The Most Epic LUFF Championship Ever!!1 von NateNarcieq ================================================================================ Kapitel 3: Runde 3: Gift gegen Magie ------------------------------------ Flüsterfels. Ein kleines Dorf inmitten einer trostlosen und kahlen Landschaft. Die reichlich dreizehn Einwohner des Dorfes sind schon seit Jahrzehnten hier zu Haus und verbringen ihren Alltag damit sich durch Jagd und Ackerbau das Leben zu erwirtschaften. Ein Mann, geführt von der unsichtbaren Hand des Schicksals, kommt an diesem Tag in das Dorf, um zu Helfen und wird es verlassen, um sich einem weiteren Kampf zu stellen, der die Zukunft des LUFF Kontinents entscheidend beeinflussen soll. Die Tür des Dorfschmieds öffnet sich und der Besitzer des Ladens schaut auf. In einem langen dunkelbraunen Mantel gehüllt, steht ein Mann in der Tür. Die Gewänder des Instituts für arkane Forschung, ein schwarze Pullover, eine schlichte aber feine Hose und eine dunkelgrünen Tunika, waren darunter zu erkennen. Das Gesicht fast vollständig verdeckt durch die Kapuze des Mantels geht er auf den Besitzer des Laden zu und bleibt direkt vor ihm stehen. Einige beklemmende Momente des Schweigens vergingen als die raue Stimme des Mannes ertönte: „Lange nicht gesehen, Hideaki Yuuhi.“ Der Schmied schaut seinen Besucher mit großen Augen an und eine Woge der Erleichterung überkommt ihn. „Bob?“, fragt er überrascht. Der Mann nimmt seine Kapuze ab und lächelt seinem alten Freund entgegen. „Ich bin so schnell gekommen, wie es mir die Winde erlaubt haben. Dein Brief klang sehr besorgt, sag was ist geschehen?“ Hideaki schaut betroffen zu Boden und spricht mit deutlicher Angst weiter. „Meine Frau, Lyna. Sie ist in den toten Wald aufgebrochen. Ich weiß nicht wieso. Ich fand nur diesen Brief von ihr. Bitte, dieser Wald.. er..“ „Genug“, unterbricht Bob Hideakis Ausführungen. Kein weiteres gesprochenes Wort sollte seinen Freund jetzt belasten. Bob kennt die Legenden um den Wald, der an Flüsterfels grenzt, nur zu gut. Der tote Wald. Legenden besagen, dass in diese Wald ein Wesen haust, das so furchterregend ist, dass sich um ihn herum keine Existenz traut auch nur ein Zeichen von Leben zu zeigen. Es leben angeblich weder Tiere noch Pflanzen in dem Wald. Die Bäume sollen schon seit Jahrzehnten weder wachsen noch vergehen. Sie befinden sich in einem toten Stadium doch die verdorrten Blätter an ihren Ästen klammern sich trotz ihres schon lange vergangenen Ablebens an den Bäumen fest, fürchtend, dass sie beim Fallen die Aufmerksamkeit jenes legendären Wesens auf sich ziehen könnten. Einige mutige Helden haben bereits versucht der Herkunft dieser Legende auf den Grund zu gehen, allerdings gibt es keine Geschichte von eben jenen, die weiter als zum Betreten des Waldes geht. Bob schaut in das von Furcht und Sorge zerfressene Gesicht seines alten Freundes. „Es war richtig von dir, mir Bescheid zu geben. Ich werde Lyna wohlbehalten zurückholen.“ Hideaki schaut erstaunt auf. Dann glätten sich deine Züge und ein Ausdruck besorgter Akzeptanz legt sich auf sein Gesicht. „Versuche nicht, mir Hoffnungen zu machen. Ich bete zwar, dass ihr nichts passiert ist, aber ich bin bereits auf das Schlimmste eingestellt.“ Sein Kopf neigt sich zu Boden. „Und nun schicke ich meinen besten Freund in dasselbe Schicksal…“ Bob legt seine Hand auf Hideakis Schulter, welcher daraufhin zu ihm aufschaut. „Keine Sorge, alter Freund. Ich bin nicht an die Grenzen der bekannten arkanen Magie gestoßen, um meinen Weg in einem vertrockneten Gebüsch zu Beenden.“ Mit einem zuversichtlichen Lächeln auf den Lippen nickt er seinem Freund zu, der es ihm mit einem hoffnungsvollen Blick dankt. „Bereite ein Festmahl vor. Ich werde noch vor Sonnenuntergang mit deiner Frau zurück sein.“ Mit diesen Worten setzt sich Bob seine Kapuze wieder auf und verlässt die Schmiede. Das eben gespielte Lächeln verschwindet von seinen Lippen, als er sich in Richtung des Waldes aufmacht, denn Bob weiß besser als jeder andere, dass er sein Versprechen wohl nicht so leicht halten können wird. Bereits beim Betreten des Waldes überkommt Bob ein unwohles Gefühl. Jeder Magier versteht sich auf das Aufnehmen seiner Umgebung und deren Elemente, doch in diesem Wald scheinen keinerlei elementare Ströme zu herrschen, geschweige denn ein natürliches Gleichgewicht. Er ist sich mehr als bewusst, dass er unter diesen Umständen nur ein beschränktes Arsenal an Zaubern nutzen kann. Doch obwohl sich alles um ihn herum seltsam anfühlt, kann er keinerlei Bedrohung verspüren. In diesem Wald lebt anscheinend wirklich überhaupt nichts. Mittlerweile irrt Bob eine gute halbe Stunde in dem Wald herum und kann noch immer keine Anzeichen finden. Weder von Feinden oder Freunden, noch von magischen Strömen. Doch plötzlich beobachtet er eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Schnell dreht er sich zur Quelle seiner Beobachtung um, doch außer einem toten Wald ist nichts zu sehen. Einen Moment verharrt er wartend, ob sich eventuell noch etwas rührt. Es dringt ein leises Knacken an sein Ohr. Jedoch nicht aus der Richtung der Bewegung, sondern von einem Ort hinter ihm. Einem sehr nahen Ort. Er wirbelt herum und zieht seinen Zauberstab. Kampfbereit und konzentriert beobachtet er seine Umgebung. Doch es ist niemand zu sehen, nicht einmal ein zerbrochener Ast auf dem Boden. Bob überblickt den Boden, um nach einer Spur zu suchen, doch eine weitere Bewegung zieht seine Aufmerksamkeit auf sich. Wieder versucht er ihr zu Folgen und verliert sie in dem Moment aus den Augen, an dem er sie fast erfasst hat. „Welches Wesen ist nur so schnell?“, fragt sich Bob selbst. Noch während er die möglichen Kandidaten durchgeht, erscheint die Bewegung am Rand seines Blickfeldes ein weiteres Mal. Doch diesmal wird er nicht seinen Körper reagieren lassen, sondern seinen Geist. Er umfasst seinen Stab fest und sendet einen Befehl. „Brenne!“ Im Bruchteil einer Sekunde beginnt die Luft um ihn herum zu wabern und keine Sekunde später schießt ein Feuerball von der Größe von zwei Menschen auf das unbekannte Ziel. Der Zauber richtet sich auf die Gegend, in der das Wesen jetzt sein müsste und schlägt mit voller Wucht ein. Das Geräusch von lodernden Flammen ertönt laut und erlischt wenige Augenblicke später wieder. Bob dreht sich zu der Stelle des Einschlags und traut seinen Augen kaum. Der Wald war vollkommen unversehrt. Weder ein getroffener Feind noch ein abgebrannter Baum sind zu sehen. Nicht einmal ein Brandfleck dort, wo der Feuerball eingeschlagen sein sollte. Das war unmöglich. Bob sammelt erneut seine Gedanken, dann umfasst er seinen Stab und richtet ihn auf einen Baum in seiner Nähe. Er entfesselt einen großen Teil seiner Macht und wiederholt seinen ersten Befehl. „Brenne!“ Erneut wabert die Luft und um den Baum entsteht ein Flammenmeer. Doch anstatt in den lodernden Flammen zu verbrennen entschwinden die Flammen langsam, als würden sie vom Boden und den Bäumen absorbiert. Das kann nicht wahr sein. Wie kann dieser Ort seine Magie absorbieren? Es geht einfach nicht! Bob versucht nun auf andere Elemente zurückzugreifen. Er zieht Kraft aus dem beständigen Element der Erde und beschreibt mit seinem Stab eine Linie. Ein Schutzzauber, der eine Erdmauer entstehen lässt. Doch erneut ist anfangs zwar das Geräusch von rumorender Erde zu hören, aber im Anschluss nichts zu sehen. Und auch sein Windkegel und seine beschworene Welle scheinen ihm nicht gehorchen zu wollen und tauchen nicht auf. Doch etwas anderes erscheint nun vor ihm. Ein Schatten. Eine menschliche Schattengestalt kommt hinter einem der Bäume hervor. Sie bewegt sich wankend auf Bob zu und scheint breit zu grinsen. Bob greift erneut nach der wilden Macht des Feuers, umfasst seinen Stab und richtet ihn auf den Schatten. Das bekannte Lodern erscheint und in dem Moment fliegt bereits der Feuerball auf den Schatten zu. Den Schatten direkt treffend explodiert der Feuerball und hinterlässt eine leere Stelle. Wieder keine Anzeichen eines Einschlags oder eines getroffenen Angreifers. Aber ein weiterer Schatten. Und noch einer. Hinter den Bäumen in Bobs Blickfeld treten die beiden Schatten hervor und fangen an sich wie der erste langsam zu ihm zu bewegen. Bobs Gedanken rasen. Er versucht all seine bisherigen Erkenntnisse zu Analysieren und sein gesammeltes Wissen einfließen zu lassen. Kein ihm bekanntes Wesen kann einen solchen Angriff überstehen. Jedoch kannte er auch keine Schattenwesen, die in magieabsorbierenden Wäldern hausen. Doch es bleibt keine Zeit zum Nachdenken. Trotz ihrer scheinbar langsamen Bewegung sind die Schatten bereits gefährlich nahe gekommen. Bob konzentrierte sich und macht seinen Stab bereit. An seiner Spitze sammelt sich die unbändige Macht des Windes und schießt in einem konstanten Strahl von dem Stab weg. Bob fasst den Stab mit beiden Händen und reißt ihn von einer Seite zur anderen. Der schier unendliche Luftstrahl folgt dem Stab und wie ein gewaltiges Schwert aus Luft durchschneidet er die beiden Schatten direkt in der Mitte. Der obere Teil der Schatten löst sich auf, doch der untere fällt einfach nur zu Boden. Die Schattenteile beginnen nun zu zischen und werden immer kleiner, bis sie ganz verschwunden sind. Verwundert beobachtet Bob dieses seltsame Geschehen und noch bevor er sich Fragen kann, was genau da eben passiert ist, lenkt ein weiteres Knacken seine Aufmerksamkeit auf einen Bereich hinter sich. Ohne lange zu überlegen sammelt er, bereits während er sich umdreht, in sich die wogende Macht des Wassers. Nun auf seinen Feind gerichtet rammt er seinen Stab in den Boden und erteilt der gesammelten Macht seinen Befehl. „Ertränke!“ Im Moment des Befehls bilden sich um Bob mehrere kleine Blasen voll mit Wasser. Doch vor ihm ist kein Feind zu sehen. Aufmerksam beobachtet Bob seine Umgebung, bereit seine Macht freizusetzen sobald sich diese Schattenwesen zeigen. Doch statt der erwarteten Gegner aus den Bäumen trifft ihn etwas anderes am Rücken. Ein Schnitt von einem scharfen Schwert, allerdings nur mit seiner Spitze. Bob entfesselt seine Kraft. Die Wasserkugeln beginnen um ihn herum zu rotieren. Sobald sie ein Ziel treffen, werden sie ihre Kraft freisetzen und es dauert nicht lange bis sie es fanden. Eine gewaltige Wasserexplosion folgte der nächsten. Erfasst von der gewaltigen Welle, werden mehrere Schatten aus ihren Verstecken hinter den Bäumen hervor und unter die Wasseroberfläche gerissen. Wenige Augenblicke später verschwindet das Wasser wie gewohnt und mit ihm die Schatten. Bob spürt einen heißen Schmerz in seinem Rücken. Was hat ihn da getroffen? Keiner der Schatten bisher hatte eine Waffe, allerdings könnten sie alle Krallen haben. Wie sollte er gegen einen ganzen verdammten Wald gewinnen? Immerhin scheinen die Schatten besiegt. Bob strafft sich und schaut sich vorsichtig um. Völlig still und unberührt liegt der Wald um ihn in einem mysteriösen Zwielicht. Ein dröhnendes Gefühl in seinem Kopf reißt Bob zu Boden. Ein unrhythmisches Hämmern betäubt all seine Sinne und lässt seine Auffassung von Zeit und Raum vollständig verschwimmen. Gefühlte Stunden oder doch nur wenige Sekunden? Die einzigen Dinge, die Bob spürt, sind das Hämmern in seinem Kopf und das taube Gefühl seiner Arme und Beine. In seinem Kopf tobt ein Krieg zwischen Farben und Geräuschen. Ein unwirkliches Verlangen nach mehr, ringt mit dem sehnlichen Wunsch nach dem Ende. Bilder aus seiner Vergangenheit vermischen sich mit Visionen der Zukunft. Unendlich viele Kombinationen aus Bildern, Geräuschen, Gerüchen, Geschmäcken und Emotionen brechen zeitgleich über ihn herein. Doch einen kurzen Moment gelingt es Bob einen klaren Gedanken zu fassen. Und er versteht es, ihn zu nutzen. „Befreie!“ Sein Befehl richtet sich an alle Mächte, die sein Körper kennt. Eine Eruption von Magie strahlt von seinem Körper weg und erfüllt von all seiner Macht schwebt Bob einige Zentimeter über dem Erdboden. Ein Schwall der Säuberung fährt durch seine Gedanken und er sinkt langsam wieder auf seine Füße. Was auch immer diesen Zustand hervorgerufen hat versteht sich auf sein Werk. Auch wenn er nicht weiß ob es ein Gift, ein Fluch oder ein Illusionszauber war, ist sich Bob sicher, dass sein Gegner ein Meister auf seinem Gebiet ist. Und er wird für seine nächste Attacke bereit sein. Eine weitere Woge der Magie durchströmt ihn. Ausgehend von der schwachen Präsenz der Magie, zieht Bob alle Macht zu sich, die er greifen kann und wird von einer gewaltigen Welle erfasst. Als wäre sie die ganze Zeit da gewesen, fließt eine Masse an Magie durch seinen Körper, wie er sie noch nie gefühlt hat. Um nicht gänzlich in der Magie aufzugehen, kanalisiert Bob seine Macht in einem Tanz der Elemente. Er lässt drei Steinschilde entstehen, hart genug um den Angriff der stärksten Kanonen zu überstehen und umgibt diese mit sichelarteigen Windströmen, die die Platten um seinen Körper rotieren lassen und selbst einen Diamantgolem zerschneiden könnten, würde er nach den Platten schlagen. Weiter außen bilden sich hunderte Wasserkugeln, die in vier Kreisen um ihn herum rotieren und über ihm bildet sich eine Platte aus Feuerbällen, bereit jeden Gegner zu verheeren, der sich ihm auch nur nähert. Doch Bob realisiert in dem Moment als all diese Dinge sich um ihn materialisieren, dass sie bei weitem nicht ausreichen, um die Magie zu gebrauchen, die er immer noch in sich aufnimmt. Er braucht eine Möglichkeit mehr Energie freizusetzen. Verzweifelt und erfüllt von Macht rammt er seinen Stab in den Boden und schickt eine gewaltige Menge an Energie aus in den Himmel. Und der Himmel antwortet ihm. In einem Bruchteil einer Sekunde wandelt sich die Magie in der Luft in eine zuckende Macht, spontan und tödlich wie die Natur selbst. Blitze. Und sie wollten benutzt werden. Sich völlig im Klaren, dass er soeben eine Möglichkeit gefunden hat, Magie zu nutzen lässt Bob seinem Forschungsdrang freien Lauf und setzt alle Magie frei. Wie ein gewaltiger Regen schlagen überall um ihn herum Blitze in den Boden. Die Luft knistert vor Elektrizität und die Erde Bebte vor Magie. Der Wald um ihn herum leuchtet in den Farben des Chaos und überall hallt das Zucken der Blitze wider bevor sich die Magie wie gewohnt ohne Schaden am Wald in Nichts auflöst. Aber ein weiteres Geräusch erfüllt seinen Geist. Etwas löst seine Wasserbomben aus, aber nicht nur eine – sondern alle. Bob sammelt seine Gedanken und schaut sich um und lässt im selben Moment sein Feuerbälle in alle Richtungen regnen. Seinen Stab fest umklammernd beobachtet er seine Umgebung. Aber er kann nichts entdecken. Bereit seine Macht ein weiteres Mal zu nutzen, macht er sich bereit noch einmal Magie in sich zu ziehen, doch ein seltsames Geräusch lenkt ihn von seinem Vorhaben ab. Ein schrilles Zischen ertönt aus allen Richtungen. Und erst das dumpfe Geräusch, das kurz danach folgt macht Bob bewusst, was dieses Geräusch ausgelöst hat. Der Wind um seine Steine ist verschwunden und die Platten sind zu Boden gefallen. Ungläubig schaut Bob auf die Steinplatten. In dem Moment in dem er den Kopf wieder hebt, um sich umzuschauen, verschwimmt sein Blick. Er sinkt auf seine Knie und stützt sich mit den Händen auf dem Boden ab. Erst jetzt spürt er den starken Schmerz in seinem gesamten Körper. Seine Kraft lässt nach und er bricht auf dem Waldboden zusammen. Er starrt in den Wald, der langsam immer mehr und mehr verschwimmt, als plötzlich neben seinem Kopf zwei schwarze Stiefel auftauchen. Eine in einen schwarzen, zerflederten Mantel gehüllte Person läuft an ihm vorbei. Einzig das blonde lange Haar sticht aus der komplett dunklen Kleidung heraus. Die Person dreht sich um und spricht trotz der schwarzen Maske über ihren Mund mit einer klaren, weiblichen Stimme. „Normalerweise werden Menschen bereits durch das Halluzinationsgift, was in diesem Wald in der Luft liegt wahnsinnig und sterben. Doch selbst meinem Wissensgift, das stärker wirkt je mehr das Opfer weiß und je älter die Blutlinie ist, hast du widerstehen können. Du bist ein interessanter Mensch, wer hätte Gedacht, dass es eine eigentlich tödliche Dosis Nervengift braucht um dich zu Boden zu bringen. Magier scheinen wirklich eine natürliche Resistenz gegen Gifte zu haben…“ Bobs Sicht verschwimmt immer mehr und er merkt, wie ihn das Bewusstsein verlässt. „Halte dich in Zukunft von diesem Ort fern. Wenn ich dich das nächste Mal sehe, töte ich dich wirklich.“ Die Worte des Mädchens hallen in Bobs Gedanken wider, bevor er endgültig zusammenbricht. Mit einem Dröhnen im Kopf erwacht Bob am Rand des Waldes. Ein Geruch von verschmorten und verbrannten Holz liegt in der Luft und einige hundert Meter entfernt sieht er die Lichter von Flüsterfels. Das Gefühl kehrt langsam wieder in seine Glieder zurück und er richtet sich auf. Vor ihm liegt eine junge Frau schlafend auf dem Boden. „Lyna!“, ruft Bob überrascht und hockt sich wieder hin. Doch sie reagiert nicht auf seine Versuche sie zu wecken. Er untersucht mit Magie ihren Körper nach inneren Blutungen oder anderen Verletzungen, kann aber nichts dergleichen feststellen. Er hebt sie vorsichtig hoch. Hideaki wird sicher überglücklich sein, seine Frau gesund wiederzusehen. Noch während seines Weges zurück in das Dorf fragt sich Bob, was genau passiert war, nachdem er vom Haus seines Freundes aus aufgebrochen ist. War er auf dem Weg in den Wald eingeschlafen? Er schüttelt den Kopf. „Was auch immer passiert ist. Ich verspüre keinerlei Drang diesen Wald zu betreten und da Lyna wieder da ist, gibt es dafür zum Glück auch keinen Grund mehr.“ Mit diesen Worten macht er sich immer noch grübelnd über seine Erinnerungslücke auf den Weg zu seinem alten Freund. Auf der anderen Seite des Waldes steht Naryu, ihren Blick auf den Horizont gerichtet. In ihrer Hand hält sie den Brief, den diese seltsame Frau scheinbar für sie in den Wald gebracht hat. Sie sprach von einer göttlichen Aufgabe, diese Botschaft in den Wald zu bringen und fiel dann dem Gift in der Luft des Waldes zum Opfer. Sie hätte die Frau einfach liegen lassen sollen, doch der Magier scheint sie gesucht zu haben. Beim Gedanken an den Magier ballt Naryu die Faust und zerknittert dabei den Brief in ihrer Hand. Dieser Mann hat in seinem Kampf gegen ihre Gifte etwa neun Zehntel des Waldes zerstört. Das Halluzinationsgift muss wohl seine Fähigkeit beeinträchtigt haben Magie zu spüren und ihm Glauben gemacht haben, dass sein Wirken keine Schäden anrichtet. Sie blickt zum blutroten Vollmond, der eben am Horizont empor steigt. Es ist für sie nun an der Zeit ihr langjähriges Heim zu verlassen und dem Schreiber dieses Briefes zu zeigen, dass ihre Gifte nur ein geringer Teil ihrer Fähigkeiten sind und seit ihres letzten Einsatzes vor dreiundzwanzig Jahren keine ihrer anderen Fähigkeiten auch nur einen Hauch von Rost angesetzt haben. Im Gegenteil. Sie befestigt ihr Katana an ihrer Hüfte, checkt kurz den Inhalt ihrer zahlreichen Halterungen und Taschen, die über Mantel und Anzug verteilt sind und nickt sich dann selbst zu. Sie zerknüllt den Brief in ihrer Hand und wirft ihn hinter sich zu Boden. Wer auch immer dieses Schreiben an sie aufgesetzt hat wird bitter bezahlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)