Dangerous Love Affair von Ran34 (Nothing is, like what it seems) ================================================================================ Kapitel 24: Long awaited Answers -------------------------------- Er ließ das Frühstück aus und ging direkt zur Arbeit. All dies kam ihm einfach so surreal vor, weil er diesen Tag bereits letzte Nacht durchlebt hatte. Er wusste nicht, ob er wollte, dass dies der Traum war und es sich deshalb so surreal anfühlte, oder ob es nur sein egoistischer Wunsch war, dass Taylor nicht tot und wieder bei ihm war. Er konnte sich auf der Arbeit nicht konzentrieren und wollte eigentlich auch gar nicht auf den Geburtstag gehen. Er vermisste Taylor, wollte nichts als ihn in die Arme zu schließen, ihm zu sagen, wie sehr er ihn liebte und ihn nie wieder fortgehen zu lassen, doch dies war nicht möglich. Die Wahrheit war, dass ihm sein Liebstes genommen wurde und er es nie wiedersehen und berühren konnte. Mit gesenktem Kopf, tief in seine Gedanken versunken kehrte er nach Hause zurück, bevor er sich langsam und lustlos umzog. Elias versuchte immer wieder ein Gespräch mit ihm anzufangen, aber er fühlte sich im Moment nicht dazu in der Lage, über etwas alltägliches zu sprechen, zu tief saß ihm der Schock von diesem Traum noch in den Knochen. Als er sich zusammen mit dem Zwölfjährigen in Taylors Auto setzte, kamen ihm wieder die Tränen und er hatte nicht die Kraft, dagegen anzukämpfen. Erst, als der tröstende Arm um ihn, ihn soweit wieder beruhigt hatte, dass er gucken konnte, ohne dass Tränen seine Sicht verschleierten, fuhr er los. Er holte Mary ab, brachte es aber auch nicht über sich, mit ihr zu reden, er wollte sich am liebsten verkriechen. Dies alles fühlte sich so sinnlos an, er hatte es schon erlebt, kannte den Ausgang der Gespräche und wusste, dass er am Abend alleine nach Hause fahren würde, weil Elias hier eingeschlafen war, auch wenn er ihn ungern zurückließ. Irgendwann fuhr er dann wieder nach Hause, doch vor der Wohnungstür hielt er inne. Was würde passieren, wenn er sie öffnete? Würde er wieder Taylor begegnen, wie in seinem Traum, oder würde es kalt und leer sein? Mit zitternden Händen schloss er die Tür auf, wie auch im Traum war sie nur einfach verschlossen. Drin war alles dunkel und er zögerte noch, ob er den Lichtschalter bedienen sollte. Dann jedoch entschloss er sich dazu ihn doch zu betätigen. Er erblickte eine Person, die im Wohnzimmer saß und kam vorsichtig näher. Als er dicht genug dran war, erkannte er, dass seine Mutter in seiner Wohnung saß: „Mum, was tust du hier?“ „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, mein Sohn.“, sagte sie, ohne sich zu erheben, das Mondlicht beleuchtete eine Hälfte ihres Gesichts. Er ging auf sie zu und setzte sich neben sie: „Mir geht es gut, Mum.“ „Nein, dir geht es nicht gut, Oliver. Du kannst die Wahrheit nicht erkennen.“, sagte sie, als sie sich ihm zuwandte. „Was meinst du damit?“, fragte er verwundert. „Hör in dich hinein, oder besser nimm deine Umgebung mehr wahr, wo bist du grade, mein Schatz?“, fragte sie liebevoll tadelnd. „Im Wohnzimmer.“, sagte er bestimmt, wo sollte er sonst sein? Sie schüttelte den Kopf und strich ihm sanft über die Wange: „Nein, Oliver. Und was ist das da an deinem Bein?“ „Was, aber da ist doch… nichts…“, er schaute hinab und sah einen Abdruck an seinem Bein: „Was ist das?“, hauchte er. „Sag du es mir. Was ist das, Oliver?“, sie lächelte ihn noch immer liebevoll an. „D… das… das ist… eine Schiene.“, sie nickte lächelnd: „Heißt das… das…“ „Ja, mein Schatz, das heißt es, also finde zu der Wahrheit zurück.“ //Wenn es stimmt, was Mum grade versucht mir zu erklären, dann… dann würde das ja bedeuten, dass… dass er wirklich… er ist da!//, in diesem Moment wachte er auf, tränenüberströmt. „Oliver? Was ist los? Hey… ich bin doch da.“, sagte die sanfte Stimme neben ihm und er spürte einen sanften Kuss an seiner Schläfe. Er schaute zögerlich zur Seite und da sah er ihn, seinen verschollenen Liebsten, der endlich Heim gefunden hatte. Er schloss ihn fest in die Arme: „Du bist da, du bist wirklich da.“, hauchte er weinend. „Ja, und ich werde dich nicht wieder verlassen.“, sagte er und küsste Oliver auf die Stirn, bevor er sich leicht zur Seite neigte, um an seinen Nachtschrank zu kommen und eine Schachtel hervorzuholen: „Hier, das ist für dich.“, er öffnete den Deckel der kleinen Schachtel mit einer Hand und enthüllte einen in blaues Samt gebetteten Silberring. Der Silberring war mit keltischen Mustern verziert und erinnerte an den Ohrstecker, den Taylor trug, nur mit dem Unterschied, dass in seiner Mitte ein Brillant eingelassen war. Verwundert sah Oliver erst den Ring und dann Taylor an. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. War dies nur ein einfaches Geschenk oder hatte es die Bedeutung, die er vermutete. Taylor musterte Oliver genau, als dieser seine Tränen von den Wangen strich, bevor er sprach: „Es tut mir leid, dass ich mein Versprechen, zu unserem Jahrestag wieder da zu sein, nicht eingehalten habe. Und wenn du das möchtest, dann darfst du diesem Ring die Bedeutung schenken, die er in dieser Form normalerweise hat.“, sagte er lächelnd, während er beobachtete, wie sich der grübelnde Ausdruck in einen überraschten verwandelte: „Dann… dann heißt das, dass das ein…“ Lächelnd beugte er sich zu seinem Ohr hinab: „Es ist ein Verlobungsring.“, wisperte er leise, mit einem für ihn typischen Lächeln. „Dann… willst du mich…?“ „Ja, aber willst du mich auch?“, fragte er schmunzelnd. Er lächelte überglücklich, als Oliver nickte und zog ihn fest an sich. Er küsste seinen Liebsten sanft, während er mit geschickten Bewegungen den Ring aus der Schachtel nahm und ihn Oliver überstreifte, er saß wie angegossen. Er hatte dies schon lange geplant und hatte diesen Ring in Prag gekauft, um diesen Schritt endlich zu gehen. Sie waren zwar noch nicht so lange zusammen, doch das Leben war zu kurz und seines zu gefährlich, um eine solch wichtige Person wieder loszulassen. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du hier bist… ich liebe dich, Taylor.“, sagte er leise wispernd, bevor er ihn erneut küsste. „Ich liebe dich auch Oliver, so sehr… ich habe dich so sehr vermisst.“, er zog ihn eng an sich und sog seinen Duft ein. Er war zwar stolz und konnte manchmal fies sein, aber er war nicht zu stolz, um sich solche Dinge einzugestehen. Oliver war das Beste, was ihm je passiert war und er würde ihn nicht wieder hergeben, solange er noch lebte. Dieser Mann hatte schon so viele Tränen allein für ihn vergossen, das er nicht mehr anders konnte, als ihn zu lieben, zu schützen und zu halten. Das plötzliche Knurren von Taylors Magen durchbrach den rührseligen Moment und Oliver lachte auf: „Komm, ich helfe dir auf und mache Frühstück.“ Taylor ließ sich von Oliver auf die Beine helfen, bevor er seine Krücken nahm und ihm humpelnd in die Küche folgte, in der er sich auf einem Stuhl niederließ: „Sag mal… ich wollte dich eigentlich nicht jetzt schon darauf ansprechen, aber… wessen Bo ist das im Wohnzimmer?“, fragte er, weil er sich versichern wollte, dass er wirklich der Person gehörte, die er im Verdacht hatte. „Oh! Der gehört Elias, er trainiert öfters im Wohnzimmer und neuerdings stellt er seinen Bo immer neben deinen…“, sagte er, während er zwei Teller aus dem Schrank holte und sie auf den Tisch stellte. „Dann ist er wirklich hier?“, ihm fiel ein Stein vom Herzen. Auch wenn dieser Junge ihm längst nicht so viel bedeutete, wie Oliver, mochte er ihn doch sehr. „Ja… es… es war… dein letzter Wunsch… auch wenn wir unsere Startschwierigkeiten hatten.“, sagte er traurig lächelnd. Taylor packte ihn am Handgelenk und zog ihn fest an sich: „Danke… ich danke dir.“, nuschelte er in das Oberteil des Schwarzhaarigen. Oliver legte eine Hand auf die blonden Haare, ihm kam dies hier immer noch vor, wie ein Traum, doch Taylor verschwand nicht, als er ihn berührte. „Ähm… der Kaffee braucht noch eine Weile, ich werde mal fragen, ob Elias noch eine kleine Weile bei dem Freund meiner Schwester bleiben kann. Da fällt mir ein… ich habe seine Telefonnummer gar nicht, aber ich kann Mary sicherlich auf ihrem Handy erreichen.“, sagte er nachdenklich, bevor er sich kurz von Taylor trennte und sein Handy holte. Er wählte ihre Nummer und wartete darauf, dass sie abnahm: „Morgen.“, nuschelt sie verschlafen. „Morgen, Mary. Sag mal, wäre es in Ordnung, wenn Elias noch zum Mittag bei den Vandecamps bleiben würde?“ „Moment, ich frag mal.“, sagte sie während er ihre Schritte im Hintergrund vernehmen konnte. Er hörte, wie sie mit der Mutter sprach und ihm dann antwortete: „Ja, gar kein Problem… Wie geht es dir, Oliver?“ „Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Soll ich dich dann nachher auch mitnehmen und nach Hause bringen?“, fragte der Schwarzhaarige, während er Taylor musterte. „Ja, das können wir gerne so machen… kann ich danach vielleicht anstatt nach Hause noch mit zu dir kommen?“ „Müssen wir mal sehen, das kann ich dir jetzt noch nicht versprechen… Naja, wir sehen uns heute Mittag.“, sagte er, als sie sich voneinander verabschiedeten, legte auf und kam zu Taylor zurück. „Warum holen wir ihn nicht gleich ab?“, fragte der Blonde ein wenig verwundert, nachdem Oliver aufgelegt hatte. „Ich denke, dass wir noch ein wenig alleine miteinander sprechen sollten. Ich habe einige Fragen an dich.“, seine Miene war ernst, als er den Kaffee einschenkte, sich zu dem Blauäugigen setzte und begann zu essen. „Ja, ich denke, ich schulde dir einige Antworten…“ „Warum hast du nicht angerufen? Du hättest mir, uns, deiner Familie viel Leid erspart.“ „Es tut mir leid, Oli. Ich bin sofort hergekommen, als ich wieder einigermaßen laufen konnte. Ich habe dich vermisst und du warst der einzige Gedanke und vor allem Grund, zu kämpfen, um mein Leben zu kämpfen und nach vorne zu schauen. Ich wusste, dass die Organisation dich benachrichtigen würde und ich hatte Angst… Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest, wenn ich plötzlich anrufen würde… Nicht einmal die Organisation weiß, dass ich noch lebe…“ „Und… und was ist mit deinem Bein passiert?“, fragte er vorsichtig und deutete auf das eingeschiente Bein, das Taylor neben dem Stuhl platziert hatte. Er seufzte, bevor er einen Schluck von seinem Kaffee nahm und den Schwarzhaarigen ansah: „Das ist… am Ende der der Mission passiert, nachdem ich Elias befreit hatte. Es würde zu lange dauern, dir alles zu erzählen, aber… dies ist passiert, als ein Teil des baufälligen Gebäudes bei einer Explosion zusammengestürzt ist. Ich bin nicht schnell genug weggekommen, aber ich hatte Glück, dass mein Sprengsatz eine Verzögerung hatte, so ist nur mein Bein gebrochen und ich bin noch am Leben.“, er beabsichtigte nicht, Oliver allzu viel von der Mission zu erzählen, immerhin ging diese ihm selbst schon sehr nahe. Der Schwarzhaarige sah Taylor nur an, er sagte nichts… schon oft hatte er solche Dinge gehört. Er fragte auch gar nicht erst, warum der Blonde einen Sprengsatz dabei gehabt hatte. „Wie sieht es mit deinem Bein aus? Meinst du, es wird wieder voll funktionstüchtig?“ „Ja, ich hatte unverschämtes Glück. Ich muss einen Schutzengel gehabt haben. Mein Bein ist zwei Mal gebrochen, allerdings sind es glatte Brüche und mein Bein wird voraussichtlich wieder so gut, wie früher.“ „Wie lange wird das dauern?“, fragte er noch immer besorgt. „Es wird wohl noch zwei Wochen dauern, bis ich die Schiene abnehmen und langsam wieder selbstständig zu laufen beginnen kann.“, sagte der Blauäugige seufzend. „Und wann… wann sagst du es ihnen? Das du lebst meine ich.“ „Ich werde mich bald melden müssen, aber… das hat noch Zeit.“, danach herrschte Stille. Für Oliver war es noch immer komisch, mit seinem todgeglaubten Geliebten so alltäglich am Küchentisch zu sitzen und mit ihm zu frühstücken. „Lass dir Zeit damit, Tay.“, sagte er traurig, er wollte seinen Verlobten nicht so schnell wieder verlieren. Der Blauäugige schwieg und schaute nur auf den bereits leeren Teller: „Erzähl mir etwas über die Zeit, in der ich weg war. Was ist passiert? Was hast du gefühlt und erlebt?“ „Lass uns im Wohnzimmer weitersprechen, da kannst du auch bequemer sitzen.“, Oliver half Taylor nicht auf, er kannte seinen Stolz, dennoch ging er neben ihm her und war jederzeit bereit, ihm zu helfen. Gemeinsam setzten sie sich auf die schwarze Ledercouch im Wohnzimmer. „Es ist wirklich sehr viel passiert, als du weg warst, angefangen mit der Adoption von Elias.“, begann er zu erzählen und atmete tief ein: „Und meine Eltern wissen von uns. Mein Vater war alles andere als erfreut, um genau zu sein, hat er Elias eine Heidenangst eingejagt. Meine Schwester weiß auch von uns und Elias. Und… vor einigen Tagen habe ich deine Eltern angerufen, um ihnen die schlechte Nachricht zu überbringen. Sam ist zwar bei ihm, aber John geht es alles andere, als gut. Elias hat das Geschehene ebenfalls sehr zugesetzt, er macht sich Vorwürfe, weil du seinetwegen gestorben bist… zumindest denkt er das noch. Dann war noch einer deiner Kollegen da und hat Formulare dagelassen. Seine Name war Jonas und auch ihn schien dein Tod sehr mitgenommen zu haben…“, Taylor fehlten die Worte, er hätte nie gedacht, dass sein Tod so viele unglücklich machen würde. Da er noch immer keine Worte gefunden hatte, zog er stattdessen Oliver zu sich und schloss ihn fest in die Arme: „Es tut mir leid, so leid. Ich liebe dich so sehr, Oli.“, es war äußerst ungewöhnlich, aber dieser starke und selbstbewusste Mann hatte plötzlich Tränen in den Augen, die voller Reue und voller Liebe waren. Er beugte sich ein wenig hinab und küsste den größten Schatz, den er je besessen hatte. Er dachte nicht einmal daran, ihn zu beißen, er wollte ihm nur nahe sein und ihm zeigen, wie sehr er ihn liebte. Erst zögerlich und dann immer inniger küssten sie sich, während Oliver die Tränen hinab rannen und auch der Blonde sich eine einzelne Träne nicht verkneifen konnte. Sanft strich er mit seiner Zunge über die Lippen des Schwarzhaarigen und bat um Einlass, der ihm natürlich gewährt wurde. Zum ersten Mal seit Monaten spielten ihre Zungen liebevoll miteinander und bekundeten ihre Zuneigung zueinander. Erst jetzt bemerkte der Jüngere, wie sehr es ihn wirklich, auch körperlich, nach Taylor verlangt hatte und wie glücklich er war, dass dieser wie aus dem nichts wieder aufgetaucht war und der WSA Worte Lügen gestraft hatte. Sachte schlang er seine Arme um Taylors Hals und zog ihn enger an sich. Der Agent hob seinen Partner leicht an, sodass dieser auf seinem Schoß zum Sitzen kam. Sie küssten sich lange und innig, sodass keiner von beiden mehr wusste, wo seine eigenen Lippen aufhörten und die des anderen begannen. Der Staatsanwaltsgehilfe spürte deutlich die Erregung seines Liebsten unter sich und war selbst nicht minder erregt, doch sie beide wollten es heute nicht so weit bringen. Außerdem fühlte Oliver sich noch nicht bereit dazu, zumal er Angst hatte, dass alles doch nur ein Traum war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)