Bring me to life von lunalinn (I’ve been living a lie, there’s nothing inside) ================================================================================ Kapitel 5: Before I come undone ------------------------------- Wenn der Mensch verzweifelt war, griff er oft zu verzweifelten Mitteln und genau das tat auch Konan gerade. Wenig begeistert hafteten ihre bernsteinfarbenen Augen auf dem Glas, in welchem sich irgendein Wodkagemisch befand. Eigentlich trank sie nicht, hatte nie das Bedürfnis nach so etwas gehabt. Ein bisschen Alkohol würde ihr auch nicht helfen, über Pains Abfuhr hinweg zu kommen. Dennoch setzte sie das Glas nach einigen Sekunden an die Lippen und trank einen großen Schluck. Es brannte leicht in ihrer Kehle und auch der Nachgeschmack war nicht besonders gut. Aber bekanntlich starb die Hoffnung ja zuletzt und so trank sie auch den Rest sehr schnell aus, starrte dann wieder den Tresen vor ihr an. Der Barkeeper musterte sie schon seit einiger Zeit so argwöhnisch, aber er unternahm keinen Versuch, sie nach ihrem Ausweis zu fragen. Konan ahnte auch, woran das lag. „So, da bin ich wieder. Alles klar?“ Sie warf einen Blick zu der jungen Frau, die sich mit einem heiteren Grinsen im Gesicht neben ihr auf einen Barhocker fallen ließ. Im Gegensatz zu ihr machten Anko das laute Hämmern der Musik und die vielen Menschen nichts aus, weil sie unheimlich gern feiern ging. Konan konnte nicht verhehlen, dass sie in den knappen Hotpants ziemlich attraktiv aussah und wäre sie auf Männer aus gewesen, hätte sie bestimmt gute Chancen gehabt. „Ja. Alles in Ordnung“, murmelte sie bloß und wandte den Blick wieder ab. Es war Anko gewesen, die sie hier reingeschmuggelt hatte, weil sie den Türsteher, einen brutal aussehenden Mann namens Ibiki, kannte. Konan hatte anfangs nicht gewollt, doch Anko hatte nicht aufgegeben, als sie sie weinend in ihrem Zimmer gefunden hatte. Eine peinliche Situation, aber die Ältere schien es wirklich gut mit ihr zu meinen – auch wenn sie natürlich Hintergedanken haben musste. „Möchtest du noch etwas trinken? Oder sollen wir tanzen gehen?“, kam auch schon der zweite Versuch und Konan seufzte innerlich. „Noch mal dasselbe“, gab sie zurück und zwang sich ein Lächeln auf. Das würde ein langer Abend werden… "Gibt’s einen Grund dafür, dass du deine Busenfreundin nicht mitgenommen hast?" Madara warf einen desinteressierten Blick zur Seite, begegnete einem violetten Augenpaar. "Itachi hasst Discos." Mit dieser knappen Erwiderung wandte sich der Ältere ab, um sich noch einen weiteren Drink zu bestellen. Das, was er bisher intus hatte, reichte ja nicht mal, um Hidans penetrante Stimme auszublenden. Außerdem war die Frage überflüssig gewesen, da Itachi noch nicht zwanzig und somit laut Gesetz sowieso nicht hätte hier sein dürfen. Gut, es gab da Mittel und Wege, aber Madara hatte seinem Cousin schon so viel abverlangt, dass er ihm wenigstens heute mal Ruhe gönnen wollte. Möglicherweise war das sein schlechtes Gewissen, das er die meiste Zeit über unterdrückte. "Uh~ gibt es auch etwas, das die Schnalle nicht hasst?" "...frag ihn doch selbst, anstatt mir auf die Nerven zu gehen", gab der Schwarzhaarige schnippisch zurück. "Als ob der mit mir reden würde...erzähl doch mal, ist er im Bett gesprächiger? Ja?", hakte der Russe interessiert nach. Madara verdrehte innerlich die Augen, während er äußerlich gewohnt ruhig blieb. Warum hatte er hier auch ausgerechnet auf den Idioten treffen müssen? Es gab Zufälle, die niemand gebrauchen konnte. "Schreit er deinen Namen? Wimmert er?" Wenn der Ältere so überlegte, musste er zugeben, dass sein Cousin selbst im Bett noch über eine gewisse Selbstbeherrschung verfügte...einerseits beneidenswert, andererseits ziemlich langweilig. "Nicht, dass ich wüsste." Er musste nicht von den wenigen Ausbrüchen erzählen - das ging den Silberhaarigen einen Dreck an. "Kurz gesagt lohnt es sich also nicht, die Muschi zu toppen, ja? Ist ja öde..." Madara hob eine Braue, dann zuckte er mit den Schultern. "Du bist doch sowieso mehr auf blond aus, nicht? Was also kümmert dich meine Familie?" Hidan blinzelte, grinste aber sofort wieder und beugte sich vor, die funkelnden Iriden auf ihn gerichtet. "Oh, ich bin da nicht so wählerisch...ich hatte auch schon Schwarzhaarige...Wiesel-chan wäre nicht die erste, dunkelhaarige Pussy, die ich flachlegen würde!" Madara schnaubte, kippte als Nächstes den Rest seines Sake runter, ehe er zu einer Antwort kam. "Halt dich an deine Barbie", eine leise Drohung war nicht zu überhören und wenn Madara ehrlich war, sollte es auch eine sein. Mochte ja sein, dass er Itachi ausnutze, ihn immer wieder aufs Neue demütigte und absichtlich in den offenen Wunden stocherte, aber das war sein Privileg und er würde es sich von niemanden streitig machen lassen - schon gar nicht von jemandem wie Hidan. Davon abgesehen, dass der Russe keine Ahnung hatte, was wirklich zwischen Itachi und ihm ablief. Sein Cousin ließ ihn bestimmt nicht machen, weil er solchen Spaß daran hatte. Abmachung war Abmachung und wann selbige erfüllt sein würde, das entschied allein Madara. "Eifersüchtig?", flötete der andere und grinste spöttisch, was Madara geflissentlich ignorierte. "Bist deinem Schatz wohl treu, hm? Aber weißt du was?", irgendwas an Hidans Ton missfiel dem Uchiha. Vielleicht lag es auch nur an diesem boshaften Funkeln in seinen Augen. "Itachi-chan fährt zweigleisig!" "Hatschie." Missmutig sah Deidara zu dem Uchiha, der mit seinem Niesen soeben einen wunderbaren Moment zerstört hatte und sich nun die Nase rieb. "...geht’s noch lauter, hmm?", brummte er und schaute den Schwarzhaarigen anklagend an. Selbiger runzelte nur die Stirn, schien wohl nicht zu begreifen, was ein Feuerwerk - und sei es auch nur auf der flachen Mattscheibe vorhanden - dem Künstler bedeutete. Allein dass er Itachi hier neben ihm auf der Couch sitzen und mit gucken ließ, erforderte schon eine Menge Toleranz, wie Deidara fand. Ohne sich noch weiter dazu zu äußern schaute der Blonde wieder zum Fernseher, ehe auch er zu niesen begann. Mist! Irgendwer schien da wohl über sie zu sprechen. "Was soll das heißen?" Madaras Stimme klang ungewöhnlich scharf, während er seinen noch immer grinsenden Mitbewohner fixierte. Natürlich wusste er, dass Hidan es meistens nur darauf anlegte, jemanden zur provozieren, doch irgendwie wurde der Uchiha das Gefühl nicht los, dass diesmal wirklich etwas an dem dummen Geschwätz dran war. "Oh~ er hat es dir also nicht erzählt, ja?" "Was erzählt?", hinterfragte der Ältere mit mehr Nachdruck - Geduld war bekanntlich keine seiner Stärken. "Na, dass er Besuch bekommen hat...von seinem zweiten Lover, nehme ich an. So ein Fischkopf...ziemlich groß...ungesunde Hautfarbe...Kisa-irgendwas war sein Name. Der hat letztens schon angerufen und wollte deine Süße sprechen. Interessant oder? Eigentlich wollte ich ja bis zum Schluss bleiben, um mir das rührende Wiedersehen der beiden rein zu ziehen, aber ich wollte nicht den ganzen Abend in der Bude versauern, wenn du verstehst." Genüsslich nippte Hidan an seinem mit Wodka gefüllten Glas, ihn dabei nicht eine Sekunde aus den Augen lassend. Madara wusste nicht, was gerade größer war: Die Überraschung, dass Kisame sich nach bestimmt drei Jahren wieder meldete oder die Wut auf Itachi, der das mit keiner Silbe erwähnt hatte. Aber was es auch war, es kam alles andere als gelegen. Dabei war der Uchiha sicher gewesen, dass sein Cousin jegliche Bindungen seiner Vergangenheit abgerissen hatte - zu seinem eigenen und ebenso zu Madaras Wohl. "So wie du guckst, gefällt dir das nicht, hm? Dachte ich mir...tut bestimmt weh, wenn man mit so ner Bratze betrogen wird, he?", stichelte der Silberhaarige von neuem los, doch Madara ignorierte ihn. Hier ging es nicht um so etwas Lächerliches wie Eifersucht...nein, dann wäre die Sache wohl nur halb so schlimm gewesen - oder auch nicht; eine von Madaras sehr ausgeprägten Eigenschaften besann sich schließlich auf Selbstsüchtigkeit. Dennoch, Hoshigaki Kisame stellte ein Hindernis dar, dass weder er noch sein Cousin brauchen konnten...warum also hatte der Jüngere geschwiegen, wo es doch nicht nur ihn allein etwas anging? Dafür würde er ihn noch büßen lassen; ein zweites Mal betrog man ihn nicht. Ohne noch etwas zu sagen, geschweige denn Hidan noch einen Blick zuzuwerfen, zog sich der Schwarzhaarige die dünne Lederjacke über und wandte sich zum Gehen; die Lust am Feiern war ihm gerade gehörig vergangen. "Hey! Sag nicht du gehst, wo es jetzt schon so lustig ist und..." Hidans Stimme verhallte, wurde immer leiser, bis sie dem dauerhaften Gedröhne der Boxen nicht mehr standhalten konnte, da Madara ihn einfach sitzen ließ. "...ich denke, du hast jetzt genug getrunken, Konan." Anko grinste amüsiert, während sie ihrer Mitbewohnerin, die mit verdächtig glänzenden Augen und geröteten Wangen da saß, das halbvolle Glas aus der Hand nahm und es auf den Tresen stellte. Anscheinend war die Jüngere nicht besonders trinkfest, kannte darüber hinaus ihr eigenes Maß nicht...hoffentlich hatte sie morgen nicht unter einem üblen Kater zu leiden. Die Violetthaarige schmunzelte, schickte ihren Blick noch einmal über Konans Körper, der heute mal ein wenig mehr Haut als sonst entblößte - was allein Ankos Überredenskünsten zu verdanken war. Sie würde schon dafür sorgen, dass die Jüngere diesen Mistkerl vergaß...das hier erachtete sie jedenfalls als guten Anfang. Allerdings musste sie es langsam angehen, weshalb sie auch darauf verzichtete, der anderen aufdringlich zu erscheinen und nur ihre Hand nahm, mit den Fingerspitzen darüber strich. Auch der Alkohol hatte es nicht geschafft, Konan ein bisschen gesprächiger zu machen...leider. Die Blauhaarige saß nur da und schaute ein wenig benebelt vor sich hin, zuckte leicht zusammen, als sie die Berührung wahrnahm. Erst als sie ihren Kopf zu ihr drehte, ihren Blick erwiderte, beschloss Anko, dass sie sich genug zurückgehalten hatte. Wenigstens einmal wollte sie ihre Mitbewohnerin küssen...und sie tat es auch. Ihre Lippen fühlten sich warm und weich an, wie sie es sich vorgestellt hatte und der Alkohol-Geruch störte überhaupt nicht, hatte Anko ebenfalls einige Gläser getrunken. Eine Hand fand den Weg an ihre Wange und sie schaute die Blauhaarige verwirrt an, hatte nicht erwartet, dass diese in irgendeiner Form die Initiative ergreifen würde. Umso mehr freute es sie...auch wenn Konan das wohl nur tat, weil sie betrunken war. "...Na...gato..." Sie erstarrte, kaum dass sie das Wispern gegen ihre Lippen vernommen hatte...dann löste sie sich von der Jüngeren, lächelte niedergeschlagen. Natürlich...wer auch sonst? Konan schien nicht mal richtig bemerkt zu haben, was sie da gesagt hatte, schaute nur wieder vor sich hin. Und das alles wegen Pain. Sie schüttelte innerlich den Kopf, erhob sich von ihrem Platz und reichte ihrer Mitbewohnerin die Hand. "Komm...ich bring dich nach Hause." Die Angesprochene sah auf, dann nickte sie dankbar, ergriff die dargebotene Hand und stand unbeholfen auf, musste sich an sie lehnen. Anko legte daraufhin einen Arm um die Jüngere, stützte sie so ein wenig, so wie sie immer versuchte, eine Stütze für die andere zu sein. Und das würde sich auch nicht ändern, sie würde dafür sorgen, dass Konan diesen Dreckskerl vergaß...und wenn es das Letzte war, das sie tun würde. Unwirsch drängte sich der Uchiha durch die Mengen, schubste die ihm im Weg stehenden Leute ruppig beiseite ohne sich zu entschuldigen. Er war schon immer jähzornig gewesen...früher hatte man ihm das immer vorgehalten, aber er selbst stritt das unnachgiebig ab. Auch jetzt würde er dies wohl tun; Madara war kein Mensch, der seine eigenen Fehler gern zugab. Schnell drängte er sich an den Türstehern vorbei, spürte die frische, vom Regen noch feuchte Luft auf seiner Haut, die nur durch eine dünne Stoff- und Netz-Schicht geschützt wurde. Aber es machte nichts, dass es etwas kühl war...im Gegenteil, es beruhigte ihn ein wenig. Vielleicht tat er Itachi Unrecht? Wer wusste schon, ob sein Cousin nicht doch noch zu ihm gekommen wäre, ihm von Kisames Anruf erzählt hätte? Wieder brodelte die Wut in seinen Adern und er beschleunigte seinen Gang noch, passte dabei nicht wirklich auf den Weg auf und rannte frontal gegen jemanden. Der Uchiha taumelte etwas nach hinten, hätte wohl den Halt verloren, wenn sich nicht eine Hand um seinen Oberarm geschlossen und ihn somit davor bewahrt hätte. Wenigstens blieb ihm auf diese Weise die Blamage, im Dreck zu liegen, erspart und er wäre fast soweit gewesen, seinem Retter ein knappes Danke entgegen zu bringen...wenn er nicht in diesem Augenblick erkannt hätte, um wen es sich handelte. Schwarze Iriden trafen auf braune...beide blickten einander zuerst verwirrt an, ehe sich pure Fassungslosigkeit in Madaras dunkle Tiefen spiegelte, während in des anderen Seelenspiegeln, die von gleicher Farbe wie das lange Haar waren, Erkenntnis aufflackerte, ja, vielleicht sogar ein Funken Freude. Madara riss sich los, als hätte ihn irgendetwas gestochen und er schaute sein Gegenüber feindselig an, machte dabei einen Schritt zurück. "Guten Abend, Madara", erklang die bekannte, sanfte Stimme, die ihn sogar in seinen Albträumen und Gedanken heimsuchte. Ein schwaches Lächeln zog sich über die Lippen, die er schon so oft auf den seinen gespürt hatte...von denen er wusste, wie sie schmeckten...wie er schmeckte. Hastig scheuchte er die Bruchstücke aus seinem Kopf, bevor sie tiefer gehen, ihn zu unüberlegten Reaktionen zwingen konnten. Beherrscht straffte Madara die Schultern, versuchte Gleichgültigkeit an den Tag zu legen, um ihm keine zusätzliche Genugtuung zu geben. "Geh mir aus dem Weg, Senju", zischte er, nicht ohne eine leise Drohung, die den anderen amüsiert eine Augenbraue heben ließ. "Da sehen wir uns seit Monaten wieder und du sagst so was...nicht gerade fair, meinst du nicht auch?" Madara schnaubte abfällig. "Dass du so was wie Fairness überhaupt in deinem beschränkten Vokabular führst, wundert mich. Hast du das auswendig gelernt?", hinterfragte er mit möglichst viel Arroganz in der Stimme. Dann ging er einfach an dem Älteren vorbei. Dieser schien jedoch damit gerechnet zu haben, fasste abermals seinen Oberarm, hielt ihn somit an Ort und Stelle. "Madara...warte! Wir müssen endlich miteinander-" Aggressiv schlug der Uchiha die Hand weg, funkelte den anderen tödlich an, ehe er mit so viel Hass wie möglich zischte: "Wir müssen gar nichts! Wenn du mich noch einmal anfasst, geschweige denn ansprichst oder anrufst...dann schwöre ich, Senju, ich bring dich um!" Und mit diesem Versprechen kehrte er Hashirama den Rücken, froh, dass dieser nicht folgte, denn bei den Emotionen, die ihn gerade durchfluteten, war Madara nicht sicher, ob er sich andernfalls noch hätte zurückhalten können. Schweigend starrte Itachi an die weiße Raufasertapete, während er mit dem Rücken auf dem Bett lag und dabei versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Kurzweilig hatte er versucht, die Begegnung mit Kisame zu verdrängen, indem er sich auf den Fernseher konzentrierte - erfolglos. Wie ein inneres Mantra hallten die Worte in seinem Kopf wieder...klagten ihn an, ließen ihn Vergangenes wieder aufwärmen. Er schloss für einen Moment die Augen, versuchte in der Stille etwas Ruhe zu finden, doch auch dieser Versuch stellte sich als vergebens raus, ließ ihm allein die Befürchtung, Kisame würde zurückkommen, mehr Fragen stellen, etwas herausfinden, übel werden. Madara hatte er davon auch noch nichts erzählt...wollte er das überhaupt, wenn dieser zurück war? Die Reaktion seines Cousins war abzusehen und ganz bestimmt nicht positiv. Möglicherweise sollte er Kisames Neugierde lieber für sich behalten...zumindest solange er es vor Madara verbergen konnte. Sicher, er würde wütend werden, wenn er es nicht von ihm erfuhr, aber das würde sich geben; er hatte keine Angst vor Madara...nur vor den Erinnerungen an Vergangenes...und das würde sich auch niemals ändern. Itachi richtete sich rasch auf, als er energische Schritte vernahm, die vor seiner Tür verhallten...wenn man vom Teufel sprach. Und tatsächlich war es sein Cousin, der sich Eintritt in ihr Zimmer verschaffte und die Tür hinter sich abschloss. Nicht ungewöhnlich. Madaras Gesichtsausdruck ließ ihn allerdings stutzen und ebenfalls als selbiger die Tür mit mehr Gewalt als sonst zuknallte, so wie der Hass, der in seinen Augen pulsierte. Gar nicht gut. Der Ältere bekam nur sehr selten richtige Wutanfälle, die er dann an seinen Mitmenschen ausließ...Itachi hatte erst einen erlebt und das war wahrlich genug gewesen, um eine ganze Woche im Bett zu verbringen. Madara hatte sich im Nachhinein nicht entschuldigt. Unsicher blieb er auf dem Bett sitzen, erwiderte den kalten Blick seines Cousins und versuchte nicht zu erschaudern, was kaum möglich war, bildete sich bereits jetzt eine Gänsehaut bei ihm. "Wann hattest du vor, mir zu sagen, dass Kisame angerufen hat? Und dass er heute hier war?" Also hatte er es schon herausgefunden...natürlich, Hidan aller Wahrscheinlichkeit nach, wer auch sonst? Madaras Stimme fehlte die Ruhe, mit der er sich gewöhnlich ausdrückte, stattdessen durchschnitt sie die Stille wie Papier, scharf wie eine Rasierklinge. "Antworte!", zischte er nachdrücklich, trat etwas näher, was ziemlich beunruhigend auf Itachi wirkte. "...irgendwann", entfuhr es ihm schließlich, fiel ihm keine bessere Antwort ein. Doch kaum waren ihm die Worte über die Lippen geglitten, zog sich ein heftiger Schmerz durch sein Gesicht, so wie seinen Kopf, als Madara ihm ohne Vorwarnung die Faust ins Gesicht schlug, was dazu führte, dass er mit dem Hinterkopf an die Wand knallte. Er keuchte leise auf, blieb kurz benommen an der Tapete lehnen, ehe er sich mit dem Finger über die aufgeplatzte Lippe fuhr, Blut in seinem Mund schmeckte. Das Ganze wirkte so surreal, dass er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte; Madara hatte ihn nie zuvor geschlagen. "Irgendwann, hm? Verarsch mich nicht!", hörte er den Älteren knurren, spürte gleich darauf, wie sich die Finger des anderen in sein Haar gruben, seinen Kopf nach hinten zogen, so dass er ihm unweigerlich ins Gesicht sehen musste. Madaras Augen schienen vor Hass nur so zu brennen und so langsam bezweifelte der Jüngere, dass das allein an der Sache mit Kisame lag. "...das tu ich nicht." Ein schmerzhafter Ruck durchfuhr seine Kopfhaut, als Madara an seinen Haaren riss, gleichzeitig grob sein Kinn packte. "Lüg nicht!", vernahm er das Zischen, schluckte hart. "Scheinbar vergisst du langsam, um wessen Leben es hier geht, nicht nur um deins, Itachi. Ich bin es leid! Wir hatten einen Deal, weißt du noch?" Zögerlich nickte der Jüngere; natürlich wusste er das. Er würde es nie vergessen können, dafür war zu viel passiert. "Aber du willst mir anscheinend weder deinen Körper geben, noch dein Vertrauen." "So ist das n-", er kam nicht weit, presste Madara ihm die Hand auf den Mund, drücke ihn mit der anderen aufs Bett. "Deine Ausreden kotzen mich an...du bist genau wie er", spie der Ältere seine Verachtung aus und Itachi wusste beim besten Willen nicht, wovon er redete. Nur eines wusste er: Er würde dafür herhalten dürfen, wer auch immer seinen Cousin verärgert hatte. Wie Madara es gesagt hatte, sie hatten eine Vereinbarung und egal wie sehr es ihn zersplittern ließ, er musste es über sich ergehen lassen. So tat er nichts, als Madara ihn seiner Kleidung entledigte, sich nahm, was ihm rechtlich zustand und die alten Wunden erneut aufriss, ihn auch in dieser Nacht einen seelischen Tod sterben ließ. ___________________________________________________ Ich habe wieder Internet! *_* Drei Tage ohne Verbindung können echt die Hölle sein...aber jetzt geht es wieder! Yay! Und ich habs ganz allein geschafft!! So...ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Wieder so viele Fragen~ Wird Konan jemals über Pain hinwegkommen? Was hat Madara mit Hashirama zu schaffen? Wird Hidan jemals erwachsen...? Letzte Frage kann man wohl mit nein beantworten. xD Wie auch immer, ich wünsche euch ein schönes Wochenende! Bis denne! lg Pia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)