Heaven and Hell ... von Taku_goes_Rawrr (... One step apart from each other) ================================================================================ Kapitel 6 – Little by little ---------------------------- "Heaven and Hell" ...One step apart from each other Kapitel 6 von insgesamt 8 + Prolog/Epilog Eigentlich war es ja egal. Ich hatte mich selbst eh schon genug verloren – war Welten von der Normalität entfernt. Immerhin lag Kyle neben mir – hatte mich dazu gebracht, dass ich mich wieder zu ihm drehte und mich somit wieder mit seinem nackten Oberkörper konfrontiert sah. Er konnte sich wenigstens jetzt wieder ein Shirt anziehen … obwohl … ich hatte auch keines mehr an. Aber trotzdem! Ich schaute auf die Wand hinter ihm, damit mein Blick nicht andauernd seine Brust hinunter glitt – das ich ihn nicht so offensichtlich anstarrte. „Also? Kommt noch was oder …?“, kam es erwartungsvoll von dem Wuschelkopf, der mir gegenüber lag und mich bittend anblickte. Fast schon bettelnd. Er wollte es wohl unbedingt wissen. Also warum auch nicht? Es war ja nicht so eine große Sache. „Er war nicht mein Freund. Also zumindest nicht so wie du meinst. Nicht mein FESTER sondern mein BESTER. Ich war damals 15, er 16. Wir waren Nachbarn und sind sozusagen zusammen aufgewachsen. Ich habe jeden gottverdammten Tag mit ihm verbracht. Mit ihm meine ersten Erfahrungen auf Partys gemacht, mit Mädchen und vor allem … mit Pornos und Selbstbefriedigung. Wir haben’s eben zusammen angesehen und uns nebenbei … du weißt schon, was man halt so macht in dem Alter, wenn man Pornos anschaut.“, fing ich einfach an – immer noch auf die Wand hinter ihm fixiert. Auch wenn es mir mega peinlich war. Dabei war ich sonst nicht wirklich verklemmt. Aber jetzt … das war durchaus persönlich. Das wusste einfach niemand. Wirklich keiner – ich hatte auch nie nur ein Sterbenswort über ihn und das alles verloren. Manchmal hatte ich mich sogar gefragt, ob das alles wirklich passiert war. Es kam mir so unwirklich vor. 3 Jahre … „Er fing mit dem Zeug an – irgendwann. Und ich machte halt mit … und dabei … also kurz gefasst hab ich mich irgendwann in ihn verliebt … was ziemlich scheiße für mich war. Anfangs war es nur ne Schwärmerei, aber das wandelte sich schnell … Das Foto entstand an einem Nachmittag. Für ihn war es nur ein Spaß. Er wollte mich nur etwas … provozieren. Necken. Er liebte das. Aber er wusste nicht, wie wichtig mir das war. Wie ernst. Nachdem … hatte ich irgendwie die absurde Hoffnung, dass er mich vielleicht auch so mögen könnte, wie ich ihn – weit verfehlt wie ich später schmerzhaft heraus fand. Ich dachte mir nichts dabei …“, setzte ich meinen Redeschwall fort – hatte aber mittlerweile meinen kompletten Unterarm über meine Augen gelegt. Es war so … seltsam wieder in diese alten, verblassten Erinnerungen einzutauchen. Einfach so was von unangenehm! Kyle hingegen fand das nicht gerade angemessen. Er wollte offensichtlich meinen Gesichtsausdruck beobachten, wenn ich sprach, denn er zog meine Hand sofort wieder weg von diesem Platz – verschloss stattdessen meine Hand mit seiner, um sicher zu gehen, dass sie auch dort blieb. „Hey, das ist okay … vor mir musst du dich für nichts schämen. Wie ging‘s weiter?“, unterstrich er seine Handlung mit den passenden Worten und lenkte mich somit kurz ab, während er mich auch gleichzeitig durchdringend ansah. Das war fast noch unerträglicher als die Erinnerung ... Ich starrte nur zurück, sah ihn zum ersten Mal an, seit ich gesprochen hatte. Und da war nichts in seinem Blick zu erkennen … „Na ja, 2 Monate später hab ich ihm im Suff irgendwann gebeichtet, dass ich ihn … mehr als nur mochte. Und er war vollkommen schockiert davon – hat mich sofort rausgeworfen. Mit dem hatte er nicht gerechnet … und er meinte noch, wie unnormal ich war, ob es mir noch gut ging und wie krank ich doch sei und keine Ahnung was noch alles. Er mied mich ab da an – natürlich. Antworte auf keine Nachricht mehr, keine Sms, keinen Anruf. Egal wie oft ich mich entschuldigte und dann … tja, dann ging er. Ohne ein Wort. Irgendwann stand ich vor seiner Tür und er war nicht mehr da – seine ganze Familie. Der Rest der Geschichte ist relativ einfach, wie ich später erfuhr … seine Eltern haben sich getrennt – er zog von hier weg. Meine erste und einzige Liebe – die reinste Enttäuschung.“, beendete ich meine Story bitter. Sie war auch herb – ohne Süße. Ohne Happy-End. Das gab es auch nicht im richtigen Leben. Das hatte ich damals gelernt. „Danach hab ich das Ganze vergessen – klar. Und ich fing an reihenweise Mädchen zu verführen, mit ihnen aus zu gehen und sie einfach nur flach zu legen. Ich fand diese Leidenschaft – und damit war ich eigentlich mehr als zufrieden. Ich will diesen ganzen Scheiß nicht mehr. Das hab ich mir damals geschworen! Und ich dachte eigentlich auch nur … dass das einmalig war. Ich bin NORMAL. Aber jetzt …“, redete ich einfach weiter, brach dann aber an dieser Stelle ab. „.. bring ich dich aus deinem stahlharten Konzept. Lasse deine Mauer einbrechen, die du dir so mühevoll aufgebaut hast all die Jahre?“, brachte er meine Rede zur Vollendung. Ich hätte eh nicht mehr weiter sprechen können. Meine Stimme wollte nicht mehr. Ich wusste nicht mehr wo hin mit dem Ganzen. Diese ganze Situation war einfach zu viel. Er hatte meine Gefühle damals nicht erwidert. Und Kyle könnte es eventuell. „Ja.“, erwiderte ich nur wahrheitsgetreu. Was wollte ich ihm auch erklären? Danach herrschte erst mal nur Stille. Beengende Stille. Doch der nächste Satz schoss hindurch wie ein Messerstich. Als hätte ich auf eine saure Zitrone gebissen. Wie konnte man auch so … taktlos sein? „Dann verarscht du diese ganzen Mädchen also nur, weil du selbst so enttäuscht wurdest?“, fragte er plötzlich in unser Schweigen. Ich sah auf – sah ihn an. Ungläubig. Fing er schon wieder mit dem an? „Nein! Das sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe. Das eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Das ist … wie ein Hobby. Es macht Spaß und ich komme auf meine Kosten. Außerdem … was hast du mit dem Thema? Echt mal – es nervt.“, erwiderte ich nur wieder achtlos. Verstimmt. „Es interessiert mich halt.“ „Wieso man Mädchen verarscht? Dann gib es in Google ein und in irgend so einem klugen Forum findest du sicher genug Antworten darauf.“, versuchte ich ihn abzuwimmeln – weg zu bringen von dem Thema. Mein Tonfall sagte schon, wie begeistert ich davon war. Aber er hörte nicht auf – wie immer! Konnte es einfach nicht lassen … „Vielleicht hab ich mich nicht spezifisch genug ausgedrückt. Entschuldige, ich korrigiere mich: Es interessiert mich eben warum DU das machst. Es ist-“ „Hey, ich hab die letzten paar Wochen nicht auch nur mit einem Mädchen ein ‚Date‘ gehabt, okay? Und vor ein paar Tagen hab ich sogar eine abblitzen lassen, ohne dass ich sie jemals gesehen hab, geschweige denn etwas mit ihr angestellt habe. Bist du jetzt zufrieden?“, funkte ich ihm leicht aggressiv dazwischen. Ich hatte genug davon. Ich wollte immer noch nicht mit IHM darüber reden. „Das ist mir durchaus aufgefallen.“, kam es nur von ihm. Aha, schön für ihn. „Auf was du achtest. Kein Wunder das du schwul bist.“, meinte ich dazu nur. Er horchte auf. „Hast du ein Problem damit?“, belächelte er mich. Als wüsste er die Antwort nicht schon. „Nein.“ „Natürlich hast du.“ „Nein.“ „Doch.“ „Dann hätte ich ja jetzt wohl nicht … das gemacht, was wir vorher gemacht haben, oder?“, erwiderte ich irgendwann, als es mir zu blöd wurde. Er zog eine Augenbraue hoch – sah mich nur blinzelnd an. „Das … stimmt eigentlich. Der Punkt geht wohl an dich.“, gestand er mir dann irgendwann zu – nach ner Ewigkeit! „Na ja, mein Problem ist eher, dass es jetzt auch irgendwie mein Problem ist.“, versuchte ich meine gesamten Gedanken zusammenzufassen – nicht gerade erfolgreich. Und das las ich auch sogleich in seinem Gesicht ab. Seine Mimik wandelte sich nämlich von nachdenklich zu verwirrt. „Ähm … muss ich die Logik dahinter kapieren?“, erkundigte er sich auf meine undeutliche Aussage. „Ich wollte dir damit nur sagen … dass ich … das es sein kann …“, stotterte ich umher. Ich sollte es einfach lassen. So war es gut … ich musste es nicht noch komplizierter für mich machen… Mein Herz schien da aber anderer Meinung zu sein … „Ja?“ „Das ich dich ganz interessant finde. Irgendwie.“, gab ich ihm, unter peinlicher Röte, zu verstehen. Er sah mich anfangs nur ungläubig an ehe er in schallendes Gelächter ausbrauch. Na danke auch – ich verzog meine Lippen zu einem harten Strich. Ich wusste, ich hätte mein Mundwerk lieber gehalten. „Was du nicht sagst. Das finde ich … durchaus positiv. Das macht alles leichter – viel leichter.“, drang es dann irgendwann zu mir durch, nachdem er fertig war mit Lachen. Und er grinste – und wie er grinste. Zufrieden. Als hätte er das nicht erwartet. „Leichter?“, meinte ich ratlos. Das machte doch nicht alles leichter, sondern komplizierter. „Ja. Ich denke … dann gibst du mir ne Chance, oder?“, meinte er immer noch so zufrieden lächelnd. „Eine Chance?“, fragte ich unsicher. Eine Chance für was auch? „Na ja, ich will ja nichts überstürzen. Du brauchst Zeit – schon klar. Du willst es ja eigentlich nicht – noch nicht. Aber ich kann dir durchaus beweisen, dass es gar nicht so schlimm ist … und nicht viel anders wie mit einem Mädchen – also vom Sex mal abgesehen und so … na ja, und Typen sind viel unkomplizierter und …“, er brach ab, als er meinen Blick sah, der wohl eindeutig war: Was willst du von mir, Alter? Er räusperte sich daraufhin. „Also, was ich eigentlich meinte: Warum sollten wir es nicht probieren? Nur so als Versuch…“, fing er wieder an. Ich sah ihn verpeilt an – kapierte gar nichts. Was wollte er mir mit dem ganzen Geschwafel eigentlich sagen? Mein Gehirn war schon lange ausgestiegen … „Bring es auf den Punkt und red nicht drum herum. Das kann ich gar nichts ab. Ich hasse es, wenn man in Rätsel spricht.“, erklärte ich mich also sofort, weil mein Blick mehr als skeptisch war. Er seufzte, lachte aber kurz auf. „Oh Man …Gut, dann lass es uns auf deine Art machen … soll mir nur recht sein. Also, in deiner Sprache: Wie wär‘s mit einem Date?“, fragte er schlussendlich hinreißend. Mein Gehirn verabschiedete sich spätestens JETZT komplett. Ich sah ihn nur an – schockiert. Ein Date. EIN DATE! War der Typ von allen guten Geistern verlassen? Ich wusste nicht, was ich daraufhin sagen sollte – er merkte das wohl, denn der Braunhaarige ergriff wieder das Wort. „Was denn? Ich finde das durchaus eine logische Konsequenz aus dem Ganzen. Ich interessiere mich für dich und du dich für mich. Das passt doch, oder nicht?“ „Ja schon … aber …“, fing ich an. Seufzte jedoch. Irgendwie … gefiel mir sein Angebot ja. Irgendetwas in mir fand das eine wirklich tolle Idee. Im Gegensatz zu meinem … normalen selbst. Ich renkte aber trotzdem ein … zu einem Teil zumindest. „ … Lass mich erst mal überlegen, okay? Das ist zu viel auf einmal.“ Ich konnte kaum glauben, dass ich das wirklich sagte … Ich würde darüber nach denken. OMG. Mir graute es jetzt schon davor. Ich wusste, wie das bei mir immer endete mit ‚Nachdenken‘. „Gut, dann geh ich jetzt wohl besser – lass dich deine grauen und überlasteten Hirnzellen benutzen. In Ruhe.“, meinte er dazu nur seufzend. Bei diesen Worten sah ich ihn wieder an. Er hatte sein T-Shirt wieder angezogen – das immer noch nass war. Wann hatte er das gemacht? War ich echt so abwesend? Aber immerhin schien es ihn jetzt nicht mehr zu stören, das es feucht war – auf seiner Haut kleben würde. Er würde eh gleich wieder nass werden, wenn er jetzt wirklich ging. Ich wollte das jedoch nicht, musste ich zu meinem Missgunsten fest stellen. Er sollte hier bleiben. So war das nicht gemeint gewesen… „Wir haben den Film noch gar nicht angesehen – geschweige denn ausgesucht.“, versuchte ich ihn schwach dazu zu überreden doch noch zu bleiben, ohne dass ich zugeben musste, dass ich es eigentlich wollte. Aber es war eh offensichtlich. Ich sah an seinem Blick, dass er es wusste. „Machen wir das nächste Mal – als Date.“, grinste er nur wieder. „Vergiss es.“, kam es sogleich abfällig von mir. Sicher nicht! „Wir werden ja sehen. Ich weiß, dass du darauf eingehen wirst – Ich weiß es.“, rieb er mir noch unter die Nase, kam dabei näher und flüsterte es mir ganz verheißungsvoll gegen meine Ohrmuschel ehe er mir noch einen sanften Kuss aufdrückte, bevor er meine vier Wände wieder verließ. Nach Unten lief und mich hier stehen ließ. ER ließ mich einfach so stehen – in meinem eigenen Haus. Das ging alles so scheiß schnell, das ich gar nicht erst reagierte. Noch ehe ich ihm überhaupt nach konnte, hörte ich schon wie die Tür ins Schloss fiel. Ich blinzelte platt. Der hatte es ja plötzlich ganz schön eilig … Ich schluckte, weil sich dieses verhasste Gefühl wieder zurück meldete. Wieso auch? Womit hatte ich das verdient? Wenn ich ehrlich war, wusste ich dass er recht hatte … … und so kam es, das ich jetzt tatsächlich hier stand. Hier. Vor einem öffentlichen Gebäude – auf ihn wartend. Vor einem Kino. Ganz klassisch. Darauf wartend, mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, dass unser erstes Date beginnen konnte. Sollte man sich auf so etwas eigentlich nicht freuen? Ich war nur nervös … nervös, weil Kyle nicht einzuschätzen war. Er tat immer wie er gerade wollte – war unberechenbar. Ich wusste nicht … ob das für ein Date dieser Art wirklich gut war. Vor allem, weil ich nicht gewillt war, dass er mich in der Öffentlichkeit anfasste. Und irgendwas sagte mir, dass er das garantiert versuchen würde. Ich sah nach links, rechts, überall hin und suchte nach Leuten, die ich kannte – doch ich entdeckte zum Glück niemanden. Ich hatte mich extra für das alte Kino entschieden, weil hier so gut wie nie jemand war – nur ein paar alte Leute, die dem Trubel der ganzen Menschenansammlungen heutzutage aus dem Weg gehen wollten. Und das wollte ich jetzt auch. Immerhin wusste … wollte ich selbst nicht, dass irgendjemand auch nur ansatzweise Wind davon bekam, was ICH hier gerade tat. Ich fand es ja selbst … ein Wunder. Und es zeigt mir nur, wie sehr ich ihn doch eigentlich mochte … Grrr. Eigentlich Kacke. Ich wollte das doch gar nicht? Ich wollte mich nicht … für irgendjemanden mehr interessieren, als das es nur auf Sex hinaus lief. Plötzlich schlangen sich zwei Arme um mich und ich drehte mich augenblicklich um, wollte seine Hände von meinen Hüften nehmen, da ich mir schon denken konnte, wer es war. Es konnte ja auch nur eine Person geben, die so anmaßend war. Doch noch ehe ich überhaupt etwas dagegen sagen konnte, drückte er mir einen Kuss auf meine Lippen. Und mein Widerstand erstarb sofort – kurz zumindest. „Tut mir Leid, wartest du schon lange?“, fragte er einfach, als wäre nichts gewesen, nachdem er unseren Kuss wieder unterbrach. Dieser scheiß Typ! Wie konnte er nur!? Wir waren hier immerhin in der Öffentlichkeit …! „Sicher schon 20 Minuten.“, erwiderte ich nur giftig – ließ seine Hände wieder los und trat etwas zurück. „Sorry, es war Stau und auch nicht wirklich leicht einen Parkplatz zu finden.“, kam es nur schulterzuckend von ihm – wie immer grinsend. „Du bist mit dem Auto hier?“, fragte ich überrascht. Ich wusste nicht mal, dass er einen Führerschein hatte. „Jap.“ „Dann hab ich immerhin ne Mitfahrgelegenheit nach Hause. Ansonsten wäre es auch blöd … mein letzter Bus kommt um 11.“, stellte ich dann trocken fest. Immerhin etwas. „Vielleicht reicht das ja auch.“, meinte er nur erheitert. „Davon ging ich eigentlich auch aus. Also, bringen wir‘s hinter uns. Was schauen wir jetzt an?“, lenkte ich das Thema wieder auf den Grund, warum wir eigentlich hier waren. Und damit begann … dieses ‚Date‘. Wie auch immer. Und ich behielt Recht. Unglücklicherweise. Er konnte sich einfach nicht zusammen reißen – fasste mich die ganze Zeit an. Und küsste mich immer kurz, wenn ich gerade in Gedanken war oder nicht auf ihn achtete. Richtig fies, hinterhältig, da ich dann immer zu überrumpelt war, um etwas zu sagen. Aber dafür sprach mein Gesicht wohl Bände und war auch überzeugend MIT Rotschimmer auf meinen Wangen. Er ließ es dann nämlich wieder. Zumindest für die nächste Viertelstunde. Solange brauchte es ca. bis ich mich wieder beruhigt hatte. Die Leute beachteten uns zum Glück kaum. Manche sahen uns zwar interessiert an, wenn ich mich wieder einmal darüber beklagte, dass er aufhören sollte, aber sonst … starrten sie nur, wenn er mir entweder an mein Hinterteil griff, um mich zu sich zu ziehen, meine Hand mit seiner verschloss oder mir kurz einen Kuss aufdrückte. Eigentlich konnte man also sagen, dass das die ganze Zeit vor kam. Dauerzustand sozusagen … und es sah auch eher aus als würden wir einen Krieg führen. Ich ließ mir das natürlich nicht gefallen und wies ihn immer wieder zurecht – entzog ihm meinen Körper, meine Hand oder was auch immer. Selbst schuld wenn man auch so frech war. Im Kinosaal rückte er mir so auf die Pelle, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte. Er war wirklich die reinste Pest, aber nicht so gefährlich wie ich anfangs dachte. Irgendwie zumindest. Vom Film selbst bekam ich schlussendlich kaum was mit … da er mich dort dann doch richtig küsste – mehrmals. Von Selbstbeherrschung hatte er noch nie was gehört – den er nahm sich kein bisschen zurück. Und im Schutz der Dunkelheit und in einem halb leeren Kinosaal, da hier ja nicht wirklich was los war, ließ ich es sogar zu. Ich wartete schon wieder auf ihn. Schon wieder draußen. Schon wieder vor diesem Gebäude. Er hatte sich nach dem Film sofort auf die Herrentoilette verabschiedet. Ich hatte keinen Bock auf ‚Fummel-Attacke die Zweite‘, also meinte ich nur zu ihm, dass ich draußen warten würde. Vor allem weil er mir schon wieder einen Knutschfleck verpasst hatte, der jetzt jedem ins Auge springen musste. ‚Das jeder weiß, dass du zu mir gehörst‘, hatte er dazu nur gesagt, als ich ihn genervt weg drückte. Ich hätte ihm dort am liebsten eine gescheuert – verdient hätte er es auf jeden Fall! Ich hielt meine Hand drauf und seufzte missmutig. Wann kam er denn endlich? So lange brauchte doch echt niemand, außer vielleicht ein Mädchen … und es wäre mir neu, das er eines war … „Man, Manu! Hey, wie cool das ich dich hier treffe. Hast du ein Date von dem wir nichts wissen? Obwohl, das hättest du uns wohl gesagt, nicht?“, erklang plötzlich eine freudestrahlende Stimme hinter mir. Und ich kannte sie. Ich kannte sie sehr gut. Ich erstarrte – gefror zu Eis. Scheiße. Das war Chris! Er kam plötzlich in mein Blickfeld – lachend und mit einem Mädchen im Arm. Ich nahm an, dass das wohl seine Freundin war, mit der er schon ewig verweilte. Was machten die Beiden auch ausgerechnet hier? Konnten die sich nicht eine actionreichere Verabredung aussuchen? Na wenigstens war Chris ohne die Anderen im Schlepptau unterwegs … Gut, das hätte ich dann ja wohl auch gewusst. Sie hätten mich zu 99% auch gefragt, ob ich mitkommen würde – waren ja meine Kumpels. Meine Clique, die heute Abend wohl getrennte Wege ging. Jetzt hingegen konnte ich nichts sagen. Ich brachte nichts hervor, sah ihn nur ungläubig an. Wie eine Luftspiegelung. Ich musste wohl ziemlich ertappt aussehen, den er fügte plötzlich wissend hinzu: „Oh … es ist die wegen der du geschwänzt hast, oder?“ „Ich hab nicht wegen … ihm …“, fing ich an, wurde mir meinem Fehler aber sehr schnell bewusst und korrigierte mich. „Ich meine ihr geschwänzt. Ich … bin auch jetzt nur … ähm … alleine hier.“, versuchte ich mich zu retten. Na ganz toll! Das klang … mehr als gelogen! Chris musterte mich skeptisch, brachte dieses Misstrauen auch sogleich zum Ausdruck – mit einer Frage: „Alleine im Kino?“ Ah ja, wer ging schon allein ins Kino? Gott, ich sollte nachdenken, bevor noch einmal so etwas Überstürztes über meine Lippen glitt. „Halt … mit einem Kollegen. Einen … den ihr nicht kennt …“, bemühte ich mich überzeugend zu klingen. Na ganz toll, dieses Date war noch nicht mal zu Ende und es war schon jetzt der pure Albtraum. Und es wurde soeben schlimmer. Denn Kyle trat plötzlich wieder neben mich und schlang seine Armen um meine Seite und zog mich damit näher zu sich – im passendsten Moment. Ich hasste es! Wieso hatte ich mich auch auf die ganze Sache eingelassen? Ich sah währenddessen nur Chris an und sein Blick, der plötzlich ziemlich … fassungslos schien. Kyle hingegen hatte meinen Kollegen vor mir, noch gar nicht bemerkt – erst als ich ihm auf den Fuß stand und ihm sein ‚Süßer‘ auf halbem Wege stecken blieb, folgte er meinem Blick. Okay, ich musste mir schnell was einfallen lassen, um diese ganze Situation nicht als das zu entlarven, was es eigentlich war. „Seit wann …?“, brachte Chris gedrückt hervor. Ich seufzte. Jetzt aber zackig! „Er ist mein Nachhilfelehrer. Du weißt schon … ich bin ja versetzungsgefährdet und so … und du weißt, wie Kyle ist. Er kann seine verdammten Dreckspfoten nicht von mir lassen – hör endlich auf oder hat dir das in Sport nicht gereicht?“, erwiderte ich nur schnell zuerst an Chris und dann an Kyle gewandt. Der Blick des Engländers veränderte sich sofort, wurde streng. Kalt. Verbittert. Finster. Aber es tat seinen Zweck. Er ließ mich sofort los. „Tja, du reagierst so schön heuchlerisch drauf. Wenigstens haben wir es jetzt hinter uns gebracht, oder? Ich hau dann mal ab – schönen Abend noch.“, erwiderte er nur scharf auf meine vorangegangen Sätze und drehte sich dann wirklich um – ging. Er ging einfach! Das war ja jetzt wohl nicht sein ernst, oder? Konnte er nicht verstehen, dass …? „Also der hat doch echt nen Knall.“, holte mich Chris aus meinen Gedanken zurück. „Wieso tust du dir das auch freiwillig an? Also nicht das ich was dagegen hätte … aber in letzter Zeit behandelt er dich immer so … ich glaub, der steht auf dich.“, fügte er noch angeekelt hinzu. Ich lachte nur gequält auf. „Ja wahrscheinlich … Na ja, ich hab mich von meiner Ma überreden lassen. Sie meinte doch tatsächlich, dass ich mit diesem lästigen Trottel ins Kino sollte – das wir uns mal ne Auszeit gönnen und so als Dankeschön – weil er sich so viel Zeit für mich nimmt. Du weißt ja, wie sie ist.“ „Ja klar weiß ich das. Schrecklich!“ „Ja … also. Ich sollte dann mal. Ich weiß sonst nicht, wie ich nach Hause komme. Ich wünsch euch beiden noch einen schönen Abend – bei was auch immer. Man sieht sich montags.“, kam es nur noch von mir, während ich nervös hinter mich blickte. Hoffentlich konnte ich ihn noch einholen … „Ja geht klar.“, erwiderte Chris noch überrascht, als ich schon umgedreht hatte und ihm nur noch kurz meine Hand entgegen streckte, bevor ich in die Richtung verschwand, die auch Kyle genommen hatte. Ich war mir nicht sicher, ob er das jetzt wirklich geglaubt hatte. Ich hoffte es jedoch. ................................................................................. Tadaaa~ Kapitel 6 präsentiert sich :D Jo, langsam gehts voran im Verlauf und wir nähern uns dem Ende^^ Vielen dank an alle die die Geschichte lesen & an meine Kommischreiber Vor allem du Sayu^^ Du hast mich mal wieder überrascht xD Und ich fands ... echt süß Vielen lieben Dank & genaue Antwort bekommst du heute noch in deiner ENS ;D Und zu deinem letzten Kommentar ... die beiden sind schon flauschig nicht? xD Na ja, die Vergangenheitsgeschichte ist jetzt nicht so intressant & auch nicht Vordergründig hier ... soll nur ein bissel was erklären xD Jaaa ich hoffe meine Liebe dir gefällt das Kapitel ;D @Glimmerharp hihi, das freut mich natürlich ;D Hey, ich hab schon ein GB-Eintrag von dir erwartet & da war nix xD Du enttäuscht mich :P ^^ @Liete dann habe ich ja alles richtig gemacht ;D Ja, irgendwie schon :P Seine große Klappe verstummt xD @fireflys thihi, das find ich cool xD Dabei sollte es nicht wirklich süß sein - aber egal xD Freut mich, ist auch mein Lieblingskapitel Ich hoffe ich habe deine Erwartungen getroffen ;D & danke für dein Lob So~ ich hoffe ihr hattet genau so viel Spaß wie ich ;D lg :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)