Confrontation with the past von SF-A2-Miki (Wenn die Vergangenheit einen einholt) ================================================================================ Kapitel 2: Revelation --------------------- Zufrieden ließ sich das Monster vor der entgeisterten Mutter nieder. Den Blick ließ er kurz zu dem ihm unbekannten Mädchen wandern, dann wieder zu Hazel - schleichend kam die Erkenntnis. Tränen stiegen in ihren Augenwinkeln auf, was den Wolf wehmütig die Ohren senken ließ. Als sie sich ihm allerdings laut schluchzend um den Hals warf und ihn fest umklammerte, jaulte er etwas überrumpelt auf. "Verdammt, ich hätte mit jeder erdenklichen Reaktion gerechnet, damit aber nicht!", lachte er vergnügt auf, erwiederte ihre Umarmung allerdings mit einem sanften Schleck durch's Gesicht. "Sei einfach still, du blöder Köter...", war die raue Antwort, welche der Silberwolf mit einem spielerischen Knurren hinnahm. "Sei bloß still..." Eine ganze Weile weinte Hazel an der Seite des Wolfes aus, welcher sie in aller Ruhe gewähren ließ. Als ihre Tränen bereits versiegt waren, herrschte eine beklemmende Stille, in der niemand sprechen oder auch nur ein Seufzen von sich geben wollte. Das Einzige, das in diesem Augenblick zu hören war, war das gleichmäßige Ticken der Uhr, die was auch passierte nicht an der Geräuschlosigkeit teilnehmen wollte. Die Stille durchbrach dieselbe Person, die sie herbeigeführt hatte, indem sie sich zögerlich vom Wolf löste, als habe sie Angst, er könnte sich urplötzlich wieder in Luft auflösen. "Es tut mir leid... Ich sollte endlich mal gelernt haben, mich zusammenzureißen...", folgte darauf verweint, während sie sich die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte. "Ist schon gut, Kleines.", erwiederte das Monster mit einem sanften Lächeln. "Aber den Köter nehm' ich dir übrigens immer noch krumm." Ein schwaches Lächeln schlich sich auf Hazel's Lippen, worauf ein tiefes Ein- und wie Ausatmen folgte. "Du hast dich wohl ebenso wenig wie ich verändert, was?" Die Wärme in diesen Worten waren kaum zu überhören. Karina, die sich zwischenzeitlich noch weiter auf Abstand gegangen war, näherte sich nun wieder ein paar zaghafte Schritte weit, als unter ihren Füßen die Dielen leise knarrte, was alle Anwesenden etwas zusammenzucken ließ. Karina ihrerseits wäre lieber gar nicht erst aufgefallen und das kluge Monster wie auch ihre Mutter hatten die Jüngste schon fast wieder vergessen. Mit aufgestellten Ohren fixierte der Wolf sie, was Karina ganz steif dastehen ließ. "Niedlich... sie erinnert mich wirklich an dich damals.", lachte er nochmals auf. Während er die Jüngere aufmerksam musterte, fragte er weiter: "Das ist sie wohl, hm?" Hazel selbst nickte nur trocken, was dem Silberwolf nicht verborgen blieb. "Groß ist sie geworden... Aber was hab' ich auch erwartet" Nochmals erklang das tiefe Lachen. Zwei schleichende Schritte machte er auf Karina zu, was sie bereits jeden Muskel ihres Körpers anspannen ließ. "Hab keine Angst... Ich tu dir ganz sicher nichts, vertrau mir. Das würde deine Mutter sonst auch gar nicht zulassen.", versicherte er ihr, was allerdings absolut nichts bewirkte. Ruhig hielt er vor Karina's Füßen inne, setzte sich entspannt hin und blickte mit seinen treuen Augen zu ihr auf - einem loyalen Haushund gleich. Seine Rute wedelte ein wenig und leicht hechelnd schien er nur dazu aufzufordern, dass sie ihn doch streicheln würde. Doch auch das brachte ihn keinen Schritt weiter, außer dass sich Karina minimal entspannte. "Naito... Das hat keinen Sinn", pausiert sie ihren Satz. "Immerhin hab' ich ihr beigebracht, dass sie bei einem Monster vorsichtig sein soll - egal wie zutraulich es scheint." Weiter verschränkte sie die Arme und setzte erneut zum Sprechen an: "Abgesehen davon, willst du wirklich, dass sie mit dir wie mit einem Tier umgeht?" Darauf drehte Naito dann doch einmal den Kopf zu ihr: "Du magst ja recht haben, aber sie fürchtet sich furchtbar vor mir. Bei dir hat's damals doch auch funktioniert." Hazel ihrerseits runzelte darauf die Stirn. "Sie ist nunmal nicht ich. Und nun nimm' doch endlich deine menschliche Gestalt an, vielleicht traut sie dir dann mehr." Als aus dem edlen Monster plötzlich ein Mensch wurde, stolperte Karina zurück und konnte sich ein Schreien erstmal nicht verkneifen. Am Boden sitzend starrte sie den Mann mittleren Alters vor sich an. Er... ist ein Halbmonster! Naito seinerseits schien abermals amüsiert, verkniff sich allerdings jeden weiteren Kommentar. "Ich sagte doch, du brauchst keine Angst zu haben.", wiederholte er sich sanft lächelnd, während er ihr eine Hand zum Aufstehen reichte. Zögerlich ergriff das völlig zerzauste Mädchen seine Hand, wich allerdings ein Stück von ihm zurück, als sie wieder einen festen Stand hatte. Wer zum Teufel war dieser Mann nur?! Hilfesuchend blickte sie zu ihrer Mutter, die bereits darüber nachzudenken schien, was sie dazu sagen sollte. "Weißt du, Karina...", brach sie mitten im eigenen Satz ab, um nochmals darüber nachzudenken, ob sie das nun wirklich aussprechen sollte. "... das ist Naito. Er... Er ist dein Vater.", kam ihr unsicher über die Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)