Raptor von jonglicious (JongTae, OnKey) ================================================================================ Kapitel 27: 最後通牒 - Ultimatum - ------------------------------ Titel: Raptor Autor: jonglicious Chapter: 25 / 29 Genre: Horror, Drama, Humor Warnungen: AU!, OOC, Gewalt Rating: PG-16 Pairings: JongTae, Onkey Summary: Taemin ist ein Kriminologie-Student und bekommt eine interessante Aufgabe zugeteilt: Er soll eine Arbeit über einen Psychopathen schreiben. Die Frage ist nur, ob das wirklich so einfach ist, wie es klingt .... A/N: Das Ende naht ..... ToT [Eine kleine Anmerkung noch: Raptor ist kein Kannibale und es werden auch keine kannibalistischen Handlungen beschrieben werden.] Viel Spaß! -- Seit Minho Kibum von zwei seiner Kollegen abholen hatte lassen, waren nun schon knapp zwei Stunden vergangen. Jinki hatte sich in dieser Zeit nicht einmal hingesetzt oder war stehen geblieben. Er lief unruhig von der einen Seite des Raumes zur anderen und wieder zurück. Sein Blick war dabei immer auf die Tür gerichtet, bereit sofort darauf zuzustürmen, sollte sie geöffnet werden. Er hatte Angst um seinen Freund und wenn man von dem ausging, was Taemin bereits angetan worden war, dann war dies auch durchaus berechtigt. Taemin konnte sich mittlerweile wieder bewegen, wenn auch eher eingeschränkt. Seine Beine wollten ihm noch nicht wieder ganz gehorchen, weswegen sie auch jedes Mal wegknickten, wenn er versuchte ohne Stütze aufzustehen. Ansonsten ging es ihm allerdings relativ gut; Jinki hatte ihn außerdem rasch durchgecheckt, nachdem seine Stimme wieder zurückgekommen war, und auch nichts Auffälliges finden können. Das hieß allerdings noch lange nicht, dass sein Zorn komplett verraucht war. Er wollte Minho nach wie vor die Nase und am besten auch gleich alles andere brechen. „Setz dich doch mal hin, Jinki. Mir wird schwindlig, wenn ich dir zusehe.“ „Dann sieh am besten nicht hin“, brummte Jinki knapp, blieb nach zwei weiteren Runden dann aber doch stehen. „Ich verstehe nicht, was Minho sich von einem Gespräch mit Kibum erhofft. Er hat doch gar nichts mit Raptor zu tun. Bis vor kurzem hat er ihn noch nicht einmal wirklich gekannt!“ Ein Blick in das Gesicht Jinkis verriet, dass er sich mehr als nur schuldig fühlte. Er hatte Kibum von Raptor erzählt; er war generell derjenige gewesen, der Kibum in die Klinik mitgenommen und ihm alles gezeigt hatte. Natürlich hatte er dies schon vor Jahren getan, aber Tatsache war, dass es mit ihm angefangen hatte. Wieso konnte er auch nicht einen anderen Job ausüben? Man hatte ihm so oft gesagt, dass er eine gute Singstimme und auch so etwas wie schauspielerisches Talent besaß; also warum war er nicht in diese Richtung gegangen? „Taemin, was auch immer Minho Kibum gerade antut, ist meine Schuld. Ich hab ihn in diese Lage gebracht“, stieß er schließlich hervor und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. „Das ist ganz bestimmt nicht deine Schuld, fang jetzt bloß nicht so an.“ Kopfschüttelnd stemmte Taemin sich in die Höhe, indem er sich an der Wand hinter ihm festhielt. Er würde kaum bis zu seinem großen Bruder gehen können, also musste er hier einfach stehen bleiben. „Du hast Kibum doch nie in die Nähe der wirklich gefährlichen Typen gelassen und du hast dafür gesorgt, dass er so wenig wie möglich mit der Klinik in Berührung kommt. Wenn du schon jemanden beschuldigen willst, dann nimm mich. Ich war doch so vernarrt in Raptor und ich habe dafür gesorgt, dass wir hier alle landen.“ Frustriert schlug der Rothaarige mit seiner flachen Hand gegen die Mauer. Es war nicht so, dass er es bereute Jonghyun kennengelernt zu haben. Er bereute ja noch nicht einmal ihre gemeinsame Nacht und das obwohl diese ihnen noch das Genick brechen würde – denn das würde sie mit Sicherheit. Man hatte Jonghyuns DNA garantiert schon identifizieren können und das hieß, dass Minho nun die Beweise hatte, auf welche er von Anfang an so scharf gewesen war. „Hätte ich gewusst, dass es so weit kommt, dann hätte ich es einfach allein durchgezogen, Jinki. Ich wollte das alles nicht. Es … Es tut mir wahnsinnig leid …“ Zittrig drückte Taemin sich die flache Hand ins Gesicht, als er spürte, dass seine Augen nach und nach feuchter wurden. Wie hatte er seine Familie nur so enttäuschen und geradewegs ins Gefängnis bringen können? Wenn es nicht sogar noch schlimmer wurde und sie allesamt geradewegs auf die Todeszelle zusteuerten. „Taeminnie, nicht …“ Seufzend trat Jinki auf seinen kleinen Bruder zu und nahm ihn behutsam in den Arm. Gleichzeitig hielt er ihn allerdings auch fest, damit er ihm nicht noch zu Boden rutschte. „Wir hatten doch alle keine Ahnung, dass es so weit kommen würde, oder? Ich meine, ich hab dir natürlich gesagt, dass Raptor einem nichts als Ärger macht“, Jinki unterbrach sich selbst, als Taemin leise gegen seine Schulter schluchzte und drückte ihn noch ein wenig fester an sich, „aber was geschehen ist, ist nun einmal geschehen. Und ich muss zugeben, dass ich mich in ihm getäuscht habe. Ich dachte eigentlich, dass er nur ein selbstverliebter Irrer ist, aber so schlimm ist er gar nicht.“ Es grenzte schon an Wahnsinn, dass Jinki so etwas von sich gab und dann auch noch inmitten eines Raumes mit einer Überwachungskamera, aber was hatten sie denn jetzt noch zu verlieren? Minho wusste doch schon alles, bis auf den Aufenthaltsort Jonghyuns, also war es auch nicht mehr notwendig sich zu verstellen. „Und jetzt hör auf zu weinen, okay? Es wird schon alles wieder gut werden.“ Sachte legte Jinki seine Hände an Taemins feuchte Wangen und versuchte dabei aufmunternd zu lächeln. Er hoffte wirklich, dass er eben nicht zu viel versprochen hatte und sich wirklich alles wieder irgendwie einrenken würde. -- Stur hielt Kibum seinen Blick gesenkt und versuchte dabei Minho vollkommen zu ignorieren. Dieser kreiste schon die längste Zeit um den Stuhl, an welchem er festgebunden worden war, und erinnerte dabei auf ungute Art und Weise an einen hungrigen Geier. Auf seinen Zügen lag ein gönnerhaftes Lächeln, welches Kibum ihm am liebsten aus dem Gesicht getreten hätte und gesagt hatte er bis jetzt auch noch nichts. Er hatte lediglich dafür gesorgt, dass Kibum in dieses Zimmer gebracht wurde, danach hatte er sich ewig nicht blicken lassen. Kibum hatte sogar schon geglaubt, dass man ihn einfach aus dem Weg haben wollte, damit Jinki und Taemin allein waren, aber dann war Minho doch noch aufgetaucht. Unglücklich zog er an den Handschellen, welche ihn an die Armlehne fesselten und somit dafür sorgten, dass er nicht wegkonnte. Normalerweise hatte er wirklich nichts gegen Handschellen einzuwenden und auch Fesselspielchen fand er ganz nett, aber beides in Kombination mit Minho – oh nein. Darauf konnte Kibum wirklich verzichten. „Was willst du eigentlich von mir? Warum bin ich hier?“, wurde es ihm dann doch zu bunt, als Minho sich direkt vor ihm aufbaute und zu ihm hinunter lächelte. „Was ist mit Jinki und Taemin? Ich will wieder zu den beiden zurück.“ „So viele Fragen.“ Minho lächelte schief und strich gleichzeitig seine Jacke glatt. „Ich will nur mit dir reden, Kibum. Deswegen bist du hier und das will ich auch von dir. Und den beiden geht es gut, keine Sorge. Sobald wir uns fertig unterhalten haben, lasse ich dich zurückbringen.“ Der Dunkelhaarige ließ sich schließlich direkt vor Kibum auf den Boden sinken und blieb dort im Schneidersitz hocken. So konnte er Kibum von unten her ansehen und dafür sorgen, dass er seinen Blicken kaum ausweichen konnte. „Also, Kibum, reden wir.“ „Worüber sollte ich mit dir denn reden wollen? Ich weiß nichts über Raptor.“ „Keine Sorge, darüber will ich auch gar nicht mit dir sprechen“, beruhigte Minho den Jüngeren und leckte sich gleichzeitig über die Lippen. „Ich will über deine Familie reden. Ich hab mich schlau gemacht, weißt du? Ich wusste bis jetzt gar nicht, dass du eigentlich aus Daegu kommst und nach Seoul gezogen bist, um hier zu studieren. Deine Eltern und Großeltern wohnen allerdings immer noch in Daegu und es sind anständige Menschen. Ich konnte noch nicht einmal eine Anmerkung wegen Falschparken finden.“ Während er sprach, beobachtete er Kibums Gesicht ganz genau. Dieses war mit jedem Wort ein wenig weißlicher geworden und glich, nachdem er aufgehört hatte zu sprechen, einer Marmorwand. Es war doch immer wieder schön zu beobachten, wie wichtig manchen Menschen die Familie doch war. „Auf jeden Fall wäre es schade, wenn sich das ändern würde, nicht wahr? Deine Eltern haben bestimmt hart gearbeitet, um dir zu ermöglichen in Seoul zu studieren. Und deine Großeltern! Sie haben doch sicher etwas beigesteuert, hm?“ Kibum schluckte schwer, nickte aber trotzdem. Es stimmte schon. Seine Eltern hatten wirklich einiges für ihn getan und auch sehr viel geopfert, um ihm sein Leben zu ermöglichen. „Was soll das alles, Minho? Warum ziehst du meine Familie da mit hinein?“, fragte er schwach und versuchte dabei auch nicht allzu ängstlich zu klingen. „Das tue ich doch gar nicht, mein Lieber. Du hast das Ganze selbst zu verschulden. Immerhin hast du Jinki und Taemin ganz offensichtlich dabei geholfen Raptor zu decken. Und streite das jetzt nicht ab, wir haben Raptors DNA an Taemin gefunden, also ist leugnen zwecklos.“ Ernst blickte Minho zu Kibum auf, der soeben seinen Mund wieder zugeklappt und betreten zur Seite geblickt hatte. Die kleinen Zahnräder hinter seiner Stirn waren offensichtlich schon fleißig am Arbeiten, aber das würde nun auch nichts mehr bringen. „Solltet ihr euch weiterhin weigern mir zu sagen, wo er sich jetzt aufhält, werde ich dafür sorgen, dass auch deine Familie im Gefängnis landet. Und glaub nicht, dass ich das nicht kann, Kibum. Wenn ich will, dann finde ich Beweise dafür, dass sie ebenfalls geholfen haben.“ Langsam richtete der Special Agent sich auf und blickte dabei tief in die Augen Kibums. „Es macht mir nichts aus welche zu fälschen, verstehst du? Es geht hier darum Raptor wieder einzufangen und dafür zu sorgen, dass er endlich seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Ihr seid mir vollkommen egal, solltest du das wissen wollen. Ich will ihn.“ Darauf wusste Kibum nichts mehr zu erwidern. Er senkte verzweifelt seinen Kopf und ließ sein Kinn gegen seine Brust fallen. Wenn Minho es tatsächlich ernst meinte, dann würde er wohl wirklich Beweise fälschen und seine Familie mit hinein ziehen. Er war so besessen davon Raptor zu fangen, dass er sogar Unschuldige hinter Gittern bringen wollte – dass er so weit gehen würde, war schon unheimlich. „Ich lasse dich zu Jinki und Taemin zurückbringen, damit ihr euch in Ruhe unterhalten könnt. Aber ich werde später noch vorbeikommen und euch ein letztes Angebot machen. Danach wird es wirklich unangenehm für euch“, versprach Minho drohend, danach wandte er sich ab, um den Raum zu verlassen. Zwei seiner Kollegen würden sich darum kümmern, dass Kibum zurückgebracht wurde, dafür hatte er schon gesorgt. Was er zu dem Jüngeren gesagt hatte, war keinesfalls gelogen gewesen. Die Zeit der leeren Drohungen war endgültig vorbei und eigentlich hatten die Drei sogar noch Glück, dass er ihnen so viele Chancen gab. Es war ihre eigene Schuld, dass sie seine Hilfe nicht annehmen wollten; schließlich zwang sie niemand dazu Raptor zu schützen und damit ihr Leben aufs Spiel zu setzen. -- „Jinki!“ Kaum war die Tür aufgeschoben worden, hatte Kibum sich auch schon von den beiden Muskelprotzen losgerissen und war auf seinen Freund zugelaufen, um sich in dessen Armen zu verstecken. Dort fühlte er sich gleich um Welten sicherer und auch nicht mehr so angreifbar. Vorhin, als er mit Minho allein gewesen war, war er ein leichtes Ziel für den anderen gewesen und das wusste er auch. „Kibummie! Gott sei Dank, dir geht’s gut!“ Erleichtert tastete Jinki über die schmale Figur seines Freundes, ehe er ihn wieder fest in seine Arme zog. Der Jüngere war insgesamt fast drei Stunden weggewesen und langsam hatte Jinki schon das Schlimmste angenommen; nämlich, dass auch Kibum ein Nervengift verabreicht worden war und er sich einfach nicht mehr bewegen konnte. „Was wollte Minho von dir? Er hat dir doch nicht wehgetan, oder? Hat er sonst irgendetwas gemacht?“ „Hat er etwas wegen Raptor gesagt?“, warf Taemin ein und lief dabei vorsichtig auf die beiden zu. Bei ihm ging immer noch alles nur sehr, sehr langsam und behutsam, aber immerhin ließ das Zittern in seinen Gliedmaßen langsam wieder nach. Das war auch schon eine große Erleichterung. „Sag schon, Kibummie. Erzähl uns, was passiert ist.“ Ich sollte mir keine zu großen Hoffnungen machen. Minho hat die Ergebnisse bestimmt schon und weiß jetzt, dass ich mit Jonghyun zusammen war. Die Frage ist nur, warum er noch nicht hier angebraust gekommen ist und uns das unter die Nase gerieben hat. Langsam stakste Taemin hinter Kibum und Jinki her, um sich dann zu den beiden zu setzen. Er war gespannt darauf, was Kibum zu berichten hatte; gleichzeitig jedoch hatte er auch ein bisschen Angst davor, denn immerhin konnte man nie wissen, was Minho nun wieder aus dem Hut zauberte. „Er hat mit mir kaum über Raptor geredet. Zuerst hat er mich in so einem Raum warten lassen, nachdem die Typen mich an einen Stuhl gefesselt haben“, berichtete Kibum leise und lächelte dabei auch nur leicht, als Jinki seine malträtierten Handgelenke mit Küssen „behandelte“. „Als es mir zu dumm wurde, hat er gemeint, dass er über meine Familie reden will. Und er weiß alles, er weiß wirklich alles. Wo meine Eltern wohnen und dass sie noch nie etwas Falsches getan haben. Von meinen Großeltern weiß er auch alles, denke ich.“ Nach und nach war Kibums Stimme zittriger geworden und er suchte nach der Hand seines Geliebten, um sich an diese zu klammern. Er brauchte diesen Halt, wenn er das alles erzählen und somit quasi noch einmal erleben musste. „Er hat mir gedroht und gemeint, dass meine Familie im Gefängnis landet, wenn er nicht bald erfährt, wo Jonghyun sich aufhält. Er … Er will sogar Beweise fälschen. Und ich denke nicht, dass er gelogen hat. Jinki, er … er meint das alles vollkommen ernst. Er will nicht nur unser Leben zerstören, sondern auch das von meiner Familie.“ Verzweifelt drückte Kibum sich an Jinkis Hand und schluchzte leise dagegen. Dass seine Eltern nun so in die Sache mit hineingezogen wurden, änderte alles von Grund auf. Wäre es hier nur um seine Zukunft gegangen, dann hätte er weiterhin geschwiegen, aber so war es nun nicht mehr. Während Kibum leise schluchzte, hob Jinki ihn auf seinen Schoß, um ihn vorsichtig in den Arm zu nehmen. Sein Gesicht hatte nun ebenfalls deutlich an Farbe verloren und auch Taemin, der bis vor kurzem fest entschlossen gewesen war bis zum Ende zu schweigen, war sich auf einmal nicht mehr allzu sicher, ob dies auch das Richtige war. Sie alle hatten Dreck am Stecken, das konnten sie nicht abstreiten, aber Kibums Familie?! Diese konnte nun wirklich nichts dafür und so sehr Taemin Jonghyun auch liebte, er wusste nicht, ob er wirklich so viele Menschenleben für ihn opfern konnte. Seufzend sank er weiter zurück gegen die Lehne des Stuhls und legte seinen Kopf dabei in den Nacken. Er hielt seine Augen geschlossen und versuchte die Geräusche, die von allen Seiten her auf ihn einströmten, einfach zu ignorieren. Er musste nachdenken, sich vielleicht irgendetwas einfallen lassen. Aber was? Was konnte ihm einfallen, das nicht nur sie, sondern auch Kibums Eltern und Großeltern rettete? Er war nicht Jonghyun, er verfügte über keinen derartig messerscharfen Verstand, in dieser Beziehung machte er sich gar nichts vor. Jonghyun, hilf uns, dachte er, während er Kibums gedämpften Schluchzern lauschte und dabei selbst gefährlich nahe an den Rand der Tränen getrieben wurde. Wenn du mich liebst, dann hilf uns. -- Minho hatte sich, ganz wie angekündigt, nicht allzu lange Zeit gelassen, bis er Jinki, Kibum und Taemin in ihrer vorübergehenden Bleibe besucht hatte. Die gute Laune, die er mit sich herum trug, rief bei Taemin schon beinahe einen Brechreiz hervor und auch Jinki und Kibum schien es nicht wirklich anders zu gehen. Davon ließ Minho sich allerdings nicht weiter stören, ganz im Gegenteil. Er kostete seine derzeitige Überlegenheit in vollen Zügen aus und versuchte erst gar nicht sich auch nur ein wenig zurückzunehmen. Aber warum hätte er das auch tun sollen? Raptors DNA war sichergestellt worden und er hatte Kibum erfolgreich eingeschüchtert; durch letzteres hatte er auch Jinki ganz genau dort, wo er ihn haben wollte und das wiederum hieß, dass er seine Freunde komplett in der Hand hatte. Was war das doch für ein erhebendes Gefühl! „Ich gehe davon aus, dass Kibum euch bereits erzählt hat, was ich gedenke zu tun, solltet ihr nicht kooperieren“, sagte er schließlich und wartete gar nicht erst auf eine Antwort. Er würde ja ohnehin keine bekommen und Blicke sagten ja manchmal auch schon mehr als tausend Worte. „Ich werde euch jetzt ein allerletztes Angebot machen und das solltet ihr wirklich annehmen, wenn ihr nicht wollt, dass ich mit der Sache an die Öffentlichkeit gehe.“ Ruhig verschränkte der Special Agent seine Arme vor seiner breiten Brust. Die drei anderen zogen es immer noch vor zu schweigen; sie würdigten ihn noch nicht einmal eines Blickes! Wie amüsant das doch war; Minho hätte dieses Spielchen den ganzen Tag lang fortführen können, doch so viel Zeit hatte er nicht. „Ich muss euch wahrscheinlich kaum sagen, was passiert, wenn ich der Presse davon erzähle, nicht wahr? Der Ruf der Klinik wäre sofort dahin und wahrscheinlich könnte euer Vater sich dann auch nach einem anderen Job umsehen. Und dann die Schande, mit der er leben müsste! Seine eigenen Söhne decken einen gesuchten Serienmörder! Das wäre ganz bestimmt zu viel für ihn.“ Jinki schnaubte nur leise. Weder er, noch sein Bruder hatten eine allzu enge Beziehung zu ihrem Vater, aber dass sie ihm das Leben zerstörten, hatte er nun auch nicht verdient. Immerhin hatten sie immer alles gehabt, was sie sich gewünscht hatten – mal abgesehen von einem Vater, der sich auch um sie kümmerte. „Solltet ihr drei nicht geradewegs in die Todeszelle wandern, wären eure Karrieren auch dahin. Jinki, du würdest nie wieder eine Stelle als Arzt finden. Und Kibum und Taemin, ihr könntet euer Studium auch vergessen. Selbst wenn ihr es durchziehen würdet, würde ja doch niemand euch einstellen wollen“, fuhr Minho fort, wobei man deutlich sehen konnte, wie sehr er seine Überlegenheit doch genoss und auskosten wollte. „Deswegen stelle ich euch nun folgendes Ultimatum: Ihr bekommt zwei Tage Zeit, um noch einmal über alles nachzudenken. Danach werde ich euch noch einmal fragen, wo Raptor sich aufhält und wenn ihr dann immer noch nicht reden wollt, dann war’s das für euch. Das ist eure allerletzte Chance.“ „Und was passiert, wenn wir dir helfen ihn zu finden?“, fragte Taemin leise und auch ein wenig zögerlich. Ihm war nicht wohl bei der Sache, aber hier ging es um mehr, als nur um sein eigenes Leben. „Wenn wir dir alles sagen, lässt du Kibums Familie dann in Ruhe?“ Vorsichtig und immer noch eher wacklig auf den Beinen, schritt Taemin auf Minho zu, um schließlich knapp vor ihm stehen zu bleiben. Ernst blickte er dem Dunkelhaarigen in die Augen, während er fortfuhr: „Du versprichst, dass keinem von uns etwas passiert, nicht wahr?“ „Ganz genau“, bestätigte Minho und lehnte sich dabei zu Taemin. Natürlich kam er ihm dabei näher, als unbedingt notwendig gewesen wäre und ließ seinen warmen Atem auch über dessen Lippen streichen. „Ihr gebt mir, was ich will und ich sorge dafür, dass man euch nichts nachweisen kann. Eure Weste bleibt weiß und auch Kibums Familie wird nichts passieren.“ Taemin zögerte daraufhin einen Moment und warf einen schnellen Blick über seine Schulter. Sein Bruder und Kibum wirkten eher ratlos, gleichzeitig jedoch schienen sie auch dagegen zu sein, sich so auf Minho einzulassen. Kein Wunder. Taemin selbst wollte es nicht tun, aber was hatten sie denn für eine andere Wahl? Seufzend schloss Taemin seine Augen und konnte sich dann selbst sagen hören: „Ich kann mit Jonghyun Kontakt aufnehmen.“ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)