Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 11: Anhörung im Zaubereiministerium ------------------------------------------- Anhörung im Zaubereiministerium Seit Clouds Geburtstag waren jetzt einige Wochen vergangen und auch an die regelmäßige Bluteinnahme hatte sich Cloud gewöhnt. Er biss nur Schüler und Schülerinnen, von denen er wusste, dass sie es verkraften würden und keine Folgeschäden zurückblieben. Das Training mit Léon und Nurarihyon war jetzt anstrengender denn je und es war absolut keine Seltenheit mehr, dass er mit einer verstauchten Hand oder einem ausgekugelten Arm ins Bett ging. Da er jetzt aber ein Halbvampir war, dessen Kräfte nun erwacht waren, brauchte er sich um seine Verletzungen, seien sie innerlich oder äußerlich, keine Gedanken mehr zu machen, denn sie heilten in kürzester Zeit. So kam Cloud an einem Freitagabend vollkommen durchnässt vom Training, in dem Nurarihyon ihn und Léon einmal quer durch den verbotenen Wald gescheucht hatte, mit der Begründung, sie sollten ihre Ausdauer stärken. „Was für eine Schnapsidee. Und wer hat dazu noch diesen räudigen Köter von Hagrid frei laufen lassen. Am liebsten hätte ich ihn gleich an den Klöten aufgespießt.“, grummelte Cloud und zog sich weiter Blätter aus den Haaren. „Parselmund!“, grummelte er, als er vor der nackten Steinwand stand, durch die er in seinen Gemeinschaftsraum kommen sollte. Die Steinwand gab den Eingang frei und Cloud trat in den Gemeinschaftsraum und wollte direkt in sein Zimmer gehen. Allerdings wurde er auf dem Gang zu seinem Zimmer von Draco aufgehalten. „Hey, wo warst du denn? Ein Brief ist für dich angekommen. Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Draco, wedelte mit einem Brief vor Clouds Nase herum und sah ihn entsetzt an. Cloud fuhr sich mit der Hand durch seinen nassen Haarschopf und fischte ein weiteres Blatt aus seinen Haaren. „Nichts, ich war spazieren! Danke für den Brief!“, sagte Cloud, nahm von Draco den Brief entgegen und betrat sein Zimmer. Draco sah ihm mit einem ungläubigen Blick hinterher und ging dann zurück zu seinen Hausarbeiten, die auf ihre Fertigstellung warteten. Cloud riss sich in der Zwischenzeit in seinem Zimmer die Kleider vom Leib und stieg erst mal in die Badewanne, um sich aufzuwärmen und nach dem anstrengenden Training zu entspannen. „Das war erst der Anfang. Es wird noch viel härter!“, sagte die Stimme von Nurarihyon und einen Augenblick später stand er mitten im Bad. „Sag mal geht’s noch? Ich hab nichts an!“, sagte Cloud empört und hielt sich die Hände vor seine Intimzone, damit der Dämon ihm nichts weggucken konnte. Dieser grinste nur und antwortete: „Das macht doch nichts. Was nicht vorhanden ist, brauch auch nicht verdeckt werden!“ Cloud glaubte seinen Ohren nicht. „Was nicht vorhanden ist, brauch auch nicht verdeckt werden?! Das wirst du noch bereuen!“, schwor er, sprang so schnell es ging aus der Badewanne und stürzte sich auf den Dämon. Er balle die Hand zur Faust und schlug damit auf den Dämon ein, doch in dem Moment, als seine Faust den Dämon treffen müsste, löste sich der Körper des Dämons in Rauch auf und Cloud krachte mit dem Schwung, den er hatte, durch den Rauch und gegen einen kleinen Schrank. Hinter sich hörte er leises, amüsiertes Lachen. Blitzartig drehte er sich um und erblickte den Dämon, der auf dem Badewannenrand saß und ihn süffisant angrinste. „Ach übrigens: Jetzt kann ich alles sehen oder wohl eher nichts, denn es ist ja nichts vorhanden!“, sagte Nurarihyon. Clouds Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an und er schnappte sich so schnell es ging ein Badehandtuch, um seine Blöße zu verdecken. „Wie hast du das gemacht? Wie hast du deinen Körper in Rauch verwandelt?“, fragte Cloud und sah den Dämon an. Dieser schüttelte nur mit dem Kopf und antwortete: „Das werde ich dir zu einem späteren Zeitpunkt beibringen. Jetzt würde es dich nur überfordern. Aber was ich dir noch vor dem schlafen gehen beibringen kann, ist die Macht der Aura zu erkennen.“ Cloud sah ihn nur noch fragender an, doch der Dämon verließ nur lächelnd das Badezimmer. „Was meint er damit?“, überlegte Cloud, während er den Stöpsel aus der Badewanne zog und das Badewasser so abfloss. Mit einem großen Badehandtuch trocknete er sich ab und zog seinen Schlafanzug an. Er verließ das Badezimmer und fand einen sich am Boden ringelnden Léon vor, der sich vor Lachen am Boden rollte. „Hey Bruderherz, könntest du noch mal für mich das Gesicht machen, als du Nurarihyon nach der Aura gefragt hast?!“, sagte er und musste wieder losprusten vor Lachen. Cloud wusste, was er meinte und so antwortete er: „Woher soll ich denn etwas über eine Macht der Aura wissen? Ich bin schließlich nicht Lucario!“ Léon prustete wieder los vor Lachen und rollte sie weiter auf dem Zimmerboden herum. Als er sich beruhigt hatte, sagte er: „Du sollst auch kein Pokémon werden. Auch ein Vampir, beziehungsweise ein Halbvampir kann die Aura eines anderen Wesen, sei es jetzt magisch oder nur nichtmagisch, spüren. Aber um mal auf deinen Einwand mit Lucario zu kommen. Wenn du die Aura genügend kontrollierst, kannst du genauso wie Lucario deine Aura zum Angriff benutzen.“ Clouds Interesse war nun geweckt. „Das will ich sofort probieren!“, sagte Cloud und sah seinen Bruder erwartend an. Dieser grinste, regte sich jedoch nicht. Stattdessen stand Nurarihyon von Clouds Bett auf und ging auf ihn zu. In der rechten Hand hielt er eine Augenbinde. „Dann lege diese hier um deine Augen. Es wird dir helfen, dich zu konzentrieren.“, sagte der Dämon und legte ihm die Augenbinde um. Da Cloud jetzt nichts mehr außer die undurchblickende Schwärze der Binde sehen konnte, setzte er sich sofort an Ort und Stelle in den Schneidersitz und wartete auf seine Anweisungen. „Jetzt entspanne dich. Höre in dich und lausche. Lausche den Stimmen in dir und irgendwann wirst du zwischen ihnen eine dir bis dahin unbekannte Kraft erkennen. Tauche in diese Kraft hinein und lass dich von ihr durchfließen!“, sagte der Dämon leise in Clouds Ohr. Cloud lehnte sich nach hinten, weil er wusste, dass dort die Wand war. Er entspannte sich so langsam, schloss die Augen nun und hörte in sich hinein. Eine Weile hörte er nichts, doch dann tauchten ein Wirrwarr an Stimmen auf, die alle in verschiedenen Lautstärken durcheinander quasselten. Er versuchte sich bei diesem Wirrwarr einen Überblick zu verschaffen, doch es klappte nicht, in dieser durchdringenden Schwärze eine einheitliche Quelle auszumachen. Er tauchte weiter durch die verschiedenen Stimmen, als ihm plötzlich etwas weiter unten auffiel. Dort hatte sich die Schwärze zu einen dicken Klumpen verdichtet, um den sich dicke Eisenketten gewunden hatten. Er glitt zu diesem Klumpen hinunter und zerrte mit aller Kraft an den Ketten, doch die Ketten gaben keinen Zentimeter nach. Er dachte über seine Situation nach. Da kam ihm eine Idee. Er schob die Ketten langsam beiseite und eine kleine freie Stelle des Klumpens kam zum Vorschein. Blitzschnell griff er mit der Hand hinein und mit einem lauten Krachen, dass alle Stimmen übertönte, zerbarsten die Ketten und flogen in Einzelteilen davon. Blitze durchflossen Clouds Hand und seinen ganzen Körper. Blitzschnell zog er seine Hand von dieser Energiequelle weg, doch der Klumpen blieb mit seiner Hand verbunden und egal wie sehr Cloud sich anstrengte, er schaffte es nicht, den Klumpen los zu werden. So langsam wurde er wütend und er versuchte mit aller Macht, sich von dem Klumpen zu befreien, doch als er es noch einmal versuchte und es ihm misslang, riss ihm der Geduldsfaden und er fluchte laut. Im Inneren des Klumpens schien sich etwas zu verändern, denn vom Inneren des unförmigen Klumpens kam ein dunkelblaues Licht, dass sich immer weiter nach außen ausdehnte und als es an Clouds Arm ankam, spürte er eine gewaltige Druckwelle, die ihn wieder in das Reich der Wirklichkeit schleuderte. Mit einem lauten Krachen breitete sich die Druckwelle von Clouds Zimmer aus und verwüstete das gesamte Zimmer. Durch die Druckwelle wurden Léon und Nurarihyon durch die Luft geschleudert. Auch die Einrichtungsgegenstände bekamen ihren Teil ab und so blieb von seinem Bett nur noch ein Haufen Schrott übrig. Die Tür war aus den Angeln gesprengt worden und von ihr war nur noch ein Haufen Holzspäne am Boden übrig. Léon war durch die Druckwelle ins Badezimmer geschleudert worden und gegen das Waschbecken gekracht. Nurarihyon war von den Überresten des Bettes begraben worden, nur Cloud saß noch immer an der gleichen Stelle, wo er sich hingesetzt hatte. Rasche Schritte waren zu hören und einen Augenblick später stürzten Draco und Zabini ins Zimmer. „Was ist hier passiert?“, fragte Draco und bahnte sich einen Weg durch die Trümmern. Cloud stand auf und klopfte sich den Staub aus den Haaren und von seinen Schlafsachen. Dazu zog er sich noch die Augenbinde vom Gesicht. „Eins meiner Experimente ist schief gegangen, aber kein Problem, das bekomme ich schon wieder hin!“, sagte er und zog seinen Zauberstab. Draco und Zabini taten es ihm gleich und zogen ebenfalls ihre Zauberstäbe. Mit einer einheitlichen Bewegung schwangen sie ihre Zauberstäbe. „Reparo!“, sagten sie mit einer Stimme und der Zauber tat seine Arbeit. Alles reparierte sich von selbst und stellte sich an seinen Platz. Zum Glück versteckte nun das reparierte Bett den Dämon und die Tür zum Badezimmer war jetzt wieder verschlossen, dass niemand seinen Bruder sehen konnte. „Danke Jungs!“, sagte Cloud und streckte sich. „Kein Ding, aber was hast du denn hier gemacht?“, fragte Zabini und sah sich im Zimmer um. „Ich habe ein paar neue Zauber ausprobiert und bei einem hab ich wahrscheinlich eine falsche Bewegung gemacht und das Resultat habt ihr ja gesehen.“, antwortete Cloud und ließ sich auf seinem Bett nieder. Er öffnete den Brief, den Draco ihm gegeben hatte und las ihn sich durch. „Die spinnen doch!“, spie Cloud empört aus und sprang wieder vom Bett auf. „Was ist denn?“, fragte Draco und sah Cloud an. „Ich soll morgen ins Ministerium kommen, um auszusagen, was damals im Wald vorgekommen ist!“, fluchte Cloud. Draco und Zabini tauschten irritierte Blicke. „Kannst du uns aufklären, was damals vorgefallen ist?“, fragte Zabini. Schnell war die Geschichte nochmals erzählt, auch wenn er seinen Bruder wissentlich wegließ. Am Ende lachten Draco und Zabini laut aus. „Das ist die typische Bürokratie des Ministeriums. Dann viel Spaß morgen!“, sagte Draco und ging kopfschüttelnd aus Clouds Zimmer. Zabini folgte ihm und mit einem letzten Schlenker seines Zauberstabs setzte Cloud noch die Tür in den Rahmen. „Na endlich sind sie weg!“, sagte der Dämon und kroch unter dem Bett hervor. Auch Léon kam aus dem Badezimmer und schüttelte den Kopf. „So eine gewaltige Aura habe ich noch bei keinem anderen Vampir gesehen. Nur bei unserem Vater und unserer Mutter. Aber du musst noch lernen, wie du deine Aura einsetzt, denn wenn du es richtig beherrschst, dann kannst, du auch mit verbunden Augen kämpfen, denn dann wirst du deinen Gegner nur an seiner Aura erkennen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg!“, sagte Léon und machte sich fürs Schlafen gehen fertig. Nurarihyon versank mit einem aufmunternden Lächeln in Clouds Schatten und Léon ging in seinen Sarg, der vorhin durch die Trümmer nicht zu sehen war, und schloss den Sargdeckel. Cloud ging durch sein misslungenen Versuch etwas niedergeschlagen in sein Bett und schlief erschöpft ein. Am nächsten Morgen wurde er bereits sehr früh von seinem Hauslehrer Professor Snape geweckt. „Stehen Sie auf. Sie müssen zu Ihrer Anhörung!“, sagte Snape und Cloud war sofort hellwach und stürzte ins Badezimmer. Mit einem Knarren öffnete sich der Deckel des Sarges und Léon stieg heraus. „Is es denn schon Zeit?“, gähnte Léon. Snape nickte und schon kam Cloud vollkommen fertig aus dem Badezimmer gestürzt. Léon ging ins Badezimmer und machte sich ebenfalls fertig. Als auch er fertig angezogen war, versank er in dem Schatten seines Bruders und gemeinsam mit seinem Hauslehrer ging Cloud aus seinem Zimmer und verließ den Gemeinschaftsraum. Sie gingen in Snapes Büro. Vor dem Kamin blieben sie stehen und Snape nahm ein Kristallgläschen mit einem grünlichen Pulver und warf etwas des Pulvers in den Kamin. Mit einem lauten Zischen loderten grünliche Flammen heraus. „Treten Sie in das Feuer und sagen sie laut und deutlich, wohin sie möchten!“, sagte Snape und gleich daraufhin trat Cloud in das grünliche Feuer. „Zaubereiministerium, London!“, sagte Cloud laut und deutlich und das Feuer züngelte an seinem Körper hoch. Als das Feuer ihn verschlungen hatte, fühlte sich Cloud, als wenn er durch ein langes Rohr rutschten würde, aus dem weitere Abzweigungen zu anderen Kaminen abgehen würden.. Er wurde um seine eigene Achse geschleudert und schlug mal links, mal rechts jeweils an eine unsichtbare Wand. Nach einer gefühlten Ewigkeit bog sich das Rohr nach oben und Cloud purzelte aus einen großen Kamin und klatschte mit der Nase auf einen schwarzen Marmorboden. Er rappelte sich wieder hoch und nur einen Moment später stand sein Hauslehrer neben ihm. Professor Snape wandte sich nach links und ging auf ein kleines Podium zu, an dem ein untersetzt aussehender Zauberer saß. „Ich begleite Mr. zu Wallenstein zu seinem Anhörungstermin!“, sagte Snape in seiner übrigen, eisigen Stimmlage und der Zauberer sah von seinem Tagesprophet auf. Er legte den Propheten beiseite und stöberte in seinen Unterlagen. „Zu Wallenstein, zu Wallenstein, ah, da haben wir ihn ja. Aber bevor ich diese Auskunft herausgebe, muss ich noch deinen Zauberstab überprüfen. Keine Sorge, ist nur Routine!“, sagte der Zauberer zu Cloud. Cloud verdrehte genervt die Augen und überreichte ihm seinen Zauberstab. Der Zauberer legt Clouds Zauberstab auf eine Waage und diese fängt sofort an zu rattern. Kurz darauf kommt ein kleines Stück Pergament aus der Waage. Der Zauberer reißt das Stück ab, hält es sich vor die Augen und ließ laut vor. „Weidenholz, Kern aus Drachenherzfaser, 14 ½ Zoll, biegsam und geschmeidig. Ist dies korrekt?“, sagte der Zauberer und reichte Cloud seinen Zauberstab wieder zurück. Dieser nickte und nahm seinen Zauberstab wieder entgegen. Der Zauberer am Pult klatschte in die Hände und strahlte zu Cloud herunter. „Sehr gut. Du musst in den zweiten Stock in die Abteilung für magische Strafverfolgung. Deine Anhörung ist im Büro der Abteilungsleiterin Ms. Bones. Dann viel Glück!“, sagte der Zauberer und gemeinsam mit Professor Snape ging Cloud zu einem der vielen Fahrstühle. In seinen Magen rumorte es, denn er hatte noch nichts gegessen. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und eine Menge an Hexen und Zauberern flossen heraus. Snape und Cloud stiegen mit ein paar weiteren Ministeriumsangestellten in den Fahrstuhl und drückte den Knopf für den zweiten Stock. Die Türen verschlossen sich und der Fahrstuhl fuhr ratternd nach oben. Im fünften Stock hielt der Fahrstuhl an und ein streng aussehender Zauberer trat ein. Wieder verschlossen sich die Fahrstuhltüren und diesmal fuhr der Fahrstuhl bis zum zweiten Stock durch, wo er sich komplett leerte. Professor Snape und Cloud gingen an den vielen Aurorenzellen vorbei, bis sie zu einer gewaltigen Eichentür kamen, an der ein Schild angebracht worden war. “Amelia Bones Leiterin für die Abteilung zur magischen Strafverfolgung“ Snape griff nach der Türklinke und wollte die Tür öffnen, doch sie ließ sich nicht öffnen. Cloud zog eine Augenbraue hoch. „Ich bin doch für die Anhörung geladen, warum ist denn niemand da?“, kam es Cloud in Gedanken. Da kam eine kleine Frau in einem rosa Dress auf sie zugewatschelt. „Ah, entschuldigen sie. Sie sind der zur heutigen Anhörung geladenen Schüler Cloud zu Wallenstein, stimmt das?“, fragte die kleine Frau mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen. Cloud sah sich die Frau von unten nach oben an und hatte den Eindruck, eine pinke Kröte vor sich stehen zu sehen. In den Lockenhaar der kleinen Frau befand sich noch eine pinke Schleife, die ihre Ähnlichkeit mit einer Kröte verstärkte. „Ja, der bin ich und sie sind?“, fragte Cloud frei heraus. Die Frau ließ ein künstliches Hüsteln hören, bevor sie antwortete. „Ich bin die erste Untersekretärin des Ministers. Gestatten: Dolores Umbridge! Ich bringe dich jetzt dorthin, wo deine Anhörung stattfindet!“, sagte Umbridge, drehte sich um und ging in Richtung der Fahrstühle. Snape und Cloud folgten ihr und gemeinsam betraten sie einen der Fahrstühle und fuhren ein Stockwerk weiter nach oben, wo sie schon wieder ausstiegen. Als sie ausstiegen, klappte Cloud der Mund auf. Der gesamte Gang war mit rotem Teppich ausgelegt. Auch in die Büros, die abführten, war roter Teppich ausgelegt. Umbridge wackelte den Gang entlang und Cloud musste schon extra langsam gehen, damit Umbridge ihm mit ihren kurzen Stummelbeinen hinter her kam.. Sie hielt am Ende des Ganges, wo eine mit Gold verzierte Eichentür war. Sie klopfte an die Tür und wurde nach kurzen Warten hereingebeten. Auch Cloud und Professor Snape betraten das Büro. Das Büro, in das sie gerade eingetreten waren, war gemütlich mit vielen Sesseln und einem Wohnzimmertisch eingerichtet worden. Am Ende des Büros stand ein gewaltiger Schreibtisch, hinter dem ein untersetzt aussehender Zauberer saß. Der Zauberer erhob sich und jetzt konnte Cloud sehen, dass er einen Nadelstreifenanzug trug und auf dem Schreibtisch ein limonengrüner Bowler lag. Er winkte Cloud zu sich und bat Umbridge und Snape draußen zu warten. Beide folgten der Bitte des Zauberers und verließen wieder das Büro. Der Mann winkte Cloud zu sich und bot ihm den Stuhl vor seinem Schreibtisch an. Cloud folgte der Aufforderung und setzte sich auf den Stuhl. „Ich möchte dich hier im Zaubereiministerium begrüßen. Natürlich möchte ich mich auch vorstellen. Ich bin Cornelius Fudge, der Zaubereiminister. Nun leider sind wir in die unangenehme Lage gekommen, das Ms. Bones, die eigentliche die Anhörung leiten sollte, im Auftrag des Ministerium einer Sache angenommen hat, die keinen Aufschub bekommen konnte. Deshalb werde ich jetzt deine Anhörung leiten. Möchtest du etwas trinken?“, erklärte der Zaubereiminister und schwang jetzt seinen Zauberstab und eine Auswahl an Getränken vor Cloud erschien. Cloud entschied sich für den Kürbissaft und die anderen Getränke verschwanden wieder. Nun betrat wieder Umbridge den Raum und setzte sich auf einen Stuhl, der etwas abseits vom Schreibtisch stand. „Nun, fangen wir mit der Anhörung an. Die Anhörung leitet Cornelius Oswald Fudge, Zaubereiminister. Protokoll führt Dolores Jane Umbridge, erste Untersekretärin des Ministers. Befragte Person ist Cloud zu Wallenstein, zum besagten Zeitpunkt noch mit dem Nachnamen Wulff. Nun Cloud, wie ist es dazu gekommen, das du zu dem Zeitpunkt, in dem du dich noch immer in den Ferien befunden hattest und keinerlei Magie anwenden durftest tatsächlich und nachweislich Magie angewendet hast?“, sagte Fudge und sah Cloud an. Cloud räusperte sich und fing an zu erzählen. „Damals in den Ferien war ich noch in einem Heim für Muggelkinder untergebracht und wir haben unseren jährlichen Ausflug in die freie Natur gemacht. Ich habe mich nach dem gemeinsamen Essen noch ein wenig draußen auf dem Gelände umgesehen. Ich bin einem Pfad gefolgt, der etwas nach oben in die Berge führte und als ich an einem Waldstück ankam, hörte ich ein lautes Röhren. Als ich mich nun umsah, woher dieses Röhren kam, erblickte ich einen riesigen Bergtroll, der, als er mich auch erblickt hatte, auf mich zugestapft kam und mich mit seiner Keule gegen den nächstbesten Baum schleuderte. Danach wandte er sich ab und wollte hinab zur Jugendherberge laufen. Ich rappelte mich wieder auf und musste jetzt nicht nur wegen des Angriffs auf mich, sondern auch wegen den bedrohten Bewohnern in der Herberge etwas unternehmen, deshalb habe ich verbotener Weise ein oder zwei Zauber benutzt, um den Troll aufzuhalten. Sie müssen das verstehen. Ich habe nur gezaubert, damit keine Katastrophe passiert.“, sagte Cloud und sah den Zaubereiminister an. Dieser sah ihn wohlwissend an und nickte leicht mit den Kopf. „Und was ist passiert, als der Troll bewusstlos war?“, fragte Fudge und im Hintergrund war Umbridges eiliges Kratzen der Feder zu hören. Cloud holte einmal tief Luft, dann berichtete er weiter. „Gleich darauf sind die Beamten vom Ministerium erschienen und haben mir Fragen dazu gestellt. Die zwei Zauberer haben sich den Troll genauer angesehen. Die Hexe hat sich um meine Verletzungen gekümmert und mich gefragt, wie es dazu gekommen ist.“, erklärte Cloud Umbridge ließ eines ihre falschen Hüsteln vernehmen. Der Zaubereiminister sah auf und in ihre Richtung. „Ja Dolores, haben sie eine Frage?“, fragte Fudge freundlich die Untersekretärin. Sie lächelte ihr honigsüßes Lächeln und erwiderte: „Ja, Herr Minister. Ich frage mich nur, warum Cloud nichts von den verhinderten Angriff des Trolls auf diese Herberge gegenüber den Ministeriumsbeamten berichtet hat.“ Der Zaubereiminister nickte zustimmend und wandte sich nun wieder Cloud zu. „Das ist eine berechtigte Frage. Warum hast du den Beamten gegenüber so eine wichtige Tatsache nicht erwähnt?“, reichte er die Frage direkt weiter an Cloud. Für diese Frage hatte sich Cloud in den letzten Stunden eine passende Antwort zurecht gelegt. „Herr Minister, ich hatte bei weitem anderes im Kopf. Ich hatte zu dem Zeitpunkt damals gerade gezaubert. Ich hatte Angst, dass sie mich aus der Schule werfen, oder sogar nach Askaban stecken könnten. Ich war vollkommen durcheinander und wissen Sie, was mir für ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen ist, als mir die Hexe gesagt hat, dass es auch eine Notfallklausel für minderjährige Zauberer gibt und ich deshalb keine Strafe zu erwarten habe. Das ist doch immer noch so, oder nicht?!“, sagte Cloud und zum Schluss schwang eine Frage mit. Der Zaubereiminister zwinkerte Cloud väterlich zu und erwiderte: „Es gibt tatsächlich eine solche Notfallklausel, wie du sie nennst, in unserem Gesetz. Dein Fall ist ein klassisches Beispiel dazu. Du wirst natürlich nicht bestraft. Ich denke, ich habe genug gehört und beende an dieser Stelle die Befragung.“ Cloud atmete erleichtert auf. Plötzlich hallte ein gewaltiges Knurren durch den Raum und Cloud schoss wie vom Blitz getroffen hoch von seinem Stuhl und sah sich im Büro um. Da ertönte das Knurren wieder und jetzt erkannten alle, woher es kam. „Oh, ich glaube, wir sollten eine Kleinigkeit zu uns nehmen, denn schließlich haben wir dich um dein Frühstück gebracht. Also wie wäre es, wenn wir diesen Bürokratiekram wegpacken und gemeinsam eine Kleinigkeit frühstücken?“, schlug der Zaubereiminister vor und Cloud war sichtlich dankbar für diesen Vorschlag. „Sie entschuldigen mich, Her Minister, aber ich muss mich um den Bürokratiekram kümmern, wie sie es gerade genannt haben. Bitte entschuldigen sie mich!“, sagte Umbridge, trat zum Schreibtisch vor und nahm die Fallakte, die angelegt worden war. Fudge nickte und als Umbridge mit den Ganzen Rollen Pergament herausgewackelt war, sagte er: „Immer so fleißig, die Gute! Nun, was möchtest du gerne essen?“ Cloud überlegte und antwortete dann: „Rühreier mit Toast, Butter und gekochter Schinken.“ Fudge nickte freundlich und rief dann: „Bebsi!“ Mit einem lauten Knall, kam eine kleine Hauselfe zum Vorschein. „Ja, mein Herr?“ quakte der Hauself. Durch die Stimme klang ein weicher Ton mit und Cloud war sich ziemlich sicher, dass hier eine Hauselfe neben ihm stand. „Wir hätten gerne eine Portion Rühreier, Schinken, Butter und Toast und dazu kommt noch eine Portion Himbeermarmelade und eine kleine Schüssel Müsli. Und das pronto!“, befahl der Zaubereiminister und Cloud hörte sofort den scharfen Tonfall aus seiner Stimme heraus. Die Elfe nickte mit dem Blick nach unten gerichtet und verschwand wieder. Während sie auf ihr Essen warteten, sprachen Cloud und der Minister über den entflohenen Häftling Sirius Black und dem neusten Bericht des Tagespropheten, dass er ganz in der Nähe von Hogwarts gesehen worden sei. Nach zwanzig Minuten erschien die Elfe wieder und hielt ein gewaltiges Tablett in den Händen. Sie schaffte es doch tatsächlich das Tablett ohne etwas zu verschütten auf dem Schreibtisch abzustellen und teilte die jeweiligen Gerichte zu. Als sie fertig war, bedankte Cloud sich bei ihr. Für ihn war es eine kleine Geste, über die er niemals auch nur nachdenken würde, doch bei der Hauselfe löste sie etwas aus, womit Cloud niemals gerechnet hatte. Sie fing an zu weinen und verbeugte sich tief vor ihm. „G-Gern geschehen, S-Sir!“, stammelte sie zwischen den Schluchzern hervor. „Genug jetzt, wir wollen alleine sein!“, sagte der Minister und mit einem Knall waren die Elfen verschwunden. Cloud wollte den Minister schon fragen, warum er so unmenschlich gegenüber der Elfe war, doch Léon riet ihm in Gedanken, die Frage lieber nicht zu stellen. So aß er sein Frühstück und als er fertig war, dankte er dem Minister und verabschiedete sich. Als er aus dem Büro trat, erwartete ihn bereits sein Hauslehrer Professor Snape. Sie gingen zurück zu den, wie Cloud erst jetzt auffiel, goldenen Aufzügen und traten hinein. Da sie im obersten Stockwerk waren, fuhren sie mit ein paar Zwischenstopps hinunter ins Atrium, das wie bei ihrer Ankunft voller Hexen und Zauberer war. Sie kamen an einem riesigen Brunnen vorbei, die Cloud bei ihrer Ankunft gar nicht aufgefallen war. In der Mitte des Brunnens standen einige Statuen. Die Statuen in der Mitte waren eine hübsche Hexe und ein hübscher Zauberer. Um sie herum blickten ein Zentaur, ein Hauself und ein Kobold bewundert zu der Hexen und dem Zauberer hinauf. Aus den Spitzen der Zauberstäbe, die die Hexe und der Zauberer in der Hand hielt, flossen jeweils eine Fontäne an Wasser heraus. Cloud fühlte, wie die Wut beim Anblick auf diese Statue in ihm anstieg. Auch die Wut seines Bruders und von Nurarihyon konnte er spüren. Sie pulsierte durch ihn wie Gift und machte ihn beinahe rasend. Plötzlich spürte er einen kräftigen Arm, der ihn zum weitergehen drängte und erblickte Snape, der ihn ungeduldig ansah. Er machte, dass er mit seinem Hauslehrer mitkam und sie waren schneller wieder in Hogwarts, als Cloud blinzeln konnte. „Dann wäre das ja erledigt. Sie können sich gleich für ihr letztes Training vor dem morgigen Spiel fertig machen. Ach und bevor ich es vergesse: Ich erwarte einen Sieg gegen Gryffindor!“, sagte Professor Snape und entließ Cloud. So schnell ihn seine Beine trugen, ging er zu seinem Zimmer, nahm Quidditschkleidung und Besen und machte sich auf den Weg zum Training. Ende des 11. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)