Hizumi no hisho desu. von ZERITA ================================================================================ Kapitel 3: Goldener Käfig? -------------------------- Zögernd flatterten Karyus Augenlider auf und er starrte direkt in sein Spiegelbild. Die Augenbrauen zusammen gezogen, musterte er durch den Spiegel sich und das Bett, worauf er lag. Er trug noch immer den Kimono von vorhin, aber er konnte nicht mehr in dem Bordell sein, dort gab es kein Zimmer mit einem Spiegel an der Decke oder ein so weiches Bett, mit samtenem Bezug. Wo war er? Noch immer etwas benommen von dem Betäubungsmittel, setzte er sich langsam auf und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Ein angenehmer Rotton bedeckte die Wände und auch das Mobiliar war passend gewählt. Vielleicht würde der Inhalt der Schränke ihm Aufschluss geben können, wo er sich befand? Langsam rutschte Karyu vom Bett und steuerte den Schrank an der Tür an, ohne es zu wollen taumelte er. Womit hatten die ihn nur betäubt? Er hatte sein Ziel fast erreicht, als plötzlich sein rechtes Bein nicht mehr weiterkam und er der Länge nach hinfiel, wobei sich ein überraschter Schrei über seine Lippen stahl. Wütend drehte er sich um und sah sich seinen Fuß an. Jemand hatte ihm eine Fußfessel umgelegt, mit aller Kraft zerrte er an der Kette, aber nichts passierte, weshalb er seine Faust frustriert gegen den Boden stieß. Die Tür hinter ihm öffnete sich und er drehte seinen Kopf in die Richtung. Zwei große, muskelbepackte Typen kamen ins Zimmer, zerrten ihn auf die Beine und schleiften ihn zurück zum Bett. „Jungs, ihr sollt sanft zu ihm sein!“, hörte er eine vertraute Stimme und Karyu suchte nach der Quelle. Seine Augen weiteten sich als er Hizumi sah. „Was soll das?“, fauchte der Brünette. Die Schlägertypen befestigten seine Hände mit Handschellen am Bettgestell und Karyu versuchte nicht sich zu wehren, er wusste, dass er diesen zwei Hünen nichts entgegen zu setzen hatte. Auf einen Wink von dem Kleineren hin, verließen die zwei den Raum. „Ich habe dich dem Schuppen abgekauft, du gehörst nun hierher“, erklärte der Ältere, kam näher ans Bett. „Vom Regen in die Traufe! Für welche Art von perversen Spielen soll ich denn deiner Kundschaft dienen?“, knurrte der Größere und zerrte an den Handschellen. Er war sauer, schon wieder war er seiner Freiheit beraubt wurden und er hatte gerade so etwas nicht von Hizumi erwartet. „Oh keine Sorge ich bin kein Zuhälter. Ich hab doch gesagt, du sollst mein Host sein, allerdings nach meinen Spielregeln, dafür biete ich dir ein Zimmer, mehrere Mahlzeiten am Tag, Bewegungsfreiheit auf dem Anwesen und wenn du in die Stadt willst, bekommst du einen Bodyguard“, antwortete der Schwarzhaarige und streichelte über Karyus Wange. Als die Finger das Gesicht des Größeren berührte, versuchte er diesen auszuweichen. „Erwartest du Dankbarkeit, weil du mich in einen goldenen Käfig packst?“ „Überleg es dir einfach, du kannst nur profitieren.“ Der Kleinere verließ den Raum und er blieb gefesselt zurück. Karyu starrte aus dem Fenster. Er hasste sein Leben, seit dem Moment als er betrunken den Vertrag vom Bordellbesitzer unterschrieben hatte, lief alles nur noch schief. Als Host war er frei gewesen, hatte mit seinen Arbeitskollegen feiern gehen oder einfach anderweitig Spaß haben können. Im Bordell hatte er gespart, wie ein Verrückter, um wieder frei sein zu können und nun brauchte er nicht mehr dort arbeiten, wurde aber von einem Verrückten in einen goldenen Käfig gesteckt. Warum hatte Hizumi ihn nicht einfach gefragt und andere Voraussetzungen gegeben? Dann hätte er bestimmt ja gesagt, weil er eine Wahl gehabt hätte. Stumme Tränen rannen über seine Wangen. Karyu hatte an den Kleineren geglaubt, gehofft, dass er endlich einen netten Mann gefunden hatte, endlich jemanden der ihn nicht wie ein Besitz oder Gegenstand betrachtete, endlich jemanden der ihn liebte. Doch er hatte sich wohl getäuscht und das Schlimme war, er hatte sich in Hizumi verliebt. Es war dunkel, als er langsam wieder wach wurde. Vorhin hatte er eine Nachttischlampe gesehen, weshalb er sich zur Seite rollte und seine Finger nach dem Schalter tasteten. Karyu kniff zur Sicherheit die Augen zu, während er die Lampe anschaltete. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er ja gar nicht mehr gefesselt war. War er befreit? Schnell tastete er seinen Knöchel ab, aber dort war noch immer die Fußfessel. Zu früh gefreut. „Oh du bist wach“, ertönte Hizumis Stimme von der Tür. Er nickte ergeben. „Hizumi, was müsste ich als dein Host eigentlich alles machen?“, flüsterte er leise. Karyu war sich bewusst, dass er keinen wirklichen Ausweg hatte, zumindest sah er keinen anderen. Der Ältere kam näher und setzte sich zu ihm aufs Bett. „Du müsstest mir hier nur Gesellschaft leisten, es ist ziemlich einsam hier. Meine Eltern sind nie da“, erklärte der Kleinere. Ein wohliger Schauer lief Karyus Rücken hinab, als Hizumi ihm leicht über die Wange streichelte. „Keine Sorge, du musst nicht mit mir schlafen. Hier und da ein Küsschen ist ausreichend. Unterkunft und Verpflegung wären kostenlos, die Sachen aus deiner alten Wohnung würden wir natürlich noch hierher bringen.“ Unschlüssig knabberte er auf seiner Unterlippe. Sollte er Hizumi wirklich nachgeben? Das alles hörte sich viel zu gut an, da musste doch ein Haken sein. „Hast du gelogen, als du meintest du jobbst in einem Konbini?“, fragte Karyu nur, um diese unangenehme Stille zu durchbrechen, welche sich schwer über sie gesenkt hatte. „Nein, das mach ich wirklich. Allerdings nur um mir die Langweile zu vertreiben, meine Eltern haben genug Geld, was mir auch zur Verfügung steht“. „Verwöhntes Kind reicher Eltern also“, stellte Karyu murrend fest. „Du hast es erraten! Also was ist? Wirst du mein Host?“ Der Schwarzhaarige beugte sich zu ihm und drückte ihn in die Kissen. Die braunen Tiefen faszinierten Karyu und in seinem Bauch kribbelte es wieder. Was hatte Hizumi nur mit ihm angestellt? Sein gehauchtes „Als ob ich eine Wahl hätte“, kam schnell über seine Lippen, welche von dem Älteren sofort in Beschlag genommen wurden. Unbewusst krallte er seine Hände in den schwarzen Schopf und erwiderte den Kuss. Warum war er nicht mehr sauer auf den Kleineren? Warum ließ er denn wieder so mit sich umgehen? Aber er konnte nicht anders, Hizumi hatte ihn gefangen. Keuchend löste er den Kuss und sah wieder in die braunen Augen des Schwarzhaarigen, welcher wieder so süß lächelte. „Schlaf noch etwas. Morgen zeig ich dir hier alles, dann wird auch die Fessel gelöst“, wisperte Hizu und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, ehe er aufstand und ging. Damit hatte er seine Freiheit also offiziell verloren, er war ein Gefangener im goldenen Käfig. Wenigstens war es kein Zwang mehr mit einem Unbekannten Sex haben zu müssen. Sachte glitten seine Finger über seine Lippen, welche wohlig kribbelten. Was hatte der Schwarzhaarige getan, dass er sich in ihn verliebt hatte? Karyu wollte nicht weiter darüber nachdenken, er schaltete das Licht wieder aus und drehte sich auf die Seite. Plötzlich erhellte sich der Raum und Karyu zog murrend die Decke über den Kopf. Wer weckte ihn denn da so rabiat? Verdammte Hacke nochmal, er wollte schlafen! „Aufstehen du Faulpelz!“, dröhnte eine unbekannte Stimme durch das Zimmer. Ein Grund mehr für Karyu sich mehr in die Bettdecke zu schmiegen und diesen Eindringling zu ignorieren. „Sag mal, hörst du schlecht? Beweg deinen fetten Arsch aus dem Bett!“ Sein rechtes Auge begann warnend zu zucken. Hatte da gerade jemand fetten Arsch gesagt und seinen damit gemeint? Sofort sprang er aus dem Bett und funkelte den Störenfried böse an. „Wiederhol das nochmal du Giftspritze“, murrte er und stemmte die Hände in die Hüfte. Er musterte seinen Gegenüber, welcher etwas kleiner war, dunkle relativ kurze Haare hatte, nur das Pony war auf der einen Seite etwas länger. Der Typ hatte ein leicht markantes Gesicht und perfekt ausgebildete Oberarme, welche durch das schwarze, schlichte Tanktop hervorragend zur Geltung kamen. Die Hose war ebenfalls schlicht und betonte nicht wirklich einen möglichen Reiz der sich darunter verbergen könnte. „Tsukasa, ich hab gesagt, du sollst ihn in Ruhe lassen!“ Ah, die Stimme kannte er, das hörte sich nach Hizumi an. Der Fremde hieß wohl Tsukasa, den würde er sich merken. Hizumi drängte sich an Tsukasa vorbei und ging auf Karyu zu. „Entschuldige, mein kleiner Bruder ist nicht gerade sonderlich gut erzogen“, erklärte der Ältere freundlich. „Von wegen schlecht erzogen. Du musst dir dein neues Haustier nur erziehen, sonst wird das nichts! Zero wir gehen!“, grummelte Hizumis Bruder und verschwand aus der Tür. Kurz erschien noch ein anderer junger Mann, welcher sich eiligst verbeugte und Tsukasa dann hinterher hechtete. Verwirrt blinzelte Karyu. Was war denn das gewesen? „Äh, der zweite da gerade, ist das auch dein Bruder?“, fragte er verdutzt. Hatte der etwa die ganze Zeit neben der Tür gestanden, verdeckt? Der Schwarzhaarige schob ihn zurück zum Bett und nahm sich dann wortlos Karyus Fuß vor. „Nein, das ist Zero. Tsukasa hat ihn zu seinem persönlichen Sekretär erklärt, offiziell, aber eigentlich ist Zero nur sowas wie sein Butler. Obwohl Sklave trifft es eher.“ Der konnte einem ja leidtun. Klirrend fiel die Fußfessel zu Boden. „Danke.“ Wie schwer das Teil gewesen war, stellte er erst jetzt fest, wo es nicht mehr seinen Fuß belastete. „Hab’s dir doch versprochen. Bekomm ich jetzt einen Guten-Morgen-Kuss?“ Nur zart legte er seine Lippen auf die des Kleineren. „Den hättest du dir doch auch einfach nehmen können“, wisperte Karyu und konnte ein verlegenes Lächeln nicht unterdrücken. Die Situation war so absurd, er hatte einfach keine Ahnung, wie er sich verhalten sollte. „Wieso? Ich will nicht, dass du ein zweiter Zero wirst, wäre mir viel zu langweilig. Jetzt lass uns erst mal frühstücken, dann kannst du dich umziehen, wenn du magst und danach zeig ich dir das Haus“. Hizumi ergriff seine Hand und zog ihn einfach mit sich. Fasziniert betrachtete Karyu im Vorbeigehen alles was er konnte, dieses Haus war riesig und perfekt eingerichtet. Das eine Mal meinte er auch einen großen Flügel durch eine geöffnete Tür erspäht zu haben. Hier und da huschte eine Bedienstete über die Gänge. Der Tisch im Esszimmer schien zehn Meter lang zu sein, obwohl es in vielleicht gerade mal drei waren. „Hoffentlich muss ich jetzt nicht am anderen Ende sitzen und dich dann über den Tisch hinweg anbrüllen, damit du mich verstehst“, kommentierte Karyu. Kichernd klopfte der Ältere ihm auf die Schulter. „Nein, nein, keine Sorge“. „Sag mal Hizu. Hizumi? Nyaa, egal! Könnte ich vielleicht auch duschen bevor ich mich umziehe?“, erkundigte sich Karyu nachdem sie gefrühstückt hatten. „Klar, du kannst auch baden gehen, hast doch dein eigenes Badezimmer, welches an deinen Raum angrenzt. Und übrigens Hizu ist vollkommen in Ordnung“. Er traute seinen Ohren kaum. Baden? Seine Augen mussten sich gerade in Herzen verwandelt haben, so glücklich, wie er war. Seit Ewigkeiten war er schon nicht mehr baden gewesen. Ihm wäre egal, wie klein das Badezimmer wäre, wenn da nur eine Badewanne drin ist. Voller Vorfreude folgte er Hizumi durch die ganzen Gänge zurück in sein Zimmer. Bei nächster Gelegenheit würde er nach einem Lageplan fragen, bei seiner Orientierung würde er sich sonst noch mehrfach verlaufen. Neugierig musterte er wieder sein Zimmer. Wo ging es hier nun ins Bad? Erst jetzt viel ihm die unscheinbare Tür rechts an der Wand neben der Kommode auf. Wenn er ein Hund wäre, würde er wohl jetzt heftigst mit der Rute wedeln. In seinen Gedanken drehte es sich nur noch ums Baden. Möglichst unauffällig versuchte der Größere so schnell es ging in das angrenzende Zimmer zu kommen. Sein Unterkiefer klappte runter. Er hatte mit einem kleinen Badezimmer gerechnet, aber aus dem hier konnte man fast drei machen. Überwältigt sah er sich um. Duschkabine, Toilette, Waschbecken, ganz viele Ablagemöglichkeiten und da die Wanne. Von so einer Badewanne hatte er immer geträumt, sie war groß, vielleicht sogar größer als er und breit, da würden locker mehrere reinpassen. „Sind alle Badezimmer hier so?“, wisperte er und konnte nur erahnen in welchem Luxus Hizu hier aufgewachsen war. „Zum Großteil schon. Handtücher sind im Schrank, da links und Kleidung ist im Schrank in deinem Zimmer. Ich komm dann später wieder“, erklärte der Schwarzhaarige und ging wieder, nicht ohne eines von seinem süßen Lächeln zu zeigen. Das warme Wasser umspielte seinen Körper und seine Augen drifteten zu. Es war ein wirklich herrliches Gefühl, an das er sich doch glatt gewöhnen könnte. Hoffentlich wurde Hizu nicht so wie dieser Tsukasa, der ihn nur herum kommandieren würde. Dieser Zero konnte einem wirklich leid tun. Ob der sich dich Job wohl freiwillig ausgesucht hatte? Bestimmt nicht. Nicht lange genoss er die angenehme Wärme die seinen Körper umschmeichelte, dann wusch er sich gründlich und stieg wieder aus der Wanne. Ein Handtuch um die Hüfte gebunden und mit einem weiteren sich die Haare trocken rubbelnd, ging er zurück in sein Zimmer. Es brannte Karyu schon die ganze Zeit unter den Nägeln den Kleiderschrank zu öffnen. Was da wohl für Klamotten drin wären? In dem Schrank schienen nur Markenklamotten zu hängen. Gott, wo war er hier nur rein geraten? Wahllos griff er zu den Hosen und zog eine aus dem Stapel hervor. Gleiches Prinzip funktionierte auch bei den Unterhosen, T-Shirts und Socken. Hizumi hatte ein perfektes Timing, denn er öffnete genau dann die Tür, als Karyu fertig war. „Bist du soweit?“, fragte der Kleinere und Karyu nickte zur Bestätigung. Während der ganzen Führung staunte er nicht schlecht. Es gab hier mehr Zimmer als früher in seiner Schule Klassenräume. In einem Punkt war er sich sicher, hier würde er sich regelmäßig verlaufen. „Sag mal, was ist das denn für ein Saal? Der ist ja ellenlang und erinnert voll an Hana Yori Dango“, platzte es aus dem Größeren heraus. „Die haben ja auch in unserem Haus zum Teil gedreht“, erklärte Hizumi und ging weiter. Das musste der Jüngere erst einmal verarbeiten, weshalb er dem Kleineren schweigend folgte. „Ach übrigens, ich hab Zero vorhin gefragt, ob er dir bei Problemen helfen könnte und er hat ja gesagt. Also wenn irgendetwas mal ist und du mich nicht findest, kannst du also auch gerne ihn fragen“ Verstehend nickte Karyu. „Was ist eigentlich mit meinen Sachen in meiner Wohnung? Auch wenn es nicht viel ist, ich hätte es gerne hier“, murmelte er. So langsam taten ihm die Füße weh vom Herumlaufen. Sofort nutzte er die Gelegenheit, als sie im vermutlichen Wintergarten ankamen. Sein Hintern landete bequem in einem der Sessel. „Deine Sachen holen wir noch, keine Sorge“, antwortete der Ältere und gesellte sich zu ihm. „Hier läuft man sich dumm und dämlich“, seufzte Karyu und schaute zu Hizumi, welcher bei den Worten kicherte. Sein Blick schweifte umher und zu seiner Freude sah er einige Gläser und daneben eine Karaffe mit Wasser, wie es schien. „Möchtest du auch etwas trinken, Hizu?“ „Ja, gerne“ Karyu holte die Karaffe und zwei Gläser, welche er auf den kleinen Tisch stellte. Mit einem Lächeln schenkte er erst Hizumi und dann sich etwas ein. Es erinnerte ihn irgendwie an seine Zeit als Host. „Getränke eingießen kann er ja wenigstens“, höhnte Tsukasa der gerade auch in den Wintergarten kam, gefolgt von Zero. Wenn Hizumis Bruder so weitermachte, würde er dem noch vor dem Mittagessen an die Gurgel springen. Schnaubend setzte sich Karyu wieder und betrachtete Zero nun etwas genauer, dazu hatte er vorhin ja keine Chance. Sie mussten ungefähr gleich alt sein. Zero hatte mittelbraune Haare, die ungefähr schulterlang waren mit verschiedenen Highlights. Tsukasa und sein Anhängsel waren ungefähr gleichgroß. Der Brünette war fast schon elegant gekleidet mit einer schwarzen Stoffhose und der dunklen Weste über dem dunkelroten Shirt. „Zero schnapp dir die Bohnenstange und hol ein paar Snacks für Hizumi und mich“, befahl Tsukasa, während er sich neben seinem Bruder in einem weiterem Sessel fallen ließ. Murrend wollte Karyu gerade nach seinem Wasserglas greifen, um endlich etwas zu trinken, doch eine andere Hand schnappte ihm das Glas einfach weg. Knurrend blickte er den Übeltäter namens Tsukasa an. „Karyu-san würden Sie dann bitte mitkommen?“, fragte Zero etwas unsicher. Angesprochener wollte nicht, dass der Kleinere möglicherweise noch Ärger bekam und stand auf. Gelangweilt folgte er dem Brünetten. „Sag mal Zero, ist Tsukasa immer so bescheuert?“, erkundigte er sich nach dem sie den Raum verlassen hatten. „Tsukasa-sama ist eigentlich ganz anders, aber er tut manchmal gerne so. Eigentlich ist er sehr nett und zuvorkommend.“ „Warum kann ich mir das nur nicht vorstellen? Bist du glücklich hier?“ Für Karyu war Zero jemand der in einer ähnlichen Lage zu sein schien. Neugierig sah er diesen von der Seite an. Legte sich da gerade ein leichter Rotschimmer auf die Wangen des Kleineren? Wie goldig! „Ja, bin ich. Und Sie Karyu-san?“ „Das wird sich noch zeigen. Aber mal etwas anderes du brauchst mir gegenüber nicht so höflich zu sein. Sag einfach Karyu und du“ „Oh okay! Sie, äh, du musst vorsichtig sein, wenn du Hizumi-sama etwas zu Essen servierst, er hat nämlich einige Allergien, vor allem gegen Weizen und alles was daraus hergestellt wird. Wenn er angetrunken ist, fummelt er gerne mal an allem und jedem rum. Hizumi-samas Hunde sollten ebenfalls gut versorgt werden, da diese sein ganzer Stolz sind, die gewinnen regelmäßig irgendwelche Preise. Kaffee mit zwei Stückchen Zucker und keine Milch. Er liebt japanisches Essen vor allem Okonomiyaki. Und…“ „Stopp, stopp, das kann man sich ja gar nicht alles merken. Ich glaub, das muss ich mir aufschreiben und dann mal Hizu fragen, was davon alles unter mein Aufgabengebiet fällt. Woher weißt du das alles?“ Zero zuckte mit den Achseln. „Ich arbeite hier schon zehn Jahren und habe mich häufig auch um Hizumi-sama gekümmert“, erklärte der Kleinere. Hatte er gerade richtig gehört? Zehn Jahre? „Wie alt bist du denn?“ Zero konnte doch kaum älter sein als er! „19“ „WAS? Du weißt schon, dass Kinderarbeit verboten ist? Was ist mit deiner schulischen Ausbildung?“ Nahmen sich die reichen Leute wirklich so viel raus, dass sie selbst kleine Kinder zum Arbeiten zwingen konnten? „Ich war auf einer Schule und hab sogar den Mittelschulabschluss“, protestierte Zero. Es störte Karyu trotzdem gewaltig. „Und wie alt ist Tsukasa?“ „21“ Noch so ein Küken und von sowas ließ er sich auch noch indirekt rumkommandieren. Hier war er doch sicher in einem Irrenhaus gelandet. Endlich waren sie in der Küche angekommen, wo Zero sofort anfing ein paar Kekse aus einem Schrank zu holen. „Hier wird alles gelagert, wie du siehst. Normalerweise achten die Mitarbeiter darauf, dass die Sachen kein Weizenmehl oder so enthalten, wenn du dir aber nicht sicher bist, kannst du die Sachen aus dem Schrank da nehmen. Eine Haushälterin backt jeden Tag extra Brot und anderes Gebäck für Hizumi-sama“ Neugierig durchforstete Karyu den Schrank und entdeckte eine Dose mit Keksen, kurz schnupperte er an dem Inhalt. Roch wirklich lecker, dennoch packte er sie wieder zurück. „Wo find ich denn Obst, ein scharfes Messer und einen Teller?“, erkundigte er sich. Verwirrt runzelte der Kleinere die Stirn. „Das Obst lagert da vorne in dem gelblichen Kühlschrank, Teller sind hier und Besteck in der Schublade. Aber wieso?“ Karyu antwortete nicht, sondern suchte sich nur zusammen, was er brauchte, dann fing er an konzentriert, das Obst zu schälen und ansehnlich zu zuschneiden, ehe er es auf den Teller legte. „Das sieht voll toll aus!“, staunte der Kleinere und musterte den Teller genau. „Obst ist gesünder als das ganze Zuckerzeug, dann lass uns mal zu den beiden gehen.“ Zero mit dem Keksteller und Karyu mit dem Obstteller in der Hand. gingen sie nun langsam zurück. „Woher kannst du das? Das sieht alles so toll aus. Ich hab einmal versucht aus Apfelstückchen Hasen zu machen und hab mir mehr in den Finger geschnitten als alles andere.“ Der Brünette schien wirklich fasziniert zu sein. „Ich hab das mal professionell machen müssen und unter schlechteren Bedingungen. Tja, ich hab es halt nicht verlernt. Warum wolltest du denn Apfelhasen machen?“ „Tsukasa-sama war krank und ich wollte ihm damit eine Freude machen. Er hat sie gegessen, auch wenn sie nicht ansehnlich waren.“ „Ich hoffe, er hat sich auch bedankt dafür.“ Wieder legte sich eine feine Röte auf Zeros Wangen. „Ja, hat er.“ Warum wurde der denn so rot? Es ging doch nur um ein Danke. Steckte vielleicht mehr hinter dem Danke? Das machte ihn doch jetzt mal neugierig. Er würde die beiden mal beobachten. Tsukasa und Hizumi unterhielten sich angeregt über irgendwelche Börsenindexe, Bonds und ähnliches, wenn Karyu das richtig verstand. Sofort drehte sich alles in seinem Kopf. Er hasste Wirtschaftsgespräche. Die beiden unterbrachen ihr Gespräch und blickten verwundert auf den Obstteller. Sie brauchten einen Moment, bis sich ein Danke über ihre Lippen wagte. Karyu wollte sich gerade wieder auf seinen Sessel schmeißen, als Zero ihn daran hinderte und ihn hinter die Sessel von Hizu und Tsukasa zog. „Wir stehen hinter ihnen!“, murmelte er in einem Ton, der keine Widerrede zu ließ. So viel Autorität hatte er dem Kleineren gar nicht zu getraut. Ein paar Mal versuchte er mit dem Brünetten ein Gespräch anzufangen, wurde aber komplett ignoriert. Zero war nur auf Tsukasa fixiert und wusste immer sofort, was dieser wollte. Die Stimmung nur mit Hizumi war wesentlich lockerer gewesen. Der Schwarzhaarige vor ihm seufzte und rieb sich über den Nacken, schien angespannt zu sein. Da er ja eh gerade nur rumstand und nichts zu tun hatte, trat er einen Schritt auf Hizu zu, um leicht dessen Nacken und Schulterbereich zu massieren. Der Kopf des Schwarzhaarigen sank mit einem wohligen Seufzen nach vorne. „Danke“, wisperte Hizumi, während dieser die Massage genoss. Ein kleines Lächeln legte sich auf Karyus Züge, welcher sich neugierig umsah. Zero lächelte ihn zustimmend an und auch Tsukasa schien ein kleinwenig beeindruckt zu sein. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So da sind wir wieder. ^-^v Ähm, … ich hoffe ihr hattet Spaß am Lesen. Jetzt hatten ja auch Tsuki und Zero ihren Auftritt, was nun häufiger passiert. XD Da ich von meiner Beta-Leserin nix gehört hab, dass hier iwas nicht nachvollziehbar wäre, denke ich, dass es also gut ist so. ^^ Hier auch der erste Hinweis für das Dorama-Raten: Nebendarsteller: Sato Takeru So ich werd jetzt mal frühstücken. ^^ Dank an alle die dieses Kapitel gelesen haben, kommentieren und/oder als Favo markiert haben. m(_ _)m : Ja, da war er hackedicht. XD Wahrscheinlich hat er sich dann auch gesagt: Nie wieder Alkohol! XDD Wieso er ihn betäubt hat, ähm… weißt du ja jetzt ^^ Es muss halt auch mal fiese Kapitelenden geben, so zwecks Spannung, sonst schlaft ihr mir noch ein beim Lesen. ^^“ *knuddel* : Huhu! *wink* *anpirsch* *umknuddel* Ab und zu ein fieses Ende muss sein. Kennst du doch schon ^^ Ich wette Karyu wird es iwann besser gehen, oder auch nicht. ^^“ Awww, danke!! Ich geb mir Mühe ^-^ : Na hallo, wen haben wir denn da? XD Schön dich wieder zu sehen. ^^ Ich hoffe du wirst auch danach noch weiterlesen. Nicht das du jetzt enttäuscht bist von dem 3. Kapitel. ^^“ Ich war etwas unkreativ bei der Ursachenfindung, wieso er da jetzt arbeitet. Geb ich zu. ^^“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)