Maskerade von abgemeldet (Maskerade) ================================================================================ Kapitel 1: Maskerade -------------------- [...]Der Detektiv gab trotz allem nicht auf und machte weiter. So wie seine Vorgänger, die gegen Unrecht und Willkür gekämpft und im Namen des Rechts das mächtige Böse herausgefordert hatten. Der schwarzhaarige ging in die Knie und ließ sich auf dem dunklen Boden nieder. »Light... Dieses Gefühl, nicht die beschützen zu können, die man beschützen will... Ist dies die >Wirklichkeit<, vo der du immer gesprochen hast?« Das Licht, welches er entgegen gerannt war, und an dessem Ende jemand bestimmtes zu warten schien, die Hand nach L ausgestreckt haltend, wurde zunehmend kleiner und verschwand schließlich ganz aus aus seinem Blickfeld. »Das ist ein verdammt beschissenes Gefühl.« Sein Blick glitt zu der kaputten Uhr- ein Erinnerungsstück an Light- an seinem Handgelenk und ein Stich fuhr durch sein Herz. Schlagartig begann L, wieder und wieder mit der Faust auf den dunklen Boden zu trommeln ... und hörte auch nicht auf, als seine Faust heftig schmerzte. »Light... Es tut so weh... so weh... Mein Herz!« Es war körperlicher Schmerz. Der Schmerz, den der einzelne, schwache Mensch L Lawliet, der den großen und einsamen Meisterdetektiv L mimen musste, in sein tiefstes Innerstes verdrängt hatte, ohne ihn ganz verbannen zu können. Was hatte man dem weltberühmten Meisterdetektiv L nicht alles vorgeworfen, wenn es einmal nicht um seine Fähigkeiten als Detektiv gegangen war... >Ein schrulliger Detektiv, der sich mit Vergnügen auf groteske Serienmorde stürzt.< - >Der Computer in Menschengestalt, der in Massenmördern nichts als Mathematik sieht.< - >Einsiedler ohne Persönlichkeit.< Es blieb jedoch stehts L`s Geheimnis, wie er mit diesen Einschätzungen seiner Persönlichkeit zurechtkam und umging. Was die Menschen nämlich nicht wussten, war, dass L die tausenden von Kriminalfällen, die er gelöst hatte, und auch die Verbrecher und die Opfer, die hinter diesen Fällen standen, niemals vergaß und auch gar nicht vergessen konnte. Er konnte die wie aus einem Traum mitten aus dem Leben gerissenen Opfer genauso wenig vergessen wie das Wehklagen und die Tränen der Hinterbliebenden. Diese tägliche Konfrontation mit Verbrechern, für die Menschenleben nicht das geringste zählte... Niemand konnte verstehen, was im Inneren von jemanden vorging, der einen solchen Alltag gelebt hatte oder hatte leben müssen. Und wer wollte den Schmerz ermessen, der in einem solchen Herzen herrschen musste? War es der Druck, den ein Einzelner nicht ertragen, die Last, die ein Einzelner nicht schultern konnte, die Last, die seinen Rücken so verkrümmen ließ? War es die unbändige Qual, welche die unauslöschlichen schwarzen Ränder um die Augen geschaffen hatte, die man so leicht für Zeichen von Schlafmange halten konnte? War es die [I)Bitterkeit der Gedanken, die ihn unablässig nach der Süße des Zuckers verlangen ließ? Der chronisch krumme Rücken, die schicksalhaft schwarz geränderten Augen und die bizarren Vorlieben... Vielleicht war all dies einfach der Preis dafür, dass er die Qual, >gerecht sein und gerecht bleiben zu müssen<, die Qual, > L zu sein und L bleiben zu müssen<, in sein tiefstes Inneres verdrängt hatte. L raufte sich die Haare und schrie zum endlosen dunkeln des vermeintlichen Himmels auf, als wollte er die Gefühle und Gedanken, die er so lange in sich getragen hatte, endlich frei lassen. Bis eine sanfte Stimme in sein Ohr drang: »L, komm nach Hause...« Langsam hob sich der schwarze Kopf des Detektiven, die Augen voller lang unterdrückten Schmerzen, Kummer und Qualen. Langsam nahm er die Gestalt war, die sich ihm ebenso langsam näherte und sich schließlich zu ihm hockte, seine Hände hielt. »Light...« Dünn war L`s Stimme, doch Light `s Lächeln verblasste nicht einen Millimeter. Vorsichtig, als wäre L aus Glas, hob er ihn hoch. »Lass uns nach Hause gehen... Zusammen...« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)