Forgotten Realins von Teak-Wan-Dodo (Die Kinder des Dunkelelfen) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2: Die Zeit vergeht -------------------------------------- Viele Jahre waren vergangen. Siedelstein war gewachsen und hatte neue Bewohner angelockt. Regis wurde von den Leuten zum Bürgermeister ernannt und machte seine Arbeit sehr gut, wie seine Freunde erkannten. Leider wurde dabei sein Bauch wieder dicker, worüber Bruenor jedes Mal meckerte. Der Zwergenkönig selber war in den Jahren nicht so gemütlich geworden, wie sein Halblingfreund. Er hatte sich um die Hallen seiner Väter gut gekümmert und die Zwergenzahl war gestiegen. Wulfgar und seine Familie waren zurück ins Eiswindtal gegangen. Dort hatte der mächtige Barbar die Allianz zwischen den Barbarenstämmen und den Menschen von Zehn-Städte wieder gefestigt. Danach war er aber zurückgekehrt, reiste aber gelegentlich wieder dorthin. Drizzt und Catti-brie waren in Siedelstein geblieben und waren durch die Wälder gestreift, um Monster zu vertreiben. Aber was war mit ihren Kindern? Beon war zu einem großen, starken Mann heran gewachsen, wie sein Vater. Er hatte auch stählerne Muskeln, die er sich bei der Arbeit in den Zwergenminen von Mithril-Halle angearbeitet hatte. Er wurde von seinem Vater zu einem wahren Krieger ausgebildet. Vater und Sohn traten oft gegen einander an, um ihre Kräfte zu messen, wo der junge Beon von seinem Vater noch recht häufig besiegt wurde. Die kleine Colson war zu einer schönen und starken Frau heran gewachsen. Sie war der Traum jedes Barbaren im Eiswindtal gewesen, bevor sie zurückgekommen war. Sie hatte auch die Kunst des Kampfes erlernt, dabei sich aber Drizzt als Lehrmeister genommen. Sie war recht gut darin, mit dem Stab und dem Bogen zu kämpfen, was ihr auch ihr Vater sagte. Dalli war, wie ihr Vater, eine Waldläuferin geworden. Sie hatte zusammen mit ihrem Vater, Guenhwyver und Colson trainiert. Ihrem Vater war sie dennoch nicht gewachsen, aber ihrem Großvater. Von Bruenor Heldenhammer hatte sie, als sie Sechzehn wurde, die Elfenklinge bekommen, die sie als Mädchen in der Halle Dumathion, gesehen hatte. Zudem schwang sie eine zweite Klinge, die sie von einem Zwerg namens Brom Breitschulter geschenkt bekommen hatte und der ihr ein treuer Freund war. Was den kleinen Zak betrifft. Er wurde von Harkle Harpell zu einem guten Zauberer ausgebildet. Er hatte seinen Meister schnell an Wissen und Fähigkeiten eingeholt und war nach Silbrigmond gegangen, wo er den Magier Graubart als neuen Lehrmeister angenommen hatte. Wahrhaftig konnte man behaupten, dass der Halbdrow etwas aus sich gemacht hatte, aber dennoch hatte er sich noch keiner der vielen Magiergilden der Reiche angeschlossen. Er hatte sich entschlossen, zurück nach Siedelstein zu gehen. Dort waren er und Harkle zusammen die Dorfzauberer geworden. Dalli Do´Urden und Brom Breitschulter näherten sich Schritt für Schritt dem Lager der Ork-Banditen. Auf einer Anhöhe konnten sie die Kreaturen erspähen. Sie hatten sich in der Nähe von Siedelstein niedergelassen und schienen einen Überfall auf das Dorf zu planen. "Wie viele zählst du?" fragte der blondbärtige Brom und schob seine große Nase über die Anhöhe. Dallis Augen flogen einmal über das Lager. "Ich zähle Zwanzig." sagte die Halbdrow. "Sie haben sicher Wachposten aufgestellt." "Lass sie." kicherte der Zwerg schadenfroh. "Wir werden sie dennoch besiegen." Dalli nickte zustimmend. "Sind gerade mal genug für uns da." pflichtete sie zu. Ihr Begleiter grinste breit und schlich, so leise wie es für einen Zwerg mit voller Kampfausrüstung war, die Anhöhe entlang. Dalli folgte ihm leichtfüßig, wobei sie kein einziges Geräusch verursachte. Beide zogen ihre Waffen, Brom seine zweischneidige Streitaxt und Dalli die feine Elfenklinge und das Schwert, das Brom ihr gemacht hatte, und schlichen weiter, wobei sie ihre Umgebung genau im Blick behielten. Sie erreichten eine gute Stelle, von der aus sie einen Überraschungsangriff auf die Orks starten konnten. Die Kreaturen hatten sie noch nicht bemerkt, wie Dalli erkannte und sicher auch noch nicht Beon und Colson, die sich von der anderen Seite aus näherten. Der Blick der Halbdrow schweifte in alle Richtungen. Sie erblickte Beon auf der rechten Flanke, der gerade einen toten Ork leise zu Boden gehen lies und Colson auf der linken Flanke, die sich hinter einem Baum versteckt hielt und ihren Bogen bereits in der Hand hatte. Zufrieden nickend beugte sich die Halbdrow etwas vor und späte in die umliegenden Gebüsche. Sicher hielten sich dort Orks versteckt. Sollten sie nur. Dalli hob einen kleinen Stein auf und warf ihn ins Lager der Kreaturen. Fünf von ihnen sahen sofort in die Richtung, wo der Stein gelandet war. Dies war das Zeichen für Colson. Sie spannte ihren Bogen und lies die Sehne schwingen. Ein Pfeil flog durch die Luft ins Lager der Ork. Als dieser dann dort verschwand, heulte ein Kreatur Schmerzgepeinigt auf. Colson schoss mehr Pfeile ab und ein reges Chaos brach bei den stinkenden Orks aus. Die Orks schafften es, etwas Ordnung in ihre Reihen zu bringen. Einige der Kreaturen wappneten sich mit Schilden und rückten gegen Colson vor. Doch von der anderen Seite erklang der Ruf "Tempus!" und Beon kam aus seinem Versteck geprescht, mit Schwert und Kriegshammer gewappnet. Zwei Bluthungrige Orks sprangen ihm entgegen. Beide stießen mit ihren primitiven Speeren zu, die der Barbar problemlos weg schlagen konnte. Beons Schwert schwang herum und sauste auf den Linken nieder, der vergeblich versuchte, mit seinem Speer, das Schwert abzuwehren. Metall fraß sich durch Holz und dann in Fleisch. Bevor der Ork zu Boden ging, war er schon tot. Der andere Ork knurrte und wollte die scheinbare Hilflosigkeit des Barbaren ausnutzen, aber er hatte den Hammer vergessen. Das sollte er nie wieder tun. Der Hammer wehrte den Speer ab und zerschmetterte diesen mit dem nächsten Schlag in der Mitte. Entsetzt warf der Ork die zerstörte Waffe von sich und wollte fliehen, aber der Hammer kam angeflogen und zertrümmerte ihm den Schädel. Brom hüpfte ungeduldig von einem Bein auf das andere. Ihm gefiel nicht, das Beon und Colson ihren Spaß hatten, während der Zwerg warten musste. Dalli sah ihren Freund an und legte ihm beruhigend die zarte Hand auf die breiten Schultern. "Geduld." sagte sie. "Wir werden auch noch zu unserem Kampf kommen." "Meinst du?" fragte Brom säuerlich. Er deutet auf Beon, der bereits den fünften Ork, mit seinem Schwert und seinem Hammer, den Gar aus machte. Dalli lächelte mitfühlend. "Warte noch einen Moment." bat sie Brom, der widerstrebend nickte. Die Pfeile sausten weiter durch die Luft und töteten Orks. Schwert und Hammer wirbelten herum und nahmen Ork das Leben. Als die Kreaturen sich langsam zur Flucht entschieden, gab Dalli dem Zwerg ein Zeichen und gemeinsam rannten sie los. Voller Freude auf einen guten Kampf, stürzte sich Brom auf eine Dreiergruppe Orks. Seine Axt köpfte den ersten und raubte dem zweiten ein Bein. Der dritte wand sich von diesem fürchterlichen Zwerg ab und rannte davon, mitten in die Arme Dallis, die ihn mit ihren Schwertern bereits erwartete. Der Ork kreischte auf, als er die Halbdrow sah und blieb zitternd stehen. Er war mindestens einen Kopf größer und hatte eine gewaltige Axt dabei, aber er schien schon von Drow oder von dem Ruf der Do´Urdens gehört zu haben. Dalli kümmerte sich nicht weiter um die Kreatur, da Brom schreiend an kam und seine Axt schwang. Der Ork drehte sich um und versuchte sein Glück mit dem Zwerg. Dalli grinste nur und trat zwei anderen Kreaturen entgegen. Beide knurrten und griffen mit ihren Schwertern an. Dalli wich den Schlägen geschickt aus, setzte aber noch keine eigenen Schläge an. Einer der Orks kam noch näher und versuchte sogar nach der Halbdrow zu greifen, die seine Entscheidung, mit einem Stich in die Hand, schnell bereuen lies. Jetzt kam sie in einem Tanz ihrer beiden Schwerter auf die Orks zu, die hastig ihre Angriffe abwehrten. Ihre Elfenklinge schoss vor und bohrte sich tief in den Bauch des Orks, dem sie bereits in die Hand gestochen hatte. Die Kreatur heulte auf und ging zu Boden, wo sie sich die Wunde hielt und sich vor Schmerzen wand. Der Andere grunzte und griff an, zumindest versuchte er dies. Dallis Zwergenklinge wehrte sein Schwert ab. Mit der Elfenklinge schlug Dalli zu und stach in die Schulter der Kreatur, aber die knurrte nur. Mit der Zwergenklinge hielt Dalli den Ork auf Abstand, während sie wieder und wieder mit der Elfenklinge zu stach. Nun endlich wurden die Augen des Orks blass und er kippe keuchend um. Dalli eilte weiter und kümmerte sich um diese Kreatur nicht weiter. Es gab noch genug zu tun. Bald war der Boden vom Blut vieler Orks getränkt. Die vier Freunde hatten über dreiviertel der Ork-Banditen niedergestreckt und den Rest davon gejagt. Brom stolzierte durch das Lager der Orks und suchte nach Überlebenden, die er mit einem Hieb seiner Axt zur Strecke brachte. Beon, Dalli und Colson standen zusammen und beobachten ihn dabei und lachten jedes Mal, wenn der Zwerg anfing zu murren, wenn er kein Opfer fand. Dabei verband Colson ihrem Bruder einen der muskulösen Arme, wo ein Ork ihm eine Wunde beigebracht hatte. Seine Schwester machte den Verband fest und begutachtet ihr Werk. "Es hält." sagte sie zu ihrem Bruder. "Du solltest besser aufpassen." spöttelte Brom, der zu den andern zurückkam. "Beschaff dir ne gute Rüstung. Dann passiert dir so was nicht mehr." "Ich brauche so was nicht." sagte Beon stolz. "Mein Vater trug keine und dessen Vater trug keine. Das ist schon seit Generationen bei uns so gewesen." "Pah!" rief der Zwerg und klopfte sich auf seine solide Rüstung. "Und wie..." Den Satz brachte er nicht mehr zu ende, da Dalli schon bei ihm war und die Hand auf dessen Schulter gelegt hatte, um ihn vor einem nahenden Streit mit Beon ab zu raten. Das geschah schon ziemlich oft. Und das nur, weil Brom Beon jedes Mal versuchte klar zu machen, wie praktisch eine Rüstung war. "Wenn ihr beiden anfangt zu streiten, dann werde ich kein Wort mehr mit euch wechseln." drohte Colson und wand sich ab. Beon und Brom sahen sich an und schluckten. "Wir doch nicht." erklang es im Chor von den beiden. Alle mussten lachen. Es war ein ehrliches und herzhaftes Lachen, was nicht mehr jeder Mensch (oder in Broms Fall ein Zwerg) vermochte. Sie rafften ihre Sachen und machten sich auf dem Rückweg. Aus der Ferne konnte man das Grabfeuer sehen, das die Gefährten entfacht hatten, um die sterblichen Überreste der Orks verschwinden zu lassen. Vergil saß in seinem gemütlichen Sessel und sah in das Feuer seines Kamins, das er geschürt hatte. Das Kaminzimmer von Burg Adlerstein war der behaglichste Platz im ganzen Fürstentum und spendete wohltuende Wärme. Der Magier konnte sich glücklich schatzen, dass er enorme Schätze in den Jahren gehortet hatte und ein mächtiger Hexer war, der über Leben und Tod herrschen konnte. Aber dennoch fühlte er sich leer. Vergil besaß so viel, dennoch hatte er so wenig. Es fehlte ihm etwas, erkannte der Magier, etwas, was er vor dreihundert Jahren verloren hatte. Gefühle. Mit verschränkten Händen starrte er in das Feuer, das anmutig im Kamin tanzte. Dennoch sah er sie nicht. Sein Blick lag in weiter Ferne. Der Magier überlegte lange. Sehr lange. Schließlich erkannte er, was für ein Gefühl in plackte. Einsamkeit. Das letzte mal, als Vergil sich ruhig mit einem lebenden Wesen unterhalten hatte, musste ebenfalls dreihundert Jahre her sein. Damals waren es noch seine Dienstboten gewesen, bevor Vergil sie gegen seine untoten Diener ersetzt hatte. "Sollte ich wieder in die Lande ziehen und den Worten eines anderen lauschen?" fragte er laut, wobei er wusste, das ihn niemand hören konnte. Niemand lebendes zumindest. "Oder soll ich einen meiner Sklaven holen, der mir von sich erzählt? Nein! Diese dummen Bauern würden nur um Gnade flehen!" brüllte der Magier und sprang aus seinem Sessel. "Sie haben zu viel Angst! Das sollen sie auch! Sie alle sollen die Macht des großen Vergil von Adlerstein fürchten!" Gestärkt durch seine eigenen Worte, setzte Vergil sich wieder. Aber seine Laune verschlechterte sich wieder und wieder fühlte er sich alleine. Alleine! "Nein!" knurrte er. "Ich will nicht noch drei Jahrhunderte alleine durch die leere Burg gehen! Ich will nicht immer die hässlichen Fratzen meiner verwesenden Diener sehen! Ich will mit anderen reden und mein Wissen erweitern. Und neue Zauber studieren." Begeistert von seinen Worten stürmte Vergil aus dem Kaminzimmer auf den Gang. Schnellen Schrittes ging der Magier in sein Studienzimmer. Die Bücher, die dort in unzähligen Regalen standen, waren das Wissen, das er in all den Jahren zusammen getragen hatte und sein wertvollster Besitz. Seinen dummen Zombies verweigerte der Magier den Zutritt. Nur er alleine durfte es getreten! Der Magier ging zu einem Pult, auf dem ein großes Buch ruhte. In diesem Buch waren alle Bücher verzeichnet, die Vergil besaß und es waren nicht wenige. Vergil ging Seite für Seite durch, bis er den Titel des Buches fand, das er benötigte. Er machte einige Bewegungen mit seiner Hand. "Buch "Magische Reisen", komm zu mir." flüsterte der Magier immer wieder und wieder. Aus einem der Regale schwebt das gewünschte Buch herbei und Vergil konnte es einfach aus der Luft angeln. Mit dem Buch ging er zu seinem großen Schreibtisch und schlug es auf. Er blätterte in dem Buch, bis er den Zauber gefunden hatte, denn er jetzt brauchte. Schnell fand er ihn. Nur zweimal las er die magische Formel des Zaubers und kannte sie in und auswendig, eine Gabe, die ihm während seiner Studien des Todes sehr geholfen hatte. "Und bald wird Vergil von Adlerstein wieder in die Lande hinaus ziehen." kicherte der Magier. Und wieder hörte ihn keiner. Dalli sah in späten Abendhimmel. Sie bewunderte den Glanz der Sterne. Dieses Mal saß sie alleine auf dem Hügel, wo sonst immer Drizzt Do´Urden den Himmel bestaunt hatte. Er und Catti-brie waren zusammen nach Tiefwasser gegangen, um einen befreundeten Kapitän zu besuchen. Und Zak? Er war wieder in Silbrigmond, bei einem Treffen von Zauberern und Magiern. Wahrscheinlich tauschten sie wieder neue Zauber aus. Dalli hatte ihr Kinn auf ihre Hände gestützt und träumte. Sie träumte von großen Abenteuern, wie die ihre Eltern und deren Freunde sie erlebt hatten. Piratenjagd an der Schwertküste, mit Deudemont. Einen Kampf auf Leben und Tod mit einem Drachen oder einem Tana´ri. Einen Zweikampf mit einem ebenbürtigen Gegner, wie Artemis Entreri! Ja! Das wären Abenteuer nach ihrem Geschmack, dachte Dalli und lächelte, wenn sie daran dachte. Wie sehr sie sich nach einem solchen Leben sehnte, voller Abenteuer und Gefahren. Wo hinter jeder Ecke ein Monster lauern konnte. Die junge Halbdrow seufzte, als sie daran dachte, wie sehr ihre Eltern und besonders Bruenor sie vermissen würden. Und sie würde sicher ihre Freunde vermissen. Den gute Brom, ihren lieben und treuen Kameraden. Colson, mit der sie so wunderbar reden konnte. Beon, der ihr eben so treu zur Seite steht, wie Brom. Und ihren Bruder, mit dem sie sich so gut ergänzte, wie mit sonst keinen. Was würde er wohl sagen, wenn er irgendwann nach hause käme und sie wäre weg? Würde es ihm überhaupt auffallen? Das fragte sich Dalli immer öfter. Der junge Halbdrow hatte sich vollkommen in seine Studien vertieft. Nur Harkle hatte ihn des Öfteren gesehen, da Zak in dessen Turm lebte. Dalli war so sehr in ihre eigenen Gedanken vertieft, das sie nicht merkte, dass sich jemand ihr von hinten näherte. Zwei Behandschuhte Hände schlossen sich um ihre Augen. Erschrocken griff Dalli nach den Händen. Aber ihr Schock verflog sofort wieder. Wenn es ein Monster wäre, hätte es sie sofort getötet. Es musste einer ihrer Freunde sein. "Wen haben wir denn da?" fragte eine bekannte Stimme. "Warum so alleine hier oben?" "Keiner leistet mir Gesellschaft." erwiderte Dalli kichernd. "Wie gemein." sagte die Stimme schmunzelnd. Die Hände wurden von den Augen der jungen Halbdrow genommen und sie drehte sich um. Zak kniete hinter ihr und lächelte. Beide schlossen sich herzlich in die Arme. Dalli löste die Umarmung und sah sich ihren Bruder genau an. Er trug einen blauen Umhang, sicher magisch, dachte Dalli, die ihren Bruder nur zu gut kannte. Darunter hatte er einfache Reisekleider und ein feste Paar Reisestiefel. Und sicher waren auch die magisch! "Bruder." begrüßte sie Zak. "Was treibt dich zurück? Ich dachte, du besuchst ein Treffen der Magier von Silbrigmond." "Das habe ich auch." sagte ihr Bruder. "Aber nur für einen Tag. Es waren zu wenige gekommen." Mit einem entteuchten Seufzer ließ er sich neben Dalli auf den Boden nieder. "In Luskan soll ein Zauberer einen beeindruckenden Golem zur Schau stellen." sagte Zak nicht all zu begeistert. Dalli kicherte. "Magst du keine Golems?" fragte sie. "Dumme Kreaturen." sagte Zak. "Sind nicht besonders als Diener geeignet. Vielleicht als Soldaten, aber nicht als Diener." Dalli musste wieder kichern. Ihr Bruder fand das nicht besonders amüsant, da er über Thema sprach, das ihm sehr ernst war. Na gut, dachte er dann. Sie versteht nichts von der Zaubererzunft. Und das war auch besser so, entscheid er für sich. "Wo sind Mutter und Vater?" fragte er dann. "Sie sind nach Tiefwasser. Einen Freund besuchen." sagte Dalli. Sie merkte, dass sich ihr Bruder immer noch umsah. Wenn suchte er denn noch? "Suchst du was?" fragte Dalli sofort. Zak sah sie an und lächelte verlegen. "Ach. Ich habe mich nur umgesehen." log der junge Magier, erkannte Dalli sofort. Sie lächelte wissend. Er hielt Ausschau nach Colson. Es war ihr schon viel früher aufgefallen, das Zak in Colsons der Nähe immer etwas nervös wurde. Und er sah sie meistens immer nur an, auch wenn er sich mit anderen unterhielt. Wobei seine Gedanken immer wo anders zu sein schienen. "Wo ist dein Anhängsel?" fragte Zak misstraurig. "Brom?" wollte Dalli wissen. Zak nickte. "Er ist in Mithril-Halle. Seine Eltern besuchen. Er wollte aber morgen wieder da sein." Zak schnaubte nur. Er hatte sich mit dem Zwerg nicht so gut anfreunden können, wie seine Schwester und stritt oft mit ihm. Beide funkelten sich immer an, wenn sie zusammen waren und nur Dalli konnte verhindern, das der eine dem anderen an den Hals sprang. Dalli sah ihn wieder an und lächelte. "Warum besuchst du nicht Colson?" fragte sie nun breit grinsend. Zak riss die Augen auf, räusperte sich dann einmal. "Das mach ich morgen." sagte Zak mit stotteriger Stimme. "Warum fragst du?" "Nur so." meinte Dalli kichernd. Zaks ebenholzfarbendes Gesicht nahm eine leichte Röte an, die Dalli sogar mit ihrer Inferrotsehfähigkeit erkennen konnte. Ach ja. Es tat gut, sich mit dem Bruder zu unterhalten, sogar, wenn er stotternd versuchte, seine Gefühle zu leugnen, dachte Dalli und lachte, als sie ihren Bruder dabei zuhörte, der vergeblich darum bemüht war, seine Fassung zu bewahren. "Heben!" rief Wulfgar zu Beon. Der junge Barbar spannte seine Muskeln an. Er und sein Vater stemmten den Baumstamm hoch. Zusammen trugen sie ihn zum Rand des Weges und ließen ihn dort fallen. Das hatten sie schon den ganzen Tag über gemacht. In der letzten Nacht war ein Sturm überraschend über Siedelstein hinweg gefegt und hatte einige Bäume entwurzelt. Nun waren die Bewohner damit beschäftigt diese zu entfernen und Reparaturen an ihren Häusern durch zu führen. Beon setzte sich auf einen Stein am Wegrand und wischte sich die schweißgetränkte Stirn, mit einem Tuch ab. "Wie viele sind es noch?" fragte er seinen Vater, der sich genüsslich streckte. "Nicht mehr viele." sagte Wulfgar und setzte sich zu seinem Sohn. "Wir schaffen das heute alles schon." Darauf antwortet Beon nicht. Er sah seinen Vater nur an und schüttelte den Kopf. Statt Baumstämme zu schleppen, würde er lieber mit seinen Freunden hinaus in die Welt ziehen und Abenteuer, wie sein Vater und dessen Freunde erleben. Dieser Gedanke erregte den jungen Mann. Er stellte sich oft vor gegen eine Bande Riesen ins Feld zu ziehen und sie mit seinen Waffen zu besiegen. Beon erwachte aber aus seinen Tagtraum, als Wulfgar ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gab. "Träum nicht, Junge." sagte Wulfgar. "Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns." "Ja." murrte Beon und rieb sich den Hinterkopf. Er folgte seinem Vater und bald schleppten sie wieder Baumstämme aus dem Weg. Delly und Colson saßen zusammen im Haus und flickten die Sachen der beiden Barbaren, während diese draußen im Wald den Dorfbewohnern zur Hand gingen. Colson seufzte und lies das Flickzeug auf ihren Schoss sinken. Delly sah sie an und runzelte fragend die Stirn. "Was hast du?" fragte ihre Mutter und legte ebenfalls die Arbeit nieder. Colson sah ihre Mutter an. "Es ist nichts." meinte sie und fing wieder mit der Arbeit an. Nicht ganz überzeugt, legte ihre Mutter der jungen Frau die Hand auf die ihre. "Es stimmt doch was nicht." erkannte die Frau. "Vor mir kannst du nichts verbergen. Erzähl es mir." "Ach, Mama." sagte Colson seufzend und drehte sich zu ihr. "Ich fühle mich so leer. Ich weis, dass die Arbeit hier gut und richtig ist, aber es reicht mir einfach nicht. Mich zieht es in die Ferne. Ich will andere Länder sehen, andere Menschen kennen lernen, gegen bösgesinnte Wesen kämpfen!" Delly hörte der jungen Frau aufmerksam zu und erkannte etwas von Wulfgar und sich in ihr. Sie lächelte, als Colson weiter erzählte. "Es ist ein Gefühl, das ich nicht zu beschreiben vermag." erzählte Colson weiter. "Ich vergleich es mit Sehnsucht. Nicht nur ich, sondern auch Beon und Dalli plagt dies. Wir sind wohl nicht dafür geschaffen ein ruhiges Leben zu führen." "Ich verstehe dich vollkommen." sagte Delly und drückte Colsons Schulter. "Du bist im Geiste wie dein Vater. Warum glaubst du, dass er so oft ins Eiswindtal reist? Er sehnt sich auch nach dem Leben auf der Straße, wie du und dein Bruder. Und so geht es auch seinen Freunden. Ihr seid die Kinder von berühmten Helden des Nordens. Ihr habt ihr Verlangen nach Aufregung und Abenteuer geerbt." Colson sah ihre Mutter neugierig an. So hatte sie Delly seit ihrer frühsten Kindheit nicht mehr reden hören, zu Zeiten, wo es ihrem Vater schwer fiel, seine Familie zu verlassen und einem Abenteuer nach zu rennen. Und sie wusste, was Delly ihr klar machen wollte. Nehme dein Schicksal in die Hand und folge ihm! Colson lächelte ihre Mutter dankend an und umarmte sie. Delly erwiderte die Umarmung, löste sie aber schnell und schob Colson auf Armeslänge von sich. Sie betrachtet diese junge und wunderschöne Frau. Sie war nicht ihre leibliche Tochter, aber sie liebte sie trotzdem über alles. "Mein Mädchen." sagte die ältere Frau dann. "Mach das, was dein Herz dir sagt. Vertraue ihm, so wie ich es einst getan habe, als dein Vater mich gefragt hat, ob ich ihn begleiten wolle." "Ja." erwiderte Colson aufgeregt. "Ich werde dem Ruf meines Herzen folgen." Mehr als überrascht starrte Zak Colson an, als sie ihm ihren Entschluss mitgeteilt hatte. "Du willst von hier weg?" fragte er noch einmal, um sicher zu gehen, dass ihn seine Ohren keinen Streich gespielt hatten. Die junge Frau nickte lächelnd. "Ja." sagte sie. "Ich will was von der Welt sehen." "Die Welt?" fragte Zak immer noch ungläubig. "Nicht nur." gab Colson dann zu. "Ich sehne mich nach Abenteuer, wie unsere Eltern sie erlebt hatten." Der Halbdrow sah die junge Frau neugierig an. Er betrachtet sie genau. Sie trug ein langes Kleid, das aber ihre weiblichen Kurven gut betonte. Sie lehnet an einem Baum der sich auf dem Lieblingsplatz der beiden befand, einer großen Wiese, auf der ein Meer von Blumen zurzeit wuchs. Er strich sich nachdenklich über das Kinn und sah sie weiterhin an. Colson legte ihren Kopf leicht schräg und musterte ihren schwarzhäutigen Freund ebenfalls. Sie wollte wisse, was Zak davon hielt. Die Meinung des jungen Mannes war ihr besonders wichtig, ja, sogar wichtiger als die ihrer Eltern. Es verstrich ein langer Moment, bis Zak wieder seine Stimme erhob. "Das ist ein wagemutiger Wunsch." sagte der Halbdrow, worauf ihn Colson verwirrt ansah. "Ich meine, du alleine in die weite Welt hinaus. Ist das nicht etwas leichtfertig?" Colson kichert, als sie seinen besorgten Unterton hörte. "Machst du dir sorgen?" fragte das Mädchen listig und wanderte langsam um den jungen Mann herum. Dabei drehte sich Zak mit, um ihr schönes Gesicht weiter im Auge zu behalten. "Wenn du dich so sehr um mich sorgst, dann begleite mich einfach." schlug sie dann vor. Und wieder rieb sich der Halbdrow nachdenklich das Kinn. "Glaubst du, dass ich mir Sorgen um dich mache?" fragte Zak und grinste schräg. "Wenn das so ist," erwiderte Colson mit gespielten Ärger, "dann fragte ich eben Dalli, Beon, oder sogar Brom, ob sie mit mir kommen." Zak schnaubte, als Colson von dem Zwerg sprach. Als Colson dann gehen wollte, hielt er sie am Arm fest und drehte sie zu sich herum. Ihr Blick traf den seinen. Beide erröteten. Sie verharrten lange so, bis sich ihre Gesichter einander langsam näherten. Die beiden zogen sich wie Magneten an, schon seit fast drei Jahren. Sie hegten eine tiefe Zuneigung zu einander. Aber sie hatten sich bis her noch nicht getraut dem anderen seine Gefühle zu gestehen, obwohl sie beide wussten, dass sie sich nicht abweisen würden. Ihre Gesichter näherten sich einander immer weiter, bis sich beinahe ihre Lippen trafen. Bevor ihre Lippen sich dennoch trafen, hörten sie das Schnauben eines Pferdes und drehten sich in die Richtung. Harkle Harpell kam mit seinem merkwürdigen Pferd, das zur Hälfte Frosch war, über die Wiese geritten. Er grüßte die beiden und verschwand mit einem weiten Sprung seines Reittiers und einem überraschten "Aaahh!" im Wald. Die beiden jungen Leute konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. Ihr Gelächter wurde noch lauter, als Harkle, mit seinem Ross, aus dem Wald gesprungen kam, dabei wieder panisch "Aaahh!" rief und weiter nach Siedelstein sprang und auch das erschrockene Aufschreien einiger Dörfler zu hören war. Das Lachen tat den beiden gut. Als sie sich dann wieder ansahen, wussten sie nicht, was sie sagen sollten. Verlegen wendeten sie ihre Blicke von einander ab, wobei in ihren Gesichtern eine leichte Röte entstand. Zak und Colson nahmen wieder Blickkontakt auf, schwiegen aber weiterhin. Colson nahm ihren ganzen Mut zusammen und trat ganz nah an den jungen Mann heran. Sie streckte sich zu ihm hoch und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange, wand sich dann von ihm ab und rannte zurück nach Siedelstein. Zak sah ihr noch nach, als Colson schon längst im Wald verschwunden war. Dabei strich er sich über die Wange, auf die sie ihn geküsst hatte. Ein Lächeln trat auf sein gut aussehendes Gesicht. Wie sehr er doch für sie empfand! Nein. Wie sehr er sie doch liebte! Aber er dachte wieder über ihre Worte nach, dass sie in die Welt hinaus ziehen wollte. Seine Gedanken fingen an sich im Kreis zu drehen. Was sollte er tun? Sich wieder mit seinen Studien befassen und Colson ziehen lassen oder sich ihr anschließen und mit ihr zusammen die Geheimnisse der Welt ergründen? Zak wusste es nicht. Der Hexenmeister sah sich verwundert um, als er die Ausmaße der Zerstörung betrachtete, die sein Reisezauber verursacht hatte. Er war von Adlerstein bis weit nach Süd-Osten auf den Schwingen des Windes gereist. Nun stand er in Mitten eines zerstörten Wäldchens. Bäume waren entwurzelt, Tiere und andere Wesen, wie Orks oder Goblins, lagen tot unter Gestrüpp oder Bäumen begraben. Vergil grinste boshaft, als er verletzten Ork betrachtete, der versuchte, sich unter dem Baumstamm heraus zu stemmen. Aber die arme Kreatur war zu schwach. Er schaffte es einfach nicht mehr. Der Magier trat zu dem Ork, der anfing verängstigt zu wimmern. "Sag mir, Ork." begann der Magier gefühllos zu fragen. "Wo bin ich hier?" "Felbar!" kreischte die Kreatur panisch und versuchte sich vor dem Magier in Sicherheit zu bringen, obwohl das nicht möglich war. "Felbar." murmelte Vergil nachdenklich. Vor vielen Jahrzehnten, hatte er die Zwergenfeste schon einmal besucht. Aber es hatte ihm da zu sehr nach Zwerg gestunken und er hatte die Festung schnell hinter sich gelassen. Der Ork kreischte immer noch. Der Magier warf ihm einen bösartigen Blick zu. Ihn nervte das Gewinsel dieser Kreatur. Leise murmelte der Hexenmeister einen Zauber und beschwor einen gleißenden Blitz, der in den Ork schoss und ihn bis zur Unkenntlichkeit verbrannte. Der Magier war sehr weit von seiner Heimat entfernt, was ihn aber nicht störte. Soweit er wusste, lag in der Nähe Silbrigmond. Dort würde er hingehen und sich erholen. Und vielleicht sich mit den Sterblichen unterhalten. Am späten Abend saßen Dalli, Zak, Colson, Beon, Brom und sogar Regis, der alte Halbling, zusammen in der Küchenstube der Do´Urdens. Colson hatte nun allen von ihrem Vorhaben unterrichtet, bis auf ihre Eltern, Bruenor Heldenhammer und die Eltern der Zwillinge. Regis hatten sie als ihren Vertrauten hinzu gezogen. Aber der Halbling hatte ihnen immer wieder gesagt, dass Catti-brie ihn übel durch die Mangel nehmen würde, wenn sie zurück käme und ihre Kinder seinen verschwunden. Natürlich hatte Zak ihm einen Zauber angeboten, der die Schmerzen durch die Schläge seiner Mutter mildern konnte, was den armen Regis nicht sonderlich beruhigt hatte. Nun wurde darüber diskutiert, wo sie hin wollten. "Ich sage, wir gehen nach Mirbar." schlug Brom vor. Der Zwerg war vor vielen Jahren zusammen mit seinen Eltern von dort fort gegangen, nachdem ein hoch angesehener Zwerg, Torgar Hammerschlag, dort eingesperrt wurde, weil er Bruenor Heldenhammer folgen wollte. Nun wollte er selbst wieder dorthin und seinen alten Freunden Hallo sagen. "Nein danke." meinte Beon. "Die Leute dort werden Dalli und Zak nie in ihre Stadt lassen und uns auch nicht, da wir die Enkel von Bruenor Heldenhammer sind. Ich will gerne nach Tiefwasser und das weite Meer sehen." Darauf nickte der Zwerg und Dalli. "Aber dort sind doch Drizzt und Catti-brie." wand Colson ein. "Wie wäre es mit dem Grat der Welt?" Die anderen sahen sie an und überlegten und redeten weiter. Immer neue Vorschläge wurden gebracht und immer neue Einwände erhoben. Zak und Regis hielten sich da heraus und lauschten nur ihren Freunden. Der junge Halbdrow überlegte immer noch, ob er überhaupt mit reisen sollte. Sein Blick wanderte immer wieder auf Colson, die so energisch darum focht, ein Ziel für ihre erste Reise, ohne ihre Eltern, zu finden und fest zu legen. Er musste immer wieder an dem Moment denken, als er und sie sich beinah geküsst hätten, bevor Meister Harkle auftauchte und alles verdorben hatte. Regis, der neben ihm saß, bemerkte seinen inneren Konflikt und stupste ihn kaum merklich an. Zak sah zu ihm. "Du scheinst unein mit dir selbst zu sein." grinste Regis. "Es ist nichts, Onkel." erwiderte der Halbdrow-Mann nur und zuckte mit den Achseln. "Aha." kicherte der Halbling. "Komm mal mit." Regis sprang von seinem Stuhl und entschuldigte sich. Zusammen mit Zak ging er vor die Tür. Als der Halbdrow die Tür hinter sich schloss, sah Regis ihn sofort an. "Du weist nicht, was du tun sollst." sagte der Halbling sofort zu Zaks Überraschung. "Was ich tun soll?" fragte ein verwirrter Zak. "Was meinst du damit?" "Du weist nicht, ob du deine Freunde begleiten sollst oder hier bleiben sollst." stellte Regis fest. "Ich bin vielleicht ein dicker Halbling und ein ehemaliger Gauner, aber ich kann hervorragend in Gesichtern lesen." Der Halbling grinste gerissen und setzte sich etwas mühsam auf die Bank, die an der Hauswand stand. Er kramte seine Pfeife heraus und versuchte sie zu entzünden. Zak setzte sich neben ihn und murmelte einen Zauber, der den Pfeifentabak entzündete. Dankbar nickte der Halbling und paffte gemütlich und lächelnd vor sich hin. "Ich weis nicht, was ich tun soll." seufzte Zak und setzte sich zu dem Halbling. Regis sah ihn nur aus dem Augenwinkel an und kicherte, aber Zak war zu sehr in seinen Gedanken gefangen, um ihn zu hören. "Zum einen drängt mich mein Verstand hier zu bleiben und meine Studien fort zusetzen. Aber mein Herz rät mir Colson, öhm, die anderen zu begleiten." Als Regis den Versprecher Zaks bemerkte, kicherte er wissend. Der junge Halbdrow sah verlegen zu dem Halbling. "Also so ist das." erkannte der Halbling kichernd. "Es geht dir um das Mädchen." "Bitte sag ihr nichts." bat Zak den Halbling verzweifelt. "Ich wird mich hüten." sagte der Halbling und strich durch das ergraute Haar. "Das sollte sie besser von dir erfahren. Und außerdem scheint es mir so, das sie dich auch unheimlich gern mag. Also halt dich ran. Sonst kommt ein anderer und schnappt sie dir vor der Nase weg" Zak nickte nur. Er überlegte schon lange, wie er es am Besten Colson sagen konnte. Vor nicht zu langer Zeit hätten sie es sich beinahe mit einem Kuss gestanden. Aber da kam ja leider was dazwischen, dachte der Halbdrow säuerlich. Regis klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. "Ich rate dir, deinem Herzen zu folgen." gab Regis dem jungen Mann den Rat. "Deinem Vater hat es doch auch nicht geschadet." Zak nickte. Das hatte es wirklich nicht. Sein Vater war immer seinem Herzen gefolgt und hatte so wunderbare Freunde gefunden, wie sie sich jeder nur wünschen konnte. Mit diesen Freunden hatte er so viele Abenteuer erlebt. Dann hatte Drizzt auch Catti-brie geheiratet, obwohl er wusste, dass sie nicht ewig leben würde. Dalli kam heraus und sah die beiden fragend an. "Wollt ihr nun wieder rein kommen?" fragte sie. Beide nickten erst sich und dann der Halbdrow zu, die nicht ganz verstand, was das zu bedeuten hatte. Er hatte sich entschieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)