Projekt - „25 Gefühle“ von KatieBell (Kleine aber feine OneShots rund um die Zaubererwelt) ================================================================================ Kapitel 2: 02 - Trauer ---------------------- 02 - Trauer Der Tod. Ein unangenehmes Thema für jeden, der einmal im Konflikt damit war. Jeder verliert einmal einen Menschen. Einen wichtigen Menschen. Es sterben so viele. An einer Krankheit. Am Alter. In einem Krieg. Doch wie schwer ist es jemanden zu verlieren, der immer für einen da war. Jemand der sich für dieselben Themen interessierte. Jemand der dir so nah und so gleich war? Jemand der alles mit dir teilen konnte?! George Weasley musste nun damit umgehen. Fred, sein Zwillingsbruder, war im Krieg gefallen. Er saß am Tisch in der Großen Halle. Eine Anrede wurde verkündigt. Eine Gedenkfeier für die Verstorbenen. Georges Blick war leer. Er konnte das einfach nicht verstehen. Wieso war sein Bruder nicht hier an seiner Seite? Wieso konnte er jetzt nicht mit ihm Spaßen, wie sie die Riesen veralbert haben. Sie ausgetrickst haben und sie somit selbst auf ihre große Nase geflogen sind. Er hätte Lachen können. Doch er konnte nicht. Sein Bruder war nicht hier. Nicht neben ihm. Nur seine Mutter stand hinter ihm und legte zum wiederholten Male ihre Hand auf seine Schulter. Es sollte tröstend wirken, doch es half nichts. Das war einfach nicht möglich! Das war Irrsinn. Nur der schwarze Humor eines Weasley Zwillings. Womöglich sprang er gleich unter einem Tisch hervor, oder düste mit seinem Besen durch die Eingangshalle. Mit traurigem Blick sah er zu seiner linken Seite in Richtung Eingang. Doch kein „Hurra – hier bin ich“ oder „Na? Habt ihr mich vermisst?“ drang an sein noch verbliebenes Ohr. „George, du solltest etwas essen. Du siehst so blass aus.“, hörte er eine weibliche Stimme sagen. Gleich darauf fühlte er, dass sich eine Hand auf seine legte. Er sah hoch und erkannte die dunkelbraunen Augen von Angelina. Er fragte sich, wie sie das alles so einfach wegstecken konnte. Immerhin war Fred ihr Freund gewesen… Ihr fester Freund. „Es ist meine Schuld.“, wisperte er. Angelina runzelte ihre Stirn. Sie verstand nicht seine Gedanken. „Es ist alles meine Schuld. Ich hätte ihn nicht verlieren dürfen. Wir hätten uns nicht trennen sollen. Es ist meine Schuld, das er nicht mehr da ist.“ „George,… keiner hat Schuld.“, sie seufzte und legte nun noch ihre andere Hand auf seine freie, „Es ist schwer zu verstehen und im ersten Moment kann man es nicht glauben. Man will es vielleicht auch gar nicht zulassen. Aber du solltest deine Traurigkeit seinen Platz lassen. Das ist wichtig, um darüber irgendwann hinweg zu kommen.“ Der verlassene Zwilling sah zu der Schwarzhaarigen auf. Das erste Mal dachte er darüber nach, was es hieß „traurig zu sein“. Ja verdammt. Er war traurig. Das sagten ebenso seine Tränen, die gerade aus seinen Augen traten. Er wusste auf Anhieb, dass es Angelina auch nicht einfach hatte. Aber sie ließ ihre Traurigkeit zu und so war sie viel gefasster als er. Wenn die Traurigkeit über die Verleugnung und über Schuldgefühle siegt, dann realisiert man erst richtig, dass man einen Seelenverwandten verloren hat. __________________________ A/N: Hast du noch Zeit für ein Review? ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)