Wings and Hearts I von PapaPanda (Engel lieben Dämonen) ================================================================================ Kapitel 1: Eine schicksalsvolle Begegnung ----------------------------------------- Es ist ein bewölkter Frühlingstag, einer von diesen Tagen welche einfach nur grau und nass sind. Jens schlendert am Ufer des örtlichen Flusses entlang und hat den Kragen seines langen schwarzen Mantels hochgeschlagen. Nur einige hundert Meter Flussaufwärts, unter einer Brücke, tut sich der Boden auf. Rauch steigt aus dem Loch auf und es riecht nach Schwefel. Eine dunkle Gestalt klettert mit viel mühe empor und sieht zu wie das Loch sich langsam wieder schließt. Sie hält kurz inne und freut sich das sie es geschafft hat denn für sie ist das der erste schritt in eine bessere Zukunft. Doch ihre Freude währt nur kurz. Sie sieht Jens im Schatten stehen, er sieht sie an und fragt sich warum es so leicht ist aus der Hölle zu entfliehen und ob es sich dabei nicht mittlerweile um ein Ausbildungscamp für Dämonen handle. Langsam und siegessicher zieht er sein Schwert und hält es ihr an die Nasenspitze. „Netter versuch Kleines“ sagt er kalt und fest entschlossen sie dorthin zurückzuschicken wo sie gerade hergekommen ist. Doch er zögert, sein Arm ist schwer wie Blei und sein Blick versinkt in ihren Bernstein-braunen Augen. „Na...angst davor ein klein Dämon zu töten....“ fragt sie spöttisch. Doch innerlich zittert sie vor angst und fragt sich warum Jens so lange zögert. Gerade dieses zögern lässt etwas Mut in ihr aufkeimen, nur ein bisschen aber genug um ihn ein „na los stich zu und töte mich endlich, wenn du meinst es bringt dir was...“ entgegenzuschmettern. Doch Jens hat seine Entscheidung schon getroffen „du scheinst ja ganz heiß darauf zu sein, dass ich dich zurück in die Hölle schicke“ sagt er während er sein Schwert wieder weg steckt „ich behalte dich im Auge“. Er will gehen, ein letzter blick über die Schulter auf die die er nicht Töten kann und eine Frage die ihn beschäftigt verlässt seine Lippen wie von allein „du ... sage mal warum bist du eigentlich in die Hölle gekommen ?“ Sie ist überrascht von so einem Interesse und antwortet ohne nachzudenken „Wird das einer wie du den verstehen? Ich bin sozusagen auf der Flucht vor der macht des Satans ... bevor er mich ganz in seine Gewalt bringen kann! … Ich will nur endlich meine Freiheit! “. Sie kann kaum glauben das sie ihm das gerade gesagt hat und sieht beschämt weg. Jens nutzt diese Möglichkeit sie zu mustern, sie ist nicht besonders groß, und hat mittellanges dunkelbraunes Haar, unter ihren kaputten Kleidern luken Narben hervor. Er fragt sich warum der Fürst der Finsternis solch eine Frau rekrutiert. Er will gehen, darüber nachdenken was mit ihm los ist und warum er sie nicht töten kann. „Ich behalte dich im Auge Schlampe“ ruft er ihr zu, er weiß selber nicht warum. Jens breitet seine Flügel aus, so das alles mit gleißenden Licht erfüllt wird und fliegt von dannen. Er landet wenige hundert Meter vom Ort des Geschehens auf einem Dach, setzt sich hin und beginnt Selbstgespräche zu führen „Töten kann ich sie nicht, aber vergessen auch nicht. Ich bekomme sie einfach nicht aus dem Kopf. Seid hunderten Jahren töte ich alles was die Hölle ausspuckt aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich muss sie einfach wiedersehen, sie beobachten, herausfinden was so besonders an ihr ist und vor allem warum ich sie nicht vergessen kann: ihre Augen, ihre Stimme, ihr Geruch...“ Diese Gedanken machen ihn ganz verrückt, wie so oft in ausweglosen Situationen erhebt er seine stimme gen Himmel: „ Ist das dein Wille? Du schweigender Schöpfer! Ist das meine Bestimmung?“ Inzwischen hat es begonnen zu regnen und die Unbekannte aus der Hölle sucht Schutz in einer Höhle am Ufer des Flusses. Sie hat sich zwar aus der Hölle befreit, doch nicht aus den Fängen des Teufels. Sie spürt seine Gegenwart in ihrer Seele und seine feste Hand ihr Herz einschnüren. Eine Träne läuft über ihr blasses Gesicht und ihre Gedanken schweifen ab. Sie beginnen sich nur noch um den zu drehen, welcher ihr leben verschont hat obwohl sein Schwert sie schon berührte. „Im Gegensatz zu mir ist er frei..“ murmelt sie „...oder so was ähnliches...ich kenne mich mit solchen Wesen ja nicht aus...“ Mittlerweile hockt eben dieses Wesen auf einem Funkturm, der regen hat seine Sachen schon längst durchnässt aber das ist ihm egal. Er will nur noch eins: sie finden: „Wie soll ich sie nur finden wenn all diese Gewalt, all dieser Hass der meine Sinne trübt. Ich muss mich mehr konzentrieren. Wo versteckst du dich bloß ?“ Jens schließt die Augen und fliegt in Gedanken hoch über der Stadt, doch eine besonders dunkle Seele, ein Dämon, überstrahlt alles. Er weiß das er ihn töten muss wenn er sie finden will. Jens lässt ein Scharfschützengewehr in seinen Händen erscheinen und zielt sorgfältig auf das Wesen mit den ledrigen Flughäuten und drückt ab. Ein Volltreffer. Er lässt das Gewehr verschwinden und konzentriert sich wieder. „Komm schon...., komm schon..., ah deswegen konnte ich dich nicht finden, du weinst, wie ungewöhnlich. Ich sollte mich auf den weg machen wenn ich sie finden kann können sie das auch“ Er weiß das ihn niemand zuhört, aber wenn man so oft allein ist wie er, dann ist die eigene Stimme zu hören besser als gar niemanden zu hören. Jens breitet seine Flügel aus und macht sich auf den weg zu ihr. In der Höhle sitzt sie nun unter Tränen als es sie wie ein schock trifft: „das Geschöpf des Himmels, es kommt zu mir, was will es nur, will er mich doch töten? Ist es nicht doch das beste ? Immerhin bin ich ein Wesen der Dunkelheit, lohnt es sich dennoch zu leben ?“ Ihre Stimme hallt von der feuchten Höhlendecke wieder und kehrt als vorwurfsvolles Echo zurück. Von ihr unbemerkt landet Jens in der nähe der Höhle: „Was tu ich da eigentlich“ fragt er sich selbst. Er beobachtet sie einen Moment lang wie sie auf einem feuchten Stein an einer kleinen Feuerstelle sitzt und fragt sich ob sie weiß das er da ist. Er geht an der Felswand entlang und quetscht sich durch eine kleine Öffnung um ins innere der Höhle zu gelangen. Lautlos schleicht sich Jens an die Frau heran die ihn keine ruhe mehr lässt und spricht ihr von hinten ins Ohr: „Wenn du hier überleben willst brauchst du mich .“ Sie fährt zusammen und ihre Nackenhärchen stellen sich auf. Sie versucht sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, sagt: „Ja klar sicher“ und lacht gezwungen. „Wieso sollte mir ein Wesen, was so rein ist, helfen zu überleben?“ Das fragt sich Jens auch doch er will sie nicht wieder verlieren und versucht auf die schnelle eine Antwort zu finden: „Ich bin wie du, nur das das Gegenteil.“ Bei diesem Satz muss er über sich selber Lachen. „Hm na gut, ich versuch es dir zu erklären ich versuche die Verbindung zu Gott zu finden und du - soweit ich verstanden habe - willst du deine Bindung zum Fürst der Finsternis trennen. Ich weiß nicht wie aber ich habe das Gefühl das wir voneinander profitieren können Ich...“ er führt den Satz in Gedanken zu Ende: '...fühle mich von ihr angezogen, nein das darf ich ihr nicht sagen, ich darf nicht schwach für sie wirken, vielleicht ist es eine Falle !' Doch statt zu sagen was er denkt bringt Jens nur ein:“Ich ... ähm ... vielleicht geh ich besser wieder“ über die Lippen. Er wendet sich von sich selber angewidert ab, fest entschlossen zu gehen doch vernimmt er ein leises. „Nein es...“ sagt sie leise „...es wäre gut wenn du bleibst...es tut mir sicher gut wenn ein Wesen des Herren bei mir ist... obwohl ich diesen Glauben nicht hab... wieso verschwendest du deine Zeit mit einem Wesen das es nicht geben sollte...ich bin ein Dämon doch ich habe merkwürdiger weise ein Herz...auch wenn du das nicht glauben solltest.“ Sie kann kaum glauben, dass sie das eben gesagt hat, sie fühlt sich Wertlos und Unwürdig. Doch Jens dankt Gott, dass sie ihn nicht hat gehen lassen und sagt: „Hm, du nennst mich ein Wesen des Herrn und kommst geradewegs aus der Hölle aber glaubst nicht an Gott ? Du gefällst mir! Ich bin ein Engel des Herrn und es ist so lange her das er zu mir sprach, dass ich mich nicht einmal an den Klang seiner Stimme erinnern kann.“ er rutscht etwas näher an sie heran ohne sie anzusehen: „Wir beide sollten ...“ Das knacken eines Astes unterbricht ihn „Verdammt“ flucht er, denn er weiß, dass das nicht der Wind war. Auch sie spürt die Gegenwart des Bösen, zu Jens Überraschung färben sich ihre Haare und Augen rot. „Fliehen oder schießen“ ruft er. Siegessicher sieht sie ihn mit ihren rot leuchtenden Dämonenaugen an und sagt: „Lustig mit den fliehen ich denke schießen ist besser“ während sie ihre Pistolen schwingt. In der Dunkelheit leuchten rote Augenpaare auf und sie fragt: „Kennst du das Wesen hier?“ Jens beginnt unheimlich zu grinsen „Ja, nur ein gewöhnlicher Verdammter. Doch hören wir auf zu reden und schicken sie zur Hölle“. Er beginnt zu lachen und die Höhle wird plötzlich mit gleißenden Licht erfüllt welches sie hässlichen Fratzen der Unterweltler um sie herum preisgibt. „Ich sehe sie gerne, am liebsten in dem Moment in dem ihnen bewusst wird das sie keine Chance haben.“ „Kommt her ihr Wichser und spürt die Herrlichkeit Gottes !“ ruft er den Monstern zu. „In nomine Patre...“ er schießt zwei Verdammten in den Kopf. „...et filii...“ Jens rollt über den Höhlenboden und schießt einen währenddessen in das Knie, welcher daraufhin mit einem Schmerzschrei zusammenbricht. „...et spiritus sanctus“ er lässt seine Pistolen verschwinden und zieht stattdessen sein Schwert. Sie muss grinsen und sagt“Nicht schlecht für ein Wesen wie dich.“ sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen: „Ich denke die wollen mich wieder da hinbringen wo ich grad herkam.“ Hinter ihr tauchen zwei Gestalten auf. Sie verschwindet und taucht nun selber hinter ihnen auf. „Dämonenschuss“ ruft sie während ihre Augen rot aufleuchten. Die beiden Gestalten lösen sich schreiend auf. „Ganz nett, aber ich glaube du hast einen übersehen“ sagt Jens und hockt sich hin, er umklammert sein Schwert und seine Augen beginnen zu blitzen. „Aber ich weiß ja das Leute wie du nicht gern nach oben sehen“ kaum hat Jens diese Worte gesprochen springt er nach oben und nagelt einen Verdammten mit dem Schwert an die Decke. Er hält sich mit einer Hand am Schwert fest und schießt dem Verdammten mit der anderen in den Kopf. Er sieht sie an, sie ist ganz nass geworden weil sie teilweise draußen im Regen gekämpft hat. Sie schüttelt die Haare und macht Jens dabei nass. „Ich muss zugeben das hat ... Spaß gemacht und es erinnert mich an alte Zeiten“ sagt er während er sich übers Gesicht wischt. Sie sieht ihn an und zittert dabei. „Gut gehen wir in mein Versteck dort können sie dich nicht orten und du dir was trockenes anziehen“ Jens legt väterlich seinen Arm um ihre Schultern. Sie wird sofort rot denn jetzt spürt sie es auch dieses Gefühl, so etwas hatte sie noch nie, zum ersten mal fühlt sich ihr Herz gebraucht. Sie beginnt zu stammeln: „Ehm...ja...also...“ und sieht dabei weg. „Dann mal los, wenn du nur halb so gut fliegst wie du kämpfst sind wir im null Komma nichts bei mir“ sagt er und fragt sich woher diese Anziehung kommt und warum er ihr vorgeschlagen hat sie mit zu sich zu nehmen. Schließlich ist sie ein Dämon. Er fragt sich ob er die selben Fehler immer wieder macht oder ihr wirklich vertrauen kann. „Verdammt ich riskier's“ murmelt er, breitet seine Flügel aus und hebt ab. Sie sieht ihm nach und redet leise mit sich selbst: „Was will der nur von mir...er kennt mich nicht...er vertraut einen Dämon...was soll die Scheiße verdammt und wieso folge ich ihn?“ sagt sie als sie bemerkt das sie ihm bereits folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)