She was his happiest memory von Erdbeer-Rei (...always) ================================================================================ Kapitel 2: Entzweit ------------------- Und weiter gehts :) --- „Lily ist alles in Ordnung?“ Amanda kam die Treppe herunter, sie hatte auf ihre Freundin gewartet nachdem Lily rausgegangen war. Lily saß immer noch genau hinter dem Porträt, gegen die Wand gelehnt und weinte. Sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen vergraben und heulte Rotz und Wasser. „Lily?“ Amanda‘s Stimme drang wieder in ihr Ohr, doch diesmal direkt neben ihr. Sie hatte sich neben sie gehockt und blickte sie besorgt an. Lily schüttelte den Kopf, weinte weiter, sagte aber keinen Ton. „Ich hole James...“ „NEIN!“ schrie Lily auf, doch es war schon zu spät. Mary, die auch noch im Gemeinschaftsraum saß, war schon zu James gegangen und hatte ihn geweckt. James stand am andern Ende des Ganges Gemeinschaftsraum, völlig verwirrt und unwissend was passiert war. Er hockte sich zu Lily auf den Boden und wollte sie in seine Arme ziehen, doch sie wehrte sich. „Was ist passiert?“ fragte er besorgt und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Doch seine Berührungen brachten nur wieder neue Tränen ins rollen. Sie wich ihm aus, sowohl körperlich als auch seinen Blicken und seinen Worten. „Lily, was ist los?“ Sie versuchte aufzustehen, doch ihr Körper war zu schwach und sie sank wieder in sich zusammen. Ihr tat einfach alles weh. „War er es schon wieder? Hat er dich wieder...so genannt?“ James Stimme wurde hörbar wütender, doch Lily schüttelte den Kopf. „Er hat nichts getan...“ sagte sie schnell und mit sehr unsicherer Stimme, bevor James noch auf die Idee kam, Severus nachzulaufen. Sie sah aber in seinen Augen, das er ihr nicht glaubte. „Er war doch hier, oder?“ Lily hatte genug, sie stand auf und fand diesmal Halt in ihren Beinen, sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und drängte sich an James vorbei, ohne ihn weiter zu beachten. „Lily!“ James stand völlig verdutzt in der Tür, ihm gefiel das ganze ganz und gar nicht. „Lily, was ist denn mit dir passiert?“ Sirius kam die Treppe vom Schlafsaal der Jungen herunter und sah die völlig verheulte Lily an ihm vorbei laufen. Er sah kurz zu James rüber, der ihm jedoch einen völlig ahnungslosen Blick zu warf. Lily fing auf halben Weg die Treppe hoch wieder an zu weinen. Als sie durch die Schlafsaal Tür hindurch war, herrschte nur noch Stille. Es dauerte einen Moment, bis sich die 4 anwesenden Schüler rührten, alle starrten Lily hinterher. „Er war doch hier, oder? Ihr wisst doch was!“ James Stimme bebte vor Wut und er blickte zu Amanda und Mary. Amanda trat einen Schritt zurück um ihm zu zeigen das sie es nicht wusste. Mary, die neben einem Sessel stand, nickte ängstlich. „Ich bringe ihn um, auf der Stelle...“ James zog seinen Zauberstab aus seinem Morgenmantel und drehte sich zum Ausgang hin, doch Sirius stand schon neben ihm um ihn aufzuhalten. „Bist du wahnsinnig? Du weißt doch gar nicht was passiert ist.“ „Sie weint, reicht das nicht? Sie ist völlig fertig und das wegen IHM!“ „Das ist noch kein Grund ihn umzubringen...!“ Die beiden Freunde sahen sich an und schließlich ließ James den Zauberstab sinken und resignierte. Sirius nickte ihm zu. „Gut...und jetzt geh zu Bett. Rede morgen mit ihr...“ James schaute seinen Freund an, er wusste das er Recht hatte. Er nickte traurig. „Ich will doch nur...das sie nicht weint...“ flüsterte er, sodass nur Sirius ihn hören konnte. „Ich weiß...“ Ohne Amanda und Mary zu beachten, gingen sie durch den Gemeinschaftsraum nach oben um zu schlafen... - Severus war am Boden zerstört als er am Slytherin Gemeinschaftsraum ankam. Es war mitten in der Nacht und er war sich sicher, das alle schlafen würden. Als er das Passwort sagte und die Kerkertür sich öffnete, blickten ihn allerdings seine Freunde an. „Hey Sev, wo warste denn?“ Doch er antwortete nicht... „Du und deine netten kleinen Todesserfreunde - siehst du, du streitest es nicht einmal ab! Du streitest nicht einmal ab, dass ihr alle das gerne wärt! Du kannst es kaum erwarten, bei Du-weißt-schon-wem mitzumachen, oder?“ Lily‘s Worte hämmerten in seinem Kopf und mit einem Mal waren ihm seine Freunde einfach nur egal. „Warste bei dem Schlammblut?“ fragte einer seiner Freunde gehässig und lachte mit den anderen. Severus drehte sich um und sah ihn wütend an. „Nenn sie nie wieder so...“ sagte er leise, als seine Freunde weiter lachten wurde er lauter und ging auf sie zu. „Wenn einer sie je wieder so nennt, dann könnt ihr was erleben...“ Seine Stimme bebte bedrohlich und sogar der mutigste seiner Freunde bekam Angst. „Ist ja gut, beruhig dich man...was ist denn mit dir los?“ Severus hatte seinen Zauberstab gezückt und drohte ihnen. „Ihr seid so ein Haufen Dreck...“ Er sah seine ehemaligen Freunde angewidert an, drehte sich schließlich um und ging in den Schlafsaal. Seine Gedanken drehten sich nur noch um Lily. Das hatten sie sonst auch immer getan, aber diesmal war es anders. Die Angst übermannte ihn wieder und er wollte nicht wahr haben, das er sie nun vielleicht für immer verloren hatte. Warum musste er ihr auch seine Liebe gestehen? Er lag in seinem Bett und betrachtete den grünen Baldachin über ihm. Einige silberne Streifen zogen sich durch den dicken, grünen Stoff die leicht leuchteten. Tränen benetzten sein Gesicht, sie wollten einfach nicht aufhören zu fließen. Seit über 7 Jahren waren sie beste Freunde und nun das. Immer wenn er seine Augen auch nur für eine Sekunde schloss, schossen die Bilder wieder durch den Kopf, wie Lily vor dem Porträt der Fetten Dame steht und weint, fast zusammenbricht. „Ich kann nicht...“ Severus vergrub sein Gesicht in seinen Händen, sein Herz schmerzte so sehr, es war kaum auszuhalten. Warum...warum musste dies alles passieren...? - Am nächsten Morgen war Severus völlig übermüdet. Die ganze Nacht hatte er nicht geschlafen, da er ununterbrochen an Lily denken musste. Er hatte hin und her überlegt und war zu dem Schluss gekommen, das er noch einmal mit ihr reden musste. Er brauchte Gewissheit. Er wusste nicht mal, ob sie noch mal mit ihm reden würde, doch er musste es versuchen. Es war der Punkt gekommen, wo er nichts mehr zu verlieren hatte. Als er die Große Halle betrat sah er sich um. Er erspähte James, Remus und Sirius, doch von Lily war keine Spur zu sehen. ,Sie frühstücken doch immer zusammen...‘ dachte er und sah sich weiter um. Doch sie war nirgends zu sehen. Er ging rüber zum Slytherin Tisch. Nun, da er wieder allein war, suchte er sich einen neuen Platz und setzte sich relativ ans Ende des Tisches. Er aß lustlos einen Toast und sein Blick fiel immer wieder auf den Gryffindor Tisch. Sie war sonst immer da, sie liebte das Hogwarts Frühstück mehr als jede andere Mahlzeit. Wo war sie also? Ein paar Stühle weiter unterhielten sich drei Slytherins über eine Freundin. „Nein sie ist nach Hause gefahren, sie besucht ihre Eltern doch immer über Weihnachten.“ Weihnachten. Severus hatte ganz vergessen das ja ab heute Ferien sind. Er nahm gedankenverloren einen Schluck Kürbissaft und dachte an vorletztes Jahr zurück. Er war, wie sonst auch, mit Lily nach Hause gefahren. Sie verbrachten viel Zeit zusammen in den Ferien, spielten im Schnee oder lernten zusammen. Lily‘s Mutter hatte Severus sogar so ins Herz geschlossen, das sie ihm jedes Jahr eine riesige Ladung seiner Lieblingskekse backte. Er war immer Willkommen bei ihnen zu Hause, obwohl Lily‘s Schwester ihn nicht ausstehen konnte. Letztes Jahr hatte sie sich jedoch entschlossen zu bleiben, weil auch James, Remus und Sirius hier bleiben wollten. Das war sein erstes Weihnachten ohne Lily, denn sie verbrachte es mit ihren Freunden. Als er wieder den Blick zum Gryffindor Tisch richtete, erhaschte er einen Blick auf James, der ihn wütend anblickte. Sirius, der neben ihm saß, stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen und der Blickkontakt brach ab. Severus aß weder sein Toast auf, noch trank er seinen Kürbissaft leer. Er stand nach kurzer Zeit auf und verließ die Große Halle. . . . „Mum? Kann ich dich was fragen?“ Lily war mit ihrer Mutter in der Küche, sie bereiteten das Festessen für heute Abend vor. Alles war schon festlich geschmückt, durch die Durchreiche in der Wand konnte man den großen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer sehen. „Natürlich, Schatz.“ Lily haderte mit sich, doch ihre Mutter hatte immer die besten Ratschläge. Die ganzen Ferien hatte sie damit verbracht, die 3 Worte, die Severus zu ihr gesagt hatte, zu verarbeiten, doch es gelang ihr einfach nicht. „Warum hast du dich in Dad verliebt?“ Sie sah ihre Mutter an, die sichtlich erstaunt über diese seltsame Frage war. „Wie meinst du das?“ „Naja, hattet ihr viel gemeinsam oder wart ihr sehr unterschiedlich?“ Plötzlich fiel Lily es leicht ihre Fragen zu formulieren, die sie sich seit einer Woche täglich stellte. Ihre Mutter überlegte kurz, dann lächelte sie, als sie zurück dachte. „Oh, wir waren sehr verschieden, hatten viele unterschiedliche Interessen und Ansichten. Warum fragst du?“ Lily ging nicht auf die Frage ihrer Mutter ein, sondern fragte weiter. „Aber sind Unterschiede nicht auch schwer zu bewältigen?“ „Natürlich, aber das macht es auch aufregend. Wenn man die selben Dinge mag, wird es sehr schnell langweilig und vielleicht zeigt der eine dem anderen auch Dinge, für die man sonst nie ein Auge hatte.“ Lily nickte geistesabwesend. „Gehts dir gut Lily?“ „Ja, ich bin nur neugierig, entschuldige.“ Sie lächelte ihre Mutter an und widmete sich wieder den Vorbereitungen, obwohl ihre Gedanken ganz wo anders waren. „Wo ist eigentlich Severus dieses Jahr?“ fragte ihre Mutter und blinzelte Lily skeptisch an. Lily erstarrte in ihrer Bewegung, die Möhren zu schneiden und atmete einen kurzen Moment nicht. Ihr wurde plötzlich furchtbar heiß. „Ähm, er wollte Weihnachten bei seinen Freunden verbringen und die bleiben dieses Jahr alle in Hogwarts.“ Ihre Mutter nickte, wusste jedoch genau das ihre Tochter log. „Ich hab ihm wieder Makronen gemacht, ich würd ihm gerne welche mit einer Eule schicken.“ Lily schluckte, nickte aber schließlich. „Ja, eine gute Idee.“ --- Danke fürs lesen und bleibt am Ball ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)