Mein schwarzer Schatten von saishoseki (Will x Grelle) ================================================================================ Prolog: -------- Beschämt tritt Grelle in das Büro von William T. Spears, seinem strengen und überaus ordentlichen Arbeitgeber. Dieses mal ist Will wirklich sauer. „Grelle Sutcliff… wenn ich nicht bei der Endprüfung dabei gewesen wäre, würde ich glauben Sie hätten es irgendwie geschafft drum rum zu kommen.“ Will klang unglaublich müde. Doch Grelle stutzt. Kein Geschrei? Keine mörderischen Blicke? /Das ist schlimmer als alles was ich vorher erlebt habe./ „Wenn Sie noch einen Fehler machen, sehe ich mich gezwungen Sie auf unbestimmte Zeit zu suspendieren.“ Grelle wird leichenblass und er spürt wie seine lange, rote Pracht ein wenig von ihrem Schimmer einbüßt. Die Hände, die sich vorher an seine Death Scythe geklammert hatten, erschlaffen und die Kettensäge schlägt mit einem hässlichen, stumpfen Geräusch auf dem Boden auf. Will seufzt entnervt. „Sie haben noch eine einzige Möglichkeit.“ Grelle hebt den Kopf und Hoffnung glitzert in seinen Augen. „Es wird Sie jemand auf Ihren folgenden Aufträgen begleiten.“ „Wer?!“ „Ich.“ Die Hoffnung zerbricht wie ein Glasstern, der auf den Boden fällt. Kapitel 1: Partner...? ---------------------- Den Kopf voller unangenehmer Gedanken lässt Grelle sich ein Rosenbad ein um seine zittrigen Nerven zu beruhigen. /Erfolgreich einen Auftrag erledigen mit Wills Blicken im Rücken? Unmöglich!/ Seufzend spielt er mit dem blassroten Wasser. Dann beschäftigt ihn eine viel wichtigere Frage. /Was soll ich anziehen?!/ (In Wills Büro) Seufzend lässt er seinen Kopf auf einen der unzähligen Aktenstapel fallen. /Immer wenn ich diesem nervtötenden Feuerlöscher begegne, habe ich den Drang ihm diese vorwitzige Strähne aus dem Gesicht zu kämmen! Aber warum war er heute so bedrückt? Würde er es wirklich so hassen von hier weg zu gehen?/ Am nächsten Morgen steht Grelle hibbelig vor Williams Büro und umklammert seine Death Scythe. Sein Mantel hängt ordnungsgemäß über seinen Schultern und seine Haare sind glatt. Leise öffnet William die Tür und schiebt seine Brille hoch, als er Grelle sieht. „Beruhigen Sie sich, ich werde Sie schon nicht in der Luft zerreißen.“ Überrascht sieht er ihn an und widmet sich dann still und leise seiner Death Note. /Was ist mit Will passiert? Hatte er über Nacht eine Gehirnwäsche? Uhhh- beängstigend…/ Das übliche laut und fröhlich Sein ist vollkommen aus seinen Gedanken verschwunden. Konzentriert legt er seine Stirn in Falten. /Wie leise er sein kann, wenn er sich konzentriert… Aber irgendwie ist mir seine laute und leidenschaftliche Seite lieber./, denkt Will sich und stutzt. /Seit wann mag ich Grelle Sutcliff?!/ Jonathan Miller, 54 Jahre, geplanter Tot am 7. Mai um 18.24. Nachdem Grelle die Daten verinnerlicht hat, steckt er seine Death Note ein und macht sich nun wieder fröhlich summend auf den Weg nach London. Jonathan Miller ist Metzger und führt ein relativ normales Leben, das, bis auf die öfteren Zankereien mit seiner einzigen Tochter, glücklich verläuft. „Noch drei Tage, zwölf Stunden und neun Minuten bis dieser Mann stirbt.“, murmelt Grelle. Grelle beschattet den Mann bis in die Abendstunden, mit Wills Blicken im Rücken. Aber seltsamerweise hört Will kein Sterbenswörtchen von dem sonst so überdrehten Shinigami und er dreht sich nur um, um zu schauen ob sein ständiger Begleiter noch da ist. Gegen sieben Uhr legt Jonathan Miller sich schlafen und Grelle genehmigt sich eine Pause auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses. Er packt (ein rotes!) Bento aus und lehnt seinen geschmeidigen Körper an einen Schornstein. Will tritt neben ihn. „Erledigen Sie ihre Aufträge sonst auch immer so gewissenhaft?“ „Wenn es mir möglich ist. Nur bin ich ein wenig ausgelassener.“ Schweigen macht sich breit. „Willst du dich nicht setzten, Will?“, fragt Grelle mit seiner normalen, nervigen Stimme und klopft grinsend neben sich. Will setzt sich ein wenig befangen neben ihn und fühlt sich sofort seiner Würde beraubt. /Soll ich es ihm geben? Oder dränge ich ihm dann etwas auf? Oder hat er gar keinen Appetit?/ Seine Ängste werden mit dem leisen Geräusch des grummelnden Magens seines Nachbarn ins Nichts aufgelöst. So, als wäre es schon immer so, hält er ihm ein zweites Bento hin. Überraschung spiegelt sich in Williams Augen wieder, als er es nimmt. „Ich hoffe es kommt dem nahe, was du normalerweise gewohnt bist, Will~.“, sagt er mit einem Grinsen. Sie essen einige Minuten schweigend, doch Will blickt verstohlen zu ihm rüber. „Ich wusste gar nicht, dass Sie kochen können, Sutcliff.“ Grelle errötet. „Ich nehme das als Kompliment.“ Seltsamerweise freut er sich ungemein über die zur Kenntnisnahme dieser offensichtlichen Tatsache. Plötzlich riecht es verbrannt und Grelle stöhnt auf. „Ich hab doch erst heute Morgen meine Haare gewaschen…“ Er entfernt sich schleunigst vom Schornstein, doch William steht seelenruhig auf, schiebt sich die Brille hoch und beugt sich zur Schornsteinöffnung. „Ihr Essen brennt an, Miss!“, ruft er runter. Grelle schmunzelt und erblickt für einen kurzen und kostbaren Moment Schalk in den schönen Augen von William. Schwarz mit einem leichten Grünschimmer. Diese Farben beschreiben Will gut. Schwarz ist Ruhe und Gelassenheit, eine gewisse Eleganz und die Ordnung, die Will so sehr liebt. Seine streng zur Seite gekämmten Haare und sein Anzug sind ebenfalls schwarz. Grün, ein strahlendes, wunderschönes Grün, sind die Augen des Shinigami und das gewisse Etwas, das nur er hat und ihn so attraktiv in Grelles Augen macht. Sogar Sebby- chan besitzt das nicht. Dann blickt wieder der gewohnt strenge William T. Spears zu ihm auf und hebt eine Augenbraue, als er Grelles schmachtenden Blick sieht. /Rot steht ihm gut…/ Ganz plötzlich verändert sich Grelles Miene in das pure Grauen und zum ersten Mal in der Geschichte, glitzert Todesangst in den Augen eines Shinigami. 'tschuldigung wegen den Absätzen... manche könnten ein bisschen verrutscht sein Kapitel 2: Partner ------------------ Grelle spürt eine unsagbar böse Präsenz in einer Häuserreihe rechts von sich. Grelle und William sinken auf den Boden, mühsam den Würgereiz unterdrückend. Will hievt sich hoch, stolpert zu Grelle und zieht ihn hoch. Er hat Tränen in den Augen und kann sich kaum auf den Beinen halten. Die Präsenz materialisiert sich in einer hässlich grüngelben Wolke. /Klischee komm raus, du bist umzingelt…/ „Weg hier…!“ William fasst ihn an der Hand und zieht ihn mit sich. /Wenn DAS DA der Ozean ist, ist Sebastian ein kleiner, kümmerlicher Tropfen, was die Machtverhältnisse angeht… Oh Scheiße, ich glaube ich muss kotzen…/ Sie rennen Hand in Hand, so schnell, wie noch nie zuvor in ihrem langen Leben, nur das es diesmal um ihr Leben geht. „Lauf schneller, Grelle!“ „Ich habe hohe Schuhe, verdammt!“ Es ist ungewöhnlich Still. Sogar das Geräusch ihrer Schritte und das Licht hat diese dreckige und ekelerregende Stille aufgesogen. Grelle läuft weiter, immer weiter, immer weiter. Das Böse dringt in seinen Kopf ein, droht ihn zu unterwerfen, lässt ihm die Tränen in die Augen schießen. „Sutcliff! Grelle! Gr-“ William fällt. Grelle umschließt Williams Körper mit seinem. Der Aufprall ist hart und Grelle wird alle Luft aus den Lungen gepresst. Sie rollen ein Stück weiter, was ihr Glück ist, denn kurz darauf wird der Boden in tausende Stücke gesprengt. Grelle steht taumelnd auf und stellt sich dem Monster mit seiner Death Scythe gegenüber. „Ich werde ihn beschützen!“ Wilde Entschlossenheit brennt in seinen Augen. Bis das Monster angreift. Schon nach wenigen Sekunden ist er erschöpft und seine körperliche Verfassung ist dem Nullpunkt nahe. Die Schläge, bzw. kleine Sprengladungen des Bösen sind zu stark und zu schnell. „Ich werde ihn beschützen!“, knurrt Grelle und sprintet zum Angriff. Normalerweise liebt er Kämpfe. Besonders die mit Sebby – chan. Aber diesen nicht. Dieser ist von Verzweiflung und Todesangst geprägt. „Grelle… flieh…“, hört er ein leises Murmeln und schaut sich um. Was der größte Fehler ist, den er hätte machen können. Die Wucht der Ladung schleudert ihn durch fünf Häuser. Abgesehen von dem dezent Gebröckel der Häuserwände und dem Knacken seiner Knochen ist nichts zu hören. Keine Schreie. Keine anderen Geräusche. Nur das leise Spannungsgefühl in den Ohren, wenn eine große Menge an Energie freigesetzt wird. /Wie nett vom Tod mich nicht so einfach sterben zu lassen…/ Unter Schmerzen und aus etlichen Wunden blutend, hechtet er zu William zurück und sieht wie das Monster sich über seinen soeben neu erwählten Partner beugt. Er lässt seine Death Scythe aufheulen. „Ich werde ihn beschützen!“ Er schmeißt sich zwischen William und das Monster. In Erwartung einer weiteren Entladung, dem damit folgenden Schmerz und Schock, zieht er William fester zu sich ran. Doch der Schmerz kommt nicht. Er spürt den warmen Atem von Will, als er etwas in sein Ohr flüstert. „Er ist da… Undertaker…“ Der Mann, der so alt ist, das er sogar seinen Namen vergessen hat, ist gekommen um sie zu retten. Ein gruseliges Sarglachen ist zu hören, bevor beide in Ohnmacht fallen. William T. Spears wacht in einem weißen Zimmer mit weißen Vorhängen und weißem Bettzeug auf. /Was ist passiert?/ Er hat grässliche Kopfschmerzen. /Wo ist meine Brille?!/ Panisch schaut er sich um und entdeckt sie auf dem Nachttischchen. Seufzend setzt er sie auf und versucht raus zu finden was passiert ist. Er hat Grelle wegen der möglichen Suspendierung auf einem seiner Aufträge begleitet… dann ist dieses komische Wesen aufgetaucht… es hat ihn erwischt als sie weggerannt sind… Grelle hat gekämpft… und ihn beschützt… dann, ist er hier aufgewacht. „Grelle!“ Er sitzt kerzengerade im Bett, die Schmerzen ignorierend steht er auf und taumelt Richtung Tür. Zwei Schritte vor der Tür bricht er zusammen. Die Tür wird aufgemacht und er sieht Alan und Eric reinkommen. Als sie ihn auf dem Boden kniend sehen, helfen sie ihm auf und befördern ihn zurück ins Bett. Er hält Alan am Handgelenk fest. „Grelle?“ Er wird traurig. „Er ist immer noch im OP… sie versuchen schon seit über zehn Stunden das Gift aus seinem Körper raus zu kriegen.“ „Wird er überleben?“ „Wahrscheinlich nicht… es tut mir Leid.“ William bricht buchstäblich zusammen. Sein schlaffer Körper wird von Krämpfen geschüttelt und Tränen laufen ihm über die Wange. /Er darf nicht sterben. Er darf nicht sterben./ Zum erstem mal in seinem Leben, realisierte er, das jemand sein eisgekühltes Herz geschmolzen hat und es mit neuem Leben gefüllt hat. Alan und Eric verziehen sich schleunigst, da sie nichts mit Tränen und dem sentimentalen William T. Spears anfangen können. Draußen auf dem Flur wendet Eric sich an Alan. „Bin ich verrückt geworden? Hat er tatsächlich geweint?“ Alan schaut ihn an. Er hat Tränen in den Augen. „Ja, hat er.“ Kapitel 3: Rote Handschuhe -------------------------- Er schwimmt in etwas klebrigem, dickflüssigen. Seine Sinne sind benebelt und sein Körper fühlt sich unglaublich schwer an. /Was… ist das bloß? Wo bin ich hier?/ Da wird ihm eine rot behandschuhte Hand entgegengestreckt und er nimmt sie, ohne zu zögern. Ein grinsendes Mädchen in dem geschätzten Alter von 10 Jahren zieht ihn mühelos aus der Pampe. Das Mädchen hat Shorts an, kombiniert mit einem etwas zu weiten, dunkelgrünen T-Shirt. Dazu trägt es eine Ballonmütze und Schuhe, die schon vor langer Zeit ersetzt werden sollten. Es hat braune Haare, die zu zwei albernen Zöpfen zusammengebunden sind. Grelle als Shinigami weiß natürlich sofort WEM er gegenüber steht. Das grinsende Mädchen mit den roten Handschuhen ist der Tot höchstpersönlich. „Ich fasse es nicht…“ Die Miene des Mädchens wird ernst. „Ich auch nicht! Wie konntest du einfach sterben?! Zurück in dein Leben!“ Wie ein getretener Hund kuscht er zurück zu seinem Leben, dreht sich auf halbem Wege aber noch mal um. „Woher kommen die Handschuhe…?“ Sie lächelt gütig. Das Alter und die Weisheit in ihren Augen sind unübersehbar. Zumindest was Mode betrifft… „Aus der Boutique auf der Bridge am Ende der Schneidergasse.“ Dann kuscht Grelle zurück in sein Leben. Eine Stimme dringt wie ein leises Flüstern an seine Ohren. „Er ist tot… vor zwei Minuten ist sein Herz stehen geblieben. Der genaue Todeszeitpunkt ist 7:14 in den Morgenstunden.“ /Ich bin nicht tot und wenn das jemand sagt, werde ich ihm das Gegenteil beweisen!/ Ein imaginäres Grinsen legt sich auf seine Lippen. Ruckartig setzt er sich auf. „Rote Handschuhe!“ William T. Spears liegt tief eingekuschelt in seinem Bett, von der Trauer umgeben wie eine Wolke. /Es geht nicht ohne Grelle. Er ist laut und nervtötend, ja, aber er ist treu, liebevoll und man kann sich auf ihn hundertprozentig verlassen, wenn es darauf ankommt./ Seine Tür kracht mit einem lauten ‚Rums!’ gegen die Wand. „Will~!“ Arme werden um ihn geschlungen und rote Haare verdecken seine Sicht. Sofort schlägt seine Stimmung von tiefer Trauer in tiefes angepisst sein über. „Grelle Sutcliff! Es ist gegen die Regeln seinen Chef zu umarmen!“ „Ich freu mich auch dich zusehen!“ Ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. „Grelle Sutcliff… wie konntest du dir nur erlauben zu sterben?“ Grelle lässt ihn los und seine Aufgedrehtheit fällt ab. Er schaut ihm tief in die Augen. „Wir sind Partner. Weißt du noch, was ich dir bei unserer Abschlussprüfung gesagt habe?“ William schluckt. Wie könnte er sich nicht daran erinnern? „Passen Sie gut auf ihre Brille auf.“ „Genau. Das war der Zeitpunkt, an dem ich erkannte, das du weiser und gnadenloser als jede andere Person bist, die ich kenne. Auch wenn deine Beförderung und meine Fehler uns auseinander getrieben haben, bleiben wir Partner. Ein Shinigami jagt nicht umsonst allein. Er brauch jemanden, dem er lachend die Hand hinstrecken kann, wenn er gefallen ist.“ Grelle steigt von Williams Bett runter, verbeugt sich leicht und geht zur Tür. Da bleibt er noch mal stehen, da William eine Frage rausgerutscht ist. „Wie haben Sie überlebt, Sutcliff?“ „Ich sage nur eins, der Tot trägt rote Handschuhe.“ Gegen Abend steht Grelle wieder vollkommen hergestellt auf dem Dach und lässt sich den Wind durch die Haare wehen. /Dieser Ausdruck in den Augen, vermischt mit dem Klang seiner Stimme… was war das?/ Grelle zieht sich das Herz zusammen. Dieses Gefühl hatte er noch nie zuvor in seinem Leben. „Also komme nicht nur ich hier her.“ Diese wohl bekannte Stimme lässt ihn erschrocken herum fahren. Will, in voller Montur, steht vor ihm. „Was haben Sie damit gemeint?“, fragt er anteilnahmslos und schiebt sich die Brille hoch. Grelle ist verwirrt. „Was denn?“ „’Ich werde ihn beschützen.’“ Röte überzieht sein Gesicht. „Ich… äh…“ „Ich will nicht, dass so etwas noch mal passiert. Dass Sie gezwungen sind es auszusprechen, meine ich. Ich werde nicht zulassen das Sie noch mal in so eine Situation kommen, denn ab jetzt werde ich Ihnen folgen wie ein Schatten.Dir...“ „…Warum?“ Zur Antwort zieht er ein rotes Band aus der Innentasche seines Jackets. „Weil ich seit dem Tag der Abschlussprüfung in die Farbe Rot verliebt bin.“ Dieses ungewöhnliche Gefühl in ihm steigt hoch, kommt zur Oberfläche. „Will…“ Er stürmt auf ihn zu und wirft sich in seine Arme. „Mein schwarzer Schatten…“, murmelt er, bevor ihre Lippen sich zu einem innigen und von Liebe erfüllten Kuss treffen. Ende A/N: Das ist meine erste FF und ich weiß sie ist kurz, aber trotzdem hoffe ich, sie hat niemanden dazu veranlasst Mordgelüste gegen mich zu hegen. *Dose Kekse hinstell* Danke fürs lesen ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)