Bring me to life von lunalinn (I’ve been living a lie, there’s nothing inside) ================================================================================ Kapitel 24: Don't let me die here (non-adult) --------------------------------------------- Die Stille zwischen ihnen wog schwerer als Blei, was die Anspannung, die sie seit ihrer Entführung befallen hatte, noch schlimmer machte. Sie befand sich wieder in dem Keller, in dem man sie zu Anfang eingesperrt hatte, doch diesmal war sie nicht allein dort. Dennoch fühlte sie sich so…und es war gewiss kein schönes Gefühl. Ihre Handgelenke fühlten sich wund an, da die eisernen Schellen an ihrer Haut rieben, wann immer sie sich bewegte. Unruhig saß sie auf der alten Matratze, war an eines der Rohre, welches aus der Wand ragte, gekettet, während ihr Gegenüber an der Heizung lehnte. Er schaute sie nicht an und auch Konan hatte seinen Blick bis jetzt gemieden, ihn immer wieder nur flüchtig angeschaut, da sie nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte. Wie ironisch, wo sie doch die ganze Zeit in seiner Nähe sein wollte. „Es tut mir leid.“ Ruckartig schoss ihr Kopf hoch und sie sah ihn perplex an, hatte nicht erwartet, dass er das Schweigen als Erster brechen würde. Meinte er das ernst? Hatte er ihr gegenüber wirklich ein schlechtes Gewissen? Dabei hatte er doch viel schlimmere Dinge angestellt, sie ahnte es, obwohl es nicht direkt ausgesprochen worden war. Das alles hier, das war eine Nummer zu groß und sie war nicht sicher, ob sie diese Seite von Nagato jemals hatte kennenlernen wollen. Nein, ganz gewiss nicht. „Du hast ihn ausgeliefert“, murmelte sie, ohne auf seine Entschuldigung einzugehen. „Ja.“ Nagato sagte nichts weiter dazu und ihr wurde klar, dass es ihm egal war, was aus Hidan werden würde. Zugegeben, er war kein Freund von ihr, sie wohnten nur durch Zufall zusammen, aber trotzdem er sie die meiste Zeit über beleidigt hatte, wollte sie nicht, dass ihm etwas zustieß. Er war hier reingeraten, obwohl es eigentlich um sie gegangen war…sie war das Druckmittel gegen Nagato und Hidan war das Druckmittel gegen diesen Typen, den sie nicht kannte. Es war nicht fair und Konan fühlte sich schuldig. „Was werden sie mit ihm machen, wenn er…wenn dieser Kerl nicht kommt, um ihm zu helfen?“ Nagato zuckte mit den Schultern, aber sie ahnte, dass er ihr nur ausweichen wollte, weil ihr die Antwort nicht gefallen würde. Sie schauderte unwillkürlich und ihr war kalt in dem dünnen Stoff des Kimonos. „Du solltest lieber an dich selbst denken.“ Der Rat war unangebracht, wie sie fand, denn immerhin dachte er ja anscheinend auch nicht nur an sich. Ihr war bewusst, dass er sie hatte schützen wollen, deshalb war er hier, obwohl er mit dieser Szene abgeschlossen zu haben schien. Das hatte er doch…oder hatte er nur den Auftraggeber gewechselt? Sie hatte gedacht, dass er ein Dealer war, ein Süchtiger und eventuell war er auch ein Dieb, aber dass er tatsächlich ein Mörder sein sollte, das erschien ihr unbegreiflich. Sie wollte es nicht glauben. „Nagato?“ Ihre Stimme klang dünner, als gewollt und sie zwang sich, sich zusammenzureißen. Seine grauen, ausdruckslosen Augen fixierten sie, doch nun lag ein seltsamer Schimmer in ihnen. „Was hast du getan?“ Er antwortete nicht sofort, ein Zeichen dafür, dass er zögerte, dass er eventuell nicht mit ihr darüber reden wollte. War ihm ihre Meinung dermaßen wichtig? Bisher hatte er sich nicht so verhalten, doch anscheinend war seine kalte Art nur ein Vorwand gewesen, um sie von sich fern zu halten. Um sie vor dem hier zu beschützen. „Was hast du für diese Männer getan?“, wiederholte sie und hoffte, dass er ihr keine Bestätigung liefern würde. Ihre Gefühle waren bereits jetzt so zwiegespalten, dass sie nicht zu reagieren wusste – egal, wie er sich erklären würde. Nagato schien es nicht gern zu tun, seine Haltung wirkte längst nicht mehr so gelassen wie sonst, sein Blick war untypisch ruhelos und er schwieg lange. „Du weißt es bereits“, wisperte er, doch sie beharrte darauf. „Ich will es von dir hören.“ Nein, das war gelogen, denn wollen war definitiv das falsche Wort dafür. Eigentlich wollte sie nur, dass dieser Albtraum endete, doch was brachte es, sich vor der Realität zu verschließen? Sie musste wissen, ob sie zu Recht so schlecht von ihm dachte. „Vieles“, gab er nach einer Weile zurück und sein Blick schweifte ab. „Zu viel.“ „Hast du…jemanden umgebracht?“, zwang sie sich zu fragen und binnen von Sekunden war er wieder voll und ganz bei ihr. Als er endlich den Mund aufmachte, zog er ein Gesicht, als würde er vor sich selbst Ekel empfinden. „Ja…und es war mehr als einer.“ Sie senkte die Lider, atmete tief durch, um sich zu beherrschen; damit hatte sie rechnen müssen. Dennoch war es wie ein Schlag für sie, denn jetzt konnte sie sich nichts mehr einreden. Ihr bester Freund war ein Mörder und wer wusste, was er noch alles getan hatte. Sie fühlte, wie die Entfernung zwischen ihnen wuchs und sie bekam Angst vor dem Ergebnis. „Warum?“, brachte sie nur hervor und diesmal bemühte sie sich nicht darum, sich stark zu geben. Er zuckte wieder mit den Schultern und die Ketten hinter ihm rasselten hörbar. „Ich brauchte Geld, um da wegzukommen und das Angebot klang nicht schlecht. Ich wusste nicht, dass von mir noch mehr erwartet wurde und ich war…voller Hass. Ich wollte Rache. Mir war einfach alles egal, Konan.“ Sie wusste, was er meinte…und wen er meinte. Kurz trat das Mitleid wieder in den Vordergrund, doch sie besann sich, dafür war nicht der richtige Zeitpunkt. „Du hast dich von mir entfernt.“ „Weil ich dich nicht reinziehen wollte.“ „Was dir nicht gelungen ist.“ Mit dem letzten Satz hatte sie ihn verletzt, sie merkte es ihm an, auch wenn er äußerlich keine Regung zeigte. Fast bereitete es ihr Genugtuung, ihm seine Abweisung zurückzahlen zu können, doch im nächsten Moment verschwand diese Empfindung wieder und machte Traurigkeit Platz. „Ich wollte damit aufhören.“ „Du hättest mit mir darüber sprechen können!“, hielt sie an ihrem Standpunkt fest und er seufzte hörbar. „Es hätte nichts geändert.“ „Sag das nicht!“, fuhr sie ihn eine Spur schärfer an und er verstummte. „So warst du schon immer und…und ich hasse das.“ Sie hatte sich vorgenommen, nicht zu weinen, wollte keine weiteren Tränen für ihn vergießen, doch es fiel ihr schwer. Ihre Unterlippe zitterte bereits, doch Konan rang um Fassung, während sie weitersprach. „Ich hasse es, dass du immer glaubst, alles allein durchstehen zu können! Ob dich dein Vater verprügelt hat oder man dich wegen deiner Haarfarbe gehänselt hat, du bist nie zu mir gekommen, Nagato! Du hast lieber alles für dich behalten und dich mit Schmerzen bestraft! Aber das ist keine Freundschaft…auch wenn du damals immer für mich da warst, du hast mich nie an dich herangelassen. Ich…weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Du hast mir die ganze Zeit gefehlt, doch jetzt merke ich immer mehr, dass wir uns eigentlich kaum kennen. Und vielleicht hast du Recht…vielleicht bin ich tatsächlich kein Teil deines Lebens.“ Es war um ein Vielfaches grausamer, diese Worte aus Konans Mund zu hören und zuzusehen, wie sie da saß und sich zusammenriss, um nicht zu weinen. Er wollte das nicht. Sie sollte nicht wegen ihm so leiden, das hatte er doch immer zu verhindern versucht. Warum war sein Plan nicht aufgegangen? Stattdessen saß er hier mit ihr, eingesperrt, nicht mal fähig, sie in den Arm zu nehmen. Er konnte nur da sitzen und sie anstarren…und sich wie ein Arschloch, das er zweifelsohne war, zu fühlen. „Du verstehst das nicht“, begann er leise. „Jeder um dich herum hat sofort gesehen, dass ich nicht gut für dich bin, nur du nicht. Du…“, seine Stimme brach, weil er nicht wusste, ob er weitersprechen sollte. Soeben war er dabei, ihr einen Einblick in seine Gefühlswelt zu geben und das hatte er immer vermeiden wollen. Warum wankte er jetzt? Er wurde weich und das nur, weil sein Wunsch, sie zu trösten, unermesslich groß war. Sie hatte ihm immer alles bedeutet. „Du bist immer bei mir geblieben. Egal, was andere gesagt haben, du hast mich nie zurückgewiesen. Vielleicht denkst du, dass du mich gebraucht hast…aber eigentlich war ich es, der dich gebraucht hat. Mehr als alles andere.“ Er machte eine kurze Pause und mied dabei Konans Blick. „Wenn ich meine Abhängigkeit nicht unterbunden hätte, hätte ich dir geschadet und das wollte ich nicht. Deshalb habe ich mich von dir entfernt…ich wollte das hier verhindern.“ Aber dabei hatte er gründlich versagt, was er sich ewig vorwerfen würde. Der einzige Mensch in seinem Leben, der ihm etwas bedeutete, und er konnte ihn nicht beschützen. Wenn Hidan nichts erreichen konnte, würde er freiwillig wieder bei Hanzou einsteigen – und sich in eine andere Stadt versetzen lassen, weit weg von Konan. Er würde jeglichen Kontakt unterbinden und untertauchen, sich ihr nie wieder nähern. Es war das Beste, das er machen konnte, um ihr nicht noch einmal wehzutun. „Du Idiot!“ Er zuckte zusammen, schaute irritiert auf, als ihre Stimme durch das Zimmer scholl und nun rannen ihr die Tränen wie Sturzbäche über die Wangen. Doch ihre Bernsteine funkelten und spiegelten dabei so viele Emotionen wieder, dass es ihn erstarren ließ. „Warum machst du dich immer wieder selbst schlecht?! Warum kannst du nicht einfach meine Entscheidung akzeptieren und mich bei dir sein lassen?! Du denkst, ich sei ein Mädchen, das man vor allem beschützen muss, aber so ist es nicht, Nagato! Ich bin eine Frau, verdammt noch mal, und ich habe mich schon damals entschieden, immer an deiner Seite zu bleiben! Und es ist mir egal, was wer sagt! Es interessiert mich nicht, denn es ist mein Leben! Ich…ich brauche dich doch auch.“ Sie widersprach sich selbst, das war ihr bewusst und dennoch konnte sie nichts dagegen tun. Es sprudelte alles aus ihr heraus und das, was sie sich einzureden versucht hatte, wurde weggespült wie eine Welle. Nagato so über sie beide reden zu hören, so einseitig, das konnte sie nicht zulassen. Natürlich fühlte sie sich immer noch verunsichert, wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, was ihr bester Freund getan hatte, doch…sie wollte ihn trotzdem nicht verlieren. Es ging einfach nicht, was sie auch versuchte, ob es nun die Beziehung mit Anko war oder ihr Vorhaben, ihn ebenfalls mit Distanz zu strafen…Nagato war und blieb präsent. Anscheinend hatte es ihm die Sprache verschlagen oder aber ihm waren die Gegenargumente ausgegangen, doch was es auch war, es ließ ihn still bleiben. Er schaute sie nur fassungslos an, konnte vermutlich immer noch nicht nachvollziehen, warum sie so sehr an ihm hing. Dabei war das doch inzwischen offensichtlich. Doch sie nahm sein Schweigen hin, lehnte sich erschöpft an die Wand in ihrem Rücken und schloss die Augen. Wie sollte diese Geschichte nur ausgehen? Hidan währenddessen war sich sicher, dass diese Geschichte für ihn hundertprozentig alles andere als gut ausgehen würde. Sie warteten bereits seit Stunden auf Kakuzu und während der Scheißkerl Pain und seine Schlampe für ein Techtelmechtel in den Keller geschickt worden waren, war er dran. Und wie er dran war. Anscheinend hatte Hanzou nicht viel für ihn übrig, weil er mit dem alten Sack in der Kiste gewesen war und das ließ er ihn spüren. Hidan geilte sich in der Regel an Schmerzen auf, es machte ihn scharf und er konnte nichts dagegen tun, wollte normalerweise auch nichts dagegen tun. Das hier war anders. „Die nächste halbe Stunde ist um“, hörte er Hanzou sagen und fuhr herum. „Du weißt ja, was ich gesagt habe.“ Hidan atmete beherrscht durch die Nase, hatte nicht mal mehr einen trotzigen Spruch auf den Lippen. Stattdessen spannte er jede Faser seines Körpers an, während einer der Lakaien auf ihn zukam und nach seinem linken Handgelenk griff. Er wollte sich entziehen, doch der Griff war stählern und da der Rest seines Körpers an den Stuhl, auf dem er saß, gefesselt war, konnte er sich ohnehin kaum rühren. Ein schmerzhaftes Pochen glitt durch zwei seiner Finger und Schweißperlen bahnten sich einen Weg über Hidans Stirn. Er biss die Zähne zusammen… Hidan wurde schlecht, nicht nur wegen dem ungeheuren Schmerz, sondern weil er nicht glaubte, dass Kakuzu herkam. Warum sollte er auch? Ihm lag schließlich nichts an ihm, das hatte er ja deutlich gemacht. „Ich bezweifle, dass er überhaupt kommen wird“, sprach Hanzou seine Gedanken laut aus und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während er sich eine neue Zigarette anzündete. „Aber ich gebe dir noch ein wenig Zeit – sieben Finger sind schließlich noch übrig, nicht wahr?“ „Fick dich doch!“, zischte Hidan angestrengt hervor, doch gleichzeitig rutschte ihm das Herz in die Hose. Dieser Drecksack würde ihn einfach umbringen, wenn er ihm nicht von Nutzen sein konnte, und vorher würde er ihn foltern. Was für beschissene Aussichten, doch was konnte er in seiner Situation tun, außer zu warten, bis man ihn abmurksen würde? „Vorsicht, Junge!“, mahnte ihn Hanzou und strich sich eine seiner blonden Strähnen zurück. Dann schnippte er mit gelassener Miene mit dem Finger und einer seiner Gorillas riss seinen Kopf so stark in den Nacken, dass der Russe nach Luft rang. Seine Kehle lag ungeschützt dar und das war unangenehm. Er hörte einen Stuhl über den Boden schaben, doch sehen konnte er nichts, schluckte nur heftig, was seinen Adamsapfel in Bewegung brachte. „Du spielst mit dem Feuer“, raunte ihm die tiefe Stimme dieses Bastards ins Ohr. Dann wurde er losgelassen, kippte wieder nach vorn, wo ihn ein kühles Augenpaar musterte. „Ich verstehe nicht, was man an jemandem wie dir finden kann.“ Unsanft umschlossen raue Finger sein Kinn und drehte es hin und her, als wolle Hanzou ein seltenes Tier bestaunen. „Du bist recht attraktiv, allerdings nicht grazil genug, um dem bevorzugten Typ nahezukommen. Eine Erziehung hast du anscheinend auch nicht genossen und Respekt scheint ein Fremdwort zu sein. Ich nehme an, dass Kakuzu dich aufgrund deiner Robustheit bei sich behalten hat. Du scheinst ja einiges auszuhalten…“ Der Blick gefiel ihm nicht, denn er drückte eine beängstigende Neugierde aus. „Was geht…dich das an, du Flachwichser?!“ „Immer noch so unverschämt. Ich sollte-“ Der Satz wurde nicht zu Ende geführt, da es in diesem Augenblick an der Tür klopfte und gleich darauf ein weiterer Kerl in Anzug reinkam. Dieser ging schnell zu seinem Boss, um ihm irgendwas ins Ohr zu flüstern, so dass Hidan nicht verstand. „Gut“, hörte er Hanzou sagen und blickte auf. „Ich erwarte ihn.“ Der Jashinist erstarrte innerlich, fragte sich, ob er wirklich das meinte, was er glaubte. War Kakuzu tatsächlich gekommen, um ihn hier rauszuholen? Eigentlich war das doch unmöglich oder nicht? Dem Alten lag doch überhaupt nichts an ihm und Geld würde er niemals für ihn ausgeben. Da er mit dem Rücken zur Tür saß, konnte er diese nicht im Auge behalten, lauschte daher genauestens. Schritte ertönten, näherten sich und er konnte ein abschätzendes Lächeln auf Hanzous Zügen erkennen. Unwillkürlich klopfte Hidans Herz schneller, auch wenn er sich zwingen wollte, realistisch zu bleiben. „Ich hätte nicht gedacht, dass du kommen würdest.“ Die Schritte verstummten knapp hinter ihm und gerade als er den Kopf drehte, traf ihn ein heftiger Faustschlag ins Gesicht. Hidan stöhnte auf, als er samt dem Stuhl mit dem Boden kollidierte und dort liegen blieb. Als er aufsah, stand Kakuzu tatsächlich vor ihm…und seine grünen Augen leuchteten so hasserfüllt, dass Hidan jede Beleidigung im Halse stecken blieb. Er war nicht mehr sicher, ob das eine positive Wendung für ihn bedeutete. „Nachdem du mich so beleidigt hast, hatte ich wohl kaum eine Wahl“, hallte die tiefe Stimme in seinen Ohren wieder und er biss sich auf die aufgeplatzte Lippe. Kakuzu trat vor und anscheinend hatte auch er zwei Bodyguards mitgebracht, denn diese blieben hinter ihm wie brave Schoßhunde. „Habe ich das? Ich habe dich lediglich vor die Wahl gestellt…ist das deine Antwort?“ Hanzou nickte in seine Richtung und Kakuzu schnaubte verächtlich. „Glaubst du wirklich, ich würde auch nur einen Yen für diesen Abschaum verschwenden?“ Hidan presste die Lippen zusammen, verabschiedete sich innerlich bereits von seinem Leben – wie hatte er auch nur eine Sekunde von etwas anderem ausgehen können? „Warum bist du sonst hier?“ „Geschäftliches“, lautete die knappe Antwort, aber es schien die richtige zu sein. „Setz dich.“ Die folgenden Minuten verstrichen langsam und Hidan verstand nicht, worum es in dem Gespräch überhaupt ging. Er schnappte etwas von Aktien auf, irgendwelche Verhandlungen wurden ausdiskutiert und Kakuzu erwähnte ein paar Mal seinen Aufenthalt in Amerika. Letztendlich war es ihm aber auch scheißegal, um was es da ging, denn er würde allem Anschein nach nicht mehr lange am Leben sein. Kakuzu hatte ja deutlich gemacht, dass er ihm nichts wert war und der bittere Geschmack dieser Erkenntnis haftete ihm auf der Zunge. Kakuzu würde wahrscheinlich einfach zusehen, wenn sie ihm den Rest gaben. Der Mord an ihm würde vertuscht werden, dessen war er sich sicher, und niemand würde nachhaken, weil sich keiner für ihn interessierte. Temari hatte eigene Probleme, auch wenn sie ihn eventuell vermissen würde und Deidara…wie wichtig war er Blondie? Würde der zur Polizei gehen und eine Anzeige in Auftrag geben? Vielleicht…vielleicht aber auch nicht, Hidan konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Ihre Beziehung war für ihn schwer in Worte zu fassen, aber er erwischte sich bei dem Gedanken, dass er hoffte, Deidara würde nur gering für ihn empfinden. Immerhin war der Künstler schon wegen Sasoris Tod so daneben gewesen, da brauchte er nicht noch einen Tiefschlag. War es etwa schon so weit, dass er sich Sorgen um andere machte? Mehr als um sich selbst? Dabei wollte er doch noch gar nicht ins Gras beißen, verdammt! Er hatte so lange alles Mögliche irgendwie überlebt und jetzt sollte er drauf gehen? „Dann sind wir uns also einig?“ Hidan schrak aus seinen Gedanken, schaute wieder zu den beiden Männern rüber, wo Hanzou langsam nickte. Der Jashinist wusste nicht, was Kakuzu ausgehandelt hatte, aber keiner von ihnen beiden schien verärgert. „Ich denke, so werden wir uns nicht in die Quere kommen.“ „Sehe ich genauso.“ Er beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie sich beide erhoben und sich die Hand gaben, ehe sie sich ihm zuwandten. Kakuzus Blick war kalt und sagte absolut nichts darüber aus, was er gerade dachte. Vermutlich wünschte er ihn in die Hölle und das konnte er ja auch haben. „Ich nehme ihn mit.“ Hidan hielt den Atem an, starrte Kakuzu verwirrt an und er war nicht der Einzige. „So? Ich dachte, er sei Abschaum?“, hakte er nach wie ein Raubtier, das auf Beute lauerte. „Das ist er auch“, erwiderte der Alte ungerührt und ging ein paar Schritte auf ihn zu, trat ihm auf die Hand. „Du…Bastard!!“, brüllte Hidan vor Schmerz und Wut, doch infolgedessen trat Kakuzu lediglich fester zu. Dem Russen schossen die Tränen in die violetten Augen, doch er weigerte sich, dem Verlangen nachzugeben. Er würde sich nicht weiter bloßstellen lassen! Anstatt dessen schnappte er mit den Zähnen nach Kakuzus Bein, doch er erwischte ihn nicht. „Das ändert aber nichts an seinen Qualitäten.“ „Die da wären?“, hinterfragte Hanzou und stellte sich neben ihn. „Soweit ich das beurteilen kann, ist er weder außergewöhnlich hübsch noch kann er sich entsprechend benehmen.“ „Das Letzte kann man ändern.“ „Und was macht ihn so besonders, dass er die Mühe wert ist?“ Hidan spürte die Erleichterung, als Kakuzu endlich den Fuß von seiner Hand nahm, doch er versuchte, sich nichts davon anmerken zu lassen. Lieber legte er so viel Hass in seinen Blick, wie es nur möglich war – kuschen würde er nicht! „Genau das.“ Hanzou schwieg eine Weile und selbst Hidan verstand nicht, worauf der alte Mann anspielte. „Du meinst, weil er zäh ist? Huh, das wäre tatsächlich ein Grund.“ Worüber redeten diese Säcke eigentlich und warum zum Teufel gingen die sich nicht gegenseitig an die Gurgel, statt ihn zu foltern? Waren die jetzt beste Freunde oder was lief hier für ein krankes Spiel? Hidan fühlte sich überfordert und die Schmerzen machten ihn ganz kirre. Er keuchte auf, als er noch einen Tritt einstecken musste. Die Welt begann sich plötzlich zu drehen und das Letzte, das er vernahm, bevor man ihn abermals trat und ihm damit das Bewusstsein raubte, war Hanzous amüsiertes Lachen. „Er bedeutet dir wohl wirklich nichts.“ Konan blickte auf, als die Tür geöffnet wurde und zwei von Hanzous Leuten reinkamen. Sofort spannte sie sich an, befürchtete sie doch, dass etwas schief gegangen sein könnte und die zwei sie jetzt wieder in die Mangel nehmen würden. Doch um sie kümmerten sich die beiden gar nicht, machten stattdessen Nagato von seinen Fesseln los. „Der Boss hat ein neues Angebot für dich.“ Sie wurde hellhörig, spürte wieder diese Angst in sich aufsteigen, die sie beinahe lähmte. Nagato sagte nichts, wehrte sich auch nicht gegen den Griff der zwei, sondern nickte einfach. Vermutlich hatte er mit so was schon gerechnet oder aber er sorgte sich zu sehr um sie, als dass er etwas versuchen würde. Konan wusste nur eines gewiss und zwar, dass sie hier unten nicht allein bleiben wollte. Zudem sorgte sie sich um ihren Freund, das konnte sie nicht abstellen. „Nagato!“ Sie wollte so viel sagen, aber nichts erschien ihr passend und so blieb es dabei. Er drehte sich noch einmal zu ihr um, maß sie mit seinen gefühllosen Augen, in denen ein unterschwelliges Funkeln lag. Bestimmt würde er zurückkommen, auch wenn er dafür erneut den Pakt mit dem Teufel schließen musste, er würde zurückkommen. Er würde sie beide hier rausbringen und über die Konsequenzen würden sie danach zusammen nachdenken. Denn sie würde nicht mehr zulassen, dass er seine Kämpfe allein austrug. Das hier ging sie auch etwas an. Die Tür fiel ins Schloss und sie sackte auf der Matratze in sich zusammen, starrte ins Leere. Es würde alles gut werden…irgendwie. __________________________________________________________________ Das ist Hallo alle zusammen! Dieses Mal hat es länger gedauert, was erstens an dem Virus, der meinen PC befallen hatte, lag und zweitens daran, dass ich momentan so viel zu tun habe. Die Zeit zum Schreiben fehlte mir einfach und es wird bis Weihnachten nicht unbedingt besser werden. Geduldet euch also bitte in Zukunft ein bisschen, denn ich schaffs einfach nicht schneller. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen, auch wenn er mehr ein Zwischending war...was mit Hidan geschieht, seht ihr im nächsten Kapitel, genau wie Pains Entscheidung ausgeht. Über Kommentare jeglicher Art freue ich mich wie immer sehr und bedanke mich im Voraus! Ihr seid meine Motivation! ^^ Im nächsten Kapitel gibts dann auch wieder KisaIta, so wie etwas von Anko und Madara taucht ebenfalls wieder auf. Zudem kommt auch Deidara nicht um seine Entscheidung herum...bis denne! lg Pia PS: Das ist das erste Mal, dass ein Kapitel von mir aufgrund gewalttätiger Szenen und nicht wegen sexueller Inhalte als Adult eingestuft wurde. ôo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)