüttelte nur den Kopf, wischte sich hilflos die immer mehr werdenden Tränen aus den Augen „Es tut mir so leid, so leid Kisame...“ Es war nur noch ein Flüstern doch Kisame verstand jede Silbe. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schaltete er das Chatprogramm aus und lies Itachi alleine. Dieser konnte ein Schluchzen nicht mehr zurückhalten, stand zitternd von seinem Bett auf und ging zur Tür, verschloss diese von innen. Dann lehnte er sich mit dem Rücken dagegen und rutschte daran herab. Sein Gesicht vergrub er in seinen Händen, versuchte das Schluchzen zu ersticken und legte seine Ellenbogen auf seine Knie. Es war so furchtbar! Er hätte nie nach Amerika gehen sollen, sich gegen den Willen seines Vaters wehren sollen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)