Dangerous Love Affair von Ran34 (Nothing is, like what it seems) ================================================================================ Kapitel 7: Promises are made to be kept --------------------------------------- „Papa? Was ist los?“, fragte Elias, als hinter ihm Nummer 2 die Haustür schloss und der Kleine seinem Lehrer über den Rücken streichelte, während dieser sich weiterhin übergab. Als er sich einigermaßen sicher war, dass er sich gefahrlos von der Toilette fortbewegen konnte, stand er auf, setzte sich auf sein Bett und sagte in bedrohlichem Tonfall: „Morgen früh um 6 Uhr wird dieser Laden platt gemacht, ich will keinen Stein mehr auf dem anderen sehen. Seht zu, dass keiner der Leute auch nur ein Signal von dem Überfall versenden kann, lasst die Kinder am Leben, aber wählt sorgfältig, wer überhaupt noch eine Chance hat. Und bringt mir den Barkeeper, entwaffnet ihn vollständig, fesselt und knebelt ihn, aber tut ihm nichts, der gehört mir! Morgen Abend nehmen wir dann den nächsten Laden hoch.“, er beendete die Anweisungen an sein Team, die jeder einzeln, seinen Monolog verfolgt hatten. „Was ist passiert?“ „Nichts, es ist alles in Ordnung, Elias.“, sagte er und nahm diesen in den Arm. Dieser Abend war für ihn einer der härtesten Tage gewesen, die er je in seinem Job gehabt hatte. Seine Skrupel gegenüber Morden hatte er schon längst verloren, doch wenn es um Kinder ging, dann fielen ihm solche Aufträge alles andere als leicht. Der einzige Tag, der für ihn noch schlimmer war, als der heutige, war der Tag, an dem er seinen eigenen Bruder foltern musste… wirklich foltern musste. Er hatte ihn damals ausgepeitscht und dessen Freund, auf die unschönste Art und Weise, sein Geheimnis verraten. Sein schlechtes Gewissen zwickte ihn bis heute noch und der einzige Trost, den er dabei empfand war, dass er seinen Bruder aus den Klauen des Mafiabosses, der diesen auf dem Kieker hatte, für immer befreit hatte. Als Nummer 2 seinen Mund öffnete, um etwas zu erwidern, schaute Taylor ihn mahnend an. Nummer 40 alias Elias war noch immer ein Kind und er wollte um jeden Preis verhindern, dass er mehr Informationen von dieser Mission erhielt, als unbedingt nötig. „War die alte Frau heute wieder hier?“, fragte er, um das Thema zu wechseln. „Nein, überraschender Weise nicht… aber irgendwie bereitet mir das Sorgen.“ „Was meinst du damit?“, fragte Taylor stirnrunzelnd. „Wenn ich sie richtig einschätze, dann hat sie einen zwanghaften Beschützer-Instinkt, der ihr keine Ruhe gibt. Mich aus den Augen zu lassen würde demnach aber nicht in ihr Profil passen, etwas stimmt also nicht, wenn so jemand plötzlich nicht mehr kommt.“, sagte Elias ein wenig beunruhigt. „Soll morgen jemand bei dir bleiben?“, es bereitete ihm wirklich Sorgen, auf dieser, für ein Kind gefährlichen Mission, Nummer 40 alleine zu lassen, besonders, wenn er ein solches Profil von jemandem erstellt hatte. „Nein, ich werde einfach die Sicherheitsvorkehrungen noch ein wenig verschärfen. Sie kann mich als Normalbürgerin eigentlich nicht hier herausholen.“, sagte er tapfer und ballte dabei die Fäuste. „Gut, wir sollten jetzt schlafen gehen, ich muss morgen sehr früh raus und es wird ein langer Tag.“, sagte Taylor, während er sich umzog. Ganz selbstverständlich legte Elias sich zu ihm und kuschelte sich wieder eng an ihn. Der Blonde war im Moment der einzige Halt, den das Kind hatte. Am nächsten Morgen ließ Taylor seine Kumpanen schlafen, machte sich leise für den Arbeitstag fertig und schloss geräuschlos die Tür hinter sich. Matyas wartete bereits mit dem Streifenwagen vor dem Präsidium auf ihn. Diesen Morgen behielt er ihn besonders sorgsam im Auge, da nichts schief gehen durfte. Es würde zu viel Arbeit machen, eine jede Bar in dieser Stadt zu durchsuchen, um die restlichen Kinder zu finden. … „Los, los, los, los! Den Barkeeper haben wir schon, jetzt holt den Rest!“, befahl Nummer 3, der wie alle anderen in schwarze, kugelsichere Kleidung gehüllt war, woraufhin die bewaffneten Frauen und Männer den Keller, oder eher gesagt, den VIP-Bereich stürmten. Sie übermannten die beiden Hünen am Eingang mit Leichtigkeit, schnitten ihnen mit einem gezielten Schnitt die Kehlen durch und stürmten den Raum, in dem die Kinder sich befanden. Mit gezielten Schlägen und Einsätzen ihrer Waffen setzten sie die anderen Männer außer Gefecht, mit geübten Augen sortierte Nummer 3 die Kinder, die überleben würden und die, die schon längst verloren waren. Er kehrte dem Raum den Rücken und wollte grade die Tür hinter sich schließen, um jegliche Beweise zu vernichten, da klammerte sich eines der aussortierten Mädchen an ihn und sah ihn tränenüberströmt an: „Er hat es versprochen!“, presste sie zwischen ihren trockenen und gerissenen Lippen hervor. … „Hey, hast du heute Abend Zeit?“ „Warum? Wieder ins Cloud 9?“ „Nein, ich dachte da eher ans Hellfire 7.“ „Na, wenn das kein Gegensatz ist.“, sagte er zynisch. „Dort bewahren wir unsere 9-13er auf. Ich dachte, die sprechen dich vielleicht mehr an.“ „Ehrlich gesagt, glaube ich das auch.“, sagte er, während er aus dem Fenster des Wagens schaute. „Und? Hast du nun Zeit?“ „Ja.“, antwortete er kurz und bündig. … Niemand bekam etwas von dem Feuer mit, das die Leichen im Keller des Hilton beseitigte. Sie löschten das Feuer, das chemisch hervorgerufen wurde und innerhalb von kürzester Zeit die sterblichen Überreste verbrannte. Niemand bekam etwas von dem kleinen Brand mit, es gab keine Zeugen, alle Spuren wurden sorgsam verwischt und keiner der eben getöteten hätte auch nur eine Chance gehabt, eine Nachricht zu versenden, da ein Störsignal in die Räume installiert worden war. … „Mach`s gut, es war wirklich schön.“, sagte der Schwarzhaarige, als er gemeinsam mit seiner Schwester an der Tür stand. „Ja, finde ich auch, das sollten wir unbedingt wiederholen! Vielleicht kann ich ja mal kommen, wenn Taylor auch da ist.“, erwiderte die ebenfalls Schwarzhaarige. „Mal sehen… aber kein Wort zu Dad, ja?“ „Natürlich, du kannst auf mich zählen. Ich muss jetzt, Dad wartet schon unten auf mich.“, sie verabschiedeten sich von einander und als Oliver die Tür hinter seiner Schwester schloss, hatte er das Gefühl, in diesen Tagen noch enger, als Geschwister es konnten mit ihr zusammengewachsen zu sein. Sie musste schon so früh gehen, da sie ja noch immer schulpflichtig war und auch, wenn er diese Zeit mit ihr genossen hatte, war er froh jetzt wieder etwas Zeit für sich zu haben. Plötzlich fiel ihm sein Handy wieder ein, er hatte es ganz vergessen, und er ging ins Wohnzimmer, um nachzusehen, ob irgendein Lebenszeichen von Taylor erhalten hatte, es war immerhin schon Donnerstagmorgen. Wenn Taylor sich am Freitag nicht melden würde, so wusste er, dass er es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde. Als er auf das Display sah, entdeckte er eine gestern eingegangene Nachricht, er öffnete sie, auch wenn sie von einem unbekannten Absender kam. Als er sah, was diese Nachricht beinhaltete, entgleisten seine Gesichtszüge, er war fassungslos. Hatte Taylor ihm nicht vor ein paar Tagen neue seine Treue beteuert? Und nun? Nun sah der verzweifelte Oliver seinen Freund auf einem Foto, wie er es mit einem… einem Kind trieb. Es war nicht nur die Abscheu gegenüber dieser Tat, sondern auch der Verrat, der ihm das Herz zerriss. Seine Beine gaben unter ihm nach und als er den harten Boden unter sich spürte, da zfiel auch die letzte Zurückhaltung von ihm ab. Er weinte, weinte bitterlich. Hätte Taylor diese Szene mit angesehen, es hätte ihm das Herz zerrissen, doch dieser, derweil in Prag, ahnte nichts von dem Geschehen, welches sein ganzes Privatleben durcheinander bringen konnte. Nur ein paar Stunden später spielte sich in Oxford ein ganz anderes Szenario ab. John und Samuel saßen gemeinsam im Büro des Staatsanwaltes Hudges und versuchten, einen kleinen Stein ins Rollen zu bringen. „Ihr wolltet mit mir sprechen?“ „Ja. Wir… wir dachten, da gäbe es etwas, worüber wir Sie aufklären sollten.“ „Na dann schießt mal los, Jungs.“, sagte Olivers Vater. „Also… ähm… Sam und ich, wir sind ein Paar.“, im Raum wurde es plötzlich still, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Sie sahen sich an, doch keiner sagte etwas. „Das hatte ich bereits vermutet. Doch warum erzählt ihr mir das?“ „Wir wollten gerne reinen Tisch machen, damit einem guten Arbeitsverhältnis zwischen uns nichts im Wege steht.“, begründete Sam diese Handlung. „Dieser Zug ist natürlich sehr nobel, allerdings ist es eure Sache, mit wem ihr zusammen sein wollt. Das geht mich nichts an.“, sagte er lächelnd. „Mal etwas anderes, haben Sie Oliver heute schon gesehen?“, fragte Jo besorgt. „Nein, wenn ich ehrlich bin, dann mache ich mir Sorgen um ihn. Er wirkte in den letzten Tagen so deprimiert und auch oft abwesend und nun kommt er einfach nicht zur Arbeit, ohne sich abzumelden. Das sieht ihm ganz und gar nicht ähnlich.“ „Das macht mir allerdings auch Gedanken.“, sagte Sam stirnrunzelnd. „Ich werde am besten mal nach ihm sehen. Du bist doch heute im Gericht, da kann ich doch sicherlich mal ein Stündchen weg, oder?“ „Natürlich. Nicht, dass es vielleicht noch etwas Ernstes ist!“, antwortete Sam. „Es wäre wirklich nett, wenn du nach ihm siehst.“, sagte Mr. Hudges dankbar. … „Du bist ja schon zurück!“ „Ja, ich hatte doch heute eine Frühschicht, da muss ich auch nicht so lange arbeiten.“ „Papa?“ „Ja?“, Taylor zog die übergroße Uniform aus und schaute ihn nicht an, während er mit ihm sprach. „Nimmst… nimmst du mich mit?“ „Wohin?“, fragte er erstaunt und sah den Kleinen an. „Vergiss es, entschuldige. Ich gehe wieder trainieren.“, nuschelte Elias und wandte sich um. „Nein, wohin soll ich dich mitnehmen?“, fragte er, als er den Schwarzhaarigen am Arm zurückhielt. „Nach Hause.“, seine Worte waren mehr gehaucht, als das sie gesprochen waren. „Wie soll ich das machen? Sie werden dir nicht einfach erlauben, zu gehen.“, sagte er sanft, während er sich vor seinem Schützling hinhockte. „Kannst du mich nicht einfach mitnehmen? Du bist der einzige, der mich je wie ein Kind behandelt hat. Ich bin ein Kind und möchte noch nicht erwachsen sein.“, Tränen standen dem Kleinen in den Augen und es fiel ihm schwer, sie zurückzuhalten. Der Blonde setzte sich auf sein Bett, zog seinen Schüler in seine Arme und streichelte ihm sanft und beruhigend über den Kopf. „Ich bin kein guter Vater Elias und das werde ich womöglich auch nie sein.“ „Hast du Kinder?“ „Nein.“ „Woher willst du das dann wissen? Wenn ich mir jemanden aussuchen dürfte, dann würde ich dich als meinen Vater haben wollen.“, nuschelte der Kleine in Taylors T-Shirt. „Ich denke darüber nach, ok?“, der Kleine nickte bestätigend, damit war das Thema fürs erste abgehakt. Plötzlich kündigte ein Piepen in Taylors Ohr einen wartenden Anruf an. Als er die Verbindung bestätigte, meldete sich Jonas zu Wort: „Wir haben ein Problem.“ „Was gibt`s?“, er fuhr sich mit einer Hand über`s Gesicht. „Der Leiter dieser Polizeistation scheint in der ganzen Sache mit drin zu stecken. Wir können ihn nicht einfach so verschwinden lassen, 1.“ „Er ist auch nur ein Mensch, wie alle anderen. Wenn wir Glück haben, dann ist er heute Abend Im Hellfire 7. Ich gehe davon aus, dass heute Morgen alles glatt gelaufen ist. Heute Abend findet die nächste Razzia statt, aber diesmal werden wir keinen Stein auf dem anderen lassen.“ „Verstehe. Ich bin in vier Stunden bei euch.“, damit beendete Nummer 2 das Gespräch. „Hey Elias. Wir haben ausnahmsweise mal ein bisschen Zeit, hast du dein Training schon erledigt?“ „Ja.“ „Geh mal ins Nebenzimmer, in einem der Kartons auf der rechte Seite müsste ein Kartenspiel sein. Hast du Lust, eine Runde zu spielen?“, fröhlich nickte der Kleine und ging ins Nebenzimmer. Der Blonde nutzte diesen Augenblick, um Nummer 3 anzurufen: „Wie ist es gelaufen?“ „Es waren nur fünfzehn da und davon haben wir neun mitgenommen… nein warte, zehn.“, Taylor war sichtlich verwundert, über diese Korrektur, denn für gewöhnlich machte man in ihrem Job keine Korrekturen, schon gar nicht, wenn es um Menschenleben ging. „Zehn?“ „Ja… eigentlich wollte ich nur neun mitnehmen, aber ein kleines Mädchen hat sich an mich geklammert und gesagt, du hättest ihr versprochen, dass du sie rettest.“ „Sehr gut. Dieses Mädchen ist wichtig, wir können sie noch gebrauchen. Wie geht es ihr?“ „Den Umständen entsprechend, aber sie scheint keinen allzu großen psychischen Schaden davongetragen zu haben. Ich denke, sie war eines der ersten Opfer. Sie scheinen die Kinder erst später gefügig gemacht zu haben.“ „Das ist gut, ich werde sie morgen brauchen, sieh zu, dass sie bis dahin fitter ist… und ich brauche heute so viele, wie möglich an der Front. Wir gehen ins Hellfire 7, ihr wisst, was ihr zu tun habt.“ „Schon erledigt.“, grade als die Verbindung beendet wurde, kam Elias wieder zurück ins Zimmer. „Hier. Ich weiß aber nicht, wie man Karten spielt.“ „Dann sieh das als Spezialtraining. Manchmal muss man auch im Casino arbeiten und da wäre es doch äußerst unpraktisch, wenn du nicht einmal Karten spielen kannst!“ --------------------------------------------------------------------------------------- So, endlich gibt es mal wieder ein neues Kapi bei DLA^^ Ich hoffe, es gefällt euch ;3 lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)