Lebensdrehungen von Alyeskah (Denn es gibt keine Definition) ================================================================================ Kapitel 16: | sechszehn | ------------------------- Uhh. Irgendwas stimmt mit meiner Hand nicht, ich kann sie kaum noch bewegen... hatte einen kleinen Unfall D: Sorry, dass ich keine Kommis beantwortet habe, aber meine liebe Schwester war mit der Zeit ziemlich genervt davon, dass ich sie dauernd zum Tippen gerufen habe~ Ich glaube, mit diesem Kapitel habt ihr so nicht gerechnet... ich hoffe trotzdem auf positive Rückmeldung ^^" San xXx Er lag zwei Tage ohne Bewusstsein im Krankenhaus. Als Daniel wieder zu sich kam, saß seine Mutter neben ihm und las in einem Buch. Sie lächelte ihn an, als sie bemerkte, dass er wach war. „Wie geht es dir?“ Er brummte. Es ging ihm schon mal besser. Was war noch gleich passiert? Er hatte sich mit Kevin gestritten… nein, nicht gestritten… Er war wütend gewesen… und die Leiter ist umgefallen… Kevin… Etwas in ihm zog sich zusammen. Kevin war weggegangen… „Daniel?“ Emily musterte ihn besorgt. „Soll ich eine Schwester rufen? Momentan laufen sie wie aufgescheuchte Hühner herum, weil so viel zu tun ist, aber ich denke, so bald wie möglich wird jemand nach dir sehen. Du warst zwei Tage weg… Wir haben uns Sorgen gemacht!“ Wir? Wer was wir? Kevin? Nein… Sein Vater bestimmt auch nicht. Vielleicht Erik? Emily zog die Augenbrauen zusammen und ihm fiel ein, dass sie noch auf seine Antwort wartete. „Es geht“, krächzte er und räusperte sich, „Was hab‘ ich denn?“ „Keine Ahnung.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Du bist ziemlich ungünstig gefallen und der Arzt meinte, wir können froh sein, wenn du keine Amnesie hast.“ Sie zögerte kurz. „Du weißt doch, wer ich bin, oder? Du kannst dich erinnern?“ „Ja.“ Natürlich. Amnesie… Uh, nein. So etwas konnte er sich gar nicht vorstellen… Er hieß Daniel Jansen, war sechszehn Jahre alt, aus Sandhausen, blonde Haare, graue Augen, ein paar Kilo zu viel und er war ein Vollidiot. Ja, er wusste auch noch, wer er war. „Gut.“ Sie stieß Luft aus und er merkte, dass ihr der Gedanke Sorgen bereitet hatte. Er versuchte sich an einem Lächeln, aber seine Lippen waren, genau wie sein Mund, staubtrocken. Auf einem kleinen Schrank neben dem Bett stand eine Wasserflasche, gierig trank er die Hälfte. „Wie war das Gespräch mit Papa?“, fiel ihm ein. Emily wurde rot und zögerte. „Das erzähle ich dir ein anderes Mal… Ich muss gehen. Seit drei Tagen fehle ich unentschuldigt bei der Arbeit.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr, wurde noch eine Spur roter und biss sich auf die Unterlippe. „Oh.“ Er würde also allein sein. Ganz toll. Und er wollte wirklich wissen, was seine Eltern da geredet hatten. Immerhin ging es ihn auch etwas an! Seine Begeisterung musste ihm wohl anzusehen gewesen sein, denn Emily griff nach seiner Hand und drückte sie sacht. „Ich denke, du wirst nicht lang allein sein. Und in der Zeit kannst du noch einmal über deine … hm, Probleme nachdenken, okay?“ Daniels Miene verdüsterte sich, aber er nickte. Kevin. Er hatte ihn verletzt. Wegen Erik… Verdammt! Er wünschte, er könnte es rückgängig machen. Ob Kevin ihn noch besuchen kam? Wahrscheinlich nicht… er hatte so verletzt geschaut. Daniel unterdrückte ein Seufzen. „Okay. Danke, dass du da warst“ Sie lächelte und erhob sich. „Ich komme morgen wieder.“ Kaum war Emily schloss sich die Tür hinter Emily, öffnete sie sich wieder und Erik trat ein. Daniels Herz machte einen Sprung, als er seinen Nachbarn erkannte und am liebsten würde er sich schlafend stellen. Aber dafür war es zu spät. Nervös fummelte er an seiner Bettdecke herum. „Hallo“, sagte Erik, setzte sich an das Bett und musterte ihn besorgt, „wie geht es dir?“ „Es ging mir schon besser.“ Erik seufzte, fuhr sich durch die dunklen Haare und Daniel fiel auf, wie ähnlich sie Kevins waren. Auch die Augenfarbe… Obwohl Eriks mal grün, mal blau waren und Kevins kobaltblau und dauerhaft strahlend… nein, eigentlich waren sie sich nicht ähnlich. Aber ihre Lippen. Der sanfte Knick in der Mitte… wie bei einem Herz. „Daniel?“ Mühsam riss der Blonde seinen Blick von Eriks Lippen los und schaute zu ihm hoch. Ihm war eine Idee gekommen… „Küss mich!“, verlangte er. Erik erstarrte. „Was?“, fragte er verunsichert. „Küss mich“, wiederholte Daniel. Er musste es wissen. Musste, musste, musste… Er würde verrückt werden, wenn er sich nicht sicher sein konnte… Er legte den Kopf schief. „Okay“, sagte er langsam schaute den Blonden misstrauisch an. Es war ein keuscher Kuss. Erik legte seine Lippen so federleicht auf Daniels, dass er sie kaum spürte. Grummelnd hob Daniel seinen Kopf an, ignorierte die Schmerzen, die bei dieser Bewegung plötzlich aufkamen, und vertiefte den Kuss. Aber er behielt die Augen offen. Genau wie Erik. Sie blickten sich an, als wären sie Fremde, neutrale Beobachter. Und auch der Kuss… vor einigen Jahren, kurz vor einer mehrtägigen Klassenfahrt, hatte Daniel Küssen mit einem Kissen geübt, weil er sicher war, dass sie Flaschendrehen spielen würden und er wollte auf keinen Fall schlecht da stehen. Viel gebracht hatte es nicht und im Nachhinein hatte er über diesen Verzweiflungsakt gelacht. Jetzt kam diese Erinnerung wieder hoch, denn genauso fühlte es sich an, Erik zu küssen. Er genoss es nicht. Eriks Lippen waren zu schmal und außerdem schmeckte er nach… hm, nach einer eigenartigen Mischung aus verschiedenen Geschmacksrichtungen. Nein, es ging so nicht. Unmöglich. Daniel löste sich und seufzte. Eigentlich sollte er zufrieden sein, schließlich hatte er das, was er mit diesem Kuss beabsichtigt hatte, erreicht. Er war sich sicher. Trotzdem war ihm nicht wohl. „Daniel?“, fragte Erik leise. Der Ausdruck in seinen Augen war nicht mehr misstrauisch, sondern verängstigt. Scheu. Wie ein kleines Kind, das Angst hatte, jemanden, den es über alles liebt und bewunderte, zu enttäuschen. Daniels Kehle war wie zugeschnürt, er brachte keinen Ton heraus und die unterschiedlichsten Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher. „Ich habe Kevin getroffen“, sagte Erik, als das Schweigen anhielt. Daniels Kopf, den er zwischenzeitlich zur Decke gedreht hatte, ruckte herum und er sah seinen Nachbarn aus großen Augen an. „Er kam vorgestern Abend zu mir und wirkte … traurig. Nicht nur traurig, auch verzweifelt. Und wütend. Zuerst hat er sich zusammengerissen. Er hat gefragt, ob wir etwas miteinander hätten. Ich habe… ich habe bejaht. Dann ist er wütend geworden.“, Erik erschauerte, „Er hat mir die Schuld gegeben.“ Ein leiser Vorwurf schwang in Eriks Stimme mit und Daniel murmelte: „Das war nicht meine Absicht. Ich habe ihm nur gesagt, dass ich dich geküsst habe… Dass ich Gefühle für dich hätte… Wir haben gestritten. Aber ich wollte nicht, dass er das an dir auslässt.“ Er zog die Augenbrauen zusammen und blinzelte. Dass ich Gefühle für dich hätte… Hätte, nicht habe. „Es tut mir leid.“ Er versuchte, so viel ehrliches Bedauern wie möglich in diese vier Worte zu legen, denn sie waren wichtig. Bedeutsam. Er entschuldigte sich für so vieles… Erik schien es zu merken, aber er nickte nur knapp, schloss die Augen und erzählte weiter. „Ich habe ihm klar gemacht, dass das alles reine Gefühlssache ist. Schließlich hat er selbst gemerkt, dass man auf seine Gefühle keinen Einfluss hat. Seine Wut ist unwillkürlich in Trauer umgeschlagen, als ich ihm gesagt habe, dass es uns ernst ist. Mir zumindest.“ Langsam öffnete er die Augen wieder und sah Daniel gequält an. „Aber das stimmt nicht, oder?“ Daniel räusperte sich. Was sollte er sagen? Was nur? Was konnte seinen Gefühlen und Gedanken Ausdruck verleihen, ohne schon wieder zu verletzen? Er wusste es nicht. Aber Erik anscheinend. Er gab einen seltsamen, zischenden Ton von sich. „Du liebst Kevin“, stellte er kratzig fest. Daniel nickte. „Du willst mit ihm zusammen sein.“ Er nickte wieder. „Auch wenn er sich wie ein Arschloch benimmt.“ Er zuckte zusammen, nickte aber zum dritten Mal. Was konnte er denn bitte dagegen machen? Wahrscheinlich gar nichts. Vor allem, weil es nicht so aussah, als würde Kevin in absehbarer Zeit seine Meinung ändern… Aber man konnte ja nie wissen. Und ein Versuch kostete schließlich nichts außer Nerven und Herzblut… Haha. „Dann kann ich dir auch nicht mehr helfen“, murmelte Erik und schüttelte den Kopf. „Du machst einen riesigen Fehler. Der Typ ist nicht gut für dich.“ Daniel atmete tief aus und drehte ihm den Rücken zu. „Geh weg, Erik.“ xXx Warum es so ist, obwohl ich weiß, dass einige enttäuscht sind? Weil ich lange, wirklich sehr lange darüber nachgedacht habe, mehrere Varianten geschrieben und oft mit einigen darüber gesprochen habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass es für mich so richtig ist... und letztendlich schreibt man ja für sich... Dennoch: Sorry, falls ich jetzt jemanden wütend gemacht habe, war nicht meine Absicht (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)