Lily und James von abgemeldet (Wie das Abenteuer begann) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Märchen wird wahr – LILY – ----------------------------------------- Huhu Leute (: Ich hab mich mal an einer LilyxJames Fanfiction versucht und hier ist nun das Ergebnis. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen LG Keks ****** Als es unten an der Tür klingelte, wurde die Neugierde von Lily geweckt. Sie hockte sich oben hinter das Treppengeländer, das den Flur abschirmte, in die Dunkelheit und wartete bis einer ihrer Eltern die Tür öffnete. Als ihre Mutter gerade die Tür öffnete hockte sich ihre Schwester Petunia neben sie und blickte genauso neugierig wie sie selber auf die gerade geöffnete Tür. Lily schaute ein wenig erschrocken, denn die Frau die dort stand war sehr komisch gekleidet. Sie trug einen smaragdgrünen Umhang, ihr Haar war zu einem strengen Knoten zusammengebunden und sie trug eine Brille mit quadratischen Gläsern. „Guten Abend Mrs. Evans, ich würde gerne mit Ihnen und Ihrem Mann sprechen, wäre das wohl momentan möglich?“ Die Stimme der Frau passte zu ihrem Auftreten, streng und autoritär. So wie sie durch ihre Brille blickte konnte sie einen richtig einschüchtern. Lily und Petunias Mutter stimmte zu und führte sie in das Wohnzimmer. Neugierig geworden durch das Auftreten der komisch gekleideten Frau, schlich Lily mit Petunia im Schlepptau die Treppe hinunter bis zur Tür die sie vom Wohnzimmer trennte. Sie war geschlossen, doch hoffte Lily, dass sie mitlauschen konnte. Doch zu ihrer Enttäuschung konnte sie nichts hören. Auch Petunia konnte nichts verstehen. Also gingen sie wieder hoch in ihre Zimmer und gingen ihren Tätigkeiten nach, die sie vor dem Besuch der komischen Frau unterbrochen hatten, nach. Lily hatte gerade eines ihrer Bücher gelesen. Als sie weiterlas konzentrierte sie sich nicht auf die Buchstaben in ihrem Buch, sondern darauf, dass genau ein Stockwerk unter ihr eine Frau saß, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte und die etwas Merkwürdiges an sich hatte. Es schien ihr eine Ewigkeit vergangen zu sein, als sich unten jemand regte. „Lily?!“, das war ihre Mutter, die euphorisch nach ihr rief. Lily sprang auf, öffnete ihre Zimmertür und stieß auf Petunia, die neugierig aus ihrem Zimmer gekommen war. „Weißt du wer das ist, Tuni?“, fragte Lily unsicher ihre ältere Schwester. Diese schüttelte nur ihren Kopf und verschwand wieder in ihrem Zimmer. Lily lief die Treppe runter und traf im Hausflur ihre Mutter. „Was ist los?“, fragte sie sichtlich nervös. Das erste Mal kam ihr der Gedanke, dass diese Frau vielleicht auch gekommen war, um irgendetwas Trauriges mitzuteilen. Oder ihren Eltern sagen zu wollen, dass Lily etwas ausgefressen hatte, aber was? Lily hielt sich an jede Vorschrift. Ihre Mutter sah weder Traurig noch böse oder empört aus, in ihrem hübschen Gesicht spiegelte sich nur Freude wieder. Lily hatte ihre dunkelroten Haare und ihre leuchtend grüne Augen von ihrer Mutter geerbt. Viele sagten immer, wie ähnlich sie sich doch wären und Lily war stolz auf diese außerordentlich seltene Mischung und die Ähnlichkeit zu ihrer Mutter. Ihre Mutter war hübsch, sehr hübsch sogar. Ihr dunkelrotes Haar umrahmte in Wellen ihr Gesicht. Meistens waren ihre Züge weich, sanft und lieb, doch konnte sie auch böse sein, aber auch das nur, wenn Petunia oder Lily richtig böse waren, was aber fast nie vorkam. „Komm mit!“ Ihre Mutter lächelte sie liebevoll an, legte ihr eine Hand auf den Rücken und ging zusammen mit ihr zurück in das Wohnzimmer, wo die komisch gekleidete Frau auf dem Sessel gegenüber dem Sofa saß und an einer Tasse Tee nippte. Lily setzte sich nervös, aufgeregt und neugierig auf das Sofa zwischen ihren Vater und ihre Mutter und blickte die Frau mit großen Augen an. „Nun“, sie stellte ihre Teetasse auf die Untertasse, die auf dem kleinen Couchtisch stand ab und sprach weiter: „Sie fragen sich bestimmt, wer ich bin und was ich hier von Ihnen möchte?“ Bei der Frage hob sie eine ihrer Augenbrauen, so als ob sie eine Antwort erwartete. „Ja!“, meinte Lily, weder unsicher noch energisch, irgendwo dazwischen war ihr Ton zu finden. „Ich würde vorschlagen, dass Sie sich erst einmal diesen Brief durchlesen sollten und bitte wundern Sie sich nicht, einiges können Sie noch nicht verstehen, dafür bin ich da.“ Sie reichte Lily einen Brief aus Pergament. Lily wusste noch nicht, als sie den schweren Pergamentbrief entgegennahm, dass dieser ihr ganzes Leben verändern würde. Er war mit einem purpurnen Siegel aus Wachs versiegelt, welches einen Adler, einen Dachs, einen Löwen und eine Schlange zeigte in deren Mitte ein großes H eingeschlossen war. Mit vor Aufregung zitternden Händen brach sie das Siegel auf und öffnete den Briefumschlag. Er enthielt mehrere Papierbögen aus demselben, schweren Pergament. Auf dem größten der Zettel war folgendes in grüner Tinte geschrieben: HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI Schulleiter: Albus Dumbledore (Orden der Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst. Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. d. Zauberer) Sehr geehrte Ms. Evans, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Das Schuljahr beginnt am 1. September. Mit freundlichen grüßen Minerva McGonagall Stellvertretende Schulleiterin Lily starrte halb fasziniert halb ungläubig auf den Brief, dann schaute sie zu der Frau, die dann wohl Mrs. McGonagall sein musste. „Sind sie Mrs. McGonagall??“ „Professor!“, meinte sie energisch. „Ich bin Professor McGonagall, stellvertretende Schulleiterin und Professorin für Verwandlung in Hogwarts.“ „Und ich bin wirklich… eine Hexe?“, fragte Lily nun leicht ungläubig. „Gewiss!“, Professor McGonagall nickte energisch mit ihrem Kopf. Lily merkte, wie ihre Mutter über ihren Rücken strich, sie schien stolz. „Ihnen ist doch sicherlich etwas Unerklärliches passiert, etwas, wo sie nicht wussten, wie es geschehen ist?“ Lily dachte nach, doch da war was. Zum Beispiel, wie sie vor 2 Jahren in die Hecke ihrer Mutter gefallen ist, doch als sie sich wieder aufrappelte waren alle Blütenknospen wieder heile, die vorher abgebrochen waren. Lily nickte. „Sehen Sie?! Nun, wie sie dem Brief entnehmen können, beginnt ihr Schuljahr am 1. September, doch können sie natürlich nicht in ihren Muggelsachen dort hin.“ „Muggel-? Was meinen sie?“ „Muggel sind Nichtmagische Menschen. Um die Sachen, die auf der Einkaufsliste stehen, die auch in ihrem Brief enthalten ist, einkaufen zu können, werden sie einen Tag in der Winkelgasse verbringen müssen. Die Winkelgasse ist eine magische Einkaufsstraße in der sie alles erdenkliche Kaufen können, was sie in der Muggelwelt natürlich nicht bekommen. Sie gelangen zu ihr, indem Sie einen Pub aufsuchen, der der ‚Tropfende Kessel‘ genannt wird. Der Wirt, Tom, wird ihnen den Zugang zur Winkelgasse zeigen. Hier“, sie reichte Lilys Eltern ein weiteres Pergament. „ist die genaue Beschreibung, durch die sie zum ‚Tropfenden Kessel‘ gelangen. Dort angekommen, werden sie die weitläufige Straße entlanggehen, bis sie auf ein großes weißes Gebäude stoßen. Das ist die Zaubererbank Gringotts. Hier können sie ihr herkömmliches Muggelgeld gegen Zauberergeld eintauschen. Eine Galleone, das ist die goldene Münze, sind 17 Sickel, die silberne Münze, wert, oder 493 Knuts, das ist die bronzene Münze. Ein Sickel ist wiederum 29 Knuts wert. Ich hoffe das können sie sich merken. Sorgen sie dafür, dass ihre Tochter genügend Zauberergeld besitzt, um ihre Sachen einzukaufen.“, die letzten Worte waren an ihre Eltern gerichtet. „Nun, jetzt bleibt nur noch eins. Am ersten September wird ein Zug um elf Uhr vom Gleis neundreiviertel abfahren.“ „Gleis wie viel?“, fragte Lily verdutzt. Professor McGonagall schmunzelte. Wahrscheinlich hatte sie diese Frage schon öfter gehört. „Gleis neundreiviertel. Hören sie mir genau zu. Damit nicht jeder x-beliebige Muggel in einen Zug voller Zauberer und Hexen einsteigen kann, gibt es das so genannte Gleis neundreiviertel, ein Gleis zwischen den Gleisen neun und Zehn, für Muggel nicht sichtbar. Um auf dieses Gleis zu gelangen müssen Sie einfach auf die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn zulaufen, aufpassen, dass kein Muggel Ihnen dabei zusieht und anstatt von der Wand aufgehalten zu werden können sie durch sie hindurch gehen. Sie werden eine scharlachrote Dampflock sehen, dies ist der Hogwartsexpress. Ich glaube, das waren erst mal ziemlich viele und wichtige Informationen für Sie. Den Rest werden Sie dann schon mitkriegen, vielleicht abonnieren Sie sich bis Hogwarts den Tagespropheten, die Zaubererzeitung, so erhalten sie einige Informationen über die Welt der Zauberer. Nun gut, ich möchte sie nicht weiter belästigen.“ Professor McGonagall stand auf. „Ich werde Sie dann in Hogwarts sehen.“ Lilys Mutter sprang auf, um die Professorin noch zur Tür zu begleiten. Lily konnte es nicht fassen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie ein ganz normales Leben geführt, und heute Abend sagte ihr eine Frau sie sei eine Hexe. Als ihre Mutter wieder in das Wohnzimmer kam schloss sie ihre jüngere Tochter in die Arme. „Ach Lily!“ Einige Minuten redeten sie noch über das, was ihnen Professor McGonagall offenbart hatte. Lily konnte es immer noch nicht glauben und zweifelte einen Moment an dem eben gehörte, was ist, wenn sich jemand einen Scherz mit ihr erlaubt hatte? Aber dafür sah der Brief zu echt aus, die Geschichte war zu detailliert, als das sie falsch war. Sie hoffte inständig, dass es wahr war, wollte gar nicht mehr normal sein. Als es schon ziemlich spät abends war wurde Lily dann von ihren Eltern nach oben ins Bett geschickt. Oben angekommen sah sie Petunia, wie sie neugierig aus ihrem Zimmer blickte. „Was wollte die Dame?“, platzte es aus ihr raus. „Sie ist eine Professorin an einer Zaubererschule und hat mir gesagt, dass ich eine Hexe bin und dass ich ab September nach Hogwarts darf!“ „Zaubererschule? Hogwarts? Du spinnst doch!“ Petunia schlug die Tür zu und ließ eine ziemlich frustrierte Lily zurück. Traurig ging sie in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich, traurig darüber, dass ihre Schwester ihr nicht glauben wollte, dass sie eine Hexe war. Lily setzte sich auf ihr Bett und las den Brief noch mehrmals durch. Kein Zweifel, man KONNTE ihn einfach nicht falsch verstehen. Nun stöberte sie im Briefumschlag herum und zog ein kleineres Stück Papier heraus. Das musste die Einkaufsliste sein! Aufgeregt las sie sie sich durch. HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI Uniform Im ersten Jahr benötigen die Schüler: 1. Drei Garnituren einfache Arbeitskleidung 2. Einen einfachen Spitzhut (schwarz) für tagsüber 3. Ein Paar Schutzhandschuhe (Drachenhaut o.Ä.) 4. Einen Winterumhang (schwarz, mit silbernen Schnallen) Bitte beachten Sie, dass alle Kleidungsstücke der Schüler mit Namensetiketten versehen sein müssen. Lehrbücher Alle Schüler sollten jeweils ein Exemplar der folgenden Werke besitzen: - Miranda Habicht: Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 1 - Bathilda Bagshot: Geschichte der Zauberei - Adalbert Schwahfel: Theorie der Magie - Emeric Wendel: Verwandlungen für Anfänger - Phyllida Spore: Tausend Zauberkräuter und –pilze - Arsenius Bunsen: Zaubertränke und Zauberbräue - Lurch Scamander: Sagentiere und wo sie zu finden sind - Quirin Sumo: Dunkle Kräfte. Ein Kurs zur Selbstverteidigung Ferner werden benötigt: - 1 Zauberstab - 1 Kessel (Zinn, Normgröße 2) - 1 Sortiment Glas- oder Kristallfläschchen - 1 Teleskop - 1 Waage aus Messing Es ist den Schülern zudem freigestellt, eine Eule ODER eine Katze ODER eine Kröte mitzubringen. DIE ELTERN SEIEN DARAN ERINNERT, DASS ERSTKLÄSSLER KEINE EIGENEN BESEN BESITZEN DÜRFEN Lilys Herz schlug bei dem Wort ‚Zauberstab‘ höher. Sie würde einen Zauberstab besitzen, einen richtigen Zauberstab. Sie würde Zaubern lernen, ihr ganzes Leben würde sich verändern. Wahrscheinlich konnte sie dann jede Kleinigkeit durch einen Zauber bewältigen. Sie fand das alles sehr faszinierend und wäre sie nicht so müde gewesen, hätte sie noch weiter darüber spekuliert, was sie so erwarten würde, aber damit hatte sie ja noch die ganzen letzten zwei Wochen der Ferien Zeit. Behutsam legte sie den wiedereingepackten Brief auf ihr Tischchen neben dem Bett, kuschelte sich in ihre Decke und schlief irgendwann ein. Kapitel 2: James' sehnlichster Wunsch -JAMES- --------------------------------------------- James hatte seinen Brief schon in der Mitte der Ferien bekommen. Sein sehnlichster Wunsch hatte sich erfüllt: Er durfte endlich nach Hogwarts. Seit dem er denken konnte, wollte er nichts sehnlicher, als auf diese Zauberschule zu gehen. Als kleines Kind hatte er seine Eltern jeden Abend danach gefragt, wie es denn in Hogwarts war, sie erzählten ihm die spannendsten und aufregendsten Geschichten, die es überhaupt gab. Zum Beispiel hatte sein Vater Charlus mal von seinem aufregendsten Quidditchspiel erzählt, James konnte sich noch heute an die Unterhaltung erinnern. „Papa, erzähl mir was von Hogwarts!“, hatte der achtjährige James gebettelt, als er zu Bett gehen musste. „Okay, aber nur kurz, sonst bringt mich deine Mutter um!“, Charlus lachte und stellte sich einen Stuhl neben das Bett von James. „Also… Es war früh am morgen, als ich aufwachte. Es war eine stürmische Nacht gewesen, daher hatte kaum jemand in meinem Schlafsaal geschlafen, was nicht gerade gut war, da das letzte entscheidende Quidditchspiel der Saison anstand. Alle hatten gehofft, dass sich das Unwetter lichtet und wir spielen konnten, doch es regnete immer noch sehr stark. Unser damaliger Quidditchkapitän, John, zog es vor, Teambesprechungen an den unmöglichsten Zeiten zu halten. Und so stand die gesamte Quidditchmannschaft von Gryffindor um 5:00 Uhr im Gryffindorgemeinschaftsraum komplett angezogen und bereit für das bevorstehende Spiel.“ „Und was geschah dann?“, fragte der kleine James mit großen Augen. „Nun, John teilte uns mit, dass das Spiel stattfinden würde, egal welcher Wind um uns fegte, oder wie nass es auch war. Danach hielt er noch einen ellenlangen Vortrag über unsere Taktiken, die jeder sowieso schon auswendig konnte. Als er dann endlich fertig war und wir frühstücken konnten, warteten die Slytherins schon darauf, uns zu verhöhnen, doch wir ließen uns von ihnen nicht verunsichern. Sie fühlten sich schon so siegessicher, dass sie ascheinend vergaßen, dass das Spiel noch vor ihnen lag. Doch unsere Mannschaft war gut, besser als die Jahre zuvor, warum sollten wir also Angst haben? Im Quidditchstadion war die Hölle los. Die ganze Schule hatte sich versammelt, um beim Showdown dabei zu sein. Keiner wollte sich entgehen lassen, wie die beiden Mannschaften kämpften. Und sie sollten ihre Show auch bekommen. Nervös, nervöser als sonst standen sich die beiden Mannschaften auf dem Feld gegenüber, die Kapitäne gaben sich die Hand und Professor Hooch ließ die Bälle frei. 15 Besen stiegen in die Luft und die Schlacht um den Quidditchpokal ging los.“ James hielt den Atem an, wollte seinen Vater ja nicht unterbrechen. „Zu Beginn lief alles nach Plan. Gryffindor ging in Führung, schien die Partie in der Hand zu haben. Doch dann legte der Treiber der Slytherins zu und schlug erst zwei unserer Jäger durch einen Klatscher vom Feld und dann auch noch einen unserer Treiber. Da waren wir nur noch zu viert auf unseren Besen und ich bangte jede Sekunde lang, dass es mich, als Sucher, als nächstes erwischt. Ich musste unbedingt den Schnatz fangen, denn die Slytherins holten auf und da konnte unser letzter Jäger nicht viel ausrichten. Irgendwann gelang es John, der als Treiber tätig war, einen von Slytherins Jägern durch einen Klatscher so zu treffen, dass er nicht mehr weiterspielen konnte. Doch kurz darauf wurde er unsanft von dem anderen Klatscher vom Besen gerissen und konnte ebenfalls nicht mehr weiterspielen. Ich spürte, wie die Gryffindors allesamt ihre Hoffnung auf mich legten, doch der Regen erschwerte alles, der immer stärker wurde. Doch da sah ich ihn, den kleinen goldenen Schnatz. Er schwirrte unschuldig um den mittleren Torpfosten der Slytherins. Sofort raste ich auf den Torpfosten zu, die Slytherins haben bemerkt dass ich den Schnatz entdeckt hatte, doch ihr Sucher war gerade auf der anderen Seite also versuchten sie alles erdenkliche, um mich davon abzuhalten, den Schnatz zu fangen. Der erste Klatscher raste nur Zentimeter an meinem Gesicht vorbei, der zweite traf fast meine Beine, die Jäger stellten sich mir in den Weg doch durch ein gekonntes Ausweichmanöver vermied ich den Zusammenprall. Es waren nur noch einige Meter, die mich von dem kleinen goldenen Ball trennten, als auf einmal mein Besen zerbarst. Ein Klatscher hatte ihn getroffen. Durch den Schwung viel ich vornüber und griff nach dem Schnatz. Doch wie kam ich sicher auf den Boden? Ich umfasste die Torstange und rutschte an ihr nach unten. Jeder fragte sich natürlich, wo der Schnatz war, doch ich wusste es. Ich sprang die letzten Meter hinunter in den Sand. Als sich der Staub legte, konnte man sehen, wie ich den Schnatz mit geballter Faust in die Höhe hielt.“, ein grinsen machte sich auf Charlus‘ Gesicht breit. „Papa, du bist der Größte! Wenn ich auch mal in Hogwarts bin werde ich auch Sucher!“ James grinste, als er an die Geschichte dachte. Endlich konnte er bald beweisen, dass er ein mindestens genauso guter Quidditchspieler war, wie sein Vater. Doch leider war es den Erstklässlern untersagt, Besen zu besitzen. Doch munterte es ihn ein wenig auf, als er mitbekam, dass es in der ersten Klasse Flugunterricht gab (sicherlich würde er in der Winkelgasse an der Fensterscheibe von ‚Qualität für Quidditch‘ die Nase plattreiben). Seit dem er den Brief bekommen hatte, fragte er jeden Tag seine Eltern, wann es denn endlich in die Winkelgasse ginge, nicht der Bücher oder Umhänge wegen (er hasste Lesen generell), sondern wegen des Zauberstabs. Er wollte auch endlich Zaubern, so wie seine Eltern und fragte sich, wann es denn endlich so weit sein wird, denn die Ferien würden bald zu Ende sein. James saß auf dem Boden, lauschte dem Zauberradio auf einem Regal und spielte Zauberschach gegen einen imaginären Gegner. Er hatte es von seinem Großvater zum Geburtstag geschenkt bekommen. Die schwarzen Spielfiguren waren so verzaubert, dass sie sich so zu sagen selbst spielten. „James?! Kommst du mal runter?“ Das war sein Vater der nach ihm rief. Er sprang sofort auf und lief hinunter in die Küche, wo sein Vater auf ihn wartete. „Was gibt’s?“, fragte er neugierig. Vielleicht würden sie ja heute in die Winkelgasse gehen. „Hilf deiner Mutter doch bitte mit den Doxies. Sie schwirren schon wieder im Blumengarten rum. Hier!“, sein Vater reichte ihm eine Dose mit Doxygift und einen Mundschutz. „Und was machst du??“, fragte James zerknirscht. „Ich muss noch was vorbereiten…“, meinte sein Vater grinsend und strich seinem Jungen einmal durch die Haare. Und nun raus mit dir!“ Mürrisch stapfte James nach draußen zu seiner Mutter, die schon mit den Doxies kämpfte. Er fragte sich, was die Doxies bei ihnen im Garten zu suchen hatten, da sie sich doch gerne eher in muffige, verstaubten Textilien ansiedeln, warum also schwirrten sie bei ihnen im Garten rum? James vermutete, dass sie nicht klar im Hirn waren und deswegen eher ihre Blumen bevorzugten, was ihn wiederum nicht glücklich machte, weil er sie jedes Jahr verscheuchen durfte. Mittlerweile war er ein Profi darin, Doxies zu verscheuchen. „James, übernimm doch bitte das Sonnenblumenfeld, dort drüben! Danke!“ James schlurfte zu den Sonnenblumen und fing an, die Doxies zu betäuben. Nach einigen ‚Hab-ich-dich-du-Wicht’s, ‚Nimm-das‘‘ und ‚Weg-mit-dir’s‘ fand er den Spaß am Doxyverjagen wieder und schaffte es binnen kurzer Zeit das Sonnenblumenfeld Doxiefrei zu bekommen. „Ich bin fertig!“, rief er stolz seiner Mutter zu die auch fast fertig zu sein schien. „Schön mein Junge…“ Sie strich sich mit ihrer freien Hand über die schweißnasse Stirn und richtete sich auf. „Dann geh mal zu deinem Vater, ich glaube du kannst ihm noch ein wenig helfen.“ Froh, nicht noch weiter Doxies erledigen zu müssen, schmiss er de Spraydose und den Mundschutz auf den Haufen mit bewusstlosen Doxies. Als er das Haus betrat entdeckte er seinen Vater im Wohnzimmer, der gerade ihre Reiseumhänge mithilfe des Zauberstabes lüftete und entknitterte. „Ah, James. Hilfst du mir eben?!“ „Klar!“ James hielt seinem Vater die Reiseumhänge hin, damit er fortfahren konnte. „Warum machst du das?“, fragte James neugierig. „Weil wir heute in die Winkelgasse wollen.“ „Was, wirklich??“, James sah seinen Vater mit strahlenden Augen an. Endlich ging es in die Winkelgasse, er war total aus dem Häuschen. Er war total zappelig, wollte sofort in die Winkelgasse, doch seine Mutter musste noch einige Doxies verscheuchen, bevor es losgehen konnte. James schlüpfte schnell in seinen Reisemantel und durfte sogar als erstes mit dem Flohpulver reisen. Er nahm sich eine Hand voll von dem Pulver, schmiss es in den Kamin und stieg in die smaragdgrünen Flammen. Sie fühlten sich angenehm warm an. Als er sicher stand, rief er: Winkelgasse und er fing an sich rasant schnell um sich selbst zu drehen. Verschwommen nahm er andere Kamine wahr, doch irgendwann landete er und stolperte aus einem der Kamine in Gringotts. James hasste es, auf diese Art zu reisen, da seine Sachen dann immer so schmutzig wurden, doch anders ging es nicht. Wenige Augenblicke kamen auch seine Eltern aus den Kaminen gestolpert und traten zu ihm. „Und, bereit?“, fragte sein Vater. „Und wie!“, meinte James stolz. Die Umhänge, Bücher und das Zubehör waren schnell beschafft, doch das für James Wichtigste, hoben sie sich bis zum Schluss auf, der Zauberstab. James war schon ganz aufgeregt, als sie vor Ollivanders Laden standen. Als sie in betraten, bemerkten sie, wie klein und eng der Laden war. Hinter der Theke erstreckten sich lange Regale mit vielen kleinen Schachteln. Als die Tür sich schloss ertönte ein leises klingeln und ein Mann tauchte auf. „Ahhh die Familie Potter, lang ist‘s her, lang ist’s her, doch kommt es mir vor, als sei es gestern gewesen… Wie ich sehe schicken sie den kleinen James demnächst nach Hogwarts? Wie schön wie schön, dann wollen wir doch gleich mal beginnen.“ Ein magisch betriebenes Messband erschien und maß alle erdenklichen Stellen von James‘ Körper aus. Als es damit fertig war suchte Ollivander ein paar Schachteln aus den Regalen heraus. Hier, Probieren Sie es mal damit. Stechpalme, 12 ¾ Zoll, Drachenherzfaser“ Er reichte ihm einen Zauberstab und James hielt ihn fast in den Händen da entschied es sich Ollivander anders. „Nein…“; murmelte er „doch nicht der richtige. Hier, 10 ¼ Zoll, Rosenholz, Phönixfeder.“ Diesmal schnappte sich James den Zauberstab und schwang ihn voller Begeisterung, doch zerbarst die ganze Beleuchtung, so dass es noch dunkler wurde, in dem kleinen Laden. Mit einem Schwung seines Zauberstabes brachte Olivander sie wieder in Ordnung. „Wohl auch nicht das beste. Wie wäre es mit Mahagoni, 11 Zoll, Drachenherzfaser“ Als James diesen Zauberstab in die Hand nahm, durchströmte ein angenehmes Kribbeln seine Hand und für einen kurzen Moment spurte er die Macht des Stabes. „Ich glaube, wir haben den richtigen gefunden! Kapitel 3: Die Winkelgasse -LILY- --------------------------------- Eine Woche verging und sie konnte es immer noch nicht glauben. Konnte nicht glauben, dass vor einer Woche Professor McGonagall in ihrem Wohnzimmer gestanden hatte und ihr gesagt hatte, dass sie eine Hexe sei. Auch ist eine Woche vergangen, in der sie versucht hatte, Petunia zu erklären, dass sie WIRKLICH eine Hexe sei, und als sie es endlich akzeptiert hatte, war sie wütend auf Lily, oder eher gesagt eifersüchtig, weil sie nicht auch eine Hexe war. Erst gestern hatten sie da noch drüber gestritten. „Mama, warum ist Lily eine Hexe und ich nicht?!“, fragte Petunia sauer. „Tuni-Schatz, das weiß ich nicht. Aber sei doch stolz auf deine Schwester!“ „Pah, wie soll ich denn stolz auf sie sein, wenn sie so… anders ist!“ Petunia schaute beleidigt auf ihren Teller und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Tuni, jetzt sei doch nicht sauer!“, versuchte es auch Lily. „Bin ich aber! Das ist nicht fair! Ich will auch zaubern können!“ Lily verstand ihre Schwester nicht. Erst wollte sie, dass sie auch eine Hexe ist, dann findet sie Lily anders und dann möchte sie wieder doch eine Hexe sein. „Ach Tuni. Vielleicht kann ich ja mal mit dem Schulleiter sprechen, vielleicht nimmt er dich auch auf?!“ „Ach, lass mich doch in Ruhe!“ Damit beendete Petunia das Gespräch, in dem sie aufstand, die Treppe hochpolterte und in ihrem Zimmer verschwand. Lily konnte Petunia einfach nicht verstehen, aber sie nahm sich vor einmal mit Professor Dumbledore zu sprechen. Der Tag an dem sie in die Winkelgasse wollten rückte näher und Lilys Eltern hatten schon einige Vorkehrungen getroffen. Lily würde mir ihrem Vater zur Winkelgasse fahren und ihre Mutter würde auf Petunia aufpassen, damit sie nicht noch mehr rumquengelte. Als der Tag endlich gekommen war, machte sich Lily schon früh am Morgen mit ihrem Vater auf den Weg, in die Innenstadt Londons. Sie war so aufgeregt, als sie in der von Professor McGonagalls beschriebenen Straße standen und auf den ‚Tropfenden Kessel‘ blickten. „Wow…“, also war es doch kein Scherz sondern wirklich! Zusammen betraten sie den Pub, der von innen ein wenig schäbig wirkte. „Entschuldigen Sie!“, Lilys Vater sprach einen Mann hinter der Theke an. „Sind sie Tom?“ „Ja, der bin ich, wie kann ich ihnen helfen?“ „Meine Tochter muss in die Winkelgasse un-…“ „Ahh… kommen sie mit, kommen sie mit!“ Er führte die beiden auf einen kleinen Hinterhof mit Mülltonnen und einer großen Backsteinmauer. Tom zog seinen Zauberstab hervor und klopfte auf ein paar dieser Backsteine und wartete. Die Mauer begann sich zu bewegen, ein Backstein nach dem anderen Schob sich nach links oder rechts und bildete ein Tor, dass den Blick frei, auf eine gut belebte Einkaufsstraße, gab. „Wow…“, entweichte es wiederum Lily. Jetzt war sie sich ganz sicher, es gab Zauberer und Hexen, Professor McGonagall war echt und hat sich keinen Scherz erlaubt und auch Hogwarts musste es geben. Als sie mit ihrem Vater durch die Winkelgasse ging, wünschte sich Lily, dass sie ein paar mehr Augenpaare hätte, um alles besser sehen zu können. So versuchte sie, ihren Kopf hin und her schwenkend, alles zu erblicken, was es zu sehen gab. Da war zum Beispiel ein Laden, in dem man ‚Zaubertrank Zutaten Allerlei‘ kaufen konnte. Doch WAS man da kaufen konnte, schien ihr unheimlich. Froschaugen, 4 Knuts pro Schöpflöffel, oder Fledermausflügelpulver, pro 100g 12 Knuts, etwas was Lily ganz besonders ins Auge viel, war gemahlenes Pulver eines Einhornhorns. Diese Welt schien für Lily so unwirklich, und doch stand sie mitten in ihr. Auf dem Weg zu Gringotts kamen sie an allen möglichen Läden vorbei. Sie sahen einen Laden für Umhänge, einen Bücherladen, eine Eisdiele, einen Laden für Zauberantiquitäten, einen Besenladen und viele andere Läden. Sie kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, bis sie vor Gringotts standen. Es war, wie Professor McGonagall schon beschrieben hatte, ein großes weißes Gebäude. Als sie eintraten, entdeckte Lily keine Zauberer, wie sie erwartet hatte, sondern kleine Zwerge mit mürrischen Mienen liefen hier rum. „Papa? Weißt du was das sind?“ „Professor McGonagall meinte zu uns, dass Kobolde diese Bank leiten würden…“ Also war Lily mit ihrer Vermutung, dass es Zwerge waren gar nicht so falsch. Ihr Vater verständigte sich mit einem Kobold, dass er gerne 200 Pfund in Zaubergeld eintauschen möchte. Als der Kobold wiederkam erhielt Lily 65 goldene Galleonen, 11 silberne Sickel und 7 kupferne Knuts. Mit großen Augen betrachtete sie das Zaubergeld, das so viel anders war, als das, ihr bis jetzt bekannte Geld. Lily konnte es schon kaum abwarten, all ihre Sachen einzukaufen, da es ja schon sonderbare Sachen waren. Zuerst gingen sie in einen Laden, wo sie alles zum Brauen für Zaubertränke kauften. Einen Kessel, eine Waage und das Sortiment an Glasfläschchen. Im Laden nebenan kauften sie eine Waage aus Messing. Nachdem sie wieder auf die Straße traten, schaute Lily auf den Einkaufszettel. „Wir brauchen noch die Bücher, die Uniform und den Zauberstab. Sie kamen an dem Bücherladen vorbei und Lily wollte unbedingt hinein, um zu erfahren was für Bücher die Zauberer wohl lasen. Im Laden kam ein zerzaust blickender Zauberer auf sie zugewuselt. „Was darf es denn sein?“, fragte er zerstreut. „Einmal das Bücherpaket für die 1. Klasse, Hogwarts!“ Ohne jegliche Antwort wuselte er wieder zurück in den hinteren Teil des Ladens. Während sie darauf warteten, dass er wiederkam, blickte sich Lilly im Laden um. Komische Bücher hatten sie hier. , Verwünschungszauber und wie man jemanden verwünscht‘ hieß es da, oder ‚Tipps und Tricks der Squibmagie‘. Nun stand Lily vor einem Regal, in dem nichts zu stehen schien. Doch das Schild lautete: ‚Durchsichtige Bücher, Tagebücher und Notizbücher‘ „Wofür braucht man durchsichtige Tagebücher, oder Bücher?“, fragte Lily irritiert. „Oh… ist das nicht offensichtlich?“, eine kalte Stimme drang an Lilys Ohren. Erschrocken drehte sie sich zur Seite und erblickte einen Jungen in ihrem Alter, mit einer Hakennase und rabenschwarzen Haaren, die in langen Strähnen auf seine Schultern fielen. „Ach ist es das?“, fragte Lily interessiert, sie meinte diesen Jungen zu kennen, doch kam sie nicht drauf woher. „Ja… zum Beispiel kann man durchsichtige Tagebücher doch viel besser benutzen als normale… und die durchsichtigen Bücher sind dafür erfunden, dass niemand anders sein Buch liest und nur der Besitzer weiß, wo es ist.“ „Aber WIE liest man denn durchsichtige Bücher?“, das kam ihr sehr abstrus vor und musste bei dem Gedanken schmunzeln. „Sie sind mit Geheimtinte geschrieben, die erscheint wenn man den richtigen Zauberspruch kennt…“ Jetzt wusste Lily wieder woher sie ihn kannte. Sie hatte ihn ein paar Mal in ihrer Stadt gesehen, es war der Junge von den Snapes. „Kennen wir uns nicht?“, fragte Lily ihn dann. „Nein…“ „Aber bist du nicht Severus?“, fragte sie weiter nach. Er schaute sie verwundert an. „Ja, der bin ich…“ „Ich hab dich ein paar Mal in der Stadt gesehen. Ich bin Lily.“ „S-schön dich kennenzulernen.“ Severus lief ein wenig rosa an, was man jedoch kaum bemerkte. Lily war froh, dass sie wenigstens jemanden hier kannte. „Du gehst auch nach Hogwarts?“, fragte sie ihn. „Oh ja, jeder aus meiner Familie ging dort hin außer mein Vater…“, meinte er wieder kühl. „Oh…“ Sie hatte schon mal mitbekommen, dass über die Snapes getratscht wurde, weil sie anders waren, aber Lily wusste es besser. Da kam ihr Vater mit vielen Büchern in der Hand. Zurück. „Kommst du Lily, wir brauchen noch deine Uniform!“ „Okay, wir sehen uns in Hogwarts.“ Sie lächelte ihn an, winkte ihm zum Abschied und verließ dann mit ihrem Vater den Laden. Als nächstes war der Laden ‚Madam Malkins‘ dran, in dem sie die Uniform für Lily kauften. Madam Malkins war eine etwas rundlichere, aber recht freundlich wirkende Frau. Sie stellte Lily auf einen kleinen Schemel, um ihren Umhang abzustecken. Nach einer weiteren Viertelstunde waren ihre ganzen Umhänge fertig und sie konnten vollbepackt weitergehen. Jetzt fehlte nur noch der Zauberstab. Lily war wie immer vor jedem neuen Laden aufgeregt, doch diesmal war es schlimmer. Sie würde jetzt ihren Zauberstab bekommen. Mit stark klopfenden Herzen öffnete sie die Tür zu dem Laden ‚Ollivanders‘ und als ihr Vater sie schloss ertönte ein leises Klingeln. Sofort erschien ein Mann, wohl Mr. Ollivander, aus den weiten der vielen Regale. „Ahhh guten Tag! Zum ersten Mal in der Winkelgasse?“, fragte er freundlich. Seine Augen waren strahlend blau und er schien fast nie zu zwinkern. Lily nickte zaghaft. „Wie heißt du denn?“ „Lily, Lily Evans!“ „Gut gut, gut gut. Dann wollen wir auch keine Zeit verschwenden.“ Ein magisch verzaubertes Messband surrte auseinander und wieder zusammen, je nachdem, welchen Teil von Lily es ausmaß. Während dessen lief Ollivander durch die Regale und holte einige schmale Schachteln hervor. Lily staunte, als er ihr den ersten Zauberstab hinhielt. „10 ½ Zoll, Ahorn, Phönixfeder. Schwenken sie ihn einmal bitte!“ Doch bevor Lily die Bewegung beenden konnte, hatte Ollivander den Zauberstab schon wieder in seinen Händen. „Nein nein… nicht der richtige. Hier: Buchenholz, 9 ¾ Zoll Drachenherzfaser.“ Lily nahm den Zauberstab in die Hand, schwang ihn und musste mit anblicken, wie viele der schön aufgestapelten Kartons aus den Regalen schossen. „Oh… tut mir leid…“; meinte sie und legte den Zauberstab weg. „Hier, Elfenbein, 10 Zoll Phönixfeder.“ Noch bevor Lily ihn in der Hand hatte, entschied es sich Ollivander anders und reichte ihr einen anderen. „ 10 ¼ Zoll, Weidenholz, Einhornhaar.“ Als sie diesen Zauberstab in der Hand hielt, spürte sie wie eine Wärme von ihm ausging und sich in ihrem rechten Arm ausbreitete. „Das ist der richtige…“, meinte Ollivander, packte ihn behutsam in seine Schachtel zurück und reichte sie Lily. Nachdem sie 7 Galleonen für den Zauberstab bezahlt hatte verließen sie den Laden und kehrten auf die, nun sehr stark belebte Gasse zurück. „Soo ich glaube wir haben so weit alles.. ah warte mal…“; ihr Vater hatte auf den Brief gesehen. „Was denn?“, fragte Lily leicht irritiert, da sie davon ausging, dass der Zauberstab das letzte war. „Wir haben dir noch gar kein Tier gekauft?“ „Was?“ Lily verstand erst nicht. „Ach so. Ihr wollt mir ein Tier kaufen???“, fragte sie hocherfreut. Ihr Vater nickte und zusammen machten sie sich auf zur ‚Magischen Menagerie‘, wo es viele erdenkliche Arten an Tiere gab. Doch nach Hogwarts durfte sie nur eine Katze, eine Eule oder eine Kröte mitnehmen. Eine Kröte wollte sie nicht, mit einer Eule konnte sie nicht kuscheln, also entschied sie sich dafür, dass sie eine Katze haben wollte. Im Tierladen hörte man viele verschiedene Tiere, die durcheinander schrien, kreischten, schuhuten oder miauzten. Lily hatte sich sofort in eine kleine strubbelige weiße Katze verliebt, die auf einen der niedrigsten Regale hockte und so aussah als ob sie schlief. „Oh Papa, schau mal, die will ich haben!“, rief Lily, und deutete auf die weiße wuschelige Katze, die kaum älter als ein paar Wochen sein konnte. Lily bekam die kleine Babykatze, bezahlte 11 Sickel und 8 Knuts und trug sie, behutsam aus dem Laden. Sie schlief immer noch, aber das machte sie gerade so süß. Vollbepackt, mit den ganzen komischen Sachen machten sie sich auf den Rückweg um Lilys Mutter und ihrer Schwester alles zu erzählen, was sie heute erlebt hatten. Petunia wollte natürlich von all dem gar nichts hören, doch fand Lily, dass ihre Schwester immer noch neidisch auf sie war, weil sie nicht nach Hogwarts durfte. Beim Abendessen zeigte Lily dann ganz stolz ihren Zauberstab herum und erzählte alles, was sie erlebt hatten. Von den Kobolden in Gringotts, über Severus den sie bei Flourisch & Blotts getroffen hatten bis hin zu Mr. Ollivander. Ihre Mutter wollte ihr erst gar nicht glauben, dass die Snapes auch Zauberer waren, zumindest Mrs. Snape. „Ich wusste schon immer, dass die komisch sind!“, tönte Petunia rum. „Sie sind nicht anders, sie sind Zauberer!“, verteidigte Lily sie. „Sag ich ja, komisch und anders“ „Petunia Evans! So lang sam reicht es!“, ermahnte sie ihre Mutter. Doch Petunia hatte sich in rage geredet. „Wer will denn schon mit gepökelter Kröte, Einhornhorn oder Fledermäusen rummanschen? Geschweige denn davon in unsichtbaren Büchern lesen, auf Besen fliegen, oder mit einem kleinen Stück Holz rumfuchteln? Verrückt seid ihr doch alle, VERRÜCKT!“ Mit diesen Worten stand Petunia auf und stürmte aus der Küche. Wütend auf Lily, dass sie so wenig Rücksicht auf sie nahm und sauer auf diesen ach so tollen Professor Dumbledore, dass er sie nicht auch auf seine Schule aufnahm. Kapitel 4: Der Hogwartsexpress -James- -------------------------------------- James hatte von seinen Eltern einen Steinkauz geschenkt bekommen. Es war noch eine junge Eule und dementsprechend klein, doch James fand seine schwefelgelben Augen total faszinierend. Sein Gefieder war erdbraun mit weißen Streifen und seine Unterseite war gelblich weiß. Sie war so klein, dass er fast seine Hand zur Faust schließen konnte und sie hätte hinein gepasst. Seine freie Zeit verbrachte James damit, seine kleine Eule zu beobachten, oder ihm im Zimmer rumschwirren zu lassen. Raus lassen wollte er ihn nicht, da er Angst hatte, er wäre noch zu klein und würde womöglich von anderen Tieren angegriffen. Manchmal setzte er sich auf James‘ Kopf und pickte dort drauf herum, ein Zeichen dafür, dass er etwas zu essen wollte. Immer dann reichte er ihm eine Hand voll Körner oder Eulenkekse, um ihn davon abzuhalten, seine ganzen Haare auszureißen. Die Abreise von Gleis neundreiviertel rückte immer näher und desto näher sie rückte, desto aufgeregter wurde James. Er hatte schon eine Woche vorher damit begonnen, seinen Koffer zu packen. Die Bücher legte er natürlich nach ganz unten. Die würde er nur im Unterricht gebrauchen. Darüber kamen seine Ganzen Umhänge, Klamotten und Zubehör und sonst was, was noch anstand. Seinen Zauberstab packte er nicht in den Koffer, sondern trug ihn die ganze Zeit mit sich herum. Er durfte ihn zwar noch nicht benutzen, aber wollte ihn trotzdem nicht mehr missen. Und dann war er endlich da, der Tag der Abreise. James‘ Vater ließ den riesigen Schrankkoffer mit einem leichten Schwebezauber die Treppe hinunter schweben. „Bald kann ich das auch!“, meinte James grinsend. Nach einem hastigen Frühstück, bei dem James kaum etwas hinunterbrachte (es war lediglich ein halbes Brötchen mit Schinken), brach die kleine Familie auch schon auf. James konnte es kaum abwarten, zu erfahren was alles auf ihn zukam. Seine Eltern hatten ihm zwar schon einiges erzählt. Zum Beispiel von der Absperrung zu Gleis 9 ¾, oder dem sprechenden Hut, aber das war noch längst nicht alles, was auf ihn wartete, so hoffte er es zumindest. An Kings Cross angekommen beluden sie einen der Kofferwagen mit dem schweren Koffer und dem Käfig mit seinem kleinen Steinkauz, den er Sparky genannt hatte. Der Wagen ließ sich nur schwer manövrieren, doch irgendwann hatten sie es geschafft, zwischen die Gleise 9 und 10 zu gelangen. Es war viertel vor Elf und der Bahnhof war voller Muggel, so war es nicht zu schwer aufzupassen, dass man nicht gesehen wurde. Es wurde so viel rumgewuselt, dass es nicht auffiel, ob jemand verschwand. „So Junge“, meinte sein Vater „dann mal los! Du weißt wie es geht?“ James nickte. „Renn ein bisschen, wenn du Angst hast. Wir kommen nach.“ Er zwinkerte ihm zu. James richtete seinen Wagen auf die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10 und lief los. Er wurde immer schneller und irgendwann geriet der Wagen außer Kontrolle, er würde mit voller Wucht gegen die Wand knallen. James kniff die Augen zusammen und erwartete jeden Moment einen Zusammenprall. Doch nichts geschah, also öffnete er seine Augen wieder und erblickte eine scharlachrote Dampflock, an der ein Schild mit ‚Hogwarts Express‘ angebracht war. „Oh wow!“, meinte er. Einen Moment später erschienen seinen Eltern hinter ihm und führten ihn zu einem Abteil, das noch recht leer war. „Jetzt ist es so weit…“, meinte seine Mutter, den Tränen nahe. „Ach Mum. Du bist ja peinlich! Ich bin ja nicht für immer weg. Ich werde euch eine Eule schicken wenn ich da bin und euch mitteilen, dass ich in Gryffindor bin!“ Sein Vater lachte. „Und was ist, wenn du in Hufflepuff landest?“ „Ach Dad! Du WEIST, dass ich kein Hufflepuff bin!“ Ein Pfiff ertönte. „Nun mach, dass du in den Zug kommst!“ Seine Mutter umarmte ihn noch einmal, James meinte etwas in ihrem Gesicht glitzern zu sehen, sein Vater gab ihm einen Klaps auf die Schulter. „Mach uns stolz Junge!“ „Werd ich, keine Sorge!“, meinte James mit einem Grinsen. Mit diesen Worten verabschiedete er sich auch von seinen Eltern und sprang in den Zug, kurz bevor die Tür zugeknallt wurde. James öffnete eine Abteiltür und sah, dass dort bis jetzt nur ein Mädchen und ein Junge saßen (Der Junge lag fast, so wie er da saß). James setzte sich gegenüber den Jungen und neben das Mädchen. Es hatte rote Haare und starrte mit ihren hellgrünen aus dem Fenster. Der Junge hatte dunkles Haar, welches er sich etwas länger wachsen lassen hat. Nun fiel es ihn in leichten Locken auf die Schultern. Er könnte fast in das Schema von James passen. Der Junge nickte James einmal kurz zur Begrüßung zu, das Mädchen reagierte gar nicht. Er fuhr sich einmal arrogant durch die Haare, so wie er es immer machte, wenn ein Mädchen in der Nähe war, doch auch da reagierte sie nicht. Der Zug fuhr an und irgendwann zogen die Landschaften an dem Zugfenster vorbei. „Und, schon aufgeregt?“, fragte der Junge ihn. „Hmm…“, meinte James. „Also ich bin es so was von gar nicht. Das was ich von meiner Familie mitbekommen habe, hört sich so an, als ob es ziemlich langweilig wird. Aber auf meine Familie kann man gar nicht zählen, die sind alle verrückt. Sind alles Slytherins!“, meinte er, als ob es das rechtfertigen würde, dass sie alle verrückt sind. „Also, willst du kein Slytherin werden?“, fragte James ihn. „Nein, bei der Unterhose des Merlins! Willst du ein Schwarzmagier werden?“ James schüttelte den Kopf. „Ich will nach Gryffindor!“, meinte James stolz. „Mein Vater war dort und auch meine Mutter!“ „Ich will auch nach Gryffindor!“, meinte der Junge. „Ach, ich bin Sirius.“ „James!“, meinte er. „Hoffentlich wird es nicht Hufflepuff. Das muss doch peinlich sein. Ich glaube, wenn ich nach Hufflepuff gesteckt werde, würde ich freiwillig nach Hause gehen.“ Sirius lachte. „Ich komm mit!“ „Ihr wisst schon, dass ein Haus nicht besser ist als das andere, oder?“, mischte sich nun auch das Mädchen ein. „Ach komm…“, erwiderte Sirius. „Nenn mir einen Slytherin, der nicht Du-weißt-schon-wers Anhänger ist!“ Das Mädchen verdrehte die Augen und blickte wieder aus dem Fenster, da öffnete sich die Abteiltür und ein Junge kam hinein, der sich neben Sirius am Fenster nieder ließ. Er hatte eine sehr große Hakennase und fettiges schwarzes Haar. Zum Glück saß James nicht neben ihn. „Hallo“, meinte der Junge zu dem Mädchen. „Hallo Severus!“, meinte sie und blickte weiter aus dem Fenster. Sie kannten sich anscheinend. „Und, schon aufgeregt?“, fragte er. „Ein wenig…“, meinte sie. Jetzt schaute auch Severus aus dem Fenster. „Ich hoffe ich komme nach Slytherin und du auch!“, meinte er nachdenklich. „Wer will denn schon freiwillig nach Slytherin?“, schnaubte Sirius. Der Junge namens Severus funkelte Sirius aus seinen schwarzen Augen böse an. „Wir sehen uns…“, murmelte Severus und verschwand. „Was war das denn für ein Irrer?“, lachte Sirius. „Ich weiß nicht, hoffentlich kommt er auch nach Slytherin!“, James stimmte in sein Lachen mit ein. „Er passt schon richtig in das Klischee!“ Das Mädchen sah so aus, als ob sie etwas sagen wollte, schluckte dann aber die Wörter wieder runter und schaute weiter aus dem Fenster. Irgendwann ging die Abteiltür wieder auf und eine freundlich wirkende ältere Dame strahlte sie an. „Etwas Süßes?“ „Au ja!“, meinte James und sprang auf. Als sich die Abteiltür wieder schloss, lag ein Berg an Süßigkeiten auf dem freien Platz neben Sirius. Darunter Schokofrösche, Bertie Botts Bohnen in jeder Geschmacksrichtung, Lakritz-Zauberstäbe und vieles mehr. James teilte sich die Sachen mit Sirius. Währenddessen erzählten sie sich alles, was sie schon über Hogwarts erfahren haben. Die Sonne senkte sich und verfärbte den Himmel rosa, als sie sich ihre Umhänge anzogen. Einige Momente später bemerkten sie, wie der Zug langsamer wurde und schließlich anhielt. James, Sirius und das Mädchen standen auf und gingen aus ihrem Abteil. Im Gang wuselten eine Menge Schüler rum und so dauerte es, bis sie auf den Bahnsteig gelangten. Eine tiefe Stimme rief: „Erstklässler, hier hinüber!“ Die Stimme gehörte zu einem Mann, der viel größer war, als alle anderen. Seine Eltern hatten James von ihm erzählt. Er hieß Hagrid, war ein Halbriese, und kümmerte sich um die Ländereien von Hogwarts. „Erstklässler, hier hinüber!“, rief er erneut. Eine Traube von Schülern starrte zu ihm hoch. Manche verängstigt, manche erstaunt und manche auch weniger beeindruckt. James entdeckte Severus, den Typen, der kurz bei ihnen gewesen war. Er starrte düster umher, doch die meisten seiner Blicke huschten zu dem Mädchen, das weiter vorne stand. „Gut, sin‘ das alle?“, fragte er grummelnd. Da ihm keiner eine Antwort gab, nahm er das als Ja hin. „Folgt mir!“, meinte er und hielt seine Laterne höher. Sie gingen einen matschigen Weg entlang und James glaubte, dass er ein paar Mal auf etwas Schleimiges getreten war. „Gleich werdet ihr Hogwarts zum erst’n Mal sehn!“, meinte Hagrid. Als sie um eine Ecke bogen sahen sie eine Silhouette von einem riesigen Schloss, dass auf einem Berg gebaut war. Sie standen am Rande eines großen schwarzen Sees. Vor ihnen lagen kleine Boote. „Nich mehr als 4 in ‚n Boot!“, rief Hagrid, der ein Boot für sich alleine beanspruchte. James kletterte hinter Sirius in ein Boot. Zu ihnen gesellten sich ein etwas kleinwüchsiger Junge mit wässrigen Augen und ein zerzaust wirkender Junge, der, wie es schien, einen gebrauchten Umhang trug. Die Boote fuhren automatisch über den See und irgendwann gelangten sie an eine unterirdische Grotte in der die Boote anlegten. „Alles ok?“, fragte Hagrid, als ihm wiederum keiner antwortete ging er weiter und führte sie in eine sehr große Eingangshalle, die von Fackeln erleuchtet wurde. Sie durchschritten diese und standen nun in einem etwas kleineren Raum, in dem sich Hagrid von ihnen verabschiedete. „Gleich kommt Professor McGonagall und führt euch in die Große Halle. Wir sehn uns!“ Nun standen sie alleine in dem Raum. Einige tuschelten und James vernahm, wie sich welche hinter ihm unterhielten und sich fragten, was auf sie zukommen würde. James wusste es. Er hatte keine Angst davor, sondern konnte mit vor stolz geschwellter Brust nur so mit Selbstvertrauen strotzen. Irgendwann, James kam es vor wie eine Ewigkeit, kam Professor McGonagall zu ihnen und führte sie aus dem Raum heraus. Sie hielt eine große Pergamentrolle in ihrer Hand. „Ich heiße euch herzlich willkommen in Hogwarts. Ihr werdet nun vor dem Rest der Schule in eure Häuser eingeteilt. Ich werde euch einzeln aufrufen!“ Mit diesen Worten öffnete sie die großen Türen zu einer sehr großen Halle, die sie in einer langen Reihe durchschritten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)