1000 Miles until I reach you von Elena_Jenkins (Leseprobe) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Autor: Sassa Shootingstar Titel : 1000 Miles Kapitelanzahl: Prolog / 42 Disclaimer: Eigenschaften der Charaktere zu lebenden, echten, existierenden Menschen sind unbeabsichtigt und zufällig. Jegliche Handlung ist frei erfunden und hat so - hoffe ich - niemals stattgefunden. Ansonsten liegt das Copyright bei MIR. Einzig bei MIR. -------*--------*-------- Prolog Kalifornien. Der Inbegriff von super Wetter, sonnigen Tagen und heißen Girls. Touristen stürmten diesen Fleck der USA jährlich, Einheimische gingen Tag täglich an den Strand, surfen, rissen die hübschen Mädchen auf und verbrachten ihre Tage in der Highschool oder sonst wo. So war es eigentlich auch für Seth Nelson gedacht, einem neunzehn Jährigen aus Nashville - Tennessee dem hier in Kalifornien ein neues Leben ermöglicht werden sollte. Seine Schwester und einziges noch lebendes Familienmitglied Trish Nelson, hatte seit dem Tod ihrer Eltern das Sorgerecht für ihren zehn Jahre jüngeren Bruder bekommen und deswegen waren sie beide hier in Kalifornien gelandet. Trish war eine wirklich hübsche brünette, braunäugige junge Frau ende Zwanzig mit Modelmaßen. Sie arbeitete für eine internationaltätige Firma und wurde in den Sonnenstaat versetzt. So musste auch Seth gezwungener Weise von seiner alten Schule und seinen zwei Freunden dort Abschied nehmen. Und jetzt mochte man denken, dass Seth hässlich, untalentiert und absolut bescheuert war. Dem war jedoch nicht so. Er sah eigentlich sogar sehr gut aus. Dunkles, längeres Haar, grüne Augen und normalerweise war er gute 1.80 m groß und vor allem schlank. Er hatte im Gegensatz zu einigen sogar richtig war auf den Kasten und hing in der Schule nicht einen Augenblick hinterher. Das einzige Problem was er hatte, war, dass er an den Rollstuhl gefesselt war, seitdem er denken konnte. Das war der Grund, warum er keine Freunde besaß. Es war nicht schön deswegen ausgeschlossen zu werden, nur weil man nicht mit auf den Sportplatz konnte. Nicht wie andere einem Ball hinterher rannte oder surfen ging in den Ferien. Seth hatte seine Freizeit daheim in Nashville täglich damit verbracht, Stunden vor der Konsole zu hängen oder Gitarre zu spielen. Was blieb ihm, gerade ihm, denn auch anderes über, als die Zeit in der Wohnung oder im Garten zu verbringen? Nichts. Und nun musste er, dank Trishs Versetzung, ganz von vorn anfangen. Keine Freunde, denen er blind vertrauen konnte und die ihn unterstützten. Keine vertraute Umgebung. Nein. Kalifornien war komplett neu. Vielleicht ein wenig aufregend und interessant, aber nicht das, was Seth sich wünschte. Er wollte wieder zurück, seit dem Tag, an dem Trish ihn in den Minivan verfrachtet hatte und hier her gefahren war. Natürlich, dort, wo sie nun wohnten, da träumten andere von. Eine super Villa am Strand, mit Pool und dem dazugehörigen Poolhaus. Er hatte ein großes Zimmer mit großen Fenstern. Ihm fehlte es eigentlich materiell bedingt an nichts. Seine Schwester verdiente gut, arbeitete flexibel, sodass sie genug Zeit für ihn hatte. Doch das reichte dem neunzehn Jährigen nicht. Die Schule, die er besuchen sollte, war ein paar Minuten von ihrem neuen zu Hause entfernt und dennoch für ihn allein unerreichbar. Sollte er mit dem Bus fahren? Wo war denn da der Witz? Die Busse waren so behindertenunfreundlich, da brauchte Seth es niemals versuchen. Und er konnte nicht von Trish verlangen, ihn jedes Mal hin zu fahren. Vor allem war er da auch noch nie gewesen und wusste nicht, ob er sich dort zurecht finden konnte... Aber der Tag, den er bisher die ganze Zeit gefürchtet hatte, traf auch irgendwann ein. Ausweichen konnte der junge Mann ihm nicht, auch wenn er es noch so wollte. “Seth? Bist du fertig?”, rief die junge Managerin aus der Küche nach hinten durch. “Ja, leider”, kam es nur ruhig zurück und der Brünette setzte sich die Schultasche auf dem Schoß, ehe er nach vorn kam, zu seiner Schwester hoch sah. Ja, er hatte eine wirklich sehr schöne Schwester. Er mochte sie, denn sie war wirklich fürsorglich und liebevoll. Auch wenn sie ihn hier her verschleppt hatte. Aber irgendwann würde er ihr das auch noch verzeihen können. Bestimmt. “Gut, dann können wir”, meinte sie, nahm den Schlüssel und ihre Aktentasche von dem großen, gläsernen Küchentisch und ging voraus, ihr Bruder folgte ihr. Der Minivan wurde mit der Fernbedienung des Schlüssels geöffnet und Seth zog die Beifahrertür aus seiner recht niedrigen Position auf. “Soll ich dir helfen?”, fragte Trish freundlich und liebevoll nach. Doch schüttelte ihr kleiner Bruder nur den Kopf. “Ich schaff’ das allein”, gab dieser zum Besten. Er wollte selbstständig sein, er wollte für sich selbst sorgen und auf sich selbst aufpassen können. Er wollte nicht abhängig von jemanden sein. Denn das war er seit er denken konnte genug. Immerhin kam er so gut wie nirgendwo allein hin, ohne Fragen zu müssen. Und das akzeptierte Trish auch. Oder besser, sie versuchte es zumindest und wollte ihm nicht Gefühl geben, eben das zu sein: abhängig. Deswegen seufzte sie auch nur leise und sah zu, wie sich ihr neunzehnjähriger Bruder in den Van hievte. Sie selbst verstaute lediglich den Fahrbarenuntersatz Seth’, ehe sie selbst in den Van stieg und den Wagen startete. “Soll ich noch mit in die Schule kommen?” “Warum?”, wollte Seth wissen, strich sich durch die Haare und schnallte sich dann an. “Nun ja. Du musst ins Sekretariat und du kennst dich nicht aus. Mum hätte es bestimmt auch gemacht” “Mum und Dad sind seit neun Jahren tot. Sie waren auch nicht auf meiner Einschulung auf einer weiterführenden Schule. Sie werden niemals wieder dabei sein und ich schaff’ das allein. Ich bin Neunzehn”. Es war bei weitem nicht so, dass er sich schämen würde, würde Trish mit ihm kommen. Es war nur so, dass sie arbeiten musste und es war nur eine Schule. Was sollte denn da bitte großartig passieren? Er kam klar. Seit neunzehn Jahren kam er klar. Da brauchte er auch nun keine seelische Unterstützung. “Ok, aber dann begleite ich dich dennoch bis zum Eingang” “Wenn du möchtest” Ein letzter Blick glitt von der jungen Frau zu ihrem Bruder, ehe sie innerlich kurz seufzte. Seth war so ein lieber Junge. Reifer als andere in seinem Alter, klug, höflich und zuvorkommend. Er war de Ruhe in Person und immer gelassen, egal was es war. Er musste schon so früh lernen, mit verschiednen Dingen in seinem Leben klar zu kommen. Seine Gehbehinderung, die Sprüche und Blicke in der Schule, der Tod und die Beerdigung der Eltern. Es war so schade, dass er bisher nur Dean und Marcus als Freunde gehabt hatte und die Mädchen sich nicht für ihn interessierten. Mit einem leichten Kopfschütteln brach Trish ihre Gedankengänge ab und setzte den Van in Bewegung, um Seth in die Schule zu bringen. Sie selbst wusste noch, wie nervös sie gewesen war, als sie auf eine neue Schule musste. Doch ihr Bruder? Sie hätte erwartet, dass dieser wenigstens nun ein wenig Nervosität zeigte, oder irgendwas, dass darauf hindeutete. Aber nichts der Gleichen konnte man in Seth’ Gesicht ablesen. Er saß dort, klappte den Sonnenschutz herunter und schob die Spiegelverdeckung dort zur Seite und zupfte an seinen Haaren herum. Leicht schüttelte Trish den Kopf. Manchmal wusste sie echt nicht, wie der Jüngere das hinbekam. So ruhig und beherrscht zu sen. Das war ihr echt ein Rätsel. “Hast du alles?”, wollte sie dann wissen, ehe sie in die Straße einbog, in welcher die Schule lag. “Alles andere bekomme ich im Sekretariat” Ah, das hieß also Ja. “Wenn irgendwas ist, dann ruf mich an. Aber auch dann, wenn du Schulschluss hast”, bläute sie ihm noch einmal ein, bevor sie auf den Parkplatz einbog und nahe am Haupteingang einen Parkplatz einnahm. Und da war sie skrupellos. Ob der Platz nun einem der Footballmannschaft gehörte, oder scheiß drauf. Das juckte die junge Geschäftsfrau wenig. Deswegen stieg sie auch gemächlich aus, nachdem der Motor abgestellt war und zog dem Rollstuhl ihres Bruders aus dem geräumigen Kofferraum, oder der Ladefläche, des Wagens. “Hast du mir zu gehört, Seth?”, wollte sie wissen, als dieser sich aus dem Auto quälte. “Na, natürlich. Ich rufe dich an, sollte etwas sein. Auch, wenn es nur der Schulschluss ist. Ist klar. Ich werds machen”, wiederholte er ihre Worte und zerrte seine Schultasche auf dem Schoß. “Soll ich wirklich nicht ...” “Nein, Trish. Ich mach das allein. Fahr’ ins Büro, du siehst mich schon heil wieder”. Erst dann zog er seine fingerlosen Handschuh über, sah zu seiner hellhaarigen Schwester hoch und lächelte noch einmal kurz, ehe er sich dann auch schon auf den Weg ins Innere des Gebäudes machte. Sie war bei weitem nicht seine Mutter, auch nicht sein Vater und sie konnte ihm auch nichts davon ersetzen. Aber sie wollte ihm eine gute und fürsorgliche Schwester sein. Jemand, zu dem er kommen konnte... Egal was es für Probleme gab... Aber so langsam zweifelte sie daran, ob sie nicht irgendwas falsch gemacht hatte. Damals, oder vor kurzem oder wann auch immer. Sie hatte das Gefühl, als wäre Seth verschlossen und wollte ihr nichts sagen. Als habe sie nicht einmal einen der vielen Schlüssel zu seinen vielen Geheimnissen. Dabei mochte man denken, jemand wie Seth habe so etwas nicht... “Hab viel Spaß”, murmelte sie noch vor sich hin, als sie sah, wie ihr kleiner Bruder durch die Tür des Schulgebäudes verschwand. Eigentlich hatte sie es ihm sagen wollen. Doch nun ... Nun war es wohl zu spät dazu und sie würde ihm nicht hinterher laufen. Er würde das schon hinbekommen, er bekam so vieles mit einer verdammt spielerischen Leichtigkeit hin - da war Schule doch gar kein Hindernis. Oder? ------*-------*------ tbc?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)