Last Illusion von ZERITA ================================================================================ Kapitel 1: Bittere Wahrheit --------------------------- Leise ertönt Musik, um dann immer lauter zu werden, ihn aus den wohlverdienten Schlaf zu reißen. Murrend, mit noch immer geschlossenen Augen, patschte er mit seiner Hand nach dem nervigen Gerät. Die entstandene Stille zeigte ihm, dass er den Wecker gefunden hatte, zufrieden schmatzend drehte er sich auf die Seite, schlang die kuschelige Bettdecke um seinen Körper und versuchte wieder einzuschlafen, doch sofort ging sein Wecker wieder los. Knurrend zog er sich die Decke über den Kopf und suchte erneut blind nach dem Gerät, um es auszuschalten. Erleichtert versuchte er ein weiteres Mal wieder einzuschlafen, als sich der Weckton erneut meldete. „Boah, ist ja gut! Ich steh schon auf“, schimpfte er und warf die Decke zurück, um im nächsten Moment zu zittern. Es war schon verdammt kalt geworden. Den Wecker gegen die Wand schmeißend, quälte er sich aus seinem warmen Bett, einen traurigen Blick darauf werfend. Noch immer hielt er es für ein Wunder, dass sein Wecker seit Jahren dieser Behandlung stand hielt, der musste durch und durch masochistisch veranlagt sein. Mit nackten Füßen tapste er durch seine Wohnung und suchte sich seine Klamotten zusammen. Er musste aufräumen und das dringendst, am besten heute, jetzt. Wie sollte er sonst die Anderen treffen, schließlich hatte er, Tsukasa, sie eingeladen. Fluchend, weil er mal wieder irgendwo gegen gerannt war, ging er ins Bad, um zu duschen und sich dann seinem Chaos zu widmen. Beim Aufräumen stellte er wieder fest, warum er sich so zu gemüllt hatte, warum er seine sonst so ordentliche Wohnung im Chaos hatte versinken lassen. Noch immer standen alle möglichen Sachen, die er von Hizumi bekommen hatte, an ihren früheren Plätzen, erinnerten ihn an die schöne gemeinsame Zeit, hinterließen ein Stechen in seiner Brust, aber er konnte diese kleinen Erinnerungen nicht fortschmeißen, sich lösen oder sie in einem Karton stellen, damit sie in der hintersten Ecke in seinem Schrank einstaubten. Er war zu feige, hatte Angst dadurch seine Gefühle für den Kleineren zu verlieren. Ein trauriges Seufzen glitt über seine Lippen, als er den Bilderrahmen auf seinem Sideboard betrachtete, in welchem ein Foto von Hizumi und ihm war, wie sie sich glücklich umarmten und lachten. Das Foto war nicht einmal ein Jahr alt und doch erschien es Tsukasa als wäre es schon vor Jahrzehnten aufgenommen worden. Wie gerne würde er den Sänger wieder in die Arme schließen, ihn halten, dessen Wärme spüren, den angenehmen Duft einatmen. Ein lautes Zischen in der Küche holte ihn wieder in die Realität zurück und er riss seinen Blick von dem kleinen Bilderrahmen, um sich dem Essen zu widmen, welches vor sich hin köchelte. Lange würde es sicher auch nicht mehr dauern, bis der erste seiner Freunde bei ihm aufschlug. Es klingelte an der Tür. Wenn man vom Teufel spricht, kommt er und holt dich. Lächelnd betätigte er den Summer und öffnete seine Eingangstür etwas, damit derjenige schon eintreten könnte. Gemütlich ging er zurück zur Küche und gab etwas von der Misopaste in den großen Topf, in dem schon der Tofu gekocht umher schwamm. Die Eingangstür fiel ins Schloss und schon hörte er die leichten Schritte, welche er wohl immer wieder erkennen würde. „Hey Tsuka!“, ertönte es hinter ihm und lächelnd drehte er sich um. Da war er, Hizumi. „Hi! Na alles klar?“, fragte der Drummer, ging aus Routine auf den Kleineren zu, wollte diesem einen Kuss auf die Lippen hauchen, aber der Sänger drehte nur den Kopf etwas zur Seite, sodass der Größere nur die Wange traf. Das schmerzvolle Ziehen in seiner Brust ignorierend, lächelte er, versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr in das verletzte. „Ja, so weit ist alles klar. Danke übrigens für die Einladung“, nahm der Braunhaarige das Gespräch wieder auf. Er versuchte sich wieder aufs Kochen zu konzentrieren. Warum hatte sich der Kleinere abgewandt, sonst hatte ihn dieser Begrüßungskuss doch auch nicht gestört? „Kein Problem, das sind ja leider die einzigen Gelegenheiten zu denen wir uns noch alle treffen können. Ihr seid schließlich alle schwer beschäftigt“, erwiderte er und holte schon mal Schüsseln und Teller aus dem Schrank, als es im gleichen Moment wieder klingelte. „Machst du auf?“, fragte Tsukasa freundlich und wortlos ging der Sänger der Bitte nach. Kurz darauf hörte er schon Zero und Karyu, wie sie ihren alten Kollegen begrüßten, sofort fühlte er sich wohler, jetzt, wo sie alle wieder zusammen waren, auch wenn es nur für ein paar Stunden wäre, aber diese Zeit wollte er genießen, vergessen, was auf seiner Seele lastete. „Hört auf zu quatschen da vorne und holt euch euer Essen ab“, grinste der Drummer, als er den Kopf aus der Küchentür schob um seine Freunde zu sehen. „Absolutistische Herrschaftsform, wie immer. Zero bist du dir sicher, dass du dir das noch mal antun willst?“, feixte Karyu und konnte sogar lächeln, etwas, was sie in letzter Zeit wirklich selten zu sehen bekommen hatten. Was der Drummer aber überhörte, da seine Aufmerksamkeit gerade bei Karyus Arm war, welcher sich um die Hüfte des Bassisten gelegt hatte und diesen mehr zum Gitarristen drückte. Sein Unterkiefer machte fast schon die unsanfte Bekanntschaft mit dem Fußboden, als er sah wie Zero dem Größeren einen Kuss auf die Lippen hauchte. „Ich weiß schon was ich tue“, schnurrte Zero, nahm die Hand des Blonden und zog ihn in Richtung Küche. Was war das? Waren die zwei doch zusammen gekommen? Wann, wo, wie, warum? Was war da los? War ihr kleiner Bassist etwa der Grund dafür, dass Karyu wieder lächeln konnte? Total verwirrt reichte er jedem sein kleines Tablett mit Essen und schickte sie dann ins Wohnzimmer, wo sein kleiner Vogel sie neugierig beobachtete. Gemütlich hockten sie im Wohnzimmer und aßen. „So nun will ich aber mal eine Erklärung für das, was ich gerade gesehen habe!“, erklärte Hizumi und sah ihr scheinbares Pärchen auf dem Sofa durchdringend an. Zero und Karyu sahen sich kurz an und kicherten dann. „Zero hat sich mehr oder minder vorgestern verplappert und mir seine Liebe gestanden. Ich Trottel, hab jahrelang keinen richtigen Versuch gestartet, ihm das zu sagen, weil ich dachte, er wäre rein hetero, aber das war ein Fehler. Tja, und nun…“ „Sind wir glücklich zusammen“, beendete der Bassist die Ausführungen von Karyu, stupste diesem in die Seite. „Das freut mich!“, erklärte Tsukasa, er war wirklich froh, dass die zwei es endlich doch noch geschafft hatten. „Was ist mit euch zwei?“, erkundigte sich Karyu, welcher sofort aufkeuchte, da sich der Ellenbogen von Zero schmerzhaft in dessen Rippen gebohrt hatte. Verlegen senkte er den Kopf. Er wollte nur Hizumi und er war so doof gewesen, hatte sich von diesem getrennt, nicht über die Konsequenzen nachgedacht, die ihm nun so bitter bewusst waren, ihn zerfraßen. Den Mut sich bei dem Sänger zu entschuldigen und diesen um Verzeihung zu bitten, damit sie vielleicht doch wieder zusammen kämen, hatte er einfach noch nicht aufbringen können, obwohl er es wollte. Er vermisste das Gefühl morgens aufzuwachen und in das schlafende Gesicht des Brünetten zu sehen, dessen Lachen, welches seine Räume durchdrang, ihre langen Gespräche, wenn sie zusammengekuschelt auf dem Sofa lagen, dem Sofa auf dem gerade ihr neues glückliches Pärchen saß. „Ich hab mittlerweile einen neuen Freund“, verkündete Hizumi und lächelte in die Runde. Ein Messerstich in den Rücken, von dem er spürte, wie die Klinge sich langsam durch sein Fleisch bohrte, könnte nicht schmerzhafter sein als diese Meldung. Sein Hals wurde kratzig, seine Hände fingen an zu zittern, während der Klos in seinem Hals immer größer wurde. Es war vorbei, sein Herz, welches schon zu kleinen Splittern zerfallen am Boden lag, wurde nun auch noch fein gemahlen und in alle Winde verstreut. Während er noch immer an der Vergangenheit hing, sich mühsam an alles klammerte, was mit dem Sänger zu tun hatte, hatte dieser sich schon komplett von ihm gelöst, sich neu verliebt und womöglich war Hizumi nun glücklicher als vorher. Aber was hatte er denn erwartet? Hatte er geglaubt, der Kleinere würde warten bis er zurückkäme? Er wollte etwas sagen, sich für den anderen freuen, aber es ging nicht. Schweigend versuchte er sich an einem Lächeln, welches ihm einfach nicht gelingen wollte. Plötzlich ertönte ein Klingeln und Hizumi kramte hektisch nach seinem Handy, das Gesicht des Kleinsten strahlte fast schon, als er auf den Display sah. „Entschuldigt mich kurz“, murmelte er und stand auf, wobei er im Rausgehen schon den Anruf entgegen nahm. „Moshi moshi Cosumo!“, hörten sie ihn den Teilnehmer am anderen Ende begrüßen, ehe die Tür leise ins Schloss fiel. „Das war dann wohl der Neue“, seufzte er und stocherte appetitlos in seinem Essen rum. „Komm schon Tsu, das wird sicher nicht lange halten und dann musst du einfach die Initiative wieder ergreifen…“, Zero stoppte, als die Wohnzimmertür sich wieder öffnete. „Tut mir leid Jungs, ich muss schon wieder gehen“, warf ihr früherer Sänger in den Raum und verschwand dann auch gleich wieder ohne eine weitere Erklärung, ohne ein weiteres Wort. „Du solltest dich vielleicht etwas ablenken, Tsukasa, wenn du Glück hast, hilft es“, warf Karyu ein und er nickte ergeben. Ablenkung? Aber was? „Willst du lieber alleine sein oder sollen wir noch bleiben?“, fragte Zero und er schüttelte den Kopf. „Bitte bleibt, ich mag gerade nicht alleine sein.“ Mit hämmerndem Schädel wachte er am nächsten Morgen auf und zog sich die Decke wieder über den Kopf. So viel hatte er gestern doch gar nicht getrunken, warum hatte er denn solche Kopfschmerzen? Murrend quälte er sich aus dem Bett, suchte in seinem Badezimmer nach der rettenden Kopfschmerztablette, nein besser zwei, um sich dann noch einmal ins Bett zu begeben. Jedoch wollte er einfach nicht wieder einschlafen, weshalb er sich nach einer halben Stunde wieder aus dem warmen Bett bequemte und sich einen Tee kochte. Die Tasse in den Händen, hatte er es sich im Wohnzimmer auf dem Sofa gemütlich gemacht, so langsam wirkte auch das Schmerzmittel, seine Kopfschmerzen waren schon fast weg. Traurig schweifte sein Blick durch den Raum, sich immer mehr bewusst werdend, dass er endlich damit abschließen musste, schlürfte er etwas von der heißen Flüssigkeit und stand dann auf. Hizumi war wieder vergeben, es hätte ihm doch klar sein müssen, dass so ein toller Mann nicht lange alleine bleiben würde. Seine Zähne gruben sich in seine Unterlippe, als er den Karton neben seinem Sideboard zur Hand nahm, er hatte diesen schon vor Wochen geholt, doch jetzt erst würde er ihn dazu nutzen, wofür er gedacht war, seine geliebten Erinnerungsstücke an den Sänger würden da drin ihren Platz finden, um dann in einer dunklen Ecke seines Kleiderschrankes zu lagern, bis sie vergessen wären und er sie irgendwann nach Jahren wiederfinden würde, wenn der Schmerz über seine eigene Dummheit, seinen Fehler, nicht mehr ganz so kräftig wäre, denn der Drummer glaubte nicht, dass diese Wunde sich jemals wieder schließen würde. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So hier das erste Kapitel. ^-^ Als ich die FF getippt hab, hatte Tsukasa noch keinen Twitteraccount, jetzt schon. … Ob ich vielleicht mal eine schreiben sollte, wo Karyu darüber nachdenkt? Vielleicht macht der dann auch mit. XD Naja, egal… Die FF ist nicht wirklich lang und mein Beta-Mäuschen ist auch recht beschäftigt, aber ich hoffe, ich kann Ende der Woche das zweite Kapitel hochladen. :D Ansonsten hoffe ich, dass die FF euch gefällt und quäle euch nicht weiter mit Geschwafel. ^.~ Lucel: Ja, die aktuellen Bilder mussten sein, hat ja auch nen recht aktuellen Bezug, da passt das. :D Ich hoffe die Geschichte gefällt dir, sie ist mal nicht ganz so sehr humorgeladen wie die anderen sonst. ^^“ Du ich hab nicht schlecht geguckt, als rauskam das Tsukasa Twitter hat. Die FF hatte ich da schon lange fertig und an meine Betaleserin weiter geleitet. Das war ein richtiger WTF-Moment. XD KenTsu: Hi! :D Freut mich dich kennen zu lernen. :D Tsu und Hizu kommen irgendwie selten als Pairing vor, deshalb hab ich mir gedacht, das muss jetzt mal sein. ^.~ Hoffe die FF wird dir gefallen :D lg und bis bald :D Piti: Hi *zurückwink* danke, der prolog lag mir wirklich sehr am herzen. *^* zumal er mit dem epilog einen Rahmen bilden wird. ^^ ja, er sollte traurig sein, da stecken so ziemlich alle meine gedanken drin, die ich so zu dem thema habe und dinge von denen ich glaube, dass sie so wirklich existieren. T.T Ein tsu x hizu fan, ne? :D Ich glaube auch ganz fest daran, dass sie wieder kommen werden! D’espairsRay will be forever! ^-^v Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)