The lonely detective Manao 2.2 von ahaa (Manaos Bruder) ================================================================================ Kapitel 2: Der Tote in der Besenkammer -------------------------------------- Die beiden Männer sind ihm nach oben gefolgt. "Haben Sie ihn gefunden?", fragte der Begleiter des toten Mannes. "Allerdings...", murmelte Manao leise. "Was gibt's denn in der Besenkammer zu sehen?", wollte der andere Mann wissen und trat näher heran. "Oh mein Gott!", rief er als er den Toten sah. "Was ist denn?" "Tja, es sieht so aus, als sei Ihr Freund vor kurzer Zeit von uns gegangen..." "Was!" "Es sieht nach einem Mord aus. Tut mir Leid, aber da Sie zwei die einzigen Gäste in diesem Cafe sind, muss ich Ihre Personalien aufnehmen", sagte Manao und griff nach dem kleinen Notizblock in seiner Hosentasche. "Sie zuerst." Er wandte sich an den Begleiter des Opfers. "Ihr Name, Ihr Beruf und Ihre Beziehung zum Opfer." "Ich heiße Franz Thewalt und bin Flugzeugmechaniker. Ich und das Opfer waren eigentlich Kollegen. Er entwarf neue Flugzeugmodelle und ich baue und repariere Flugzeuge." "Sie haben sich vorhin mit dem Opfer gestritten. Worum ging es dabei?" "Ach nur um seine neue Flugzeugkonstruktion, die mir nicht gefällt...sie ist nicht stabil genug..." "Aha. Und Sie?" "Ich bin Tom Rade und arbeite bei einer Versicherung. Mit dem Toten hab ich nichts zu tun. Aber auch ich hätte da eine Frage: wer sind Sie und was gibt Ihnen die Erlaubnis, uns auszufragen?" "Ich bin Manao Tajima, meines Zeichens Detektiv." "Sie sind der Detektiv aus der Zeitung?!", sagten die zwei Männer wie aus einem Mund. "So ist es. Bleiben Sie jetzt bitte hier stehen. Ich muss mir jetzt die Leiche ansehen." Er zog sich Handschuhe an und wandte sich der Leiche zu. Der Tote hatte blutunterlaufene Augen und eine bläuliche Gesichtsfarbe, daraus sah man, dass er erstickt sein musste. Aber das Seltsame war: Manao fand keinerlei Spuren an seinem Hals! Wie konnte er dann erdrosselt werden? Nun ja, mit einem Gift wie Zyankali ginge es, aber der Detektiv fand keinerlei Anzeichen eines solchen Giftes, wie zum Beispiel den typischen Mandelgeruch. Er befühlte den Kopf des Toten. Da! Am Hinterkopf fand er eine Wunde, die nur durch einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand enstanden sein konnte. Daraus tropfte Blut in dicken Tropfen auf den Boden, also hat man ihm die Wunde vor seinem Tod zugefügt. Aber warum? War diese Wunde etwa die Todesursache? Nein, unwahrscheinlich, dachte Manao und fasste sich automatisch an den eigenen Hinterkopf. Er erinnerte sich nur zu gut, wie Leon Weiß ihn vor 6 Jahren mit einem Baseballschläger k.o. geschlagen hatte. Nein, solche Wunden bluten zwar stark, sind aber in der Regel nicht tödlich. Manao steckte eine Hand in eine der Hosentaschen der Leiche und fühlte einen flachen Gegenstand. Er nahm ihn raus. Ein Führerschein. "Anton Enneker, 39 Jahre", las er. Tja so hatte das Opfer wenigstens einen Namen. Immer noch auf dem Boden kniend, senkte er den Kopf und sah sich den Boden genauer an. Nein, es gab keine Spuren, dass Herr Enneker hierhin geschleift wurde. Dass er getragen wurde, konnte Manao auch ausschließen, der Mann war nämlich nicht gerade ein Fliegengewicht. Wie gelangte er also in diese Besenkammer im ersten Stock? Und wieso war die Tür sprrangelweit offen, als er ihn fand? Plötzlich entdeckte er am Boden einen feinen Dampf. Was war das nun wieder? Er beschloss, zuerst nach dem Täter zu fahnden und stand auf. Da bemerkte er, dass Herr Rade die ganze Zeit über ihm gebeugt stand. Er sah aus, als denke er nach. Manao sah ihn fragend an. "Ach, ich wollte nur wissen, wie ein Detektiv arbeitet. So wie Sie die Leiche untersuchen, sieht das sehr professionell aus. Hut ab!" Herr Thewalt gesellte sich dazu. "Wissen Sie jetzt etwas?", fragte er. "Ja. Ich weiß, dass ich die Tatwaffe noch nicht kenne. Aber sicher ist es, dass es Mord war. Und einer von Ihnen beiden ist der Mörder!" Die beiden Verdächtigen sahen sich kurz gegenseitig an. "Nun ja, also ich hab ein Alibi", sagte Herr Rade. "Als das Opfer zur Toilette gegangen ist, war ich an meinem Tisch. Das wissen Sie doch, nicht wahr, Herr Detektiv?" "Allerdings", stimmte Manao zu. "Aber Sie könnten es mittels eines Tricks trotzdem geschafft haben, Herrn Enneker umzubringen." "Was hätte ich denn davon? Ich kenne den Mann doch nicht mal!" "Wer sagt denn, dass das die Wahrheit ist?" Daraufhin schwieg der Mann erstmal. Plötlich klingelte unten im Erdgeschoss ein Handy. "Das ist meins!", rief Manao. Er erinnerte sich, dass er es unten gelassen hatte als er den Mann suchte. "Sie bleiben hier stehen!", wies er die Verdächtigen an und rannte nach unten. Als er da war, nahm er den Anruf an. Es war sein Vater, der ihn etwas fragen wollte. Nach fünf Minuten war das Gespräch zu Ende und er machte sich wieder auf in den ersten Stock. Dabei warf er einen Blick auf die Tische der Verdächtigen. Auf dem Tisch des Opfers sah er die Zigarettenschachtel, die der Mann geraucht hatte. Da fiel ihm etwas ein und er rannte in Richtung Klo. Dort fand er sofort, was er suchte: einen Zigarettenautomaten. Er sah ihn sich an und entdeckte, dass das Loch, woraus die Zigarettenpackungen fielen, fein säuberlich mit Klebeband zugeklebt war. "Verstehe", murmelte er. "Deshalb war er also im ersten Stock..." Unter einem der Waschbecken sah er gut versteckt etwas stehen. Ein Baseballschläger mit Blutspuren. Das wurde ja immer besser! Zufrieden mit seinen Entdeckungen ging er nach oben. Dort warteten schon die Verdächtigen auf ihn. Er ging vor der Besenkammer hin und her und versuchte durch Nachdenken herauszufinden, was die Tatwaffe war. Plötzlich stand Herr Rade neben ihm und reichte ihm einen Zettel. "Hier", sagte er. "Hab ich auf dem Boden gefunden." Manao sah sich den Zettel an. Dort stand "7, 14" drauf. Er stockte. Irgendwie kam ihm das doch bekannt vor! Seine Gedanken schweiften in Richtung Zyankali und da wusste er es! Ja, er kannte die Tatwaffe, den Mörder und auch den Absender der geheimnisvollen Postkarte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)