Wer suchet, der findet. von haki-pata (Ob der Fund zur Suche passt ist eine andere Sache) ================================================================================ Kapitel 42: Gelegenheit macht… Was immer Mann daraus machen möchte. ------------------------------------------------------------------- Bronkston ist eine graue, triste und schmutzige Gegend. Die übelste von United Compass Bay Cities. Keiner will richtig zuständig sein für diesen Bezirk, darum ist es ein unabhängiger – sich selbst überlassener Distrikt, der weder zu Northern, Eastern, Western noch Southern Bay City gehört. Zentral gelegen und doch von allen abgeschieden. Chief Karl Lipinski war hier sein ganzes Leben. Ist das der Grund für seine stete übertriebene Härte? Hier geboren, lebte und arbeitete er hier – nur gestorben ist er woanders. „Hmpf!“ grunzt mein Partner, die Fassade des Police Departement musternd. „Könnte mal ein Pott Farbe gebrauchen.“ „Denen stehen nicht die gleichen Mittel wie uns zur Verfügung.“ kläre ich ihn auf. „Von allem haben die hier gerade mal so das Nötigste.“ „Dann ist der Kaffee bestimmt eine Katastrophe!“ Auch das Innere des Departements ist in einem jammervollen und beklagenswerten Zustand. Der Putz blättert von den Wänden, die Schallschutzdecken haben Risse und dunkle – auf Wasserschäden hindeutende Flecken. Sämtliche Angeln – ob an Türen oder Fenstern – sind durchgerostet. Klinken und Schlösser genauso und ich habe die Befürchtung einen Türknauf bei leisester Berührung abzureißen. Oder mir kommt plötzlich die ganze Tür entgegen… Wie die Arrestzellen wohl aussehen? Wer hier eingebuchtet wird braucht sich wahrscheinlich um das Misslingen eines Ausbruchsversuchs keine Sorgen zu machen. Die Tische und Stühle stammen allem Anschein nach von der letzten Sperrmüll-Sammlung und die Computer antiquiert zu nennen ist geschönt. Im halbvollen Wasserspender schwimmt eine grünliche trübe Brühe, die mir beim Vorbeigehen – Wovon ich fest überzeugt bin! – hinterherguckt. Der oberste Befehlshaber dieser Ruine – Captain Anthony Mateo empfängt uns mit offenen Armen. „Grandios! Geradezu perfekt!“ ist er der Meinung. „Einer meiner Chiefs umgebracht und ein anderer von meinen Leuten wird bei Ihren Ermittlungen assistieren. Bestens, um endlich auf unsere bescheidene Situation…“ Er macht eine weit ausschweifende Geste mit beiden Armen. „…aufmerksam machen.“ Das alles ist für ihn… Publicity? Hat der sie noch alle? Außerdem werden Berger und ich angestrahlt, als seien wir lang ersehnte Heilsbringer. „Wer ist denn der glückliche?“ fragt der Vorgesetzte dieser Dienststelle. „Aparo.“ erwidert mein Partner und das Strahlen des Captains ist wie weggewischt. „Aparo? Julian Aparo? Officer Julian Aparo?“ will er wissen. Berger nickt, ich nicke und Captain Mateo hüstelt. „Ist das ein Problem?“ frage ich. Der Captain hüstelt etwas mehr und räuspert sich verlegen. „Officer Aparo ist… Na ja… ein komischer… Also… Typ.“ Hüsteln zum dritten. „Guter Junge, sicher… Aber… Mit ihm will keiner zusammenarbeiten, weil er…“ Er schweigt, weil Julian – eben das Revier betreten – in Hörweite kommt und auf einen Wink des Captains zu unseren illustren Grüppchen tritt. Von halben Infos hält mein Partner nichts. „Na, Kleiner?“ geht er direkt zum Angriff über. „Warum bist du ein komischer Typ? Und warum will keiner mit dir zusammenarbeiten?“ Um eine Antwort ist Julian nicht verlegen. „Ich bin bekennend schwul und meine Kollegen haben – unter anderem dank der Reden des verblichenen Chiefs – Angst, ich stecke sie damit an.“ Und lächelt. „Officer Aparo.“ stellt er sich vor und reicht Berger die Hand. „Detective Berger.“ entgegnet mein Partner und greift die Hand des Uniformierten – von Julians offenkundlicher Homosexualität gänzlich unbeeindruckt – um sie unverhältnismäßig kräftig zu drücken. „Das mit den Schuhen nehme ich dir noch übel, Kleiner.“ „Ja, Sir.“ Er nickt mir zu, gibt mir aber nicht die Hand. „Detective Meyers.“ „Officer Aparo.“ grüße ich zurück und mir fallen binnen Sekunden dreihundert Möglichkeiten ein, ihn aus der Uniform zu schälen… Jetzt nicht! Über ihn herzufallen, böser Cop und noch viel böserer Cop… Jetzt NICHT! So wie er mich ansieht, denkt er fast dasselbe… Abgeschieden und dunkle Ecke… Sofort! Wenn beides nicht geht… Abgeschieden reicht auch! ()Hoffentlich weiß Aaron, was er da tut. Julian seufzt von allen anderen unbemerkt. Später zeigt er Aaron die Asservatenkammer. Den abgeschiedenen und ungenutzten Teil. Zu gern möchte er ihm die Hand geben und drücken und halten… Er tut es nicht. Die Hand ist Julian zu wenig und er wäre versucht, Aaron in eine Umarmung zu ziehen, von einem Kuss begleitet. Er seufzt erneut. Diese wundervollen dunklen Augen, in denen Sterne aus weiter Ferne strahlen… Wie sie in Ekstase leuchten… „Detective Berger. Mögen Sie einen Kaffee?“ Julian lächelt wieder. „Auch wenn es nicht so aussieht, aber in unserer Kantine gibt es den besten.“ Jetzt lächelt er Aaron an. „Und Sie Detective Meyers? Was mögen Sie?“ Nur Julian sieht das Zwinkern. „Kaffee ist nichts für mich.“ Und Aaron wendet sich an den Vorgesetzten. „Captain… Ihrem Revier sollte mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Ich bin sehr gut mit Victoria Hundleby befreundet – Sie kennen Victoria Hundleby vom Stadtrat? – und könnte sicherlich etwas auf diesem Wege erreichen. Ist es denkbar, Sie unterhalten sich mit meinem Partner über alles und Officer Aparo führt mich ein bisschen rum? Um mir ein Bild von Ihrer Situation zu machen und Missstände aufzudecken?“ Zu Aarons und Julians Erleichterung nickt der Captain eifrig. „Das ist eine hervorragende Idee, Detective. Officer Aparo! Ich verlasse mich darauf, dass Sie Detective Meyers nach besten Kräften unterstützen und hundertprozentig zur Verfügung stehen!“ „Natürlich, Sir. Wie Sie es wünschen.“ Julian deutet eine Verbeugung an und zeigt den Weg. „Hier entlang bitte, Detective Meyers.“() Politik zieht immer. Mehr Einfluss haben nur die Medien. Warum wir hier sind ist meinem Partner bekannt und ich kann mich ganz dem Dreizehnten widmen. Und einem gewissen Officer. Julian zeigt mir alles. Das Revier ist auf einen so was desolaten Stand, abreißen und neu bauen wäre der einzig wählbare Schritt. Ich werde Victoria erheblich auf den Zahn fühlen, was Zuschüsse für das Dreizehnte angeht. Das müssen die von Stadtrat mal auf ein paar Privatjets verzichten. Allen voran die Bürgermeisterin. Block und Stift gezückt mache ich mir Notizen und gucke in die hintersten Winkel und staubigsten Ecken. Einige von Julians Kolleginnen und Kollegen halten mich für einen aus der Internen und begegnen mir mit feindseligen Blicken. Julian stellt klar und mich vor und ich werde angelächelt, wie mich schon Captain Mateo anlächelte. Diese Heilsbringer-Sache. „Möchten Sie sich vielleicht die Asservatenkammer ansehen, Detective?“ erkundigt sich Julian und hat da wieder diesen Ton drauf. Heiser und lüstern. Und ich kann mir denken, was mich in der Asservatenkammer erwartet. Na ja… Ich erhoffe es mir. ()Die Tür fällt ins Schloss und Julian über Aaron her. Seit unzähligen Stunden hat er sich nach dessen Lippen gesehnt, nach dessen Berührungen verzehrt. Diese paar Minuten mit Aaron will er sich nicht nehmen lassen. Die Jacke ist von Aarons Schultern gerafft, die Druckknöpfe des Hemdes sind aufgerissen und hastig macht sich Julian nun an der schwarzen Hose zu schaffen. Aaron hält seine Hände und schüttelt den Kopf. „Ich bin dran!“ verkündet er, drängt Julian an einem Stapel Kisten mit beschlagnahmten Turnschuhen und küsst ihn schwindelig. „Jetzt hole ich mir einen Snack!“ flüstert er, kniet vor Julian und öffnet Knopf und Reißverschluss seiner Hose.() „Aber… Aber… Aber…“ In seinem süßen Fiepen untergegangen ist es endgültig um Julians Widerstand geschehen und er lässt mich machen. Binnen kurzem stöhnt er leise und fährt mir durch das Haar. „Oh…“ seufzt er. „Mach das nochmal… Ja… Genau das… Oh…“ ()Sterne tanzen vor Julians geschlossenen Augen, er hört sein Herz pochen und sein Blut rauschen. Aaron hat nicht aufgehört – hört auch jetzt nicht auf und leckt jeden Tropfen von ihm. „Mmh…“ macht er dabei und lacht leise. „Du bist köstlich.“ „Danke…“ Zu mehr ist Julian nicht fähig. Aaron schaut zu ihm hinauf. „Und?“ fragt er provokant. „Was zeigen Sie mir jetzt, Officer Aparo?“() Julian senkt den Kopf. In seinen goldenen Iriden entbrennt abermals das Glühen von roten Sonnen und er lächelt. „Warte es ab!“ kündigt er an, zieht mich auf die Füße und hat seine Hände unter meinem Hemd auf meiner Haut. Seine Lippen treffen meinen Hals, mein Ohrläppchen und schließlich meine Lippen. Mit unserem intensiven Kuss schmeckt er seinen Samen und ist über den leicht bitteren Geschmack verblüfft, empfindet es aber nicht abstoßend. Er verwöhnt mich mit Streicheleinheiten, die meinen Lenden nie zu nahe kommen. Nur kurz huschen seine Hände über meinen Schritt, als er meinen Hosenknopf öffnet. Kurz darauf sind seine Hände wieder unter meinem Hemd. „Du bist gemein!“ zischele ich – mein hartes Glied pocht nahezu schmerzhaft gegen den Stoff und gelüstet nach mehr Zuwendung. In Freiheit! „Willst du etwa…“ Julian lacht rau. „Soll ich deine Hose ganz aufmachen, Aaron?“ Er küsst mich. „Soll ich dich… anfassen?“ Diesmal wartet er keine Antwort ab, hat ZIPP den Reißverschluss unten und greift zu. ()Wenn sie jetzt jemand erwischt… Eindeutiger geht es nicht und Ausreden würde es keine geben! Aaron – nur noch sein Hemd am Leib – hockt auf allen Vieren auf den Kisten. Julian – Hose und Shorts schlottern um seine Knöchel – steht hinter ihm. Über Aarons Rücken und Pobacken kratzend bohrt er sich in dessen Innerstes. „So?“ fragt er. „Willst du das so?“ „Nein!“ keucht Aaron. „Du… hältst dich… wieder zurück… Los, Schatz… Tu es… Werde… wild!“ „Sicher?“ „Sicher!“ Julian tut es. Wird wild. Aarons Hüften im festen Griff dringt er unbarmherzig tiefer. Die Kisten schwanken. „So willst du es haben, nicht wahr?“ raunt er, lauscht Aarons begieriges Ächzen. „Du willst es wirklich so haben!“ erkennt Julian und tritt leise lachend einen Schritt zurück. „Dreh dich um.“ fordert er. „Ich möchte dir in die Augen sehen.“ Aaron leistet dem folge, macht es sich auf dem – mittlerweile einsturzgefährdeten Kistenstapel so bequem wie möglich und zerrt Julian zu sich heran. „Trotzdem!“ heisert er. „Halte dich nicht zurück!“ „Wie käme ich dazu…?“ Wild. Und Hemmungslos. Julian lässt sich gehen, blickt in Aarons dunkle Augen und hört das tiefe, kehlige Grollen. Beide keuchen. Im Augenblick höchster Lust bricht der Kistenstapel unter den beiden zusammen. Glucksend liegt Julian auf Aaron, Aaron liegt auf einem Bett aus Kartons und Turnschuhen. „Au!“ beschwert er sich scherzhaft. „Selbst schuld!“ Julian stemmt sich in die Höhe. „Du wolltest es wild. Und…?“ Er lächelt. „Was jetzt…?“() Diese muffige Kammer ist für ein paar vergängliche Minuten unser Liebesnest. Wir genießen die gestohlene Zeit und füllen sie mit Zärtlichkeiten, Küssen und Sex. Mal hart, mal zart. Auf dem staubigen Boden im Lotussitz kauernd habe ich Julian auf dem Schoß und führe ihn mit sanften Stößen. Von ihm umarmt presst er meinen Kopf an seine Brust und ich höre seinen Herzschlag, sein verhaltenes Keuchen und lustvolles Wimmern. „Aaron… Oh, Aaron…“ wispert er. „Mein Schatz…“ Er gluckst dieses glückliche Glucksen. „Du gehörst mir und ich gebe dich nicht mehr her!“ Auf Papas und Julians Heimatpla… Nun… Da, wo Papa und Julian herkommen ist das ein ‚Ich liebe dich‘. Papa hat es so oft zu Mama gesagt. Durch meine Mama – sie stammt aus einer… Na ja… ganz anderen Ecke – kenne ich Worte, die darauf zu erwidern sind. Das, was Mama so oft zu Papa sagte. ()„Und du gehörst mir. Nur die Endgültigkeit trennt mich von dir.“ flüstert Aaron. Langsam die Umarmung gelöst hebt Julian das Kinn Aarons und sieht ihm in die Augen. Sein Bekenntnis, Aarons Erwiderung. Innerhalb eines Herzschlages wird ihm klar, für Aaron gibt es keine Wahrheit, die gestanden werden muss. „Du… Du bist…“() Julian beendet den Satz nicht. Selig lächelnd umarmt er mich wieder und lässt sich fallen – getragen von meinen Liebkosungen. ()Aaron ist mehr als ‚nur‘ sein Mister Right. Wird es immer sein. Von Beginn an hat sich Julian zu Aaron hingezogen gefühlt, was ihm selbst bisher unerklärlich war. Die Überrumpelung am Tatort und damit verbunden seine Unfähigkeit, sich in diesem Augenblick Aaron gegenüber beherrschen zu können. Und plötzlich ergibt das alles einen Sinn und es bedarf nur einer einzigen Erklärung: Aaron hat ihn erwischt!() Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)