ZWaNG-Stories von PineappleSenpai ================================================================================ Kapitel 1: Klassenschrank ------------------------- Er schrie. Er schrie bis sich seine Lungen wund fühlten. Bis sich seine Lungen anfühlten, als würden sie von Innen bluten. Es war dunkel. So verdammt dunkel. Stickig. Er bekam kaum Luft. Da war ein Besen. Der drückte ihm unangenehm in den Rücken. Genauso drückte auch der Putzeimer ihm in den Rücken. Über ihm war ein Regal. Weiter oben. Da standen schwere Lexika drauf. Die könnten ihm auf den Kopf fallen. Was wenn der Schrank umfiel und er würde sich verletzen? Was, wenn ihn niemand finden würde? Wenn alle ihn vergessen würden? Wieder begann er zu schreien. Er musste schreien. Jemand musste ihn bemerken. Irgendjemand. Sein Freund. Der war eigentlich immer da. Doch auch gerade der hörte nicht, wie seine kleinen Fäuste gegen die Türe schlugen. Seine Finger fühlten sich wie gestaucht. Von draußen schallte nur das amüsierte, gehässige Gelächter. Es dröhnte in seinen Ohren. Es verursachte Tinnitus nach Tinnitus und ließ ihn einfach nicht alleine. Aber das war auch gut. Er wusste, dass da jemand war. Das half ihm. Etwas. Vielleicht würden sie irgendwann so nett sein und ihm die Türe öffnen? Vielleicht würden sie Erbarmen mit ihm haben und ihn raus lassen. Es krachte. Es polterte. Hörte sich an, als wäre eine Türe aus ihrem Rahmen gerissen geworden. Wildes Atmen schallte durch den Raum. Das Gelächter war verschwunden. Sie bettelten. Sie bettelten. Seine Fäuste zogen sich zurück. Seine Arme fielen schlaff auf seinen Schoß, weil sie keinen Platz hatten irgendwo anders hin zu fallen. Es knackte und polterte weiter. Jemand schrie. Jemand weinte. Jemand rannte panisch davon. Als die Tür sich dann öffnete, konnte er wieder sehen. Er sah weiß und blau und rot und braun, aber vor allem blau. Blaue Augen. Sie waren im Zorn zusammen gezogen. Der brünette Schopf war total durcheinander, ein paar lose Haare hingen darin herum. Die Haut war zerkratzt und die Uniform zerrissen. Blutflecken überall. Aber er musste lächeln. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er sprang aus dem Schrank in die Arme seines Freundes. Es machte nichts, dass sein Körper zitterte und dass er sich kurze Zeit später übergab und zusammen klappte. Es machte nichts, dass er weinte, während er lachte, während er sauer war. Frederick war da und mehr interessierte Alexander nicht mehr. Kapitel 2: Schlucken -------------------- Leises schmatzen und eine erregte Atmung zweier Menschen, waren die einzigen Dinge die ihm zu Ohren kamen. Fest, als wolle er nie wieder davon ablassen, hatten seine Lippen sich um das steife Glied gelegt und rieben daran auf und ab mit der gleichbleibenden Bewegung seines Kopfes, der in dem Schoß des Älteren sich immer wieder hob und senkte. Der salzige Geschmack lag ihm streng auf der Zunge und der Geruch von Schweiß ließ seinen Kopf ein einziges Labyrinth von wirren Gedanken sein. Er könnte sich vor sich selbst ekeln, sowie seine Zunge sich gierig um die Gliedspitze rieb und jeden noch so kleinen Tropfen der Flüssigkeit aufnahm, welche eben diese mit steigender Lust mehr und mehr produzierte. Bald wäre er soweit und er würde alles gehen lassen, würde ihm alles in seinen heißen und willigen Mund schießen und er würde es schlucken, jeden noch so kleinen Rest würde er schlucken. Er würde ihn davon säubern, bis er blitzen würde. „Von Richter...“ Als hätte man ihn aus einer tiefen Trance gerissen, ihm seinen Lebenssinn genommen, blickte er träge und langsam auf. Die Welt blieb für ihn stehen, drehte sich nicht weiter, sobald sich diese großen,warmen Hände in seinen gefärbten Schopf gruben und der Samen ihm in kleinen Schüben den Mund füllte. Sofort, ohne zu zögern, begann er zu schlucken. Alles. Einfach alles, bis nichts mehr da war, was er hätte schlucken können. Brav löste er sich von dem Geschlechtsteil, blickte hinauf zu dem Gesicht, zu den Augen welche sich hinter der Brille versteckt hielten und öffnete seinen Mund, streckte die Zunge heraus, um zu zeigen, dass er alles geschluckt hatte. Schlucken war das, was er gut konnte. Was er gerne konnte. Was er immer können würde. „Zeig her.“ Diese sanfte Stimme streichelte durch seine Gehörgänge und vernebelte sein Hirn. Zwei lange Finger reckten sich nach ihm, stachen ihm in den Rachen und drückten ihm schwer auf die Zunge. Er röchelte, spürte den Würgereiz in seiner Kehle pressen und doch war es Gewohnheit. Er hatte sich daran gewöhnt. „Saubere Arbeit.“ Seine Arbeit war immer sauber. Er schluckte gerne und so wäre immer alles sauber. „Komm her, Frederick.“ Langsam erhob er sich vom Boden, auf den anderen Mann zu, träge und leblos, als wäre er nichts weiter als eine gebrochene Puppe. Eine Marionette, dessen Puppenspieler in den Ruhestand gegangen war. Lange, starke Arme legten sich um seinen Körper, drückten ihn auf den Schoß eines Anderen und pressten ein schlaffes Glied in seinen Hintereingang. Es machte nichts. Es war Gewohnheit. Er war es gewohnt. Ohne großen Widerstand legte sich sein Schließmuskel um den Penis, welcher sich schon wieder Mühe gab in seinen erhärteten Zustand zurück zu finden. Der andere Mann vor ihm füllte ihn mit Wärme und doch war er so kalt zu ihm. So kalt nur zu ihm. Außer ihm hatte er aber niemanden mehr. Niemanden. Alexander war gegangen. Emilio war gegangen. Alle die ihm wichtig waren, waren weg. Warum? Weil er Mist gebaut hatte. Und nun schluckte er. Schluckte alles in groben, kräftigen Schlücken hinunter. Wut, Trauer, Lust... Voller Leidenschaft und wenig liebevoll zwang sich eine Zunge in seinen Mund, umschlang seine eigene und rieb sie warm, rieb sie heiß und gab ihm das Gefühl er würde fallen. Endlos fallen. Wohin war ihm egal, aber er würde fallen. Irgendwann. Noch tiefer. Und er fiel tiefer. Tiefer und tiefer mit jedem Tropfen der fiel. Ob es nun der an seiner Gliedspitze war oder der, der in seinem Augenwinkel brannte. Es war alles egal. Egal, solange dieser Möller hier war... Kapitel 3: Lehrerzimmer ----------------------- Mit Schwung öffnete sich die Türe zu dem elegant eingerichteten Zimmer und unterbrach jegliche Diskussion die im Raum noch stattgefunden hatte. Erwartungsvolle Blicke wandten sich dem Neuankömmling zu, während deren Besitzer beinahe schon verzweifelt darauf hofften er würde interessante Themen mit in den Raum bringen. Vergebens. Die schwere Tasche hinter sich her schleifend, nahm er nur seinen üblichen Platz an den Gruppentischen ein und begrüßte die drei weiteren Lehrer dort mit einem simplen Nicken und einem Möller: „Preuß, Sie sollten sich daran erinnern können, dass Rauchen im Lehrerzimmer und generell innerhalb des Gebäudes immer noch strengstens untersagt ist.“. Danach wurde die Rahmenlose Brille noch auf der Nase wieder zurecht geschoben und ein paar Dokumente oder auch Klassenarbeiten aus der Tasche geholt, damit man sie noch einmal verdeutlichend auf das Pult werfen konnte. Preuß: „Vor unseren Schülern auf dem Schulhof zu rauchen ist auch soviel fördernder. So lernen die Kleinen gleich einmal sich beim Anzünden einer Zigarette nicht die Finger, Haare oder Kleidung zu verbrennen.“ Die Zigarette qualmte weiter vor sich hin. Die Diskussion fand ein Ende. Erichsen: „Sagen Sie Möller, Sie unterrichten doch als Klassenlehrer diese...Enttäuschung eines Sohnes eines erfolgreichen und hart arbeitenden Firmenchefs, nicht wahr? Frederick von Richter, wenn ich mich recht entsinne.“ Klassenarbeiten wurden beiseite geschoben, der Stuhl noch einmal näher an den Tisch heran gezogen und während die Beine überschlagen wurden, die eine Hand das Kinn stützte, versuchte die Andere sich den Qualm des Krebserregers aus der Sicht zu winken. Möller: „Was wollen Sie damit sagen, Erichsen?“ Erichsen: „Irgendwie müssen Sie den Bengel ja unter Kontrolle halten. Wie stellen Sie das nur an?“ Eine Rauchwolke weiter. Preuß: „Fällt das nicht unter Schweigepflicht der Vertrauenslehrer?“ Erichsen: „Preuß, Sie hat niemand gefragt. Von Ihnen bin ich sowieso enttäuscht.“ Preuß: „Und dabei gebe ich mir doch so viel Mühe Ihnen zu gefallen, Erichsen.“ Anschließende Konversationen trugen sich vorerst zwischen den beiden aus. Kurz die Brille von der Nase gegriffen um sich den Nasenrücken zu massieren. Ein prüfender Blick in Richtung der Lehrkraft, welche neben ihm saß und mit vor Freude funkelnden Augen an einem Mikado, aus Land XYZ, knabberte und zugleich begeistert auf den kleinen Bildschirm seines Mobiltelefons blickte. Möller: „Sie sollten nicht so viel mit ihm schreiben, Graf.“ Kurze Stille, dann nur ein irritierter Blick von Blau auf Braun. Graf: „Tun Sie nicht so, als würden Sie keinen Nutzen daraus ziehen, Christian.“ Ein flüchtiges Grinsen des Einen und der unzufriedene Blick eines Anderen. Graf: „Ich lasse mir nur von einem Experten erklären, wie ich die Maschine im Nebenraum zu bedienen habe.“ Möller: „Den Computer?“ Graf: „Den PC.“ Möller: „Also doch den Computer.“ Graf: „Computer sagt doch heute keiner mehr, Christian.“ Möller: „Und trotzdem wird er auch Computer genannt.“ Graf: „Umgangssprachlich bezeichnet man ihn auch als 'Rechner'. Schon faszinierend, diese Wortvielfalt.“ Kein Kommentar. Wurde auch nicht benötigt, schließlich waren all ihre Kollegen stets dazu bereit sich einzumischen und einem Einzelnen diese Aufgabe abzunehmen. Ein Räuspern und ein Stapel Klassenarbeiten, der nach Aufmerksamkeit ringend auf den Tisch vor sich geklopft wurde. Erichsen erhob das Wort in der Runde. Erichsen: „Wie auch immer, ich glaube kaum, dass dies der richtige Zeitpunkt ist, sich über die korrekte Bezeichnung des PCs im Nebenraum zu kümmern. Wie Sie wissen, plane ich eine Klassenarbeit in Mathe in einer Woche. Graf, das sollte doch Vergleichsarbeit sein. Habe ich das richtig mitbekommen zwischen Tür und Angel, dass Sie Ihre Klassenarbeit wegen diesem neuen Schüler verschoben haben? Ich bin niederschmetternd enttäuscht..." Mit einem dumpfen Geräusch wurde das Handy zugeklappt. Graf: „Sehen Sie, Christian? Es heißt PC. Selbst Erichsen sagt es.“ Möller: „Wenn es für mich Computer heißt, werde ich auch weiterhin Computer sagen.“ Graf: „Und was sagen Sie zu ihrem Handy? Mobiltelefon?“ Treffer versenkt. Lautes Rascheln und Gepolter. Weißes Papier flog durch das Zimmer, landete am Boden und blieb vorerst dort liegen. Erichsen (2): „Herr Speyer, Sie sind ein Tollpatsch.“ Darauf eine leises Sprechen. Preuß: „Irgendwie habe ich nun damit gerechnet, dass Sie überaus enttäuscht darüber wären, wie Ihre Frau mit unserem Chef spricht, Erichsen.“ Schweres Schlucken. Vielsagende Stille. Speyer: „Entschuldigen Sie. Ah, Herr Hickel ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie die Belege dort liegen lassen könnten!“ Hickel: „Auf dem Boden? Aber Moment, sind diese Rechnungen nicht von vor einem Jahr?“ Speyer: „Wichtige Dokumente, Herr Hickel. Wichtige Dokumente...“ Behre: „Schon tragisch, wenn sich Leute in Ihrem Alter schon von nichts mehr trennen können.“ Speyer: „Aber, aber Frau Behre.“ Angenehmes Lachen, schallte durch den Raum. Graf: „Wir sitzen mit der Klasse gerade an einem komplizierten Thema. Emilio hätte auf die kurze Zeit keine Chance den ganzen Stoff aufzuholen und im Vergleich der beiden Klassen, würde die Sechs in der Arbeit die Klasse von Möller nur unnötig runter ziehen. Wir verschieben das Ganze eben auf die nächste Klassenarbeit, wenn Sie gestatten Anton?“ Deutendes Räuspern von dem Brünetten an seiner Seite und ein übertrieben sanftmütiges Lächeln auf seinen Lippen. Weiterer Rauch wurde ins Zimmer geblasen. Preuß: „Soweit ich informiert bin, wäre es sowieso keine Vergleichsarbeit gewesen, die hätte sein müssen. Erichsen, ein bisschen weniger Selbstüberzeugung würde Ihnen gut stehen. Wir wissen alle wie sehr Sie von Ihrer Klasse im Fach Mathematik überzeugt sind und Sie müssen wirklich nicht damit prahlen.“ Erichsen: „Ich prahle nicht. Ich versuche lediglich meine Aussagen auf etwas stützen zu können, damit Sie alle einen Einblick davon erlangen, was für eine tägliche Enttäuschung ich durchleben muss!“ Ein zartes Schmunzeln und wildes Tippen auf dem Mobiltelefon. Graf: „Mathematik ist auch ein idiotisch Fach. Auf lange Zeit gesehen.“ Möller: „Sprach der Mathematiklehrer und entsandte einem seiner Schüler ein mathematisches Rätsel. Sagte ich nicht bereits, dass Sie nicht so häufig mit ihm schreiben sollen? Mich wundert es nicht mehr, dass ich noch lange darauf warten kann, bis dieser Junge seine Hausaufgaben in meinem Fach erledigt.“ Graf: „Ach seien Sie nicht so streng mit ihren Schülern, Christian!“ Erichsen: „Enttäuschend wie wenig Einsicht Sie an den Tag legen, Graf.“ Eine schrille Glocke, Schritte auf den Fluren und das unerträgliche Geräusch wenn Stühle mit Gewicht über den Boden geschoben wurden. Möller: „Auf Wiedersehen, die Herren. Meine nächste Stunde ruft nach mir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)