Capture my HEART von Ryo (KidXLaw) ================================================================================ Kapitel 3: **Zu neugierig** --------------------------- Die nächsten Tage verliefen ohne weiteren Vorkommnisse. Langsam pendelte sich der Alltag ein. Law lernte seine neuen Lehrer kennen, unter anderem seinen Sportlehrer welcher ironischerweise am Arm etwas gehandicapt war und deshalb selber kaum mitmachen konnte. Gerüchteweise lag es aber auch daran, dass er einfach nur unheimlich faul war – dafür aber auch sehr lässig und irre witzig. Law hatte Kid noch oft aus der Ferne gesehen, war aver zun Glück nicht wieder mit ihm aneinandergeraten. Als er an diesem Samstag erwachte war das Bett auf der anderen Seite des Zimmers leer. Verschlafen setzte er sich auf und schaute auf die Uhr. Es war kurz nach zehn. Hatte Ace erwähnt, dass er etwas vorhabe? Oder war er einfach nur ein Frühaufsteher? Aber dann hätte er doch hier auf ihn warten können... Er setze Bepo, welcher die Nacht ungewollt auf dem Boden verbrachte zurück aufs Bett und schlenderte ins Bad. Nachdem er sich fertig gemacht und angezogen hatte, beschloss er sich selbst auf die Suche nach Ace zu machen. Zuerst führte ihm sein Magengrummeln in die Mensa, doch dort konnte er ihn nicht finden. Generell waren nur wenig Schüler hier, die meisten schliefen anscheinend noch. Er nahm sich eines der belegten Brote und aß dieses im Gehen. Doch weder auf den Gängen noch auf dem Außengelände konnte er seinen Zimmerpartner finden. Dafür sah er aber etwas anderes interessantes: Eustass Kid schlich, sich ständig umsehend, in den Wald hinein. Schon wieder! Die Neugierde in seinem Innersten wuchs. Ehe er genauer darüber nachdenken konnte, was er eigentlich tat, schlich er ihn schon hinterher. Eigentlich war es idiotisch! Wenn Kid ihn erwischt währe er gewissermaßen ins eigene Messer gelaufen. Vielleicht trifft er sich heimlich mit jemanden? Mit jemand Gefährlichem? Der Wald wurde dichter und Kid immer schneller. Ehe Law sich versah, hatte er ihn aus den Augen verloren. Toll. Und jetzt? Stand er alleine im Wald. Er hätte versuchen können ihn zu finden, doch als Realist sah er ein, dass der Wald dafür viel zu groß war. Grummelnd ging er den Weg zurück und fand sich wenig später auf dem Schulgelände wieder. Er setzte sich auf eine der Tischtennisplatten und entschloss sich zu warten. Pah. Dann würde er ihn eben fragen! Er bezweifelte zwar eine Antwort zu bekommen, aber vielleicht könnte er an seiner Reaktion ausmachen ob es wichtig zu wissen währe oder nicht. Es vergingen gut zwei Stunden ehe Kid aus dem Wald zurückkam. Er wirkte erschöpft und hatte längst nicht mehr die aufrechte und stolzierende Körperhaltung, die er sonst immer an den Tag legte. „Hey“, sprach Law ihn an. Kid hob den Kopf, seine Augen funkelten wütend. „Was machst du zwei Stunden allein im Wald?“. Kid sah leicht verdattert aus, fing sich aber schnell wieder. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht du kleiner Pisser!“. Law grinste. Es machte ihn also etwas aus wenn es jemand wusste? Kid machte sich auf den Weg ins Schlossinnere zurück ohne Law weiter zu beachten. So So. Auch Law ging zurück in sein Zimmer, in der Hoffnung, dass Ace nun endlich wieder da währe. Ace lag in seinem Bett und schlief. Okay? Erst früh aufstehen und dann wieder ins Bett? Er schloss die Tür von außen wieder. Wenn er schlief fiel ihm in seinem Zimmer auch nichts ein, was er leise tun könnte. Sein Weg führte ihn in die Bibliothek, wo er sich ein Buch schnappte und sich in einen der großen Sessel schmiss. Er las schon recht lange, als er aus den Augenwinkeln jemanden in die Bibliothek gehen sah. Jemanden, bei dem die Alarmglocken anschlugen, auch wenn nicht so stark wie bei anderen Personen. Er zog das Buch näher an sich. Nur für alle Fälle. Der Eingetretene schaute sich um, ging die Regale auf und ab bis er scheinbar fand was zu suchte. Er nahm sich das Buch und setzte sich an einem Tisch, nicht unweit von Law entfernt. Irgendwie war das ein komischer Anblick, die Maske, die langen, blonden Haare, die Vorstellung, dass er einer von Kids Mitstreitern war und friedlich in der Bibliothek ein Buch las. Es hatte etwas von diesen „Finde-den-Fehler“-Zeitschriftenrätseln. Law beobachtete ihn eine ganze Weile, sein eigenes Buch dienste lediglich noch zur Tarnung. Es vergingen einige Minuten. Dann stand er auf, legte sein Tarn-Buch zur Seite und ging auf den langhaarigen zu. Dieser verzog keine Miene und las weiter. „Hast du dich verlaufen? Wo ist der Rest deiner Sippschaft?“, Law wusste nicht, warum er ihn provozierte, doch die Wut über die Konfrontation an seinen ersten Schultag lag immer noch in ihm. Der blonde rührte sich nicht und sah weiter ins Buch. „Was willst du?“, fragte er. „Ach, mich wundert es nur, dass Leute wie du überhaupt lesen können.“, Law grinste. Mit Worten zu kämpfen war seine Stärke. „Leute wie ich?“, der Maskierte blickte auf, stützte sein Gesicht auf einer Hand. „Und wieso sollten >wir< das nicht können?“ Law schaute verwundert. Warum war er nicht schon längst aufgesprungen und hatte ihm eine verpasst? „Weil ihr scheinbar nichts anderes als Ärger und Schlägerein im Kopf habt.“ „Achso.“, der maskierte widmete sich wieder seinem Buch. Law verstand nicht. Wieso blieb er so ruhig? „Kleiner...“, setzte der Blonde an, „du wärst besser dran, wenn du Kid aus dem Weg gehst. Du hast gemerkt was passiert, wenn man ihn reizt.“ Was zum...? Moment! Einer aus Kids Truppe, die Truppe, die es liebte andere zu ärgern und zu piesacken gab ihm den Tipp sich fernzuhalten? Was geht denn jetzt ab?? Law zog den Stuhl vom Tisch weg und setzte sich ihm gegenüber. Er blätterte ruhig um und las weiter. Wenn er so lesend da saß, machte er gar nicht den Eindruck von einem üblen Typen. „Ich möchte wetten du bist eigentlich gar nicht so ein Schlägertyp.“, flüsterte der Schwarzhaarige. Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst...“ „Warum hängst du dann mit diesen Typen rum?“ „Das braucht dich nicht zu interessieren.“ Law sah ihn fragend an. Erpressten die anderen ihn? Anders konnte er sich das gerade nicht erklären. „Bist du oft hier in der Bibliothek?“, der Maskierte nickte. „Ja, relativ.“ In dem Moment erschien der Grünhaarige aus Kids Truppe in der Tür. „Killer, komm.“, rief er und der blonde stand auf, packte das Buch zur Seite und ging auf dem Rufenden zu, ohne Law noch weiter zu beachten. Dieser sah den beiden nach, bis sie verschwanden. Er könnte jetzt eigentlich sein Buch weiterlesen, aber die Sache von eben verwirrte ihn dann doch etwas zu sehr als dass er sich darauf nun konzentrieren könnte. Aus dem Grund stand er auf und verließ die Bibliothek Richtung Innenhof, wo er sich auf eine der vielen Bänke fallen ließ. Die Sonne schien schwach und der Wind war schon recht kühl geworden. Man merkte, dass es bald Herbst werden würde. Law zuckte sein Handy aus seiner Hosentasche und wählte eine ihm nur allzu bekannte Nummer. In dem Moment, in dem er Shachis Stimme hörte breitete sich ein leichtes Stechen in seiner Brust aus. Er berichtete von den letzten Tagen seit seinem letzten Anruf und erzählte ihm auch von seiner Begegnung in der Bibliothek. Dann ließ er sich erzählen, was in seiner alten Heimat Neues vorgefallen war. Ohne es zu wollen wurde er leicht eifersüchtig nicht selbst dabei sein zu können... Nach einer guten Stunde verabschiedete er sich und legte auf, packte sein Handy zurück in seine Tasche und ging wieder mal in Richtung Zimmer. Vielleicht war Ace ja mittlerweile erwacht. Und tatsächlich, Ace saß auf seinem Bett, vertieft in sein Bio-Buch. Er grinste als Law eintrat. „Ich hab mich schon gewundert wo du steckt.“, fing er an und legte sein Buch zur Seite. „Das selbe könnte ich dich fragen. Wo warst du heute morgen?“ Ace zuckte mit den Schultern. „Draußen, nehme ich an.“ Doch damit gab sich Law nicht zufrieden. „Ich hab dich überall gesucht. Du warst wie vom Erdboden verschluckt!“, er seufzte. „Und danach lagst du wieder in deinem Bett und hast geschlafen.“ „Ich war halt müde.“ Ace schmollte. „Ist doch egal wo ich war...“ Law zog eine Augenbraue hoch, sah dann aber ein, dass es keinen Sinn machte weiter nachzuhaken. Er nickte. „Okay, aber stell keinen Blödsinn an, ja?“, er setze sich auf sein Bett. „Zu spät...“, flüsterte Ace leise, doch das konnte Law nicht hören. Sie schlugen die Zeit tot, bis das Mittagessen fertig war. In der Mensa war nicht viel los, scheinbar schienen die meisten draußen zu sein und das wenigstens halbwegs trockene Wetter auszunutzen. Sie aßen recht zügig, die Lehrer hatten ihnen zum Wochenende hin nicht gerade wenig Hausaufgaben aufgegeben und diese wollten sie nach Möglichkeit gleich noch erledigen. „Ich bin nur noch kurz auf Klo. Geh schon mal vor.“, meinte Law kurz nachdem sie das Geschirr weggebracht hatten und begab sich zu den Toiletten direkt neben der Mensa. Großer Fehler. Sehr großer Fehler. Am Waschbecken im Vorraum stand Eustass Kid, welcher sich Wasser ins Gesicht spritzte. Als er aufsah, erblickte er Law im Spiegel. Nach einem kurzem Moment der Überraschung grinste er und im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich bereits umgedreht, seine Hand gegen Laws Hals gedrückt und ihn gegen die Wand gestoßen. Law hatte nicht einmal die Zeit zu reagieren und keuchte nach Luft, da Kid immer fester zudrückte. Seine Hände klammerten sich an Kids Hand, versuchten sie loszubekommen oder zumindest, dass er seinen Griff ein wenig lockerte, aber vergebens. „Hör mal du kleines Stückchen Dreck. Wenn du mir noch mal nachspionierst ist es das letzte gewesen, was du getan hast!“ War das eine Morddrohung?? Doch Law ließ sich nicht einschüchtern. „Hast wohl Angst, dass jemand deinen kriminellen Machenschaften auf die Schliche kommt, was?“, keuchte er hervor. Kids Griff wurde fester und die Hände des Kleineren krallten sich mehr und mehr in seine Hand. „Ich meine es ernst!“, sein Blick war kalt und starr. Dieser Typ machte wirklich keine Scherze. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, löste er den Griff und verließ den Raum. Law sank zu Boden, nach Atem schnappend. Er hielt sich seinen Hals. Ihm wurde schlecht, er konnte sein Gleichgewicht nicht mehr halten und fiel letztendlich auf den gefliesten Boden. Dann wurde alles schwarz. Als er wieder aufwachte, lag er in einem Bett. Das erste was er sah war eine Lampe über ihm, dann vernahm er langsam die Silhouette von Ace und von zwei weiteren Personen, die er nicht kannte. Die Umrisse wurden deutlicher. Dies war nicht sein Zimmer. „Wo... was...?“, fragte Law leise und verwirrt. Eine schwarzhaarige Frau kritzelte etwas auf ihr Klemmbrett und lächelte ihn dann an. „Schön, dass du wieder wach bist. Du bist auf der Krankenstation. Ein Schüler hat dich bewusstlos auf dem Boden einer Toilette gefunden.“ Law erinnerte sich. Seine Hand glitt langsam und sachte zu seinem Hals. „Weißt du noch was passiert war bevor du umgekippt bist?“, er sah sich die Frau genauer an. Sie trug einen weißen Kittel mit der Aufschrift >Doktor Robin<. Also war sie Ärztin? Er realisierte, dass sie auf eine Antwort wartete. „Keine Ahnung. Mir wurde auf einmal schlecht und dann bin ich umgekippt.“, log er. Die Frau nickte, kritzelte etwas auf ihren Zettel und ging dann zum Medizinschrank, wo sie ein paar Tabletten rausholte und diese Law gab. „Hier, das sind Vitamine. Die stabilisieren den Kreislauf, dann sollte das nicht mehr passieren.“. Er nahm die Tabletten und bedankte sich, auch in der Hinsicht, dass er sie eigentlich gar nicht brauchen würde. Ace legte sacht seine Hand auf der Laws. „Ich hab mir Sorgen gemacht, Mann! Mach das nicht wieder!“ Law lächelte leicht. „Danke.“ Nachdem die Ärztin ihm Gute Besserung wünschte und dann mit der Krankenschwester ins Nebenzimmer verschwand, Law fragte sich warum in aller Welt diese einen pinken Kittel trug, begaben Ace und er sich zurück in ihr Zimmer. „Du hast ziemlich lange geschlafen, selbst das Abendbrot hast du verpasst.“, berichtete ihm Ace. Aber Law hatte eh keinen Hunger, also war ihm das herzlichst egal. Im Zimmer angekommen schmiss er sich aufs Bett und schnappte sich Bepo. Die Hausaufgaben würde er auf morgen verschieben müssen. Er dachte nach. Kid hatte seine Drohung ernst gemeint. Er würde ihm in Zukunft besser aus dem Weg gehen, sonst könnte ihm noch wer weiß was passieren. Und auch wenn Law sich von niemanden die Meinung sagen ließ – er hing an seinem Leben. Pfff. War ihm doch egal welch krumme Dinge er drehte. Irgendwann würde das schon ans Licht kommen und dann würde er sehen wo er landet! Er drehte sich um und schaute aus dem Fenster. ... Wenn man vom Teufel spricht! Kid machte sich gerade zum wiederholten male auf den Weg in den Wald. „PAH!!“, Law drehte sich wieder um und schaute Richtung Zimmer. „Pah?“, fragte Ace verwirrt nach. „Ach nichts...“, er sollte sich abgewöhnen laut zu denken, wenn andere mit im Raum sind. Er zog Bepo fester an sich und schließ wenig später mit Klamotten und auf seiner Decke ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)