Heartbeat von Autumn (Kyman, Stenny, Creek, Tyde u. a. (KAPITEL 12 IST DA!!!)) ================================================================================ Kapitel 4: Sweet Seventeen (Teil 2) ----------------------------------- *kommt ins Zimmer gekrochen* Oh Mann, ich dachte, dieses Kapitel würde nie fertig werden, ich habe eine mächtige Schreibblockade geschoben. Meine Uniprüfungen waren sicher nicht ganz unschuldig daran - aber jetzt habe ich's geschafft: Die Uni und das Kapitel! Ja, ich habe mein Studium erfolgreich abgeschlossen! *tanzt im Kreis* Nun muss ich einen Job finden... Ich weiß auch gar nicht, warum meine Kapitel in dieser FF immer so lang werden, das war bei keiner anderen meiner FFs bisher der Fall. Aber immer, wenn ich denke, jetzt bin ich fertig, kommt mir eine neue Idee und ich sage mir: "Na, ist nur eine kurze Szene, das geht noch" und prompt bin ich in Word bei fünfzehn Seiten...*schüttelt den Kopf* Wie dem auch sei, das Wunder ist geschehen, ein neues Kapitel ist fertig und es tut mir sehr leid, dass es so lange gedauert hat! Viel Spaß beim Lesen!^^ Kapitel 4: Sweet Seventeen (Teil 2) Gegner bedürfen einander oft mehr als Freunde, denn ohne Wind gehen keine Mühlen. - Hermann Hesse „Ich hasse dich... weil ich dich liebe." Zuerst registrierte Kyle den Sinn dieser Worte nicht. Er stand da und schien durch Eric hindurchzusehen. Sein Gehirn verarbeitete den Satz, erfasste ihn jedoch nicht richtig. „Ich hasse dich, weil ich dich liebe" - bitte was? Nochmal. „Ich hasse dich, weil ich dich liebe"...Moment, das bedeutete doch... das bedeutete... Ich liebe dich. Mit einiger Verspätung fiel der Groschen. Kyle sog hörbar die Luft ein und wich zurück, als hätte ihm Cartman eine weitere Ohrfeige verpasst. Er bewegte tonlos die Lippen, während ihn der Quarterback schweigend beobachtete. „Du... du... liebst mich...?" Ein trauriges Lächeln verklärte die markanten Züge. „Ja. Verrückt, was? Nenn es ausgleichende Gerechtigkeit, wenn du willst. Oder Schicksal. Sicher, ich wollte diese Gefühle nicht, aber bei sowas hat man nun mal nichts zu sagen. Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt, es passiert und fertig." „...Seit ...seit wann...?" Eric antwortete nicht sofort, sondern maß Kyle von Kopf bis Fuß ab, als hätte er ihn noch nie zuvor gesehen. „Ich will dir eine kleine Geschichte erzählen. Es ist fünf Jahre her... Viele unserer Klassenkameraden waren im Sommerlager und wir natürlich auch. Kenny, Stan, du und ich, wir teilten uns eine Hütte, wie üblich. Und dann kam diese Nachtwanderung... mit Fackeln vom Camp aus zum See, der sich etwa in der Mitte des Waldes befand. Dort sollte ein Lagerfeuer angezündet und Würstchen, Kartoffeln und Marshmallows gebraten werden, inklusive den obligatorischen Gruselgeschichten und den Liedern zur Gitarre." „...Ich ...ich erinnere mich. Du hattest natürlich wie immer an allem etwas auszusetzen und hast nur gemeckert... und da habe ich..." Er verstummte, als Eric bestätigend nickte. „Ja, du hast mich zurechtgewiesen, ich habe dich beleidigt und bald war eine schöne Rauferei im Gange, die du für dich entschieden hast, wie gewöhnlich. Und wie gewöhnlich bin ich heulend davongelaufen. Ich war feige und überempfindlich, wie jedes verzogene Einzelkind. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich gerannt bin... ich war angepisst und fühlte mich ungerecht behandelt... und so weiter und so fort, du kannst es dir denken. Bis mir plötzlich aufging, dass ich mich immer weiter von der Gruppe entfernt und mich schlussendlich verirrt hatte. Mir ist das Herz in die Hose gerutscht vor Schreck. Es war stockfinster und der Wald schwirrte von zahllosen Geräuschen, die ich nicht zuordnen konnte... und das machte mir erst recht Angst. Ich hatte einen Mordsschiss da draußen, alles war so dunkel und unheimlich... Minuten schienen sich in Stunden zu verwandeln, es wurde kalt und ich... ich war allein. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass mir wirklich bewusst wurde, wie allein ich war. Ich begann mich zu fragen, ob ihr mein Fehlen überhaupt bemerken würdet... und wenn, ob es euch kümmern würde. Zum ersten Mal in meinem Leben fürchtete ich mich vor den Folgen meines Verhaltens... davor, dass euch egal sein könnte, was mit mir passiert. Davor, dass keiner von euch mich gern genug haben könnte, um sich zu sorgen. Um mich zu suchen. Um mich zurückzubringen. Ich hockte mich unter einen Baum und wartete... und niemand kam. Ich war allein mit meiner Einsamkeit, meiner Angst, meinen Zweifeln, meinen Tränen. Ich hatte nicht gewusst, dass es so sein konnte... dass man so verdammt, verflucht allein sein konnte!" Er biss sich auf die Lippen. „Keine Ahnung, wie lange ich gewartet habe... ich verlor jegliches Zeitgefühl. Auf einmal entdeckte ich jedoch ein schwaches Licht, das sich in meine Richtung bewegte... und dann hörte ich eine Stimme meinen Namen rufen... deine Stimme. Kannst du dir die Erleichterung, die Dankbarkeit vorstellen, die ich in diesem Moment empfand? Du... du bist gekommen und hast mich aufgesammelt. ‚Du bist ein echtes Riesenbaby, Cartman! Du würdest noch ‘n paar Jahre in die Krabbelgruppe gehören!‘ Das hast du gesagt... du hast mich bei der Hand gefasst und uns mit deiner Taschenlampe den Weg geleuchtet. Meine Hand, Kyle... du hast nicht bemerkt, wie sie in der deinen zitterte, die mich so fest und sicher umschlossen hielt... Diese Berührung löschte alles aus, meine Furcht, meinen Schmerz, die schreckliche Leere in meinem Herzen... es tat gut. Es tat so gut, zu wissen, dass da jemand war, der an mich gedacht hatte. Wir erreichten das Lager... und ich... ich brachte es nicht fertig, mich zu bedanken!" Wieder biss er sich auf die Lippen, diesmal so heftig, dass er Blut schmeckte. „Ich habe es nicht fertiggebracht...! Mein Stolz ließ es nicht zu... mein Neid und meine Verachtung ließen es nicht zu... ich war so blöd! So blöd!!! Ich habe dir irgendeine Gemeinheit an den Kopf geworfen - und du hast mich angebrüllt und mich stehen lassen. Und ich starrte auf meine leere Hand... und ein fremdes, jämmerliches, klägliches Gefühl stieg in mir auf. Heute weiß ich, dass dieses fremde Gefühl... Reue war. Am nächsten Tag wollte ich mit dir reden... mich entschuldigen. Na ja, jedenfalls hatte ich mir das vorgenommen. Aber du warst zusammen mit Stan und Kenny beim Kanufahren, während ich wegen meines ‚unerlaubten Fernbleibens‘ dazu verdonnert worden war, Makkaronibildchen zu kleben. Mein bestes Bild war eine Sonne mit lachendem Gesicht... ich wollte es dir schenken, vielleicht einfach nur, um einen Vorwand zu haben, der es rechtfertigen würde, dich anzusprechen. Also habe ich auf dich gewartet... den ganzen Tag... aber der Bootsausflug war so spät zu Ende, dass ihr alle nur noch ins Bett gefallen seid und ich keine Chance mehr hatte, dich um Verzeihung zu bitten und dir das Bild zu geben. Und am nächsten Morgen haben deine Eltern dich abgeholt, weil du noch dein Jewbilee besuchen solltest... Ich stand dabei, als du ins Auto gestiegen bist. Du hast dich von Stan verabschiedet. Du hast dich von Kenny verabschiedet. Nur nicht von mir. Und ich sah zu, wie der Wagen davonfuhr...und die Welt war tot." Die Welt war tot. Kyle griff sich unwillkürlich ans Herz. Er war zu bestürzt, zu erschrocken, zu fassungslos, um etwas zu sagen. Seine Worte von vorhin hallten in seinem Kopf wider: ‚Niemand kann ein Subjekt wie dich gernhaben, du verdienst es nicht, dass irgend jemand dich gernhat; du bist nichts weiter als ein egoistisches, blasiertes, dummes, intrigantes, boshaftes Scheusal!‘ »...Aber ...aber genau das ist er doch auch, nicht wahr!? Wie kann er... wie kann er so reden? Wie kann er so sein?! Wer ist dieser Kerl da vor mir? Wer!? Das ist nicht der Cartman, den ich kenne... und überhaupt, wieso muss er mir das alles erzählen?! Ich will nicht wissen, dass er ein Herz hat! Ich will nicht wissen, dass er genauso leiden kann wie jedes andere menschliche Wesen! Nein, ich will das nicht wissen! Ich will das nicht wissen!!!« „In diesem Augenblick... wusste ich es." „...Eh?" „Ich wusste, dass ich dich liebte. Ja, das hört sich lächerlich an, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich erst zwölf Jahre alt war. Aber ich glaube auch, dass jeder in seinem Leben irgendwann eine Art persönliche Offenbarung erfährt... ganz egal, ob diese Offenbarung nun mit der Familie, den Freunden, dem Liebsten oder einem selbst zusammenhängt, es gibt so etwas wie Augenblicke der... nun, der Erkenntnis. Und an jenem Tag habe ich erkannt. Es war grauenhaft, paradox, absurd... und schön. Am Anfang habe ich noch versucht, diese Regung zu unterdrücken, doch es half nichts. Gar nichts half... wie auch? Wir waren ja immer noch in einer Clique, wir waren fast jeden Tag zusammen, in der Schule, bei den Hausaufgaben, am Wochenende... Ich schätze, das ist die Strafe für alles, was ich falsch gemacht habe, für alles, was ich in meinem Hass, in meinem Zorn, in meiner Dummheit zerstört habe... Eine unglückliche Liebe. Schau mich nicht so an, Jude!! Ich weiß nicht, woher deine Augen ihre unwiderstehliche Ausstrahlung beziehen, aber sie wühlen mich auf bis ins Mark!!" Er packte Kyles rechtes Handgelenk und führte die schlanke alabasterfarbene Hand an seine Lippen. „Ich habe versucht, einen anderen zu finden... ich bin sogar mit Butters ausgegangen, nur um dich zu vergessen. Ich gebe zu, Butters ist umwerfend, aber neben dir verblasst er, wie... ich weiß nicht... wie eine Packung Cheesy Poofs neben einem Jahresvorrat an Fried Chicken verblassen muss...?" Er grinste halbherzig. „Ich kann und werde nie einen anderen lieben. Ich weiß, dass es sinnlos, dass es hoffnungslos ist, dass du meine Gefühle niemals erwidern wirst! Trotzdem kann ich es nicht ändern... mein Herz hat dich erwählt. Für mich gibt es kein Zurück mehr." Er presste einen heißen Kuss auf diese Hand, die ihn einst durch die Dunkelheit geleitet hatte. Dann richtete er seinen verzehrenden Blick erneut auf seinen Gegenüber und sagte ernst: „...Du darfst jetzt lachen, wenn du willst." Nicht einmal, wenn er es gekonnt hätte. Kyle steckte ein Kloß im Hals, ein zäher Klumpen aus Unglauben, Entsetzen, Schuld und Scham. So wenig er Cartman leiden konnte, der Gedanke, nicht das geringste von seinen wahren Gefühlen geahnt zu haben, weckte automatisch Gewissensbisse in ihm. Er hatte nie irgendwelche Untiefen in seinem Rivalen vermutet und gestand sich nun widerwillig ein, dass er nur Augen für das Offensichtliche gehabt hatte - also hatte er dieselbe Oberflächlichkeit bewiesen, die er Cartman so gern zum Vorwurf machte. „Du lachst nicht?", staunte der Braunhaarige mit milder Überraschung in der Stimme. „Na, dann verdaust du wahrscheinlich den Schock deines Lebens. Sei so nett und sag Butters, dass ich mich nicht wohl fühle und nach Hause gegangen bin. Er wird das verstehen. Wir sehen uns morgen. Gute Nacht, Kyle." Kyles Blick folgte der dahinschwindenden Gestalt, bis sie in die nächste Seitengasse eingebogen war. Er stand auf dem Gehweg, nur Nacht und Stille um ihn herum, durchbrochen vom fahlen Licht der Straßenlaternen. „Cartman..." Indessen nahm Bradleys Vorstellungsrunde ihren Fortgang. Diesmal wurden ihm zwei weibliche Gäste präsentiert, Bebe Stevens und Wendy Testaburger. Bebe war der Kapitän der Cheerleader, entsprach aber nicht ganz dem Klischee, das Bradley in seiner alten High School so exorbitant auf die Nerven gefallen war. Im Gegenteil. Gut, sie war klischeetypisch blond und super gebaut, aber ihr freundliches Lächeln und die Tatsache, dass sie Wendy, die dank ihres exzellenten Notendurchschnitts offiziell zu den Strebern gezählt wurde, vollkommen ungeniert als ihre beste Freundin benannte, lief den traditionellen Erwartungen zuwider. Und sie schien nicht die Absicht zu haben, sich nur auf ihr Aussehen zu verlassen. Er mochte sie auf Anhieb. „Du kennst unseren Märchenprinzen also von diesem komischen Entschwulungscamp? Ist das nicht albern? Dass erwachsene Menschen so etwas überhaupt ernst meinen können!" „Tja..." „Musstest du an deiner früheren Schule Repressalien hinnehmen?" „Ja, ich war der einzige homosexuelle Junge dort... oder sagen wir, der einzige, von dem es bekannt war. Drei oder vier andere hatte ich immer in Verdacht, aber die haben es nicht zugegeben. Unser Bezirk war sehr konservativ, sehr engstirnig, sehr spießig. Und meine Eltern unterstützten mich auch nicht wirklich, das war hart." „Na, die Park High ist auch noch nicht lange das Aushängeschild für Toleranz, als das sie heute gefeiert wird", erklärte Wendy mit einem Naserümpfen. „In so kleinen Städten haben Randgruppen noch mehr Probleme als anderswo, allen voran die Homosexuellen, erst recht, wenn sie noch jung sind und diese Hölle namens High School überleben müssen. Aber dadurch, dass die meisten von unseren schwulen Jungs offen schwul sind - und die bisexuellen Jungs offen bi - und aus den unterschiedlichsten Gründen als cool oder beliebt gelten, ist die Park High ungewöhnlich ‚pro gay‘ geworden. Das war nicht immer so. Butters hat eine Menge mit dem eingetretenen Wandel zu tun, lass es dir mal von ihm erzählen." Sie zwinkerte ihm vielsagend zu. Bradley errötete, begriff er doch, dass sie auf die Möglichkeit anspielte, Butters ein wenig näherzukommen, wenn er sich nach einem so wichtigen Teil seiner Vergangenheit erkundigen würde. Wendys direkte, ungezwungene Art gefiel ihm, und ihre Beobachtungsgabe war zweifellos bemerkenswert. Seltsam, dass gerade diese beiden Mädchen beste Freundinnen waren, wo sie doch so verschieden zu sein schienen - die große, goldblonde Bebe mit den üppigen Kurven und die schwarzhaarige, zierliche Wendy, die noch dazu ein paar Zentimeter kleiner war... nur ihre Augen besaßen denselben Farbton, ein warmes, vertrauenerweckendes Braun. Die schwärmerische, modebewusste Cheerleaderin und die kühle, bissige Intellektuelle... so mochte es auf Uneingeweihte wirken, aber Bradley sah die schwesterliche Zuneigung und das tiefe gegenseitige Verständnis in ihren Blicken. Tolle Frauen, jede auf ihre Art. Butters schob ihn weiter und Bebe meinte: „Unser hübscher Neuer würde gut zu unserem Prince Charming passen, findest du nicht? Und Butters mag ihn, das ist deutlich." „Stimmt, sie wären ein süßes Paar. Apropos Paar... war da nicht vorhin die Rede von einem geheimnisvollen Verehrer, hm? Wer ist er?" „Wenn ich das wüsste, wäre er ja kein geheimnisvoller Verehrer mehr, oder?" Sie kramte eine Weile in ihrer Handtasche herum und förderte schließlich einen zusammengefalteten Zettel zutage, den sie heute nach der vorletzten Stunde in ihrem Spind entdeckt hatte. Wendy entfaltete ihn neugierig; es war richtiges weißes Briefpapier mit einem gedruckten Schmuckrahmen aus Blumenranken. Sie las: Könnte der Sonne Glanz ich fangen, Mein Herz bräuchte nicht länger in der Finsternis zu bangen. Sie ist nah und doch zu fern, Schön wie Venus, ein heller Stern. Ich wünsche mir, der Sonne lichten Schein zu spüren, Doch ich darf und werde nie ihr goldnes Haar berühren. ER „Wow, das ist ja unglaublich romantisch! Wer kann dieser ‚Er‘ nur sein? Ich meine, er spricht in diesem Gedicht ja wohl von deinen Haaren, die er mit der Sonne vergleicht! Welcher von unseren Jungs würde so etwas tun? Hast du keinen Verdacht?" „Nun, außer Kyle, Butters, Stan und Token glaube ich nicht, dass irgendeiner von ihnen sich so poetisch ausdrücken könnte... andererseits interessieren sich drei dieser vier Herren nicht für Mädchen und bei Token... Ich weiß nicht, ich glaube, wenn er mir das alles hätte sagen wollen, hätte er es mir direkt gesagt. Wirklich, ich tappe total im Dunkeln. Vielleicht Gregory? Dem würde ich das noch zutrauen." Wendy runzelte die Stirn. Ihre Gefühle für Gregory waren seit jeher zwiespältig. Er gefiel ihr gut genug, um als potentieller Freund durchzugehen, außerdem war er eroberungstechnisch betrachtet eine Herausforderung, das machte ihn zusätzlich interessant. Aber er hatte sich noch nicht vollständig von seiner früheren Arroganz gelöst und seine Art konnte manchmal so dermaßen herablassend sein, dass Wendy ihn am liebsten windelweich geprügelt hätte. Und wenn man nicht aus der Schicht der Oberen Zehntausend stammte, war es praktisch unmöglich, ihn näher kennen zu lernen - Gregory war höflich, aber auch ungemein elitär. Bebe deutete das Schweigen ihrer Freundin korrekt. „Du hast recht... zu unwahrscheinlich. Er ist Engländer, er würde etwas weniger Offensichtliches wählen, etwas, das formell wirkt... eine Einladung zum Tee zum Beispiel. Wer bleibt also übrig?" „Gute Frage. Könnte es nicht dein Ex-Freund sein?" „Paul? Der kann ‚Romantik‘ nicht mal buchstabieren, geschweige denn Gedichte schreiben!" Während Wendy und Bebe noch über den geheimnisvollen Verehrer und dessen Identität rätselten, wurde Bradley den beiden Behinderten vorgestellt, James Valmer und Timothy Burch. Zunächst war er stark verunsichert. Wie sollte er reagieren, wie sollte er sich verhalten? Jimmy bemerkte sein Unbehagen und streckte ihm die Hand hin. Einen winzigen Augenblick lang hatte Bradley die Befürchtung, diese Hand müsse sich irgendwie anders, fremd und unappetitlich anfühlen, aber sein Zögern dauerte nur wenige Sekunden, dann bekam er sich wieder in die Gewalt und packte um so fester zu. Jimmys Hand war warm, groß und kräftig, es war nichts ungewöhnliches an ihr. „Jimmy ist Sportler, er hat sogar an den Special Olympics teilgenommen.", erläuterte Butters gerade. „In seiner Freizeit macht er gerne Gewichtheben, ist aber im Grunde für jede sportliche Tätigkeit zu haben." Das sah man. Seine Arme und sein gesamter Oberkörper waren muskulös und geschmeidig, was er vermutlich nicht nur dem Gewichtheben, sondern auch dem ständigen Gebrauch seiner Krücken verdankte. Die schwachen, unterentwickelten Beine bildeten einen seltsamen Kontrast zu dem durchtrainierten Torso, es war, als hätte jemand zwei Hälften zusammengesteckt, die eigentlich nicht zueinander gehörten. Timmy mit seinem etwas zu großgeratenen Kopf, den weichen Zügen und dem treuherzigen Gesichtsausdruck erinnerte mehr an ein Kind als an einen fast erwachsenen Jugendlichen, das störte jedoch kaum, denn er sah fröhlich und vergnügt aus, man musste ihn einfach gernhaben. Wenn er lachte, achtete man wie bei seinem Freund nur auf die Augen und vergaß alles andere. Jimmy war ein brünetter Typ, Timmy hatte rötliches Haar und blaue Augen. Er musterte Bradley genau und gestikulierte mit seinen Händen. „Er s-s-sagt, dass du v-v-vornehm aussiehst", dolmetschte Jimmy lächelnd, „und dass der Smo-Smoking dir gut steht. Er findet... dass du prima... nicht s-s-so schnell, Tim-Tim, nochmal... ah, er f-f-findet, dass du prima zu Butters pa-passen würdest!" Bradley lief knallrot an und wisperte ein „Danke schön", Butters zwirbelte verlegen seine Haare und starrte hochkonzentriert auf das Teppichmuster zu seinen Füßen. »Was ist bloß los? Ist es wirklich so offensichtlich, dass er mir gefällt? Dabei hat er mit meinem ersten und bisher einzigen Schwarm gar nichts gemein... fast nichts. Trotzdem... er... er bezaubert mich, ja. Er ist süß und liebenswert und... oh!« Der junge Tänzer verspürte eine innere Erschütterung, als Bradleys wunderschöne Augen unerwartet auf die seinen trafen. Seine Wangen hatten sich erhitzt, die langen Finger an seinen grazilen Künstlerhänden nestelten nervös an seiner Krawatte und er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, was sie feucht und glänzend zurückließ. »...Oh ...oh Gott...!« Butters wandte den Blick ab. »Ich habe... ich habe noch nie solche Lippen gesehen...Lippen, die förmlich danach schreien, geküsst zu werden... Ist er sich überhaupt bewusst, wie verführerisch er in diesem Moment wirkt?« „Butters? Ist... ist alles in Ordnung? Was hast du?" »Anscheinend nicht.« Er räusperte sich, da er der Festigkeit seiner Stimme nicht recht traute, als Kyle mit einem Mal wieder im Zimmer stand und auf das Geburtstagskind zusteuerte. Sein abruptes Auftauchen als solches gab keinen Anlass zur Verwunderung, schließlich war klar gewesen, dass er nach seinem Streit mit Cartman zur Party zurückkehren würde, aber seine gehetzte Miene verriet den Tumult in ihm. „Kann ich bitte allein mit dir sprechen, Leo?", bat er im Flüsterton und bei Butters begannen sämtliche Alarmglocken zu schrillen. Leo. Es hatte sich unter den Jungen und Mädchen seiner Clique eingebürgert, ihn normalerweise mit seinem Spitznamen anzureden, wenn alles „in Butter" war (= Butters), galt es jedoch, etwas Ernstes oder Außergewöhnliches zu behandeln, pflegte man ihn mit der Abkürzung seines eigentlichen Vornamens, Leopold, anzusprechen. Wenn jemand „Leo" sagte, wurde es kritisch. „Selbstverständlich, Kyle. Komm mit." Sie zogen sich in das Zimmer des Blonden zurück. Das Bett mit pinkfarbener Hello Kitty-Bettwäsche befand sich an der Wand neben dem Fenster, zwei Regale aus weißem Holz schlossen sich an, die mit Büchern, Tanzpreisen oder Plüschtieren vollgestellt waren. Auf der gegenüberliegenden Seite reihten sich ein großer Schrank mit vier verspiegelten Türen, der Schreibtisch und eine Art Toilettentisch aneinander, der einen zusätzlichen Spiegel aufwies, außerdem stand ein mit türkisfarbenem Rüschenstoff bezogener Hocker davor. In den Schubladen des Tischchens verstaute Butters seinen Schmuck, oben drauf bildeten diverse Duftwässerchen, eine Tube Handcreme und eine Dose Gesichtspuder ein interessantes Stilleben. Der Boden war mit Teppich in Altrosa ausgelegt. Kyle war gern hier, der Raum atmete in jedem Winkel Butters‘ bewunderungswürdige Einstellung: Ich bin, wer ich bin und mir gefällt, was mir gefällt - und wem es nicht gefällt, der kann mir den Buckel runterrutschen. Er war immer schon ein bisschen anders gewesen... und Kyle dachte mit einem Anflug von Neid, dass Butters es immer irgendwie fertiggebracht hatte, zu seinem „Anderssein" zu stehen und seinen eigenen Weg zu gehen. Das verlangte einen starken und einsichtigen Charakter. Es war kein Wunder, dass es ihm schließlich gelungen war, sich bis an die Spitze der Teenie-Hierarchie in South Park hochzuarbeiten. Wäre er einfach nur der klassische langweilige Schönling gewesen, hätte er kaum so viele Verehrer zu fesseln vermocht, es war vor allem Butters‘ in sich gefestigtes, unerwartet stählernes Naturell, das sich unter der Maske eines Engels verbarg und seine Umgebung so sehr faszinierte. Kyle wurde in den Schreibtischstuhl dirigiert, der Märchenprinz nahm auf dem Rüschenhocker Platz und schlug die makellosen Beine übereinander. „Was ist passiert?" „Äh... Cartman ist nach Hause gegangen, er fühlte sich nicht wohl..." Eine der perfekt geschwungenen Brauen wanderte bedeutungsvoll in die Höhe, als Leo Kyles Lippen näher betrachtete, die von den Bissen des aggressiven Kusses geschwollen waren. „Was auf euren Streit zurückzuführen ist, wie ich vermute. Aber das war es sicher nicht, was du mir sagen wolltest. Ich wiederhole die Frage: Was ist passiert?" „Cartman... er hat... er sagte, dass er... dass er..." Er konnte nicht weitersprechen, blutrotes Feuer kroch über sein ganzes Gesicht und veranlasste ihn, es mit den Händen zu bedecken. Erst jetzt wurde ihm das Ausmaß dessen, was er gehört hatte, wirklich bewusst. „...Er... er sagte..." „Er sagte, dass er dich liebt?" „...Woher weißt du das...!?!" „Es hat genügt, dich anzusehen, um es zu erraten. Außerdem war es naheliegend." »Was zum Teufel ist daran naheliegend!?!« „Schau mich nicht so entgeistert an, Süßer. Überrascht dich das tatsächlich?" „Natürlich, wir reden hier von CARTMAN!!! Und mich überrascht, dass es dich offensichtlich kein bisschen überrascht!!" Jetzt wurde Leo sehr ernst. „Kyle. Mädchen und Jungen finden sich bis zu einem gewissen Alter meistens nur... doof. Wenn dann ein kleiner Junge ein Mädchen gernhat, ärgert er sie in der Regel, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Er versteht diese Art von Gefühlen noch nicht und kann sie nicht richtig ausdrücken. Ein Phänomen, das übrigens auch bei älteren Streithähnen zu beobachten ist." „...Willst du etwa andeuten, dass Cartman nur deshalb mit mir gestritten hat, weil er meine Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte? Das ist lächerlich!" „Durchaus nicht. Eric versteht herzlich wenig davon, jemandem den Hof zu machen. Er ist kein Kavalier, nicht einmal ein Playboy, er ist Rambo. Das ist aber leider eine Mentalität, die sich nicht gut mit romantischer Liebe verträgt. Er hat nie gelernt, seinen Gefühlen angemessen Ausdruck zu verleihen." „Aber... aber du hättest ihn hören sollen! Er sprach so offen, so... so schonungslos! Ich habe Cartman nie zuvor so erlebt! Stell dir vor, er hat sogar behauptet, dass er meiner Familie und mir damals während des Snobsturms das Leben gerettet hätte! Kannst du das fassen?!" „Das ist wahr." Kyle hielt inne wie paralysiert und glotzte seinen Gegenüber an, als hätte er sich plötzlich in ein exotisches Tier verwandelt. Eine eigenartige Beklemmung überkam ihn, sein Körper verkrampfte sich vollständig. „Was... was hast du da gerade...?" „Ich sagte: Das ist wahr. Eric war in San Francisco und hat deine Familie und dich gerettet. Ich war dabei, ich kann es bezeugen. Eigentlich hat er mir verboten, dir jemals davon zu erzählen, aber nachdem er es nun selbst getan hat..." »Es... es ist wahr?! ES IST WAHR!?! Cartman hat... Cartman hat mir das Leben gerettet! Und nicht nur mir, sondern auch meinem Bruder, meinen Eltern... Aber das...das ist doch verrückt! Ich kann nicht glauben, dass er zu so einer mutigen Tat fähig ist! Ich will es nicht glauben!« „Das ist gelogen!!", hörte er sich schreien; die Luft wurde ihm knapp, er musste nach Atem ringen, seine Schläfen waren feucht von Schweiß. „Unsinn, warum sollte ich lügen?", rügte ihn Leo leicht gereizt. „Weshalb sträubst du dich bloß so dagegen? Bist nicht du derjenige, der ihm immer wieder eine zweite Chance gegeben hat, obwohl du wusstest, dass er sie nicht nutzen würde? Denkst du nicht, dass es an der Zeit ist, dir einzugestehen, dass da noch etwas anderes ist als Hass?" „Nein", erwiderte Kyle störrisch. „Ich hasse ihn... ich hasse ihn!" „Was ist dann mit eurem Höhlenabenteuer, als Al Gore versuchte, das Mannbärschwein zu finden? Stanley hat mir davon erzählt; die Höhle wurde überflutet und Eric drohte unterzugehen. Du hast ihn über Wasser gehalten und wärst durch sein Gewicht fast selbst hinuntergezogen worden. Auch du hast ihm das Leben gerettet. Wieso, wenn du ihn doch so sehr hasst?" „Es war das richtige! Er... er brauchte meine Hilfe! Ich wäre keinen Deut besser als er, wenn ich ihn hätte ertrinken lassen!" „Keinen Deut besser als er? Also darum geht es dir? Soso. Und was war mit Somalia?" „Somalia...? Was hat Somalia damit zu tun?" „Eric wollte Pirat werden und zu diesem Zweck nach Somalia reisen. Und du hast ihn ermuntert, ihn darin bestärkt, nicht wahr?" „Na ja, schon... aber ich verstehe nicht, was das..." „Warum hast du das getan?" „Warum? Um ihn endlich loszuwerden, natürlich! Ich wollte ein normales Leben, ein Leben ohne ihn und seine ständigen Anfeindungen!" Leos Augen glichen zwei lupenreinen, harten blauen Diamanten, als er den Rothaarigen fixierte. „Du wusstest sehr genau, was Somalia für ein gefährliches Land ist... und du hast ihn trotzdem hingeschickt. Eric begriff nicht, welcher Gefahr er sich ausgesetzt hatte, er bildete sich die ganze Zeit über ein, die Situation zu beherrschen... aber er hätte dort getötet werden können, Kyle. Ich auch, denn ich war dabei, genau wie Clyde und Kevin Stoley. Du hättest, nur um Eric loszuwerden, in Kauf genommen, dass wir ebenfalls sterben, ist es nicht so?" „WAS!? Nein, niemals!! Ich bin euch doch gefolgt!" „Ja, nachdem du erfahren hattest, dass dein kleiner Bruder mit von der Partie war. Aber es hat dich nicht gekümmert, dass Stoley, Clyde und ich dort waren." „Ich hatte keine Ahnung, dass...!" „Aha? Du hattest keine Ahnung? Kyle, willst du mir allen Ernstes weismachen, dass dir nicht klar war, dass Eric sich eine Mannschaft anheuern würde? Ein Kapitän ohne Crew? Niemand, den er herumkommandieren kann? Ich bitte dich!" „...Ich... ich gebe zu, das habe ich nicht bedacht..." „Nicht bedacht!?!", donnerte Leo und Kyle zuckte zusammen. „Du hast nicht bedacht, dass du außer Eric vielleicht noch jemandem damit schaden könntest?! Du wolltest deine Nemesis loswerden - und du hast nicht bedacht, wen du dabei noch in den möglichen Tod schickst?! Gestatte mir eine Frage: Wenn Ike nicht bei uns gewesen wäre... wärst du dann gekommen?" „..." Kyle konnte ihm nicht antworten. Er hatte sich in regelrechte Selbstzerfleischungen hineingesteigert, weil er seinen Bruder dieser schrecklichen Gefahr ausgesetzt hatte, aber die anderen... die anderen waren ihm egal gewesen, ja. Und danach hatte er die Sache mit Somalia einfach verdrängt. Warum? Im Bezug auf Ike hatte er sich verzeihen können, denn er war ihm gefolgt, um ihn zu retten, doch er war sich sicher, dass er diesen Schritt weder für Clyde und Stoley, noch für Butters gewagt hätte. Deshalb hatte er diese Geschichte in den Tiefen seines Gedächtnisses vergraben... er wollte nicht daran erinnert werden, dass er fähig war, so zu sein. Skrupellos. Gleichgültig. Die Jungs hätten dort sterben können. Bei Cartman hätte er das sogar begrüßt... und beim Rest? Nein, an den Rest hatte er nicht gedacht, der hatte ihn nicht interessiert. Er war dumm gewesen. Herzlos. Grausam. „Keine Antwort? Das ist auch eine Antwort." Leo seufzte. „Was hättest du getan, wenn Eric in Somalia ums Leben gekommen wäre?" „...Ich... ich hätte mich... gefreut, glaube ich." Kyle unterdrückte ein Würgen; er war entsetzt, dass dieser Satz der Wahrheit entsprach. Ja, er hätte sich gefreut. Er hatte Cartman zu der Reise gedrängt, in der Hoffnung, dass er sterben würde. „Ein echtes Cartman-Manöver, Kyle... begangen aus purem Egoismus, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wer sonst noch dabei unter die Räder geraten könnte...Keine Skrupel, keine Gewissensbisse... das einzige, was zählte, das einzige, was zu diesem Zeitpunkt wichtig war, war dein persönlicher Vorteil. Du hast es in dir, ohne Zweifel." „Leo..." „Jetzt bereust du es, das ist gut und wünschenswert. Aber das gibt dir nicht das Recht, Eric seinen Egoismus, seinen Hang zur Grausamkeit oder seine mangelnden Skrupel vorzuwerfen - denn du warst auch egoistisch, du warst auch grausam, du warst auch skrupellos. Natürlich, mit dem Ausmaß von Erics Boshaftigkeit ist das nur bedingt zu vergleichen; nichtsdestotrotz beweist es, dass du dazu fähig bist, ein selbstsüchtiges Arschloch zu sein... ebenso, wie die Sache mit San Francisco beweist, dass Eric ein selbstloser Held sein kann. Außerdem darf man nicht vergessen, dass euch unterschiedliche Lebensumstände geformt und geprägt haben. Du bist in Wärme und Liebe aufgewachsen, Eric in Kälte und Einsamkeit." Sein Gegenüber runzelte unweigerlich die Stirn. „Willst du jetzt die Karte ‚unglückliche Kindheit‘ ausspielen, oder was? Cartman ging es doch immer super! Seine Mutter hat ihn von hinten bis vorne verwöhnt; cooles Spielzeug, jede Menge Süßigkeiten und Fast Food, teure Kleidung, er brauchte nur mit dem Finger zu schnippen und bekam alles, was er wollte! Er hat seine Mutter genauso manipuliert und mies behandelt wie jeden von uns!" In derselben Sekunde, da diese Worte seinen Mund verließen, erinnerte er sich an das, was Cartman ihm vor wenigen Minuten erst anvertraut hatte: „Aber als ich älter wurde, fing ich an, zu begreifen, dass Spielzeug nur eine Möglichkeit für meine Mutter war, mich zufriedenzustellen, wenn sie was verbockt hatte ...wenn sie nicht da war, wenn sie sich herumtrieb, wenn sie mich allein ließ ...Auf diese Weise konnte sie ihr schlechtes Gewissen beruhigen, genau wie mit dem Essen. Ich konnte mich nicht beklagen, wenn ich was zu futtern hatte, ich war glücklich, wenn ich aß, weil es mich ablenkte." „Eric hatte eine unglückliche Kindheit, auch wenn das auf einen Außenstehenden nicht immer so gewirkt haben mag. Es ist zynisch, diese Tatsache zu verspotten, Kyle, und Zynismus steht dir nicht. Mrs. Cartman arbeitet als Prostituierte, sie ist drogenabhängig und Alkoholikerin. In ihren klaren Momenten kann sie sehr nett und fürsorglich sein, doch die sind inzwischen noch seltener als früher. Sie ist kein schlechter Mensch, aber sie ist eine schlechte Mutter. Hast du je darüber nachgedacht, wie es ist, mit so jemandem zusammenzuleben? Wahrscheinlich nicht. Dabei kennst du ihn doch schon... wie lange?" „...Nächsten Sommer werden es fünfzehn Jahre." „Und was weißt du über ihn?" „Ich weiß das, was ich wissen muss!" Leo verdrehte die Augen, seine Ungeduld angesichts Kyles Starrsinn wuchs. Was seinen Dickkopf anbelangte, machte er Eric ernsthaft Konkurrenz. „Ist das so? Und was genau verstehst du unter dem, was du wissen musst? Dass er Juden hasst? Dass er der Sohn einer Hure ist? Dass er mal fett war? Dass er Katzen gern hat? Wenn das nach fast fünfzehn Jahren alles ist, was du über ihn weißt, kannst du mir nur leid tun." „Es ist genug, meinst du nicht!?" „...Du bist genauso stur wie Eric, weißt du das?" „Das stimmt nicht!", stieß Kyle unwillig hervor. „Cartman und ich haben nichts miteinander gemein! Nichts, hast du kapiert?!" „Ah, als würde man gegen eine Wand anrennen...!" Der Blondschopf erhob sich, spazierte eine Weile unschlüssig auf und ab und blieb dann, seinem Freund den Rücken zugewandt, vor dem Fenster stehen. Seine nächsten Worte schien er mehr zu sich selbst zu sagen als zu Kyle. „Ich möchte dir ein Geheimnis verraten. Eric... Eric war... er war meine erste Liebe." „..." „Wie, keine Reaktion?" „WILLST DU MICH VERARSCHEN?!?!" Der Ältere war aufgesprungen, sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Entsetzen und Abscheu. Er war zutiefst schockiert, so schockiert, dass Leo lachen musste, als er sich umdrehte und den Ausdruck gewahrte. „Warum so echauffiert, Kyle? Ist der Gedanke, dass jemand romantische Gefühle für ihn hegen könnte, so furchtbar absurd?" „JA!!!" „Wie enttäuschend, dass du das so siehst. Ich habe ihn schon in der Grundschule gerngehabt. Sicher, er war fies zu mir und hat mich die meiste Zeit ausgenutzt, und manchmal war ich sehr wütend auf ihn, aber trotzdem konnte ich ihn nicht hassen. Statt dessen habe ich mich immer gefragt, warum er so war, wie er nun mal war... und in meiner kindlichen Vorstellung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass seine Mutter wie die böse Hexe aus dem Märchen ist - nett und freundlich nach außen, doch in Wirklichkeit unfähig, ihrem Sohn etwas Gutes zu tun. Und später begriff ich, dass das tatsächlich irgendwie zutraf, denn sie hat ihn zu völlig falschen Prinzipien erzogen. Eltern helfen ihrem Kind nicht, wenn sie es zur sehr verwöhnen, wenn sie ihm keine Grenzen setzen und ihm nicht beibringen, sich an Regeln zu halten. Es mit der Strenge und den Verboten zu übertreiben wie mein... mein ‚Vater‘, der mir bei jeder noch so dummen Kleinigkeit Hausarrest aufgebrummt hat, ist natürlich auch nicht der richtige Weg. Aber vielleicht konnte ich wegen meiner eigenen Probleme Eric besser verstehen. Ich fühlte mich oft einsam und alleingelassen... und bei Eric war es ähnlich, auch wenn er anders damit fertigzuwerden versuchte. Es tat mir weh, ihn gernzuhaben, weil er sich sosehr dagegen wehrte und böse und ablehnend wurde. Trotzdem konnte ich ihn nicht aufgeben... und als ich dann seine Gefühle für dich bemerkte... war ich sehr unglücklich... Und nein, das hatte nichts mit Eifersucht zu tun, Kyle, sondern damit, dass seine... seine Liebe zu dir... ihn sehr unglücklich gemacht hat. Niemand hat es verdient, so unglücklich zu sein." „...Du... du wusstest, was er... für mich empfindet? Hat er es dir gesagt?" „Das brauchte er mir nicht zu sagen, das war offensichtlich. Die Art, wie seine Augen leuchten, wenn er mit dir streitet, diese subtile Bewunderung, die sich in seinem Lächeln und seinen Blicken ausdrückt, wenn du ihm selbstbewusst die Stirn bietest, seine maßlose Begeisterung dafür, dich ständig zu reizen und herauszufordern... Menschen, die Eric nicht mag, lässt er links liegen, die sind ihm gleichgültig. Menschen, die ihm wichtig sind... nun ja, mit denen zankt er. Er kann nicht anders, das ist seine Art, Zuneigung zu zeigen. Er hat eine kleine Schwäche für mich und neben Kenny und Stan zähle auch ich zu seinen besten Freunden. Deshalb wirft er ihnen und mir gerne Beleidigungen an den Kopf, um zu demonstrieren, dass wir seiner Aufmerksamkeit wert sind. Die anderen, wie zum Beispiel Craig, Tweek, Token oder Clyde, ignoriert er für gewöhnlich. Wendy attackiert er hingegen häufiger, er muss also eine hohe Meinung von ihr haben. Schau mich nicht so ungläubig an, ich weiß selbst, dass sich das verdreht und widersprüchlich anhört - aber schließlich sprechen wir hier von Eric Cartman, nicht wahr? Nun, da er dir seine Gefühle gestanden hat, solltest du ihm eine Chance geben." „Ich will nicht!!!" „Warum nicht? Ich verlange ja nicht von dir, dass du ihn in romantischer Hinsicht in Betracht ziehst, das wäre übertrieben. Aber was hindert dich, ihn als Freund besser kennen zu lernen? An ihm ist mehr dran, als das Auge sieht. Er könnte dich überraschen." Kyle wand sich. Er wusste, dass er nicht einfach so tun konnte, als hätte Cartmans Geständnis nie stattgefunden, aber er wusste auch, dass es das, was zwischen ihnen war, beeinflussen würde, und er fühlte sich dem nicht gewachsen. Es war viel leichter, Cartman weiter zu hassen. Er wollte nichts über den Menschen hinter der Maske wissen. „Das ist es also, was du mir rätst?", murmelte er zweifelnd. „Ich... ich weiß nicht, ob ich das kann... Ich meine, ich schäme mich, dass ich seine Gefühle nie bemerkt habe und es tut mir irgendwie auch leid... aber das ändert nichts daran, dass ich ihn nicht ausstehen kann. Ich... ich verachte ihn! Wie könnte ich mich je richtig mit ihm befreunden?" „Lass es auf den Versuch ankommen." Im Wohnzimmer hatte man trotz der Abwesenheit des Geburtstagskindes weitergefeiert. Als Butters zusammen mit Kyle wieder die Szene betrat, schlängelten sich Stan und Kenny zu ihnen durch und begannen, die beiden auszufragen. „Was ist passiert? Wo ist Cartman?" „Seid ihr euch an die Gurgel gegangen? Lebt er noch?" „Was hattest du mit Butters zu besprechen? Warum hast du nicht mit mir geredet?" „Hat Eric sich verpisst, oder was? Sag schon, was ist zwischen euch gelaufen?" Kyle schwieg. „Jetzt mach den Mund auf, Kumpel! So schlimm kann es doch nicht gewesen sein!" „Stan, bitte..." „Wenn ich mich mal einmischen darf, ihr Süßen", unterbrach der Märchenprinz mit sanftem Augenaufschlag, „Kyle wird sich euch anvertrauen, wenn er es für angebracht hält. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss Tweek an seine Cocktails erinnern." „Warum hältst du es jetzt nicht für angebracht, Kyle?", erkundigte sich Kenny etwas gereizt. „Immerhin hat sich mein bester Freund gerade verdrückt. Was hast du zu ihm gesagt?" „Es hat weniger mit dem zu tun, was ich gesagt habe, als mit dem, was er gesagt hat...aber ich möchte das jetzt nicht näher erklären. Ich... ich muss nachdenken." Mit dieser blassen Entschuldigung zog er sich in die Fensternische zurück, hockte sich auf eines der großen Kissen und starrte in die Dunkelheit hinaus. Stan und Kenny tauschten einen verunsicherten, besorgten Blick, fügten sich jedoch. „Wenn er nicht reden will, bleibt es dabei. Lassen wir ihn in Ruhe... Magst du ein Stück Kuchen?" „Was, nur eines?", antwortete Kenny in gespielter Entrüstung. „Klar, sofort! Mit viel Sahne!" Stanley eilte ans Buffet und stellte fest, dass Clydes Meisterwerk von einer Torte schon zu drei Vierteln verspeist war, jedenfalls die untere Etage der zweistöckigen Kalorienbombe. Er angelte für Kenny ein Stück aus dem Kuchen der ersten Etage, der deutlich größer war als derjenige der zweiten Etage. Er selbst begnügte sich mit der kleineren Variante und verzierte beide Teller noch mit einem beachtlichen Schwung Sahne. Dann balancierte er seine Schätze zurück zu dem Blonden, der sich in eine der Knutschecken verkrümelt hatte. „Du willst mit mir aber nur Kuchen essen, oder?", fragte Stan in bemüht lockerem Ton, ein klein wenig beunruhigt ob der Platzwahl. „Hm... und was, wenn nicht?", erwiderte Kenny mit suggestivem Grinsen. „In dem Fall würde ich sagen, dass ich vom größten Playboy von South Park etwas weniger Plumpes erwartet hätte", entgegnete der Schwarzhaarige schlagfertig, setzte sich neben seinen verblüfften Freund und reichte ihm den Kuchen. „Oho... so ist das, ja? Ah, ich liebe es, wenn du die Zähne zeigst, Stan." Der andere wurde ein bisschen rot und wechselte das Thema. „Du... bist mir doch nicht böse?" „Hä? Du meinst, wegen vorhin? Red‘ keinen Scheiß, Alter, du machst dir schließlich bloß Sorgen um mich... und immerhin, es war eine ganze Menge Wahrheit in deinen Worten. Ich dachte bisher, nur Karen könnte mich so sezieren, aber du hast‘s auch drauf, scheint‘s." „Und du ärgerst dich darüber, scheint‘s." „Nein, es ist nur... ungewohnt. Vergessen wir‘s, okay? Sprechen wir lieber über angenehmere Dinge... zum Beispiel meinen Nebenjob!" „Du hast einen Nebenjob? Ehrlich? Warum hast du das nicht schon früher erzählt?" „Weil ich es erst seit heute morgen weiß, da hat man mich angerufen. Ich war nämlich gar nicht sicher, ob ich den Job überhaupt kriegen würde - Vorurteile gegen Ghettokids und so, dass ich ‘n verkappter Drogendealer bin oder alles klaue, was nicht niet- und nagelfest ist... bla bla, das übliche. Aber der Chef von dem Laden wollte mir ‘ne Chance geben und jetzt habe ich einen Job, mit dem ich selbst Geld verdienen kann! Klar, reich werde ich davon nicht, aber es is‘ schon ‘n tolles Gefühl, eigenen Zaster in Aussicht zu haben!" „Ich gratuliere dir, Kenny, das freut mich sehr für dich! Und wo genau wirst du arbeiten?" „Der Laden ist neu, hat erst vor ein paar Tagen eröffnet. Nennt sich Cream‘N‘Fruit und ist im Grunde sowas wie eine riesige Eisdiele... fünfzig verschiedene Sorten, Becher, Gläser und Waffeln in unterschiedlichen Größen, Soßen, Früchte, Nüsse, Raspel, Joghurt, kannst du alles dazu haben, zum Mitnehmen oder vor Ort essen. Sie haben auch Milchshakes, Smoothies, Eistorten, Obstkuchen und Obstsalate. Ich werde dort Kellner sein." „Nicht ihre Werbeabteilung? So, wie du mir gerade den Mund wässrig gemacht hast... hingehen werde ich bestimmt! Teuer?" „Nö, gar nicht. Mannschaftsportionen, die für zwölf Leute reichen oder der Spezialbecher der Woche kosten etwas mehr, aber das ist schon in Ordnung so. Hoffentlich sind meine Kollegen so nett wie mein Chef... Ich fange nächsten Montag an und hab irgendwie mächtig Schiss..." Stan lächelte aufmunternd. „Kann ich verstehen, bei meinem ersten Tag im Videoverleih war ich auch schrecklich nervös. Aber sobald man weiß, wie alles läuft, bekommt man schnell Routine. Du wirst das schaffen, garantiert!" „...Danke, Kumpel." Zur selben Zeit kam Tweek seiner Aufgabe als Cocktailmixer nach. Er hatte sich in der Küche der Familie Stotch mehr oder weniger häuslich eingerichtet und vollführte geschickte, manchmal sogar artistische Manöver mit seinen Utensilien. Sein Großvater war in seiner Jugend professioneller Barkeeper gewesen und hatte seinem schüchternen Enkel-auf-Besuch immer mal wieder einige seiner Tricks gezeigt, bis Tweek alt genug war, um sie zu lernen. Und der stolze Herr Großpapa hatte bald erkannt, dass sein Enkel ein Talent dafür besaß, und vor allem hatte Tweek dabei zum ersten Mal gemerkt, dass er, der tollpatschige, scheue, verängstigte Junge, eine Sache richtig gut konnte. Er präsentierte sein Können auch gern im Geschäft seiner Eltern, wo er zwar keine Cocktails, aber doch die hauseigenen Kaffeekreationen mixte und manch einer kam nur vorbei, um ihm zuzusehen. In diesen Momenten war er ruhig und selbstsicher, denn niemand konnte ihm etwas anhaben, wenn er hinter dem Tresen stand. „Oh, toll!" Butters klatschte begeistert in die Hände, als der andere drei Flaschen hochwirbelte und sie lässig wieder auffing, die Arme dabei überkreuzt, zwei links, eine rechts. Tweeks blasse Wangen verfärbten sich; insgeheim genoss er die Bewunderung in Butters‘ Augen, er fühlte sich sehr geschmeichelt, da er ansonsten keine hohe Meinung von sich selbst hatte. „Danke schön... äh, Butters...? Ich meine... also, ich wollte... ich... ich..." Seine Hände fingen an zu zittern, er spürte, wie ein nervöser Anfall in ihm hinaufkroch. Er stockte, stellte die Flaschen vorsichtshalber ab und wiederholte: „Ich... ich wollte... ich..." Butters trat zu ihm und legte behutsam seine Arme um die Schultern des Kleineren, dessen Zittern daraufhin etwas nachließ. „Was ist?", fragte er sanft. „...Wie... wie macht man es, dass... dass sich ein Junge für einen interessiert?" „Oh?" Damit hatte er nun nicht gerechnet. „Tja, schwer zu sagen. Das kommt auf den jeweiligen Jungen an, schätze ich... Es handelt sich um Craig, nehme ich an?" „GAH!!! Woher... wie hast du...!?! Nein, nein, das stimmt nicht... ich meine, es stimmt schon, aber es ist nicht so...! Ah, nein, ich wollte sagen... D-D-Druck! Zu viel Druck!!" Er fuchtelte mit den Armen, befreite sich aus Butters‘ Griff und sprang durch die Küche wie ein aufgescheuchtes Huhn. Nach etwa zehn Minuten hatte er sich müdegezappelt und schob sich wie ein Häuflein Elend auf den nächstbesten Stuhl. „Ich... ich bin eine Katastrophe..." Er unterdrückte ein Schluchzen. Butters öffnete den Kühlschrank, holte eine Tafel Kaffeeschokolade heraus und hielt sie dem schniefenden Tweek unter die Nase. Der andere blinzelte, lächelte ein bisschen, wickelte das Papier ab und biss herzhaft in die Schokolade. „Also, wenn du eine Katastrophe bist, dann jedenfalls die niedlichste Katastrophe, die ich je gesehen habe... und an deinem Tick sind deine Eltern schuld, das ist klar. Kaffee ist ihre Leidenschaft, schön und gut, aber dich deswegen von Kindesbeinen an damit abzufüllen, das geht doch zu weit. Du hast kein ADHS, du hast einen Koffeinüberschuss." „Ich weiß", nuschelte Tweek zwischen zwei Bissen, „Und ich habe auch schon versucht, von dem Zeug runterzukommen, aber auf Dauer kriege ich es nicht hin. Ich kriege nie irgendwas hin... kein Wunder, dass Craig mich nicht mag." „Und wer sagt, dass Craig dich nicht mag?" „Niemand. Aber es ist so. Er ist so cool und selbstsicher, so ruhig und unerschütterlich - sofern du ihn nicht gerade aufziehst - und nichts berührt ihn. Was sollte er da mit einem paranoiden Feigling wie mir anfangen? Wenn er da ist, habe ich viel weniger Angst als sonst, ich fühle mich sicherer und traue mir mehr zu. Ich bewundere seine stoische Gelassenheit und seine Selbstdisziplin... er ist wie ein Fels in der Brandung. Ich wünschte, ich könnte so stark sein." Butters verkniff sich eine Bemerkung. Er hielt Craig nicht für stark, sondern nur für verbittert. Seine zahllosen erbarmungswürdigen Versuche, hetero zu erscheinen, konnte man lediglich als eine peinliche Scharade bezeichnen. Anstatt sich so zu akzeptieren, wie er eben war, ignorierte er seine wahre Neigung und sperrte sie genauso weg wie seine übrigen Gefühle. Er hatte schlicht und einfach nicht genug Mumm, sich damit auseinanderzusetzen, während Tweek vergleichsweise schnell mit sich selbst ins Reine gekommen war, nachdem er sein Interesse für Jungs entdeckt hatte. Er hatte auch keine Hemmungen, seine Gefühle offen zu zeigen. Innerlich war er sehr viel stärker als Craig, obwohl er es nicht wusste. Sich nach außen eine coole Fassade zu komponieren, das war keine Kunst. Entscheidend war, wie es darunter aussah. „Nun, zugegeben, es ist ziemlich schwierig, dahinter zu steigen, wen Craig mag oder nicht, weil er alle mehr oder weniger gleich behandelt. Aber zu dir ist er oft überraschend nett - daher denke ich, dass er dich sehr wohl gernhat." „Glaubst du wirklich?" Tweeks Stimme klang wie Weihnachtsglocken. „Ja. Er hilft dir, wenn du in deiner Eile irgendwas verloren hast, er begleitet dich zu den Kursen, auch zu denen, die ihr nicht zusammen habt, er isst immer an deinem Tisch, hält Rowdys von dir fern und tritt notfalls auf den Kaffeeautomaten ein, wenn der mal wieder nicht so funktioniert wie er soll. Das ist eine Form von Beachtung, die er für kaum jemanden aufbringt. Du brauchst dich also nicht zu fragen, wie du sein Interesse wecken könntest, du hast es bereits. Und nun, mein Freund... darf ich dich bitten, mit den Cocktails weiterzumachen?" „Was für Cocktails? Ach so, die Cocktails...!" Aufgeheitert und getröstet, mit neuem Enthusiasmus die Schokolade kauend, stürzte sich Tweek in die Zubereitung der von Butters ausgewählten Cocktails: Sex on the beach und Coconut Kiss, seine beiden Favoriten. Der Märchenprinz verließ ihn mit einem Lächeln und stolperte fast über Bradley, der neben der Küchentür herumgelungert hatte. „Butters...ich wollte fragen, ob du dir jetzt dein Ständchen aussuchen möchtest. Ich habe klassische und moderne Sachen. Hier sind die Noten." Der Blondschopf blätterte durch das Angebot und hielt plötzlich inne. Seine Augen wurden groß. „Das ‚Schwanensee Ballett‘? Du magst Ballett?" „Ja, die Musik und das Tanzen. Ich bewundere es, wie die Tänzerinnen und Tänzer über die Bühne schweben und es so leichtfüßig aussehen lassen, obwohl es harte Arbeit ist." „Wow, das ist... also, das freut mich sehr. Ich selbst bin Ballerino, weißt du." „Wirklich?! Du bist Tänzer?" „Mit sechs habe ich mit dem Stepptanzen angefangen, mit zehn kam das Ballett und mit dreizehn der erste Tanzkurs für das klassische und lateinamerikanische Repertoire." Bradley war sprachlos. Mit einem Mal sah er Butters vor sich, auf einer prachtvollen Bühne im Scheinwerferlicht, seine anmutige, schlanke Gestalt gewandet in ein eng anliegendes, kostbares Kostüm, seine Bewegungen elegant und kraftvoll. Er musste den Atem anhalten bei dieser Vorstellung und fühlte sich erröten. „Würdest du ‚Schwanensee‘ für mich spielen?" „Natürlich!" Bradley traf seine Vorbereitungen, während Butters ihn ankündigte. Einige wenige, unter ihnen Craig und Damien, hatten keine Lust, sich die „langweilige Scheiße" (O-Ton Damien) anzutun, was dem Sohn Satans eine Kopfnuss von Pip und Craig zwei tödliche Blicke von Clyde und Token eintrug. Kenny wollte ebenfalls nicht, aber da Stan zumindest neugierig schien, es sich anzuhören, sagte er nichts. Das Geburtstagskind nahm direkt vor Bradley auf dem Sofa Platz und betrachtete ihn erwartungsvoll. Er setzte die Geige an und begann zu spielen. ~~ *** ~~ Kyle in seiner Ecke spitzte die Ohren, als die ersten zarten Töne erklangen. Vor seinem inneren Auge rollte noch einmal die Szene mit Cartman ab, seine Worte, seine Gesten, seine Blicke, und, oh, seine Küsse. Er berührte seinen Mund und erschauerte jäh, als er sich an die Hitze und die Erregung erinnerte, die er empfunden hatte - auch in dem Moment, da er so roh und rücksichtslos geküsst worden war, denn mehr noch als seine Worte war dieser verzweifelte, zornige Kuss ein Beweis für den Kampf, der seit Jahren in Cartman toben musste. »...Ich habe nie etwas bemerkt... nie. Ich habe niemals etwas anderes in ihm gesehen als meinen Feind... also habe ich mir eigentlich nichts vorzuwerfen. Aber Butters hat es begriffen, und zwar sofort. Er scheint Cartman so viel besser zu kennen als ich... Hätte das Gesicht, das Cartman mir heute abend zeigte, ihn besonders überrascht? Nein, vermutlich nicht. Ich frage mich, ob Kenny Bescheid weiß, als sein bester Freund? Und was soll ich jetzt tun? Ich kann das Geständnis nicht einfach ignorieren... aber mich mit Cartman... anfreunden? Bah, allein der Gedanke...!« Kyle hätte sich am liebsten die Haare gerauft. Er lauschte der Musik und ihm fiel ein, dass er Cartman tatsächlich immer wieder eine zweite Chance gegeben hatte, was er auch verbrochen haben mochte. Warum nur? Der Mistkerl hatte ihn immer wieder enttäuscht...hatte nie etwas angefangen mit seiner zweiten Chance... und dennoch... dennoch hatte er nie aufgehört, sie ihm stets aufs Neue zu gewähren. Verrückt. »...Ha, ich bin bescheuert. Total bescheuert. Ich glaube immer noch, dass etwas Gutes in ihm steckt, obwohl er mir tausendmal das Gegenteil bewiesen hat. Wieso bin ich bloß so schrecklich naiv, wenn es um ihn geht!? Warum ziehe ich nicht endgültig einen Schlussstrich!? Wäre das nicht die vernünftigste Lösung?« Er dachte an die große, langsam dahinschwindende Gestalt, die ihn draußen verlassen hatte. Er dachte an die Tränenspuren in diesem vertrauten und zugleich so fremden Antlitz. Er dachte an seinen Wutausbruch, die Ohrfeige, den Handkuss. „Ich hasse dich... weil ich dich liebe." »Also schön, Cartman... ich werde es versuchen. Ich gebe dir eine allerletzte Chance!« ~~ *** ~~ Während Kyle zu einer Entscheidung gelangte, grummelte Craig dumpf vor sich hin. Klassische Musik war nicht sein Fall, aber das war nicht der Grund für seine schlechte Laune. Er hatte permanent schlechte Laune, seit er festgestellt hatte, dass Butters eine Wirkung auf ihn ausübte, die er nicht auf ihn hätte ausüben sollen. Oder dass Tweek so etwas ähnliches wie einen Beschützerinstinkt in ihm weckte, von dem er noch nicht einmal gewusst hatte, dass er ihn überhaupt besaß. Oder dass Clyde und er früher eine Menge zusammen unternommen hatten, diese Rolle nun aber Token zugefallen war. Craig war durchaus im Bilde, was all diese Veränderungen betraf, aber er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Nicht, weil er zu dumm dazu gewesen wäre, oh nein. Sondern weil er Angst hatte. Er pflegte den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Nicht aus Feigheit. Aus Bequemlichkeit. Er wollte sich nicht anstrengen, er wollte seine Gefühle und seinen Verstand nicht beanspruchen, wenn es nicht zwingend nötig war, er wollte Probleme einfach aussitzen, damit ihm seine geheiligte Ruhe und seine wenig strapazierfähigen Nerven erhalten blieben. Bisher hatte das gut funktioniert, doch allmählich merkte er, dass es damit nicht immer getan war. »Clyde... er und ich waren beste Freunde. Warum sind wir es nicht mehr? Na schön, er is‘ bi, aber ihn deswegen abzusägen, sieht mir gar nicht ähnlich. Und trotzdem tue ich nichts. Er hat ja versucht, mit mir zu reden, aber ich hab‘ nur abgeblockt. Warum eigentlich? Ich bin doch nicht sauer, bloß weil er...« Craig blickte zu dem Brünetten hinüber, der neben Token stand und von Bradleys Darbietung feuchte Augen bekam. Er war so ein verdammtes Sensibelchen; spielte man ihm traurige Musik oder eine rührende Filmszene vor, fing er garantiert zu heulen an. Man musste auf ihn aufpassen, bevor er über seine eigenen Füße stolperte und sich wehtat, genau wie bei Tweek. Er war so unselbstständig. Und ob ihm wohl bewusst war, dass er sich an Tokens Schulter lehnte? Craig rümpfte die Nase. »...vielleicht bin ich schon sauer. Irgendwie. Ich meine... wie kann er so offen seine Zuneigung zu einem Jungen zeigen? Wenn‘s ‘n Mädchen wäre, würde ich mich ja nicht beschweren, aber bei ‘nem Kerl? Sexuelle Orientierung hin oder her, ich finde es unmöglich. Dad würde sagen, dass es unnatürlich ist und deshalb nicht öffentlich gezeigt werden darf. Und das ist auch richtig so, oder nicht!? Und Typen wie Butters, die herumspazieren und sich aufführen, als wären sie stolz auf diese Scheiße... gerade er, mit seinen sexy Klamotten, seinem Necken und Flirten, als hätte er ein Recht dazu, so ungeniert damit umzugehen; er, mit all seinem verfluchten Selbstbewusstsein, und seinem Lächeln und seiner Freundlichkeit, dass Jungs wie Tweek oder Clyde ihm vertrauen und Jungs wie Cartman oder Broflovski auf seine gelassene, schlagfertige Art abfahren... warum schafft er das? Hat er denn keine Angst?« Nein, hatte er nicht. Butters konnte zu dem stehen, was er war, ohne Zögern, ohne Scham. Er konnte es sicher und überzeugt verteidigen. Er konnte dafür kämpfen. Er konnte auf sein Herz hören und dessen Entscheidungen akzeptieren, ohne sie anzuzweifeln oder sich vor den Konsequenzen zu fürchten. Und das war etwas, das Craig nie gelernt hatte. Er begriff auch nicht, dass es diese Eigenschaft war, die er in Clyde erkannt hatte und die er ihm nicht verzeihen konnte. Der weinerliche, überempfindliche Clyde durfte in dieser Hinsicht nicht so frei und unverkrampft sein. So... so in sich ruhend. Das war nicht fair. Nein, das war nicht fair! »Tse, Scheiß drauf! Ich komme am besten allein zurecht! Sollen sie doch alle machen, was sie wollen, was geht‘s mich an? Ich brauche diese Halb- und Vollschwuchteln nicht! Ich bin stark! Ich brauche niemanden!« ~~ *** ~~ Gregory von Yardale stand nicht weit von Craigs düsterer Sauertöpfigkeit entfernt, er nahm allerdings keine Notiz davon, da sein kühler Blick auf einem Mädchen ruhte: Wendy Testaburger. Sie trug ein schlichtes Neckholder-Kleid, dessen dunkle violette Farbe sich sehr reizvoll von ihrer hellen Haut abhob. Bis auf ein Paar weißer Perlenohrringe hatte sie auf Schmuck verzichtet, ihr rabenschwarzes Haar fiel lang und glatt auf ihre schönen Schultern. Gregory runzelte die Stirn und fragte sich, warum ihn dieses kleine Biest überhaupt sosehr interessierte. Sie war das erste Mädchen gewesen, für das er im zarten Alter von neun Jahren eine gewisse Zuneigung empfunden hatte - und sie hatte ihn nach anfänglicher Erwiderung zum Teufel geschickt. Er wusste, dass es reichlich kindisch war, ihr das immer noch vorzuhalten, aber er war nicht besonders gut darin, Niederlagen einzustecken... und er war nachtragend. Außerdem war sie die einzige gewesen, die seiner je überdrüssig geworden war. Normalerweise wurde er der Frauen überdrüssig, nicht andersherum. Er sah gut aus, war intelligent, wohlhabend und der zukünftige Erbe eines Adeltitels. Wenn ihm ein Mädchen gefiel, bekam er es, schließlich war es für die betreffende Dame eine große Ehre, mit ihm ausgehen zu dürfen. Und natürlich behandelte er seine Beziehungen mit der erforderlichen Diskretion. Trotzdem. Es hatte nie lange gehalten, weil sie auf Dauer nicht seinen Ansprüchen hatten genügen können. Wendy jedoch schien damals wie heute zu glauben, dass er nicht gut genug war - und das war einfach nur absurd. Sie hatte ihm eine schwere Kränkung zugefügt, als sie ihn am Ende der Kanadageschichte fallenließ. Keine Frau hatte das Recht, so mit ihm umzuspringen! Er starrte böse auf sein Glas Sekt und verwünschte sie und die ganze Welt. »Dass sie es wagt, hier aufzutauchen und so attraktiv zu sein, das ist eine Unverschämtheit! Und überhaupt, wie kommt sie dazu, in einem derart schlichten Kleid so unglaublich elegant auszusehen? Alles, was sie trägt, hat diesen Hauch von Eleganz! Wie macht sie das bloß? Und wie kann sie mich ignorieren? Jede andere würde mich auf den Knien um Verzeihung bitten, wenn sie mich so behandelt hätte wie dieses scharfzüngige Miststück! Aber sie hält das nicht für nötig, nicht einmal nach acht Jahren, fünf Monaten, einer Woche und vier Tagen! Aber wer zählt schon? Ich doch nicht!« Gregory war sich ziemlich sicher, dass er Wendy Testaburger hasste. Und das traf zu, denn ein Mann hasst nichts mehr, als wenn er sich gegen seinen Willen in eine Frau verliebt... ~~ *** ~~ Damien hatte sich ein wenig missgestimmt auf den Teppich gesetzt, Pip hockte Rücken an Rücken mit ihm und hatte die Augen geschlossen, um die Musik richtig auf sich wirken zu lassen. Der junge Dämon war allerdings nicht recht bei der Sache, da sich seine übermenschlichen Sinne in Alarmbereitschaft befanden und er nicht hätte sagen können, weshalb eigentlich. Vielleicht lag es aber auch nur an seinem Familienstress, dass er in letzter Zeit so beunruhigt war, seine Mutter hatte nämlich mal wieder ihre „Ich will die Herrscherin der Hölle werden"-Allüren und das ging meistens auf Kosten seines Seelenfriedens. Satan, sein leiblicher Vater, war ein homosexueller Müßiggänger, der gerne Partys feierte und keinerlei Welteroberungsambitionen oder gottesfeindliche Pläne hatte. Lilith hingegen... sie gehörte zu den obersten Dämonen in der Hölle, war machtbesessen, intrigant und maßlos ehrgeizig. Dieser Ehrgeiz war sogar für seine Existenz verantwortlich. Lilith hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Königin der Unterwelt zu werden - was reichlich schwierig ist, wenn der amtierende König nichts von Frauen wissen will. Also veranstaltete sie eine Riesenparty, lud alles ein, was Rang und Namen hatte und füllte Satan, der natürlich den Ehrengast mimen durfte, bis zum Anschlag mit billigem Fusel. Dann verführte sie ihn und neun Monate später... tja. Satan freute sich sogar über die Geburt seines Sohnes, das, woran er am schwersten zu tragen hatte, war nicht das Kind an sich, sondern die Tatsache, dass er dazu Sex mit einer Frau gehabt haben musste. Er konnte sich an rein gar nichts mehr erinnern und bezweifelte eine ganze Weile, dass Damien wirklich sein Fleisch und Blut war, aber als der Säugling in einem Wutanfall seine Wiege anzündete, ohne dass das Feuer dem Kleinen irgendetwas zuleide tat, hatte er seinen Beweis. Nun wurde Lilith jedoch nicht, wie von ihr erhofft, als Mutter des Thronfolgers automatisch zur Herrscherin der Hölle ausgerufen, sondern lediglich zur Amme und Erzieherin. Sie genoss ein luxuriöses Leben in Satans Palast, ihre Träume von Umsturz und Machtergreifung hatte sie aber noch nicht aufgegeben. Etwa alle drei Monate pflegte sie eine Revolte anzuzetteln, was für gewöhnlich bald wieder im Sande verlief, weil sie keine Anhänger fand. Satan war ein beliebter Monarch, ewige Folterqualen und Verdammnis hatte er schon vor Jahrtausenden abgeschafft. Zwar gab es immer noch das Fegefeuer für die total hoffnungslosen Fälle, aber ohne Gottes ausdrückliche Zustimmung warf er da auch niemanden rein. Die Mehrzahl der Dämonen war damit durchaus zufrieden... und die, die es nicht waren, behinderten sich in ihren egoistischen Bestrebungen meist gegenseitig. Damien seufzte. Er mochte seine Mutter nicht besonders; erst hatte sie ihm den Besuch einer irdischen Schule verbieten wollen („Du kannst nicht mit Menschen zur Schule gehen, mein Sohn! Menschen! Sterbliche! Bei Gehenna, welche Schande!") und später seine Beziehung mit Pip („Was soll das heißen, du liebst ihn?! Er ist ein Sterblicher!! Und zu allem Überfluss sieht er auch noch aus wie ein Engel! Goldenes Haar und blaue Augen, oh Satan! Wie konntest du mir nur so missraten, Luzifer!?"). Luzifer war sein richtiger Name, den Namen „Damien" beziehungsweise „Damien Thorn" benutze er nur auf der Erde. „Bedrückt dich etwas, mein Schatz?", flüsterte eine zärtliche Stimme neben ihm. Pip. Er hatte die Rücken-an-Rücken-Position verlassen und sah ihn nun von der Seite an. Die ehrliche Sorge, die er in diesen atemberaubend schönen Augen las, war wie ein Balsam für sein verunsichertes Herz. Er streckte die Hand aus, um Pip in einen Kuss zu ziehen, als ihm plötzlich ein eisiger Schauer über den Rücken lief, so eisig, dass er das Gefühl hatte, die Kälte würde bis in seine Eingeweide kriechen. Er zuckte zurück, sprang auf und rannte nach draußen, aber er konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Hatte er sich die negative Präsenz nur eingebildet? Er konzentrierte sich, atmete tief ein, sog die verschiedenen Gerüche der Umgebung in sich auf, schmeckte die Luft, lauschte den vielfältigen Geräuschen der Nacht... und bemerkte die Aura in letzter Sekunde, ehe sie wieder verschwand. Was war das? Diese Aura war nicht dämonischen Ursprungs... aber ihr haftete etwas Dunkles, Gefährliches an. „Luzifer?" Er drehte sich nicht um. Außer Pip gab es nur eine weitere Person in South Park, die seinen wahren Namen kannte. „Hast du... hast du das auch gespürt?" „Ja, sonst würde ich nicht hier herumstehen. Was hast du wahrgenommen? Dasselbe wie ich?" „Eine negative Aura, möglicherweise gefährlich... sehr gefährlich. Allerdings nicht dämonischer Natur, das hätte ich sofort erkannt." „Was könnte es dann sein?" „Na, wenn du es nicht weißt, weiß ich es erst recht nicht. Aber was immer es ist, es hatte etwas Finsteres und Unnatürliches an sich... das gefällt mir nicht." „Mir auch nicht. Oh nein, mir auch nicht..." Damit kehrte Damien ins Haus zurück, seine Unruhe befiel ihn von neuem. Kenny zündete sich eine Zigarette an, nahm einen Zug und blies den Rauch in den sternenklaren Himmel. »Tja, Boss... sieht so aus, als käme ‘ne Menge Ärger auf uns zu...« Ja, und soweit diesmal. Hoffentlich bekomme ich das nächste Kapitel früher fertig, aber ich will keine Versprechungen machen. Die Jobsuche wird sicher nicht einfach... drückt mir die Daumen!^^ Noch irgendwelche Kommentare zum Kapitel von meiner Seite? Hm, ich mag Butters im "Leo"-Mode und bin froh, dass ich endlich einen Creek-Hint einbauen konnte... am liebsten würde ich ja in jedem Kapitel über alle meine Pairings schreiben, aber dann würden die Kapitel noch länger und Ihr müsstet noch länger am Bildschirm kleben, das geht also nicht. Bis zum nächsten Mal!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)