Schule ist... von Butzelkueh (...ganze 10 Jahre lang dem Lehrer zu zeigen, das man eben doch dumm ist.) ================================================================================ Kapitel 6: Marven ----------------- Kapitel 6 Marven Die Begeisterung für die Schule teilten leider nicht alle aus unserer Klasse. Bullat verließ unsere Klasse leider schon sehr früh, Filipus war ein Mittelgänger der gerne mal gute Noten schrieb und der Rest der Klasse schwamm mit. Doch da gab es noch Marven. Seine Motivation jeden Morgen zu erscheinen blieb mir Schleierhaft –Einmal hatte ich ihn gefragt was er denn in der Schule zu suchen hatte, seine Antwort war folgend: ‚Das frag ich mich auch‘- Er kam tatsächlich jeden Morgen in die Schule und setzte sich an seinen Platz. Doch er nahm am Unterricht wohl so viel Teil wie ein Fisch auf dem Lande: nämlich gar nicht. er saß da, mit verschränkten Armen, starrte auf die Tafel und zählte in seinem Kopf die Sekunden in welchen er nun schon in diesem Raum saß. Seine Augen waren immer halb geschlossen und immer wenn er so vor sich hinstarrte zog er einen Schmollmund, so als wäre er einfach nicht zufrieden mit der Wandfarbe, verständlich, denn durch einen dummen Zufall, wurde unsere Klasse rosa gestrichen. Wenn der Lehrer redete kam es nur als dumpfes Rauschen in seinem Gehirn an. Die einzigen Worte die er in dem Vokabular der Lehrer beherrschte waren: Ferien, Pause, Freistunde, Vertretungslehrer, Stundenausfall, Klassenausflug, Klassenfahrt und Wochenende. Da diese Worte recht selten fielen war Marven einfach nur eine Statue die sich für die gesamte Schulstunde keinen Zentimeter bewegte und vom Reden oder Melden wollen wir mal lieber nicht anfangen. Er machte nie seine Hausaufgaben und war morgens immer noch ziemlich müde, da er am Tag davor wohl bis morgens vor dem Playstationspiel ‚Call of Duty‘ gesessen hatte (Und das ist nichts als die nackte Wahrheit, immerhin erzählte er mir immer stolz davon). Leider kamen ab und zu mal die Situationen in denen die bösen (!!) Lehrer Marven drann nahmen und ihm eine furchtbar komplexe Frage stellten. Marvens Handlung war folgend: Raten was das Zeug hielt. Und das konnte er gut. Wenn er mal richtig geraten hatte, freute er sich dann immer einen Keks ab und ein breites Ich-bin-ein-Sieger-Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Die Tests sprachen dagegen. Seine Lieblingsnote war die 5 und seine beste Note, auf die er es wirklich ganz scharf abgesehen hatte, war eine 6. Erst vor kurzem hatte er seine Deutschausarbeit wieder bekommen, nun ja der springende Punkt dabei war, das er gar keine abgegeben hatte. Frau Zeipfer hatte ihm also nur einen Bewertungsbogen gegeben, auf welcher ziemlich viele nicht vorhandene Punkte waren und eine große 6 als Endnote. Marven fand das immer ganz witzig, ein breites Grinsen war dann oftmals zu sehen. Er schaute mich an und fragte: „Na, was hast du für eine Note?“ Ich blickte ihn ganz stolz an, immerhin hatte ich eine 1 bekommen und ein liebevolles ‚Gut Gemacht ‘ stand neben der Note. „Eine 1!“, prahlte ich und meine Augenbrauen wanderten in die Höhe, sodass ich aussah wie eine Irre. Doch plötzlich sprang mir etwas ins Auge und zwar folgender Satz, welcher sich unter Marvens Bewertungsbogen befand: „Wenn ich an deine Abschlussarbeit denke bekomme ich Bauchschmerzen. – Fr. Zeipfer“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)